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Verfahren zur Herstellung eines Antimon, Uran und Sauerstoff enthaltenden
Oxidations-und/oder Ammoxidations-Katalysators.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Antimon,
Uran und Sauerstoff enthaltenden Oxidations- und/oder Ammoxidations-Katalysators
bzw.eines derartigen Katalysatorsystems 7das gegebenenfalls weitere katalytische
Bestandteile enthält, den erhaltenen Katalysator sowie die Verwendung dieses
Katalysators
zur Umwandlung von Olefinen in Gegenwart von Sauerstoff.
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Es ist gut bekannt, daß Olefine zu sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen,
wie ungesättigten Aldehyden und Säuren oxidiert werden können, zum Beispiel zu Acrolein
und Methacrolein und Acrylsäure oder Methacrylsäure.
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Es ist ferner bekannt, daß man Olefine zu ungesättigten Nitrilen,
wie Acrylnitril und Methacrylnitril, ammoxidieren kann.
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Diese sauerstoffhaltigen oder oxidierten Kohlenwasserstoffe und ungesättigten
Nitrile besitzen erhebliche Bedeutung, wobei Acrylnitril eines der wertvollsten
Monomere darstellt, das in der Polymerindustrie zur Herstellung nützlicher polymerer
Produkte verwendet wird.
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Es sind verschiedene katalytische Verfahren für die Oxidation und/oder
die Ammoxidation von Olefinen beschrieben worden.
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Bei diesen Verfahren wird üblicherweise ein Olefin oder eine Olefin/Ammoniak-Mischung
in Gegenwart eines Katalysators mit Sauerstoff in der Dampfphase umgesetzt. Für
die Herstellung von Acrolein und Acrylnitril wird im allgemeinen Propylen als Olefinreaktionsteilnehmer
eingesetzt, während man für die Herstellung von Methacrolein und Methacrylnitril
als Olefin reaktionsteilnehmer normalerweise Isobutylen einsetzt.
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In den US-PSen 3 198 750 und 3 308 151 ist ein Katalysatorsystem aus
den Oxiden von Antimon und Uran und die Oxidation und die Ammoxidation von Olefinen
unter Verwendung derartiger Katalysatoren beschrieben. Gemäß diesen Patentschriften
erfolgt die Herstellung der Katalysatoren durch das Ausfällen einer die Oxide der
Elemente enthaltenden Aufschlämmung, das Filtrieren zum Entfernen der löslichen
Salze und das Gewinnen der katalytischen Bestandteile in Form des Filterkuchens.
In der US-PS 3 328 315 ist weiterhin das Modifizieren eines Antimon und Uran enthaltenden
Grundkatalysators mit zusätzlichen Elementen, die Eisen und Wismut einschliessen,
angegeben.
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Der wirtschaftliche Nutzen eines Katalysatorsystems bei der katalytischen
Oxidation und/oder Ammoxidation von Olefinen hängt in starkem Maße von den Kosten
des Katalysatorsystems, der Umwandlung des Olefins, der Ausbeute des gewünschten
Produktes und der Stabilität des Katalysators während seiner Verwendung ab. In vielen
Fällen stellt die Verminderung der Kosten eines Katalysator systems in der Größenordnung
von einigen Pfennigen pro Kilogramm oder eine Steigerung der Ausbeute an dem gewünschten
Produkt und/oder eine Verbesserung der Stabilität des Katalysators um 1% einen erheblichen
kommerziellen Fortschritt dar. Demzufolge werden fortlaufend Forschungen dahingehend
betrieben, Verfahren zur Herstellung
neuer und alter Katalysatorsysteme
anzugeben, mit denen die Kosten vermindert und/oder die Aktivität, die Selektivität
und die Stabilität dieser Katalysatorsysteme für bestimmte Prozesse gesteigert werden
können.
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Ziel der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines die Elemente Antimon und Uran und gegebenenfalls andere Katalysatorbestandteile,
wie Eisen, Wismut , Molybdän, Wolfram, Nickel und Kobalt, enthaltenden Katalysatorsystems
anzugeben, das für die katalytische Oxidation und/oder Ammoxidation für Olefine
geeignet ist.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Stabilität" steht für die Fähigkeit
des Katalysatorsystems, seine Aktivität und Selektivität bei der gewünschten Reaktion,
das heißt unter einer reduzierenden Atmosphäre und/oder Bedingungen, die gegen die
Aufrechterhaltung seines Oxidationszustandes gerichtet sind, beizubehalten.
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Demzufolge besteht die Hauptaufgabe der Erfindung darin, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung eines Katalysatorsystems, das mindestens Antimon und Uran
in oxidiertem Zustand enthält, bereitzustellen.
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Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines
Antimon, Uran und Sauerstoff enthaltenden
Oxidations- und/oder Ammoxidations-Katalysators,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Mischung aus Oxiden oder Sulfaten von
Antimon und Uran in Schwefelsäure mit einem Antimon/Uran-Atomverhältnis von 1:1
bis 99:1 bildet, die erhaltene Mischung digeriert, den pH-Wert der Mischung auf
etwa 8 einstellt, die Mischung filtriert, den gebildeten Filterkuchen trocknet und
ihn zur Bildung des Katalysators auf eine Temperatur von 5000C bis 1150"C erhitzt.
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Einem weiteren Gegenstand der Erfindung gemäß werden eine Eisenverbindung
und eine Wismut- oder Wolfram-Verbindung vor dem Erhitzen des Filterkuchens in die
Uran/Antimon-Mischung eingearbeitet, um dadurch eine Katalysatorzusammensetzung
der folgenden Formel Sb U,Fe Me O ab c de zu bilden, in der Me1 Wismut oder Wolfram,
a 1 bis 10, b 0,01 bis 1, c 0,01 bis 1, d 0,001 bis 0,1 und e eine den durchschnittlichen
Wertigkeiten von Sb, , Fe und Me1 in den Oxidationszuständen, in denen sie in dem
Katalysator vorhanden sind, entsprechende Zahl bedeuten
Als Eisen-,
Wismut- oder Wolfram-Verbindung kann man die Oxide oder Sulfate verwenden und diese
zu der Schwefelsäuremischung zusetzen. Wenn als Bestandteil Me1 Wolfram vorhanden
ist, kann man als Eisenverbindung ein Oxid oder Sulfat zu der Schwefelsäuremischung
zugeben, während man als Wolframverbindung eine Komplexverbindung verwendet, die
man geeigneterweise mit dem Filterkuchen vermischt, bevor man diesen auf eine Temperatur
von 5000C bis 11500C erhitzt.
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Einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gemäß können Verbindungen
von Eisen, Wismut , Molybdän und gegebenenfalls Nickel oder Kobalt vor dem Erhitzen
des Filterkuchens in die Uran/Antimon-Mischung unter Bildung eines Katalysators
der folgenden Zusammensetzung SbaUbFecBidMoeMe2fOg eingearbeitet werden, in der
Me Nickel oder Kobalt, A 1 bis 10, b 0,1 bis 5, c 0,1 bis 5, d 0,001 bis 0,1, e
0,0O1 bis 0,1, f 0 bis 0,1 und g eine den Wertigkeiten von Sb, U, Fe, Bi, Mo und,
falls
vorhanden, Ni oder Co in den Oxidationszuständen, in denen
sie in dem Katalysator vorhanden sind, entsprechende Zahl bedeuten. In diesem Fall
enthält die Mischung in der Schwefelsäure üblicherweise Sb203, U308, Bi203 und FeS04
7H20, während als Molybdänverbindung (NH4)6Mo7024 4H20 Kobaltmolybdat oder Nickelmolybdat
vorhanden sein kann.
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Wie oben bereits angegeben, erfolgt die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Weise, daß man zunächst die Oxide oder Sulfate von Antimon und
Uran und, falls vorhanden, Eisen und Wismut mit Schwefelsäure vermischt. Beispielsweise
hat sich eine Mischung aus Sb203, U30g, Bi203 und FeS04 7H20 in Schwefelsäure als
für eine bevorzugte Ausführungsform geeignet erwiesen. Dann kann man Salpetersäure
dazu verwenden, die Sulfatsalze der Elemente zu oxidieren oder die Oxide der Elemente
weiter zu oxidieren.
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Nachdem die saure Mischung digeriert worden ist, wird der pH-Wert
der Mischung auf etwa 8 eingestellt, worauf die Mischung filtriert wird.
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Nach dem Filtrieren der Mischung kann der Filterkuchen bei einer Temperatur
von etwa 1000C bis etwa 1800C getrocknet werden. Vor dem Trocknen kann man einen
Katalysatorträger zusetzen. Eine geeignete Trockentemperatur beträgt etwa 100°C.
Das Trocknen kann jedoch auch bei höheren Temperaturen, zum Beispiel bei einer Temperatur
bis zu etwa 6500C
erfolgen. Die zum Trocknen des Filterkuchens erforderliche
Zeit kann sich von einer Stunde bis zu etwa 64 Stunden erstrecken. Es versteht sich,
daß die Trockenzeit von der ausgewählten Trockentemperatur abhängt, und daß bei
einer niedrigeren Temperatur eine längere Trockenzeit erforderlich ist. Weiterhin
kann der Filterkuchen bei unterschiedlichen Temperaturen getrocknet werden, zum
Beispiel während 2 bis 64 Stunden bei 1100C und anschließend während 2 bis 24 Stunden
bei einer Temperatur von etwa 2500C bis etwa 6500C. Das Trocknen des Katalysators
kann mit Vorteil durch Zerstäubungstrocknung erreicht werden.
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Nachdem der Filterkuchen getrocknet ist, wird er anschliessend auf
erhöhte Temperatur erhitzt, um die Elemente in der aktiven katalytischen Form zu
erhalten. Dieses Calcinieren des Katalysators wird bei einer Temperatur im Bereich
von etwa 5000C bis etwa 11500C durchgeführt. Die Calcinierungszeit kann variieren
und hängt von der angewandten Temperatur ab. Im allgemeinen ist bei den angegebenen
Temperaturen eine Calcinierungszeit von 1 bis 24 Stunden ausreichend. Das Calcinieren
kann in Gegenwart von Sauerstoff (Luft) durchgeführt werden, obwohl der Katalysator
auch dadurch aktiviert werden kann, daß man ihn in Abwesenheit von Sauerstoff, zum
Beispiel in einer Stickstoffatmosphäre, calciniert.
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Die Molybdän-, Wolfram-, Nickel- und Kobalt-Bestandteile des
Katalysators
können, falls sie vorhanden sind, zu Beginn zugesetzt werden, indem man sie mit
den Niederschlägen der anderen Elemente vermischt oder indem man sie einem bereits
hergestellten, die anderen angegebenen Elemente enthaltenden Katalysator durch Imprägnieren
zusetzt, was aus dem weiter unten angegebenen Beispiel 1 hervorgeht. Wenn man den
Molybdän-, Wolfram-, Nickel- oder Kobalt-Bestandteil mit den Niederschlägen der
anderen Elemente vermischen will, verwendet man vorzugsweise ein Salz des Elements,
wie Ammoniumwolframat, Phosphorwolframsäure, Nickelmolybdat oder Kobaltmolybdat.
Die Aktivität und die Stabilität des Katalysators wird durch die Anwesenheit von
Nickel und Kobalt nicht beeinträchtigt und tatsächlich stellt die Anwesenheit eines
dieser Elemente eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
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Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Katalysator
kann ohne Träger bzw. Trägermaterial verwendet werden und entfaltet eine ausgezeichnete
Aktivität. Er kann auch mit einem Trägermaterial vereinigt werden, wobei man in
diesem Fall vorzugsweise mindestens 5 Gew.-% bis zu etwa 90 Gew.-%, noch bevorzugter
5 Gew.-% bis 50 Gew.-% der Trägerverbindung, bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung,
einsetzt. Hierzu kann man bekannte Trägermaterialien verwenden, wie beispielsweise
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Zirkondioxid, einen Werkstoff aus geschmolzenem
86%igem
bis 99%igem Aluminiumoxid Siliciumcarbid, Aluminiumoxid-Siliciumdioxid und anorganische
Phosphate, Silicate, Aluminate, Borate und Carbonate, die unter den Reaktionsbedingungen
stabil sind, die bei der Verwendung des Katalysators angetroffen werden.
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Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Katalysator
zeigt eine außergewöhnliche Eignung für die gegebenenfalls in Gegenwart von Ammoniak
erfolgende Umwandlung von Olefinen. Die als Reaktionsteilnehmer bei der durch den
Katalysator begünstigten Umwandlung verwendeten Olefine können offenkettig oder
cyclisch sein und schließen beispielsweise ein: Propylen, Buten-1, Buten-2, Isobuten,
Penten-1, Penten-2, 3-Methylbuten-1, 2-Methylbuten-2, Hexen-1, Hexen-2, 4-Methylpenten-1,
3, 3-Dimethylbuten-1, 4-Iethylpenten-2, Octen-1, Cyclopenten, Cyclohexen und dergleichen.
Insbesondere wenn der Katalysator ausschließlich als Oxidationskatalysator verwendet
wird, ist er besonders gut geeignet zur Umwandlung von Propylen zu Acrolein und
von Isobutylen zu Methacrolein. Es können natürlich auch Mischungen von Olefinen
und Mischungen von Olefinen mit anderen Kohlenwasserstoffen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden. Wenn der Katalysator als Ammoxidations-Katalysator
benutzt werden soll, sind ebenfalls die genannten Olefine geeignet. Der Katalysator
ist jedoch besonders angebracht für die bei 2500C bis 6500C erfolgende Umwandlung
von
Propylen mit Ammoniak und Sauerstoff zu Acrylnitril.
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Das Sauerstoff/Olefin-Molverhältnis der Beschickung liegt im allgemeinen
in einem Bereich von 0,5:1 bis 4:1, und beträgt vorzugsweise 1:1 bis 3:1. Das Ammoniak/Olefin-Molverhältnis
erstreckt sich im allgemeinen in einem Bereich von 0,5:1 bis 5:1 und in bevorzugter
Weise wendet man ein geringfügig über dem stöchiometrischen Ammoniak/Olefin-Verhältnis
von 1:1 liegendes Molverhältnis an.
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Obwohl Ammoniak überwiegend als stickstoffliefernde Verbindung eingesetzt
wird, kann man auch andere stickstoffhaltige Materialien verwenden, die sich unter
den Reaktionsbedingungen unter Bildung von reaktivem Stickstoff zersetzen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann irgendeine Sauerstoffquelle
in reiner Form oder in Form einer Mischung mit Inertgasen eingesetzt werden. Luft
stellt eine erfindungsgemäß zufriedenstellende Sauerstoffquelle dar.
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Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Katalysator
system kann mit Vorteil für die Synthese von Styrol aus Äthylbenzol und Sauerstoff,
von Butadien aus Butenen und Sauerstoff, von Acrolein oder Methacrolein aus Propylen
oder Isobutylen und Sauerstoff, von Acrylnitril oder Methacrylnitril aus Propylen
oder Isobutylen, Ammoniak und Sauerstoff, von Isopren aus 2-Methylbuten-2 und Sauerstoff
und
2-Cyan-1,3-butadien aus 2-Methylbuten-2 oder Isopren, Ammoniak und Sauerstoff.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung
und stellen keine Einschränkung auf die besonderen angewandten spezifischen Materialien,
Mengen und Betriebsvariablen dar.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Begriffe besitzen folgende
Definitionen: % umgewandeltes Propylen (C3H6) = Mol C3H6 in der Beschickung abzüglich
Mol C3H6 im Abstrom x 100 Mol C3H6 in der Beschickung % in Acrylnitril umgewandeltes
Propylen = Mol gebildetes Acrylnitril Mol C3H6 in der Beschickung x 100 In den Beispielen
werden für die Durchführung der besonderen Ansätze entweder der Reaktor A oder der
Reaktor B verwendet, Der Reaktor A besteht aus einem Quarzrohr (96%) mit einem Außendurchmesser
von 25 mm und einem Volumen von etwa 120 ml, das an der Oberseite mit einer Frittenscheibe
zum Zurückhalten des mit dem Abstrom mitgerissenen Katalysators und an der
Unterseite
mit einer Beschickungsverteilereinrichtung versehen ist. Ein Thermofühler mit einem
Außendurchmesser von 6 mm aus 96%igem Quarzglas erstreckt sich durch die Mitte des
Katalysatorbettes bis zu dem Boden des Reaktors. Das Reaktorrohr ist mit einem größeren
Rohr umgeben, in dem Sand verwirbelt wird, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung
zu bewirken. Der Reaktor B besteht aus einem 91 cm langen rostfreien Stahlrohr mit
einem Innendurchmesser von 8,05 cm, das an seiner Unterseite mit einer Beschickungsverteilereinrichtung,
die aus 6 Röhren mit einem Außendurchmesser von 0,3175 cm besteht, die mit einer
Beschickungszuführungsleitung verbunden sind, und an der Oberseite mit einer angeflanschten
Verschlußeinrichtung versehen ist. In dem Reaktor ist ein doppeltes Zyklonsystem
mit 2,54 cm Zyklonkörpern und 1,27 cm Tauchrohren vorgesehen. Der Produktauslaß
erstreckt sich von dem oberen Zyklon durch die obere Verschlußeinrichtung. In den
unteren zwei Dritteln des Reaktors sind im Abstand von jeweils 7,62 cm mehrere Siebe
mit einer Maschenweite von 4,76 mm (4 mesh) angeordnet. Ein Thermofühlrohr mit einem
Außendurchmesser von 0,635 cm erstreckt sich durch das Katalysatorbett. Das Reaktionsrohr
ist mit einem Mantel aus einem größeren Rohr umgeben, in dem Sand verwirbelt wird,
um hierdurch eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen.
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Die Reaktoren A und B sind in gesteuerte, aufklappbare Röhrenöfen
eingebracht. Die die Reaktionsteilnehmer enthaltenden Gase werden vorgemischt und
vor dem litltritt in die Unterseite
des Reaktors über das Verteiler
system auf etwa 4200C erhitzt. Die aus dem Reaktor austretenden Abgase werden erwärmt,
um ein Kondensieren vor der Durchführung der chromatographischen Analyse zu verhindern.
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Beispiel 1 Man bereitet ein Antimon, Uran, Eisen und Wismut enthaltendes
Katalysatorsystem, indem man 784,2 g Sb2Q3, 269,4 g U308, 13,55 g Bi203 und 533,6
g FeS04 7H20 zu 4200 ml Wasser zusetzt und dieses dann mit 1193 g 98%iger H2S04
versetzt. Die Mischung wird dann während etwa 3 Stunden bei einer Temperatur von
940C gerührt, wonach man 82,8 g 70%iger Salpetersäure zu der Mischung zusetzt, die
man dann während einer weiteren Stunde rührt, um die Elemente weiter zu oxidieren.
Nach dem Abkühlen der Mischung wird der pH-Wert mit einer 58%igen Ammoniumhydroxidlösung,
die mit 3 Teilen Wasser verdünnt ist, auf etwa 8 eingestellt. Nachdem die Ausfällung
erfolgt ist, wird die Aufschlämmung abgesaugt und der Niederschlag mit 16 1 Wasser
gewaschen. Der Niederschlag wird erneut mit 1200 ml Wasser aufgeschlämmt, mit 2333
g Siliciumdioxidsol (30% SiO2) vermischt und die Aufschlämmung wird erhitzt, bis
sich eine für das Zerstäubungstrocknen geeignete Viskosität eingestellt hat. Dann
wird die Aufschlämmung zerstäubungsgetrocknet. Ein Teil des getrockneten Katalysators
wird während einer Stunde in Gegenwart von Sauerstoff in verwirbeltem Zustand bei
9000C
calciniert. Dieser calcinierte Anteil des Katalysators besitzt
eine der folgenden Nominalformel entsprechende Zusammensetzung: Sb1,85U0,33Fe0,66Bi0,02
- 35% SiO2. 1000 g eines zweiten Anteils des getrockneten Katalysators imprägniert
man nach dem Calcinieren mit einer Mischung aus 5,086 g (NH4)6Mo7024 4H20 und 785
ml Wasser. Dieser imprägnierte Katalysator wird während etwa 16 Stunden im Ofen
bei 1100C getrocknet und dann in Gegenwart von Sauerstoff während 2 Stunden bei
550°C erneut calciniert. Dieser calcinierte Katalysator besitzt eine der folgenden
nominalen Formel entsprechende Zusammensetzung: Sb1,85U0,33Fe0,66Bi0,02Mo0,02-35%
SiO2.
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Bei spiel 2 Man verwendet die gemäß Beispiel 1 hergestellten nichtmodifizierten
und mit Molybdän modifizierten Katalysatorsysteme unter Anwendung des Reaktors A
zur Umwandlung von Propylen mit Ammoniak zu Acrylnitril. Die Zusammensetzung der
Beschickung dieser Vergleichsansätze beträgt 8,9% Ammoniak, 8,5% Propylen, 17,3%
Sauerstoff und 65,3% Helium. Bei jedem Ansatz betragen die Temperatur etwa 4650C
und der Druck 1,20 atü (17 psig). Die Beschickungsrate eines jeden Ansatzes wird
derart gehalten, daß 0,052 kg Propylen pro kg Katalysator pro Stunde durchgesetzt
werden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
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Tabelle I Katalysator Nicht-modifiziert mit Molybdän modifiziert
Prozent umgesetztes Propylen 97,6 97,3 Prozent zu Acrylnitril umgesetztes Propylen
69,9 72,4 Stabilität S = stabil I = instabil 1 5 Das obige Beispiel zeigt die verbesserte
Ammoxidationsaktivität, die verbesserte Stabilität und die Verbesserung der Acrylnitrilausbeute
des erfindungsgemäßen molybdänmodifizierten Katalysators, verglichen mit dem unmodifizierten
Katalysator bei dem unter Druck durchgeführten Verfahren.
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Beispiel 3 Man verwendet das nach Beispiel 1 hergestellte, mit Molybdän
modifizierte Katalysatorsystem für die Umwandlung von Propylen und Ammoniak zu Acrylnitril
bei einem Druck von 1,20 atü (17 psig), wozu man den zuvor beschriebenen Reaktor
B verwendet. Die in den Reaktor eingeführte Beschickung besitzt ein Luft/Propylen/Ammoniak-Verhältnis
von 9,7:1:1,05. Der Reaktor wird anfänglich mit 2000 g des Katalysators gefüllt
und
die Beschickung wird in einer Menge von 24 1/min (Normalbedingungen) eingeführt.
Wegen des Katalysatorverlustes beträgt die Kontaktzeit für die Probe B 2,85 gegenüber
5,4 für die Probe A und im Fall der Probe B werden 0,086 kg Propylen pro kg Katalysator
pro Stunde durchgesetzt, während im Fall der Probe A 0,045 kg Propylen pro kg Katalysator
pro Stunde verarbeitet werden. Andere Verfahrensbedingungen und die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
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Tabelle II Probe A B Abgelaufene Reaktionszeit (Stunden) 1 164 Reaktortemperatur
(OC) 456 449 Prozent umgewandeltes Propylen 97,7 97,8 Prozent zu Acrylnitril umgewandeltes
Propylen 73,2 75,2 Kontaktzeit = das Gewicht des Katalysators in Gramm die Fließrate
der Beschickung (ml/Sek) bei Normalbedingungen Die obige Tabelle zeigt, daß der
mit Molybdän modifizierte Katalysator während einer längeren Betriebsdauer und bei
unterschiedlichen
Propylenbeladungen wirksam und stabil ist.
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Beispiel 4 Man verwendet das nach Beispiel 1 hergestellte molybdänmodifizierte
Katalysatorsystem zur Umwandlung von Propylen und Ammoniak zu Acrylnitril, wobei
man den oben beschriebenen Reaktor B verwendet und einen Druck von 1,12 atü (16
psig) anwendet. Die in den 1500 g des Katalysators eingeführte Beschickung besitzt
ein Luft/Propylen/Ammoniak-Verhältnis von 9,77:-1:1. Die Kontaktzeit (die als das
Gewicht des Katalysators in Gramm, dividiert durch die Fließrate der Beschickung
bei Normalbedingungen in ml/Sek definiert ist) beträgt 3,75 und die Propylenbeladung
beträgt 0,0688 kg pro kg Katalysator pro Stunde. Weitere Verfahrensdaten und die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
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Tabelle III Probe A B C D Abgelaufene Reaktionszeit (Stunden) 1 23
51 75 % umgesetztes Propylen 93,0 95,8 96,7 97,1 % zu Acrylnitril umgewandeltes
Propylen 75,0 76,0 75,7 75,5 *Kontaktzeit = das Gewicht des Katalysators in Gramm
die Fließrate der Beschickung (ml/Sek) bei Normalbedingungen
Das
obige Beispiel zeigt, daß der mit Molybdän modifizierte Katalysator während einer
langen Betriebszeit bei einer hohen Propylenbeladung wirksam und stabil ist.
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Man stellt drei Katalysatoren her, indem man nach der in Beispiel
1 angegebenen Verfahrensweise bis zu der Stufe vor dem Zerstäbungstrocknen einen
Grundkatalysator herstellt, dessen Zusammensetzung der folgenden nominalen Formel
entspricht: Sb 5Uo,33Fe0,66Bi0,02- 35% Si0 @@@@ @@@@ @@@@ @@@@ A) Man vermischt
1000 g einer Aufschlämmung dieses Grundkata- -lysators mit einer Lösung von 5,086
g (NH4)6Mo7024 4H20 in 100 g H20 und trocknet die Mischung durch Zerstäubungstrocknen.
Dieser Katalysator besitzt eine der nominalen Formel: Sb1,85U0,33Fe0,66Bi0.02Mo0,02-
35% SiO2 entsprechende Zusammensetzung. Der zerstäubungsgetrocknete Katalysator
wird dann in einer 8% Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre während 2 Stunden bei 8500C
calciniert.
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B) Man vermischt 666 g der Aufschlämmung des Grundkatalysators mit
4,544 g pulverisierten CoMoO4 4H20 und trocknet die Mischung durch Zerstäubungstrocknen.
Der Katalysator besitzt eine der nominalen Formel: Sb1,85U0,33Fe0,66Bi0,02Co0,02Mo0,02
- 35% SiO2 entsprechende Zusammensetzung. Der zerstäubungsgetrocknete Katalysator
wird dann in einer 8% Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre
während
eine@ Stunde bei 850°C calciniert.
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C) Man vermischt 666 g der Aufschlämmung des Grundkat alysators mit
6,823 g CoMcO4, das man dadurch hergestellt hat, daß man 8,375 g Co(NO3)2.6H2O in
50 ml Wasser list, 4,142 g MoO3 in 40 ml Wasser löst, diese Lösung mil 4,75 ml konzentrierter
NH4OH-Lösung versetzt und zum Verdampfen überschüssigen NH3 erhitzt, bis; dei pH-We@@
7 erreicht hat, die Kobaltlösung mit der Molybdänlësung vermischt, die Mischung
während einer Stunde zum Sieden erhitzt, um die Ausfällung von CoMoO4 zu vervollständigen
den Niederschlag mit Wasser wäscht und ihn in 100 ml Wasser suspendiert. Die Katalysatoraufschlämmung
wind durch Zerstäubungstrocknen getrocknet und besitzt ein@ der nominalen Formel:
Sb1,85U0,33Fe0,66Bi0,02Co0,03Mo0,03 - 35% SiO2 entsprechende Zusammensetzung. Der
zerstäubungsgetrocknete Katalysator wird dann in einer 8% Sauerstoff enthaltenden
Atmosphäre während einer Stunde bei 850°C calciniert Beispiel 6 Man verwendet die
Katalysatoren des Beispiels 5 in dem Reaktor A zur Umwandlung von Propylen und Ammoniak
zu Acrylnitril. Die verwendete Beschickung besteht aus 8,6% Ammoniak, 8,2% Propylen,
16,6% Sauerstoff und 66,6% Helium. Bei jedem Ansatz enthält der Reaktor 70 g des
Katalysators und es wird
eine Kontaktzeit (wie sie oben definiert
ist) von 5 angewandt. Weitere Variable der Reaktion und die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle IV angegeben.
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Tabelle IV Katalysator Beispiel 5A Beispiel SB Beispiel 5C Temperatur
cc 465 465 455 460 abgelaufene Reaktionszeit (Stunden) 1 25 % umgewandeltes Propylen
97,7 97,9 96,6 97,1 % in Acrylnitril umgewandeltes 71,7 72,1 72,0 72,0 Propylen
Die obige Tabelle zeigt, daß der mit Molybdän modifizierte Katalysator, der weiter
mit Kobalt modifiziert ist, während einer längeren Betriebsdauer wirksam und stabil
ist.
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Beispiel 7 Man verwendet das mit Molybdän modifizierte Katalysatorsystem
von Beispiel 1 für die Umwandlung von Isobutylen zu Methacrylnitril, wozu man die
oben beschriebene Vorrichtung verwendet. Man erhält mit jedem Katalysator unter
Anwendung einer Beschickung aus 8,9 Volumen-% Ammoniak, 8,5 Volumen-% Isobutylen,
17,5 Volumen-% Sauerstoff und 65,1 Volumen-% Helium bei einer Temperatur von 500
cm und Atmosphärendruck Methacrylnitril.
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Beispiel 8 Man verwendet das mit Molybdän modifizierte Katalysatorsystem
von Beispiel der zuvor beschriebenen Vorrichtung zur Umwandlung von Propylen zu
Acrolein. Unter Verwendung eines jeden Katalysators erhält man mit einer Beschickung
aus 7,0 Vol.-% Propylen, 11 Vol.-% Sauerstoff und 82 Vol.-% helium bei einer Temperatur
von 500°C und Atmosphärendruck Acrolein.
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Beispiel 9 Unter Verwendung von Nickelmolybdat anstelle von CoMoO4
erhält man einen dem Katalysator B des Beispiels 5 ähnlichen Katalysator. Man wandelt
Propylen in Gegenwart von Ammoniak und Sauerstoff unter Verwendung des mit Nickel
modifizierten Katalysators zu Acrylnitril um.
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Aus den obigen Beispielen ist deutlich zu ersehen, daß das erfindungsgemäße
Katalysatorsystem, wenn es bei erhöhten Druck eingesetzt wird, aktiv, selektiv und
stabil ist. Weiterhin läßt sich den obigen Beispielen entnehmen, daß der erfindungsgemäße
Katalysator bei hohen Beladungen mit dem umzusetzenden Material in wirksamer Weise
arbeitet. Die Fähigkeit des Katalysators, die Umsetzung einer höheren Menge des
umzuwandelrc.en Reaktionsteilnehmers pro Zeiteinheit zu katalysieren, stellt einen
erheblichen Vorteil gegenüber bisher
bekannten Ammoxidationskatalysatoren
dar. Kommerziell gesprochen erlaubt der erfindungsgemäße gatalysator die Herstellung
kleinerer Reaktoren oder die Gewinnung von Produktmengen, die höher liegen als die
mit den bisherigen Reaktoren erhaltenen.
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Andere Katalysatorsysteme, die Vorläufer der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
darstellen und die ebenfalls für die katalytische Oxidation und/oder Ammoxidation
von Olefinen geeignet sind, sind in den folgenden Beispielen erläutert.
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Beispiel 10 llan bereitet einen Antimon/Uran-Katalysor mit einem Sb/U-Atomverhältnis
von 3:1, der variierende Mengen Siliciumdioxidgel enthält, wie folgt: Zunächst stellt
man eine Stammlösung der aktiven Elemente her, indem man (a) 1000 g SbCl3 in 1500
ml 70%iger Salpetersäure löst, (b) 726,3 g U02(N03)2.6H20 in 700 ml 70%iger Salpetersäure
löst und (c) die Lösungen a und b vereinigt. Die Stammlösung wird in 6 Proben aufgeteilt
und man setzt entsprechend der folgenden Tabelle unterschiedliche Mengen Siliciumdioxidgel
und Salpetersäure zu:
Probe Stamrnlösung Silicium- Si02 (Gew.-%)
70%ige (ml) dioxidgel(g) HNO3(ml) A 438 0 0 0 B 511 34,1 5 10 C 511 72,0 10 10 D
511 114,33 15 10 E 511 216 25 20 F 438 370,3 40 30 Man erhitzt jede Probe auf einem
Dampfbad, bis sie ein Gel bildet und trocknet das Gel bei 125cC und calciniert es
während 16 Stunden bei 875cC.
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Die zur Durchführung der Ansätze dieses Beispiels verwendete Vorrichtung
ist ein Wirbelschichtreaktor. Der Reaktor besteht aus einem Quarzglasrohr(96%) mit
einem Innendurchmesser von 14 mm, das an der Unterseite mit einer Frittenscheibe
versehen ist, die ein Katalysatorbett mit einem Volumen von 30 ml trägt, und das
an der Oberseite eine weitere Frittenscheibe trägt, die den mit dem Reaktorabstrom
mitgerissenen Katalysator zurückhält. Durch die Mitte des Katalysatorbetts bis zu
der Frittenscheibe erstreckt sich ein Thermofühler aus Quarzglas (96%) mit einem
Außendurchmesser von 4 mm. Das Reaktorrohr ist mit einem größeren Rohr umgeben,
in dem Sand verwirbelt wird, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen.
Die gesamte Reaktoranordnung ist in einem temperaturgesteuerten, aufklappbaren Röhrenofen
angeordnet.
Die gasförmigen Reaktionsteilnehmer werden, bevor sie
über ein einziges Einlaßrohr über den Boden des Reaktors eingeführt werden, vorgemischt
und auf etwa 475"C erhitzt.
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Die aus dem Reaktor austretenden Abgase werden erhitzt, um ein Kondensieren
vor der Durchführung der chromatographischen Analyse zu verhindern.
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Beispiel 11 Man verwendet die Antimon/Uran-Katalysatoren des Beispiels
10 in der zuvor beschriebenen Vorrichtung zur Umwandlung von Propylen und Ammoniak
zu Acrylnitril. Die Teilchengröße des Katalysators erstreckt sich von 60;im bis
200im. Das Gewicht des bei jedem Ansatz verwendeten Katalysators beträgt 30 g.
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Die Kontaktzeit der Reaktionsteilnehmer mit dem Katalysator beträgt
bei Normalbedingungen 10 g Sek/ml. Die Zusammensetzung der Reaktionsteilnehmer umfaßt
17,08 Vol.-% Sauerstoff, 9,98 Vol.-% Ammoniak und 8,97 Vol.-% Propylen. Die Reaktionsteilnehmer
werden mit Helium vermischt eingesetzt.
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Die Reaktionstemperaturen betragen etwa 470cC und es wird bei einem
Druck von etwa 0,035 atü (0,50) gearbeitet. Weitere Verfahrensdaten und die über
die Analyse des Abstroms errechneten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V
zusammengefaßt:
Tabelle V A B C D E F Abgelaufene Reaktionszeit
5 35 65 5 65 5 65 5 65 5 65 5 65 (Minuten) Prozent umgewandeltes 62,5 62,2 61,3
94,3 94,3 96,2 96,2 95,4 95,4 92,8 92,7 91,3 90,3 Propylen Prozentuale Selektivität
68,8 71,2 71,8 85,1 85,0 85,6 85,6 84,7 85,1 82,3 82,7 79,8 79,0 für Acrylnitril
Prozent zu Acrylnitril 43,3 44,2 44,2 80,3 80,2 82,4 82,4 80,8 81,1 76,4 76,6 72,9
71,4 umgewandeltes Propylen Gebildetes HCN (Vol.-%) 0,34 0,25 0,24 0,78 0,83 0,86
0,87 0,95 0,97 1,08 1,12 1,19 1,35
Beispiel 12 Ein aus Antimon,
Uran und Sauerstoff bestehendes Katalysatorsystem mit einem Antimon/Uran-Atomverhaltnis
von 3:1, das als Trägermaterial Silo, aufweist, wird wie folgt hergestellt: Man
gibt eine Mischung aus 56,5 g Sb203 und 36,5 g U308 zu 83,0 g 98%iger Schwefelsäure,
die man mit 100 cm3 Wasser verdünnt hat. Nachdem man die Aufschlämmung gerührt und
bis zum Dickwerden erhitzt hat, gibt man 50 cm3 1120 zu und läßt die Aufschlämmung
während etwa 16 Stunden digerieren. Dann gibt man 4,3 g 70%ige Salpetersäure und
100 cm3 Wasser zu. Der pH-Wert der Mischung wird durch Zugabe von 137 cm3 58%iger
Ammoniumhydroxidlösung auf einen Wert von 8 eingestellt, wonach man die Mischung
weitere 16 Stunden digerieren läßt. Dann filtriert man die Aufschlämmung und wäscht
den Filterkuchen mit 1/4 1 Wasser und schlämmt ihn erneut mit 1/2 1 Wasser auf.
Dann setzt man 58,7 g Siliciumdioxidgel (Ludox AS) zu, trocknet die Mischung und
calciniert sie während 16 Stunden bei 875cC und dann während 8 Stunden bei 900"C.
Der erhaltene Katalysator enthält 15% SiO2.
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Beispiel 13 Man bereitet ein SiO2 als Trägermaterial aufweisendes
Katalysatorsystem aus Antimon, Uran und Sauerstoff mit einem Antimon/Uran-Atomverhältnis
von 3:1 wie folgt: Man löst 50,0 g UO2SO43H20 in 200 cm3 Wasser, gibt 94,4 g Sb2(S04)3
zu der
Lösung zu, die man dann während einer Stunde digerieren
läßt Dann stellt man den pH-Wert der Mischung mit 100 cm3 einer 58%igen Btmoniumhydro=,idlösung
auf einen Wert von 8 ein und digeriert die Mischung während etwa 16 Stunden bei
Raumtemperatur Dann filtriert man die Mischung, wäscht den Filterkuchen mit 1/4
1 Wasser, schlämmt ihn mit 50 cm3 Wasser auf und erhitzt ihn auf etwa 80cm. Dann
setzt man 72,3 g Siliciumdioxidgel (Ludox AS) zu, trocknet die Mischung und calciniert
sie während 16 Stunden bei 875cC.
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Der erhaltene Katalysator enthält 22% SiO2.
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Beispiel 14 Man verwendet die Antimon/Uran-Katalysatoren der Beispiele
12 und 13 in der oben beschriebenen Vorrichtung zur Umwandlung von Propylen und
Ammoniak zu Acrylnitril. Die bei diesen Vergleichsansätzen verwendete Beschickung
besteht aus 8,5% Ammoniak, 7,4% Propylen, 17,7% Sauerstoff und 66,4% Helium. Bei
jedem Ansatz wird bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur von etwa 47O0C gearbeitet.
Weitere Daten des Verfahrens und die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der folgenden
Tabelle VI angegeben.
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Tabelle VI Katalysator (von Beispiel) 12 13 Gewicht des Katalysators
(g) 50 30 Kontaktzeit* (gSek/ml bei Normal- 15 9,0 bedingungen) Prozent umgewandeltes
97,88 93,67 Propylen Prozentuale Selektivität 84,14 86,04 für Acrylnitril Prozent
in Acrylnitril 82,36 80,59 umgewandeltes Propylen * Kontaktzeit = Gewicht des Katalysators
(g) Fließgeschwindigkeit (ml/Min) bei Normalbedingungen Beispiel 15 Man bereitet
ein Katalysatorsystem aus Antimon, Uran und Sauerstoff mit einem Antimon/Uran-Atomverhältnis
von 3:1 wie folgt: Zu 83,0 g mit 100 cm3 verdünnter 98%iger Schwefelsäure gibt man
eine Mischung aus 56,5 g Sb203 und 36,5 g U308.
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Dann gibt man, nachdem man die Aufschlämmung gerührt und bis zum Verdicken
erhitzt hat, 50 cm3 Wasser zu und digeriert die Aufschlämmung während etwa 92 Stunden.
Dann setzt man 40,5 g 98%iger Schwefelsäure zu, digeriert die Aufschlämmung während
weiterer 5 Stunden und oxidiert mit 4,3 g 70%iger Salpeter-
Dann
versetzt man mit 100 cm3 Wasser, stellt den pH-Wert der Mischung durch Zugabe von
172 cm3 58%iger Ammoniumhydroxidlösung auf einen Wert von 8 ein und digeriert während
etwa 16 Stunden. Dann filtriert man die Aufschlämmung, wäscht den Filterkuchen mit
1/4 1 Wasser, schlämmt ihn erneut mit 1/2 1 Wasser auf, filtriert ihn und wäscht
ihn mit 1/4 1 Wasser. Der feste Rückstand wird über Nacht getrocknet und dann während
16 Stunden bei 875cC und schließlich während 8 Stunden bei 900"C calciniert.
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Beispiel 16 Man bereitet ein aus Antimon, Uran und Sauerstoff bestehendes
Katalysatorsystem mit einem Antimon/Uran-Atomverhältnis von 3:1 wie folgt: Man löst
50,0 g U02S04 3H20 in 200 cm3 Wasser, gibt 94,4 g Sb2(S04)3 zu der Lösung zu und
digeriert diese während einer Stunde. Dann stellt man den pH-Wert der Mischung mit
125 cm3 58%iger Ammoniumhydroxidlösung auf einen Wert von 8 ein und digeriert während
etwa 16 Stunden bei einer Temperatur von 60°C bis 700C. Der pH-Wert der Mischung
wird erneut mit 15 cm3 Ammoniumhydroxid auf einen Wert von 8 eingestellt, wonach
man die Mischung filtriert. Der Filterkuchen wird mit 1 1 Wasser gewaschen, getrocknet
und dann während 16 Stunden bei 875cC calciniert.
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Die Antimon/Uran-Katalysatoren der Beispiele 15 und 16 werden in der
zuvor beschriebenen Vorrichtung für die Umwandlung von Propylen und Ammoniak zu
Acrylnitril eingesetzt.
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Die bei diesen Vergleichsversuchen verwendete Beschickung besteht
aus 8,5% Ammoniak, 7,4% Propylen, 17,7% Sauerstoff und 66,4% Helium. Bei jedem Ansatz
wird bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur von etwa 470cC gearbeitet. Weitere
Verfahrenseinzelheiten und di erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
VII zusammengestellt.
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Tabelle VII Katalysator (von Beispiel 15 16 Gewicht des Katalysators
(g) 50 50 Kontaktzeit* (g.Sek/ml bei 15 15 Normalbedingungen) Prozent umgewandeltes
92,82 93,05 Propylen Prozentuale Selektivität 82,76 84,25 für Acrylnitril Prozent
in Acrylnitril 76,82 78,39 umgewandeltes Propylen * Kontaktzeit = Gewicht des Katalysators
(g) Fließgeschwindigkeit (ml/Min) bei Normalbedingungen
Beispiel
17 Man bereitet 5 Antimon, Uran, Eisen und Wolfram enthaltende Katalysatorsysteme
durch Zugabe von Antimon- und Uran-Oxiden und Eisensulfat zu einer Schwefelsäurelösung,
die 83 g 98%ige Schwefelsäure und 200 ml Wasser enthält und eine Temperatur von
etwa 80°C aufweist. Dann rührt man die Mischung während etwa 3 Stunden. Schließlich
setzt man Salpetersäure zu der Mischung zu, die dann während einer bis zwei Stunden
erhitzt wird, um die Elemente weiter zu oxidieren. Nach dem Abkühlen stellt man
den pH-Wert der Mischung mit Ammoniumhydroxid auf einen Wert von etwa 8 ein. Die
Mischung wird dann während etwa 16 Stunden digeriert, wonach man die Mischung filtriert
und den Niederschlag mit Wasser wäscht.
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Der Niederschlag wird mit Siliciumdioxidsol (Ludox AS) und entweder
Ammoniumwolframat oder Phosphorwolframsäure vermischt. Die jeweils erhaltene Mischung
wird zur Trockene eingedampft, während etwa 16 Stunden bei etwa 110°C getrocknet
und schließlich während 16 Stunden bei 900°C calciniert.
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Die für die Herstellung der Katalysator systeme verwendeten Mengen
der verschiedenen Bestandteile sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
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Tabelle VIII Bestandteil Kat.A Kat.B Kat.C Kat.D Kat.E Sb2O3 (g)
56,5 56,5 56,5 54,7 54,7 U308 (g) 18,25 18,25 - 14,0 14,0 FeSO4'7H20 (g) 18,12 18,12
36,24 27,8 27,8 (NH4)6W7024 0,7 - - - -6H2O (g) P2O5.24WO3 - 1 43 @ 72 0,83 0,83
51H20 (g) Siliciumdioxid 58,7 58,7 58,7 58,7 93,0 sol (g) Atomverhältnis Sb/U/Fe/W
3:0:5: 3:0:54 3:0:1: 2,5:0,33: 2,5:0,33 0,5: 0,5: 0,02 0,66: 0,66: 0,02 0,04 0,02
0,02 SiO2 % 17 17 19,5 17,5 25 Beispiel 18 Man verwendet vier nach der allgemeinen
Verfahrensweise des Beispiels 17 bereitete Katalysatorsysteme für die Umwandlung
von Propylen und Ammoniak zu Acrylnitril unter Anwendung der oben beschriebenen
Vorrichtung. Die Beschickung für diese Vergleichansätze besteht aus 8,5% Ammoniak,
7,4% Propylen, 17,7% Sauerstoff und 66,4% Helium. Bei jedem Ansatz wird bei Atmosphärendruck
und bei einer Temperatur von etwa 470cC gearbeitet. Weitere Verfahrenseinzelheiten
und die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IX zusammengefaßt.
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Die angegebenen Katalysatoren entsprechen folgenden Summenformeln:
A - Sb3U1W0,02 B - Sb3Fe1W0,02 C - Sb3U0,5Fe0,5 D - Sb3U0,5Fe0,5W0,02 Tabelle IX
Katalysator A B C D Gewicht des Kataly- 30 30 40 40 25 25 30 30 sators Kontaktzeit*
(g.Sek/ml bei 6 6 8 8 5 5 6 6 Normalbebedingungen Prozent umge- 94,2 95,1 98,0 97,7
99,7 96,5 95,3 96, wandeltes Propylen Prozent in Acrylnitril umge- 59,9 63,9 66,7
64,8 68,3 78,8 78,5 79, wandeltes Propylen *Kontaktzeit = Gewicht des Katalysators
(g) Fließgeschwindigkeit (ml/Min) bei Normalbedingungen Beispiel 19 Man verwendet
drei nach der allgemeinen Verfahrensweise des Beispiels 1 bereitete Katalysatorsysteme
bei der Umwandlung von Propylen und Ammoniak zu Acrylnitril, wozu man die zuvor
beschriebene
Vorrichtung verwendet. Die für diese Vergleichsansätze verwendete Beschickung besteht
aus 8,9% Ammoniak, 8,5% Propylen, 17,4% Sauerstoff und 65,2% Helium. Bei sämtlichen
Ansätzen wird bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur von etwa 470cC gearbeitet,
wobei man 30,0 g des Katalysators verwendet und eine Kontaktzeit von 6 gSek/ml (bei
Normalbedingungen) anwendet. Weitere Verfahrenseinzelheiten und die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle X zusammengestellt. Die in der Tabelle angegebenen
Katalysatoren entsprechen folgenden Summenformeln: A - Sb2,5U0,33Fe0,66W0,04 B -
Sb3U0,33Fe0,66W0,04 C - Sb3,5U0,33Fe0,66W0,04 Tabelle X Katalysator A B C Prozent
umgewandeltes 92,8 95,2 91,9 91,4 88,3 89,8 Propylen Prozent in Acryl- 74,6 76,6
75,6 73,6 70,5 71,4 nitril umgewandeltes Propylen * Kontaktzeit = Gewicht des Katalysators
(g) Fließgeschwindigkeit (ml/Min) bei Normalbedingungen