DE2450540C2 - Hydroxylgruppenhaltige Kompositionen und ihre Verwendung zur Herstellung von flammwidrigen Kunststoffen - Google Patents
Hydroxylgruppenhaltige Kompositionen und ihre Verwendung zur Herstellung von flammwidrigen KunststoffenInfo
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- Y10S521/902—Cellular polymer containing an isocyanurate structure
Description
R1, R2, R3, R4 H, C1-C4-AIkVl,
R1, Rj, R3, R4 Halogen, vorzugsweise Cl, Br, wobei mindestens IR = Halogen ist,
mit 75-25 Gew.-%, vorzugsweise 60-40 Gew.-%,
eines Hydroxylgruppen aufweisenden Polyesters, erhalten aus gesättigten, ungesättigten oder halogenierten aliphatischen und/oder alicyclischen und/
oder aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden oder Estern mit niedrigen Alkoholen sowie einem molaren Überschuß an Dialkoholen der
folgenden Formel
Xi X3
HO —C-C-
I I
X2 X«
A5 Λ
A—C-C
Χ7 Χ»;
worin
CH3, C2H5,
= 1-10,
A = O, S
bedeuten,
und durch anschließende Alkoxylierung der genannten Mischung mit einem Alkylenoxid der
Formel:
H2C C-R
worin R = H, CH3, CH2OH, CH2Cl (Br), C2H5 bedeutet.
2. Verwendung der hydroxylgruppenhaltigen Kompositionen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von Kunststoffen durch Umsetzung mit Polyisocyanaten oder zur Herstellung von Isocyanurat-Kunststoffen, vorzugsweise Schaumstoffen.
Bis-0-hydroxyalkyläther halogenierter Bisphenole
sind als Hydroxykomponenten zur Herstellung von flamir widrigen Kunststoffen bekannt Diese Bisäther
sind fest kristallin oder glasartige Harze. Auch die Ester
dieser Äther mit -Dicarbonsäuren sind bekannt und haben bereits zur Herstellung von flainmfesten Kunststoffen Anwendung gefunden. So wird in der CA-PS
6 63 542 z.B. die Herstellung eines Esters durch Veresterung von Bis-ß-hydroxyäthyldibrombisphenol
und 1,2-PropylenglykoI mit einem Gemisch aus
Phthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid beschrieben. Dieser Ester enthält 25,2% Brom und stellt
bei Raumtemperatur ein glashartes Harz dar. Zur Herstellung von Polyurethan- und Polyisoryanurat-
is Kunststoffen ist es aber vorteilhaft daß die Ausgangs-OH komponenten flüssig und niedrig viskos sind, damit der
Als niedrig viskose und gut verträgliche Komponenten zur Herstellung von Polyurethan- und Polyisocyanu-
rat-Kunststoffen setzt man bereits seit langem mit Vorteil freie Hydroxylgruppen enthaltende Polyäther
wie z. B. Polyäthylenglykol oder Po/ypropylenglykol
ein. Auch die hydroxylgruppenhaltigen Polyäther von Bisphenolen sind hier bereits bekannt Der DE-OS
22 32 540 ist jedoch zu entnehmen, daß sich Polyäther von halogenierten Bisphenolen unter den betriebsüblichen Herstellungsbedingungen nicht herstellen lassen.
Die Behandlung von hochhalogenierten Bisphenolen mit Alkylenoxiden, insbesondere von Tetrabrombisphe-
nol, führt auch bei Anwendung eines Überschusses an Alkylenoxid lediglich zu den Bisäthern der obengenannten Art
Es liegt nahe, diese Bisäther in den niedrig viskosen Polyalkylenglykolen zu lösen, um diese Bisäther als
-OH lung schwer brennbarer Schaumstoffe einzuverleiben.
Konzentrationen enthalten, kristallisiert der Äther nach kurzer Zeit aus bzw. die Lösung erstarrt zu einem festen
Kristallbrei, der nicht mehr gießbar ist. Allerdings können gemäß der DE-OS 22 32 540 niedrig viskose
gießbare Polyätherderivate der halogenierten Bisphe
nole erhalten werden. Dabei wird so vorgegangen, daß
zuerst in an sich bekannter Weise die hydroxylgruppenhaltigen Polyäther von halogenfreien Bisphenolen
hergestellt werden, welche dann nachträglich durch Behandlung mit elementarem Halogen, insbesondere
so Brom, halogeniert werden. Die so erhaltenen Polyäther besitzen gießfähige Konsistenz und die damit hergestellten Schaumstoffe, insbesondere Polyisocyanurat-Schaumstoffe zeigen ein hervorragendes Brandverhalten. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie an der
Oberfläche zur Versprödung neigen und eine schlechte Haftfestigkeit an Deckschichten zeigen. Außerdem
gestaltet sich die Verfahrensweise gemäß der obengenannten DE-OS in der Praxis deshalb kompliziert weil
die Polyverätherung und die Halogenisierung zwei
völlig verschiedene Reaktionen darstellen, welche
jeweils besondere apparative Vorkehrungen erfordern und somit in zwei getrennten Produktionsanlagen
durchgeführt werden müssen. Der hohe apparative Aufwand (Verwendung korrosionsfester Apparaturen,
6^ z. B. aus SpezialStählen) bei der Halogenierung erfordert es, im Interesse einer möglichst guten Reaktionsausnutzung einen möglichst hohen Halogenierungsgrad
anzustreben. Demnach ist es zur Herstellung eines
halogenhaltigen schwer brennbaren Kunststoffes bzw.
eines Vorproduktes rationeller, von einem hoch halogenierten Ausgangsstoff auszugehen, als den
fertigen Kunststoff bzw. das Vorprodukt nachträglich auf einen entsprechend geringeren Halogenierungsgrad
zu halogenieren.
Es wurde nun gefunden, daß Vorprodukte zur Herstellung schwerentflammbarer Kunststoffe mit
guten Eigenschaften in besonders einfacher Weise hergestellt werden können, wenn eine Lösung eines
halogenierten Bisphenols in einem hydroxylgruppenhaltigen Polyester einer Dicarbonsäure mit einem Glykol
in der Wärme so lange mit einem Alkylenoxid behandelt wird, bis die freien phenolischen Gruppen praktisch
quantitativ alkoxyliert sind. Die resultierenden Produk- t-5
te, die praktisch keine Säurezahl aufweisen, stellen gießbare, viskose öle dar, die auch während des Lagerns
bei tiefen Temperaturen flüssig bleiben. Dies ist deshalb besonders überraschend, weil, wie weiter unten in eisern
Vergleicbsversuch gezeigt werden kann, eine Komposition gleicher Bruttozusammensetzung, die unter Verwendung von getrennt hergestellten Bis-ß-hydroxylalkylhalogenbisphenoläther hergestellt wurde, sich beim
Lagern infolge Auskristallisierens des Bisäthers in eine nicht gießbare pastöse Masse verwandelt Erfindungsgemäß gelingt es leicht Produkte mit Säurezahlen
< 1 zu erhalten.
Gegenstand der Erfindung sind somit hydroxylgruppenhaltige Kompositionen mit einer Säurezahl
< 1 und einer Hydroxylzahl von 150—300, vorzugsweise 180-250, erhalten durch Mischen von 25-75 Gew.-%,
vorzugsweise 40—60 Gew.-%, eines halogenierten 22-Diphenylolpropans der allgemeinen Formel
35
HO
OH
R4 H, Q-Q-Alkyl
, R4 Halogen, vorzugsweise Cl, Br, wobei
mindestens IR = Halogen ist,
mit 75-25 Gew.-%, vorzugsweise 60-40 Gew.-%, eines
Hydroxylgruppen aufweisenden Polyesters, erhalten'
aus gesättigten, ungesättigten oder halogenierten aliphatischen und/oder alicyclischen und/oder aromatischen Dicarbonsäuren sowie einem molaren Überschuß an Dialkoholen der folgenden Formel
T1
X3
T ι
HO—C-C—I
X2
X4
A —C-C
I I
X7 X1
-OH
55
60
worin
• X| bis X8
bedeuten.
= 1-10,
= O, S
65
65
und durch anschließende Alkoxylierung der genannten
Mischung mit einem Alkylenoxid der Formel:
H2C-
-C-R
worin R=H, CH3, CH2OH, CH2Cl (Br), C2H5 bedeutet
Die erfindungsgemäßen Kompositionen weisen in der Regel eine Viskosität von 10 bis 200 Poise/25°C,
vorzugsweise von 20—100 Poise/25° C, auf.
Als Säuren zur Herstellung der hydroxylgruppenhaltigen Polyester kommen die aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Dicarbonsäuren in Betracht
z. B. Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure,
Dichlorbernsteinsäure, Cyclohexandicarbonsäure, Tetrahydrophthalsäure, 4,5-Dibromcyclohexan-1 ^-dicarbonsäure, o-, iso- und Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Tetrabromphthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure, Endomethylenhexachlorotetrahydrophthalsäure, Diglykolsäure, Thiodiglykolsäure, Anstelle der freien Dicarbonsäuren können auch die
entsprechenden Carbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen
eingesetzt werden. Die vorgenannten Säuren können einzeln oder auch in Mischung zur Herstellung der
Polyester verwendet werden.
Als Polyalkohole zur Veresterung mit den Dicarbonsäuren kommen aus der genannten allgemeinen Formel
insbesondere Verbindungen der folgenden Art in Frage:
Als Beispiel hierfür seien Diäthylenglykol oder Triäthylenglykol genannt Ferner kommen in Frage
Thiodiglykol, Dipropylenglykol und Polypropylenglykol der Formel
40
45
H
O —CH2-C
CH,
— OH
(n = 3-10)
Die Veresterung wird in der Regel bei Temperaturen
von 120-2000C, vorzugsweise bei 160-1800C, unter
Einleiten von Inertgasen unter Normaldruck oder/und im Vakuum durchgeführt
Veresterungskatalysatoren wie Toluolsulfonsäure, Bleiglätte, Dibutylzinnoxid, Antimontrioxid, Salze und
Alkoholate des Titans, können zugesetzt werden. Bei der Veresterung können Lösungsmittel als azeotrope
Schleppmittel eingesetzt werden, doch wird der Veresterung in Abwesenheit von Lösungsmitteln der
Vorzug gegeben.
Im allgemeinen dürfte es zweckmäßig sein, die Veresterung bis zu einer möglichst niedrigen Säurezahl
durchzuführen. Doch kann es in bestimmten Fällen, beispielsweise aus Gründen der besseren Verträglichkeit mit den in den Polyester zu lösenden Bisphenolen
vorteilhaft sein, die Veresterung bei einer höheren Säurezahl abzubrechen und die freien Carboxylgruppen
später zusammen mit den freien Phenolgruppen des zuzusetzenden Bisphenols zu alkoxylieren.
Die so erhaltenen hydroxylgruppenhaltigen Polyester
werden mit den halogenierten Bisphenolen, zweckmäßig durch Erwärmen, vermischt, wobei in der Regel
Lösung erfolgt Dabei kommen als Bisphenole vorzugsweise Tetrabrombisphenol, daneben aber auch Dibrombisphenol oder Tetrachlorbisphenol in Frage.
Die Bisphenol-Polyester-Mischungen werden nun alkoxyliert Die Alkoxylierung kann in an sich bekannter
Weise durchgeführt werden. Als Katalysatoren zur Beschleunigung der Reaktion können vorzugsweise
alkalisch reagierende Stoffe, wie z.B. NaOH, KOH, Natriummethylat, Natriumphenolat, Kaliumacetat, Kaliumcarbonat verwendet werden. Die Alkoxylierung wird
bei Temperaturen von 80 —180° C, vorzugsweise bei
110-13O0C durchgeführt Als Alkylenoxide kommen
solche der allgemeinen Formel
H3C-
C-R
worin R=H, CH3, CH2OH, CH2Cl (Br), C2H5 bedeutet,
z. B. Äthylenoxid, 1,2-Propylenoxid, Epichlorhydrin oder
1,2-Butylenoxid,in Frage.
Der Endpunkt der Alkoxylierung ist bei den relativ sauer reagierenden Halogenbisphenolen durch Titration einer Probe der Reaktionsmischung mit Natronlauge nach Art der Säurezahlbestimmung leicht zu
ermitteln.
Die erfindungsgemäßen Kompositionen sind wertvolle Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis, insbesondere zur Herstellung
von schwerbrennbaren Isocyanuratschaumstoffen mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften und hoher Flammfestigkeit
Als erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten zur Herstellung der Kunststoffe kommen
neben den erfindungsgemäßen Kompositionen aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und
heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie sie z. B. von W. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie,
562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylen-diisocyanat, 1,4-TetramethyIendiisocyanat,
1,6-HexamethyIendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-13-diisocyanat, Cyclohexan-13- und
-1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1 -Isocyanato-S^-trimethyl-S-isocyanatomethyl-cyclohexan (DE-AS 12 02 785, US-PS 34 01 190),
2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3-
und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'-
und/oder -4,4'-diphenylmethan-diisocyir.at, 13- und
1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, DiphenyImethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat,
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende
Phosgenierung erhalten und z. B. in den GB-PS 8 74 430 und 8 48 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate gemäß der US-PS 34 54 606,
perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z. B. in der DE-AS 11 57 601 (US-PS 32 77 138) beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate,
wie sie in der DE-PS 10 92 007 (US-PS 31 52 162) beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der US-PS
34 92 330 beschrieben weiden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der GB-PS
9 94 890, der BE-PS 7 61 626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 71 02 524 beschrieben
werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der US-PS 30 01 973, in den DE-PS
10 22 789,12 22 067 und 10 27 394 sowie in den DE-OS
19 29 034 und 20 04 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der
BE-PS 7 52 261 oder in der US-PS 33 94 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende
Polyisocyanate gemäß der DE-PS 12 30 778, Biuret-
iD gruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der
DE-PS 11 OI 394 (US-PS 31 24 605 und 32 01 372) sowie in der GB-PS 8 89 050 beschrieben werden, durch
Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der US-PS 36 54 106 beschrieben werden,
Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie zum Beispiel in den GB-PS 9 65 474 und 10 72 956, in der
US-PS 35 67 763 und in der DE-PS 12 31 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen gemäß der DE-PS 10 72 385,
polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der US-PS 34 55 883.
Es ist auch möglich, die bei der technischen isocyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppen
aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls
gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten
beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate
zu verwenden.
technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z. B. das
2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren (»TDI«), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung herge-
stellt werden (»rohes M DI«) und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate (»modifizierte Polyisocyanate«).
Erfindungsgemäß werden Wasser und/oder leicht
flüchtige organische Substanzen als Treibmittel mitverwendet. Ais organische Treibmittel kommen z. B.
Aceton, Äthylacetat, halogensubstituierte Alkane wie Methylenchlorid, Chloroform, Äthyliden-chlorid, Vinylidenchlorid, Monofluortrichlormethan, Chlordifluorme-
than, Dichlordifluormethan, ferner Butan, Hexan, Heptan oder Diäthyläther in Frage. Eine Treibwirkung
kann auch durch Zusatz von bei Temperaturen über Raumtemperatur unter Abspaltung von Gasen, beispielsweise von Stickstoff, sich zersetzenden Verbindun -
gen, z. B. Azoverbindungen wie Azoisobuttersäurenitril,
erzielt werden. Weitere Beispiele für Treibmittel sowie Einzelheiten über die Verwendung von Treibmitteln
sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, Mün
chen 1966, z. B. auf den Seiten 108 und 109,453 bis 455
und 507 bis 510 beschrieben.
Als Katalysatoren werden bei den Polymerisationsreaktionen solche Verbindungen eingesetzt, die bereits bei
Raumtemperatur eine Polymerisationsreaktion der
NCO-Gruppe initiieren. Derartige Verbindungen werden beispielsweise in der FR-PS 14 41 565, den BE-PS
7 23 153 und 7 23 152 und der DE-PS 1112 285 beschrieben.
Solche Katalysatoren sind speziell ein- oder mehrkernige Mannichbasen aus gegebenenfalls durch Alkyl-,
Aryl- oder Aralkylresten substituierten kondensierbaren Phenolen, Oxoverbindungen und sekundären
Aminen, speziell solche, bei denen als Oxoverbindungen Formaldehyd und als sekundäres Amin Dimethylamin
verwendet worden sind. Im allgemeinen entstehen in den Schaumstoffen laut IR-spektroskopischen Analysen,
je nach Bedingungen, insbesondere in Abhängigkeit von der erreichten Reaktionstemperatur, mehr oder
minder hohe Anteile an Carbodiimid-Strukturen.
Andere geeignete Katalysatoren sind die Alkali- bzw. Erdalkalisalze von Carbonsäuren und Phenolen. Die
Menge an Polymerisationskatalysator wird wesentlich durch die Art (und gegebenenfalls die Basizität) des
Katalysators bestimmt; man kann zwischen 0,1 und 100
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,3 und 25 Gew.-°/o an Katalysatorkomponente, bezogen auf die Isocyanatkomponente,
einsetzen.
Erfindungsgemäß kommen für die Polyurethan-Reaktion die üblichen Katalysatoren in Frage, z. B. tertiäre
Amine, wie
Triäthylamin,
Tributylamin,
N-Methyl-morpholin,
N-Äthyl-morpholin,
N-Cocomorpholin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyl-äthyIendiamin,
l,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan,
N-Methyl-N'-dimethylaminoäthyl-piperazin,
Ν,Ν-Dimethylbenzylamin,
Bis-(N,N-di-äthylaminoäthyl)-adipat,
Ν,Ν-Diäthylbenzylamin,
Pentamethyl-diäthylentriamin,
N.N-Dimethylcyclohexylamin,
N.N.N'.N'-Tetramethyl-U-butandiamin,
Ν,Ν-DimethyI-ß-phenyläthylamin,
1,2-DimethyItmidazol,
2-Methylimidazol.
Gegenüber Isocyanatgruppen aktive Wasserstoffatome aufweisende tertiäre Amine sind z. B. Triäthanolamin,
Triisopropanolamin, N-Methyl-diäthanolamin, N-Äthyl-diäthanoIamin, Ν,Ν-Dimethyläthanolamin sowie
deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid und/oder Äthylenoxid.
Als Katalysatoren kommen ferner Silaamine mit Kohlenstoff-Silizium-Bindungen, wie sie z. B. in der
DE-PS 12 29 290 beschrieben sind, in Frage, z.B. 2^,4-Trimethyl-2-silamorpholin, 1,3-Diäthylaminomethyl-tetramethyl-disiloxan.
Erfindungsgemäß können auch organische Metallverbindungen, insbesondere organische Zinnverbindungen,
als Katalysatoren verwendet werden.
Als organische Zinnverbindungen kommen vorzugsweise Zinn(II)-salze von Carbonsäuren wie Zinn(II)-acetat,
Zinn(II)-octoat, Zinn(II)-äthylhexoat, und Zinn(Il>
laurat und die Dialkylzinnsalze von Carbonsäuren, wie
z. B. Dibutyl-zinndiacetat, Dibutyizinn-diiaurat, Dibutylzinn-maleat
oder Dioctylzinn-diacetat in Betracht
Weitere Vertreter von erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren sowie Einzelheiten Ober die
Wirkungsweise der Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und
Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf
den Seiten 96 bis 102 beschrieben.
Diese Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen etwa 0,001 und 10 Gew.-%, bezogen
> auf die Summe an erfindungsgemäß eingesetzter neuer Komposition und an nachstehend genannten Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht
von 62 bis 10 000, eingesetzt.
Erfindungsgemäß können auch oberflächenaktive
Zusatzstoffe (Emulgatoren und Schaumstabilisatoren) mitverwendet werden. Als Emulgatoren kommen z. B.
ίο die Natriumsalze von Ricinusölsulfonaten oder auch von
Fettsäuren oder Salze von Fettsäuren mit Aminen wie ölsaures Diäthylamin oder stearinsaures Diäthynolamin
in Frage. Auch Alkali- oder Ammoniumsalze von Sulfonsäuren wie etwa von Dodecylbenzolsulfonsäure
oder Dinaphthylmethandisulfonsäure oder auch von Fettsäuren wie Ricinolsäure oder von polymeren
Fettsäuren können als oberflächenaktive Zusatzstoffe mitverwendet werden.
Als Schaumstabilisatoren kommen vor allem wasserlösliche Polyäthersiloxane in Frage. Diese Verbindungen
sind im allgemeinen so aufgebaut, daß ein Copolymerisat aus Äthylenoxid und Propylenoxid mit
einem Polydimethylsiloxanrest verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z. B. in den US-PS 28 34 748,
29 17 480 und 36 29 308 beschrieben.
Erfindungsgemäß können ferner auch Reaktionsverzögerer, z. B. sauer reagierende Stoffe wie Salzsäure
oder organische Säurehalogenide, ferner Zellregler der an sich bekannten Art wie Paraffine oder Fettalkohole
oder Dimethylpolysiloxane sowie Pigmente oder Farbstoffe und Flammschutzmittel der an sich bekannten
Art, z. B. Tris-chloräthylphosphat oder Ammoniumphosphat
und -polyphosphate ferner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Witterungseinflüsse, Weichmaeher
und fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen, Füllstoffe wie Bariumsulfat, Kieselgur, Ruß
oder Schlämmkreide mitverwendet werden.
Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß mitzuverwendenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen
und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern, Stabilisatoren, flammhemmenden
Substanzen, Weichmachern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungistatisch und bakteriostatisch
wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind
im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München
1966, z. B. auf den Seiten 103 bis 113 beschrieben.
Erfindungsgemäß zur Kunststoffherstellung gegebenenfalls mitzuverwendende Ausgangskomponenten
sind ferner Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
von einem Molekulargewicht in der Regel von 400-10 000. Hierunter versteht man neben Aminogruppen,
Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugsweise Polyhydroxylverbindungen,
insbesondere zwei bis acht Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, speziell solche vom
Molekulargewicht 800 bis 10 000, vorzugsweise 1000 bis 6000, z.B. mindestens zwei, in der Regel 2 bis 8,
vorzugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyether, Polythioäther, Polyacetale,
Polycarbonate, Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen
an sich bekannt sind.
Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind z. B. Umsetzungsprodukte von
mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebe-
nenfalls zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen. Carbonsäuren.
Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der
Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatische^ aromatischer
und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls, z. B. durch Halogenatome, substituiert und/oder
ungesättigt sein. Als Beispiele hierfür seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure,
Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, diniere und trimere Fettsäuren,
ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester, Terephthalsäure-bis-gjykolester. Als mehrwertige Alkohole kommen z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3),
Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(l,8), Neopentylglykol, Cydohexandimethanol (1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-l ,3-propandiol. Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-( 1,2,4), Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, PoIyäthylenglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole,
Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen, z. B.
ε-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. ω-Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden, mindestens zwei, in der Regel zwei bis acht,
vorzugsweise zwei bis drei, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäther sind solche der an sich bekannten Art
und werden z. B. durch Polymerisation von Epoxiden wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran, Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst,
z. B. in Gegenwart von BF3, oder durch Anlagerung dieser Epoxide, gegebenenfalls im Gemisch oder
nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Alkohole oder Amine, z. B.
Wasser, Äthylenglykol Propylenglykol-(13) oder -(1,2),
Trimethylolpropan, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan, Anilin, Ammoniak, Äthanolamin, Äthylendiamin hergestellt
Auch Sucrosepolyäther, wie sie z. B. in den DE-AS 11 76 358 und 10 64 938 beschrieben werden, kommen
erfindungsgemäß in Frage. Vielfach sind solche Polyäther bevorzugt, die überwiegend (bis zu 90
Gcw.-%, bezogen auf alle vorhandener. OH-Gnippen
im Polyäther) primäre OH-Gruppen aufweisen. Auch durch Vinylpolytnerisate modifizierte Polyäther, wie sie
z.B. durch Polymerisation von Styrol, Acrylnitril in
Gegenwart von Polyethern entstehen (US-PS 33 83 351, 33 04 273, 35 23 093, 31 10 695, DE-PS 11 52 536), sind
ebenfalls geeignet, ebenso OH-Gruppen aufweisende Polybutadiene.
Unter den Polythioäthern seien insbesondere die Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich
selbst und/oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren,
Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoholen angeführt Je nach den Co-Komponenten handelt es
sich bei den Produkten um Polythiomischäther, Polythioätherester.Polythioätheresteramide.
Als Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, 4,4'-Dioxäthoxy-diphenyldimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd
herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht,
die z. B. durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-
to (1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol mit
Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat oder Phosgen, hergestellt werden können.
Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z. B.
1S die aus mehrwertigen gesättigten und ungesättigten
Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen,
Dianiincn, Polyaminen und ihre Mischungen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxyverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl,
Kohlenhydrate, Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Phenol-Formalde-
hyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Vertreter dieser erfindungsgemäß mitzuverwendenden Verbindungen sind z. B. in High Polymers, VoL XVI,
»Polyurethanes, Chemistry and Technology«, verfaßt
von Saunders-Frisch, Interscience Publishers, New
York, London, Band I, 1962, Seiten 32-42 und Seiten 44-54 und Band II, 1964, Seiten 5-6 und 198-199,
sowie im Kunststoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966, z. B. auf
den Seiten 45 bis 71, beschrieben.
Als erfindungsgemäß gegebenenfalls einzusetzende Ausgangskomponenten kommen auch Verbindungen
mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekularge-
wicht 32—400 in Frage. Auch in diesem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen
aufweisende Verbindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen aufweisende Verbin-
düngen, die als Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese Verbindungen weisen in der
Regel 2 bis 8 gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome auf, vorzugsweise 2 oder 3 reaktionsfähige Wasserstoffatome. Als Beispiele für derartige
Verbindungen seien genannt: ÄthylenglykoL Propylenglykol-(U) und -(U), ButylenglykoHM) und -(2ß%
Pentandiol-0,5), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bis-hydroxymethyl-cyclohexan, 2-Methyl-l J-propandioL Glyzerin. Trimethylolpropan, He-
xantriol-(lÄ6), Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit,
Mannit und Sorbit, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400,
Dibutylenglykol, Polybutylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, 4,4'-DihydroxydiphenyIpropan, Dihydroxymethyl-hydrochinon, Äthanolamin, Diäthanolamin, Triethanolamin-, 3-AminopropanoL Äthylendiamin, 13-Diaminopropan, l-Mercapto-3-amino-propan,
4-Hydroxy- oder -Amino-phthalsäure, Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Hydrazin, Ν,Ν'-Dimethylhydrazin, 4,4'-Diamino-diphenylmethan.
Die Reaktionskomponenten werden erfindungsge-
maß nach dem an sich bekannten Einstufenverfahren, dem Prepolymerverfahren oder dem Semiprepolymerverfahren
zur Umsetzung gebracht, wobei man sich oft maschineller Einrichtungen bedient, z. B. solcher, die in
der US-PS 27 64 565 beschrieben werden. Einzelheiten über Verarbeitungseinrichtungen, die auch erfindungsgemäß
in Frage kommen, werden im Kunststoff-Handbuch, Band Vl, herausgegeben von Vieweg und
Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten 121 bis 205 beschrieben. '°
Eine IR-spektroskopische Untersuchung der erhaltenen
erfindungsgemäß hergestellten Schaumstoffe zeigt hohe Anteile an Isocyanuratringen neben geringen
Mengen an Carbodiimid-Gruppierungen, wenn für die Polymerisierung des Polyisocyanates gesorgt wurde. '5
Die erfindungsgemäß erhaltenen Schaumstoffe können z. B. als Isoliermaterial in der Bauindustrie oder für
den technischen Sektor oder ais Konstruktionsmateriai sowie in der Möbelindustrie Verwendung finden.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Kompositionen können ferner als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von zelligen oder homogenen Polyurethan-Kunststoffen eingesetzt werden, welche ihrerseits für z. B.
Beschichtungen, Isolierungen oder für Lackierungen verwendet werden können.
Herstellung des zu verwendenden
hydroxylgruppenhal tigen Polyesters
hydroxylgruppenhal tigen Polyesters
30
750 Gew.-Teile Triäthylenglykol werden unter Zusatz von 2 Gew.-Teilen Titantetrabutylat mit 403 Gew.-Teilen
Adipinsäure 6 Stunden lang auf 1700C erhitzt. Dabei
wird N2 durchgeleitet. Die Säurezahl der Reaktionsmischung
beträgt 47,5 mgKOH/g. Anschließend wird ein Vakuum von 20 Torr angelegt und die Reaktionslösung
nochmals 8 Stunden lang auf 1700C erhitzt. Nach dieser Zeit ist die Säurezahl auf
< 1 abgesunken.
A (Vergleichsversuch)
Zu 50 Gew.-Teilen des vorstehend hergestellten hydroxylgruppenhaltigen Polyesters werden 50 Gew.-Teile
Bis-/?-hydroxyäthyltetrabrombisphenoläther gegeben und in der Wärme zu einer klaren Lösung gelöst
Beim Abkühlen auf Zimmertemperatur fällt nach einiger Zeit der Bisäther feinkristallin wieder aus, die
Masse wird pastös und läßt sich nicht mehr gießen.
B (erfindu igsgemäße Herstellung)
51,6 Gew.-Teile des vorstehend hergestellten hydroxylgruppenhaltigen
Polyesters werden mit 48,4 Gew.-Teilen Tetrabrombisphenol in der Wärme gelöst und auf
1200C erhitzt. Dann werden nach Zusatz von 2 g Natriumphenolat unter lebhaftem Rühren Äthylenoxid
so lange eingeleitet, bis bei der Titration einer Probe des Reaktionsgemisches mit nlO NaOH-Lösung kein
Alkaliverbrauch mehr festzustellen ist. Anschließend wird das Reaktionsprodukt noch 1 Stunde im Vakuum
auf 100° C erhitzt, um nicht umgesetztes Äthylenoxid zu
entfernen. Es wird ein gelblich gefärbtes öl erhalten, welches folgende Kennzahlen zeigt:
Viskosität
Bromgehalt
Hydroxyizahi
Phenolgruppengehalt
Bromgehalt
Hydroxyizahi
Phenolgruppengehalt
61 P/25°C
26,1 bis 26,3%
ι vy — ivA/
< 0,1 »/ο.
26,1 bis 26,3%
ι vy — ivA/
< 0,1 »/ο.
Eine Mischung aus 30 Gew.-Teilen der gemäß Beispiel IB hergestellten Komposition, 10 Gew.-Teilen
Trichlorisopropylphosphat, 3 Gew.-Teilen eines Aminopolyäthers (propoxyliertes Äthylendiamin mit der
OH-Zahl 650), 1 Gew.-Teil Glyzerin, 1 Gew.-Teil eines
handelsüblichen Schaumstabilisators (Handelsprodukt OS 720 der Firma Bayer AG), 1,5 Gev.-Teile einer
25%iger. Lösung von Kaliumacetat in Diäthylenglykol und 22 Gew.-Teilen Trichlorfluormethan wird auf einer
Verschäumungsmaschine des Typs HK 500 der Fa. Hennecke/Birlinghoven mit 100 Gew.-Teilen eines
isocyanatgruppenhaltigen Präpolymers vermischt, das aus 95 Gew.-Teilen rohen 4,4'-Diphenylmethandiisocyanats
und 5 Gew.-Teilen eines Polypropylenglykols mit der OH-Zahl 200 hergestellt wird. Das Reaktionsgemisch
wird 15 see in eine Form mit der Grundfläche lxlm eingetragen. Der Schaumstoff steigt 52 cm hoch
und bindet nach 45 see ab.
Der überwiegend polyisocyanuratgruppenaufweisende Schaumstoff hat eine Rohdichte von 34,7 kg/m3 und
ist nach DIN 41 02 »schwerentflammbar«. Der Schaumstoffblock kann z. B. in Form von Platten, Rohhalbschalen
als Dämmaterial im Hochbau bzw. zur Isolierung von Rohrleitungen verwendet werden.
Claims (1)
1. Hydroxylgruppenhaltige Kompositionen mit
einer Säurezahl <1 und einer Hydroxylzahl von 150—300, vorzugsweise 180—250, erhalten durch
Mischen von 25-75 Gew.-%, vorzugsweise 40—60 Gew.-%, eines halogenierten 2^-Diphenylolpropans
der allgemeinen Formel
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