Patentanspruch: Förderanlage, bei der schienengebundene Fahrzeuge
über eine vorgegebene Strecke an einen über Stütz- und Führungsräder geführten Schubwagen
mit Linearmotorantrieb kuppelbar sind und der Schubwagen in einer geschlossenen
Schleife in seine Ausgangsposition zurückführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anwendung in Gleisanlagen für Rangierbahnhöfe in der Schleife mehrere Schubwagen
(5) angeordnet sind, die Fahrbahn (4) für die Schubwagen (5) an Kreuzungsstellen
mit Nachbargleisen unterhalb eines oder mehrerer Nachbargleise (2) hindurchgeführt
ist und die Stützräder (10) der mit Statorwicklungen (8) versehenen Schubwagen (5)
auf einer parallel zur Fahrbahnebene ortsfest angeordneten Reaktionsschiene (11)
für die Linearmotoren geführt sind.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Förderanlage, bei der schienengebundene
Fahrzeuge über eine vorgegebene Strecke an einen über Stütz- und Führungsräder geführten
Schubwagen mit Linearmotorantrieb kuppelbar sind und der Schubwagen in einer geschlossenen
Schleife in seine Ausgangsposition zurückführbar ist.
Durch die DT-OS 19 58414 ist es bekannt, Hängeförderer vor einer
Weiche von der Kette des Förderers abzukuppeln und die Hängeförderer bei Abzweigfahrt
im Bereich der Weiche durch einen Hilfswagen mit Linearmotor anzutreiben. Dieser
Hilfswagen besitzt eine Reaktionsschiene, welcher in der Weiche feste Ankerspulen
zugeordnet sind. Zusätzlich zu Stützrädern sind Führungsräder vorhanden, die in
U-förmigen Führungsschienen laufen. Hat der Hilfswagen die Weiche durchfahren, so
übernimmt der Kettenmitnehmer den Antrieb, der Hilfswagen wird vom Hängeförderer
abgekuppelt und auf derselben Bahn oder in einer geschlossenen Schleife wieder an
den Eingang der Weiche zurückgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zu schaffen, die zum
kontinuierlichen Fördern von Güterwagen über eine Strecke von mehr als 50 m in vorgegebener
kurzer Zeitfolge und mit konstanter Geschwindigkeit geeignet ist.
Bisher bekannte Fördereinrichtungen für Schienenfahrzeuge in Rangierbahnhöfen
verwenden einen Schubwagen, der zwischen den Schienen in Förderrichtung und Gegenrichtung
bewegbar ist; nach der DT-OS 19 09 203 ist der Schubwagen zwischen aufgeständerten
Schienen durch einen Linearmotor bewegbar.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer Förderanlage
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß bei Anwendung in Gleisanlagen für
Rangierbahnhöfe in der Schleife mehrere Schubwagen angeordnet sind, die Fahrbahn
für die Schubwagen an Kreuzungsstellen mit Nachbargleisen unterhalb eines oder mehrerer
Nachbargleise hindurchgeführt ist und die Stützräder der mit Statorwicklungen versehenen
Schubwagen auf einer parallel zur Fahrbahnebene ortsfest angeordneten Reaktionsschiene
für die Linearmotoren geführt sind.
Auf diese Weise kann eine geringere Bauhöhe des Schubwagens erzielt
werden als bei der bekannten Hängeförderanlage, so daß die Fahrbahn für den Schubwagen
in einem niedrigen Tunnel unter den Nachbargleisen hindurchgeführt werden kann.
Gegen-
über der Ausführung, bei welcher der Schubwagen zwischen den Fahrschienen
bewegt wird, ergibt sich der Vorteil, daß die Gleisanlage nicht aufgeständert zu
werden braucht und ein Umsteuern des Antriebsmotors nicht erforderlich ist.
Dadurch werden Umsteuermittel und Energie zum Beschleunigen eingespart
und es wird eine wesentlich höhere Förderfrequenz als bisher erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine
Förderanlage mit mehreren Schubwagen, F i g. 2 die zugehörige Seitenansicht und
F i g. 3 eine Ansicht eines Schubwagens mit einem Querschnitt durch die Fahrbahn
an der Stelle, an der das Nachbargleis unterfahren wird, Schnitt 111-111 in Fig.
1.
In Fig. 1 sind mit 1 Laufschienen eines Schnellfördergleises bezeichnet,
das zum kontinuierlichen Fördern von Güterwagen dient. Parallel zu diesem Gleis
liegen die Schienen 2, 3 weiterer Gleise. Neben dem in einer waagerechten Ebene
angeordneten Schnellfördergleis ist eine Fahrbahn 4 für Schubwagen 5 mit Linearmotorantrieb
angeordnet (F i g. 3). Der Schubwagen 5 besitzt einen Mitnehmer mit einer Rolle
6. Auf dem Schubwagen 5 sind ferner Statorwicklungen 8 des Linearmotors und Stromabnehmer
9 für die Zuführung elektrischer Energie angeordnet. Die Stützräder 10 des Schubwagens
laufen auf einer parallel zur Fahrbahnebene ortsfest angeordneten Reaktionsschiene
11 des Linearmotors. Seitlich der Reaktionsschiene 11 befindet sich eine vertikal
angeordnete Führungsschiene 13, durch die der Schubwagen über Führungsrollen 12
geführt wird.
Auf dem Schnellfördergleis mit den Schienen 1 kommen Güterwagen mit
einer Geschwindigkeit von beispielsweise 3,5 m/sek, die auf der gesamten Förderstrecke
(z. B. 300 m) konstant gehalten werden soll, an.
Erreicht ein Güterwagen den Punkt x 1, so werden der in der Startposition
x3 stehende Schubwagen und der letzte Schubwagen eingeschaltet. Spätestens am Punkt
x2 holt der erste Schubwagen den geringfügig langsamer gewordenen Güterwagen ein,
wobei sich die Mitnehmerrolle 6 an die Lauffläche des letzten Güterwagenrades anlegt.
Zugleich schiebt der letzte Schubwagen die vor ihm befindlichen Schubwagen um eine
Wagenlänge vor und bringt damit den zweiten Wagen in Startposition. Der Schubwagen
5 fördert den Güterwagen in Richtung des Pfeiles 7 mit konstanter Geschwindigkeit.
An der mit x4 bezeichneten Stelle wird die Verbindung zwischen Schubwagen und Güterwagen
dadurch gelöst, daß sich bedingt durch die Art der Gleisführung des Schubwagens
der seitliche Abstand zwischen diesem und dem Waggon vergrößert und damit die Laufrolle
außer Eingriff gebracht wird. Der Güterwagen bewegt sich dann ohne Antrieb weiter.
Der Schubwagen 5 wird in einer geschlossenen Schleife in seine Ausgangsposition
zurückgeführt. Hierbei ist am Anfang und am Ende der Förderstrecke die Fahrbahn
4 für den Schubwagen 5 abgesenkt (F i g. 2) und unterhalb des Nachbargleises mit
den Schienen 2 hindurchgeführt. Die Fahrbahn für den Rücklauf befindet sich zwischen
den Gleisen mit den Schienen 2 und 3.