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Entlüftungs -und Entstaubungsvorrichtung für Wiegebehälter Die Erfindung
betrifft eine Entlüftungs - und Ent staub ungsvorrichtung für Wiegebehälter, insbesondere
für geschlossene Zement-Wiegebehälter in Verbindung mit Mischern für Betonbereitungsanlagen.
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Bei der Befüllung von geschlossenen Wiegebehältern, wie Zement-Wiegebehältern,
muß Vorsorge dafür getroffen werden, daß die vom Füllgut verdrängte Luft entweichen
kann. Dabei soll möglichst kein Zementstaub nach außen gelangen. Zu diesem Zweck
hat man bisher einen Entlüftungsstutzen auf den Wiegebehälter aufgesetzt und diesen
mit einer Filtertucheinlage versehen. Dabei ergibt sich naturgemäß nur eine sehr
kleine Filterfläche, was zur Folge hat, daß derartige Filtereinlagen schnell vom
Zementstaub zugesetzt werden, wodurch die ordnungsgemäße Entlüftung des Wiegebehälters
nicht mehr gewährleistet
ist und der gesamte Verwiegevorgang beeinträchtigt
wird.
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Bei ungenügender Entlüftung und vorzeitiger Öffnung des Wiegebehälter
-Verschlusses, können falsche Gewichtsmengen an Zement in die Mischgutcharge gelangen
und deren Qualität vermindern, ohne daß dieser Vorgang rechtzeitig bemerkt wird.
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Derartige Entlüftungen sind deshalb nur für kleinere Wiegebehälter
bis na 100 kg vertretbar, führen aber auch dabei schon zu Schwierigkeiten, wenn
die Filtereinlage nicht fortlaufend gereinigt wird. Für größere Wiegebehälter bis
1000 kg und mehr Fassungsvermögen sind solche bekannten Entlüftungen völlig unzulänglich
und nicht zu gebrauchen.
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Daraus ergab sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die
in der Schaffung einer sicher wirkenden Entlüftungs- und Entstaubungsvorrichtung
auch für größte Wiegebehälter in Verbindung mit nachfolgenden Mischern bestand,
bei der die Nachteile der bekannten Vorrichtungen beseitigt sind.
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Diese Aufgabe wurde gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im Oberteil
eines geschlossenen Zement-Wiegebehälters, allseitig um einen der Aufnahme des Zements
dienenden, kastenförmigen Innenbehälter herum, ein Kanalsystem gebildet ist, welches
aus einem zum Innenbehälter innenliegenden Kanal und einem außenliegenden Kanal
besteht, deren Trennwand fensterförmig ausgeschnitten und durch Filtertücher abgedeckt
ist und daß der Innenbehälter sowie der außenliegende Kanal in eine auf dem Wiegebehälter-Oberteil
befindliche Sammelleitung münden, welche über Ableitungen mit dem Mischer in Verbindung
steht.
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In der Sammelleitung sind, in Verlängerung der Trennwand, welche den
innenliegenden Kanal mit den Filtertüchern vom außenliegenden Kanal trennt, selbstschließende
Klappen angeordnet, welche den Weg
für die Abluft aus dem Innenbehälter
in die Ableitungen zum Mischer freigeben, den umgekehrten Weg aus dem Mischer über
die Sammelleitung in den Innenbehälter jedoch verschließen.
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Dadurch ist sichergestellt, daß etwa noch mit Zementstaub beladene
Abluft aus dem Zement-Wiegebehälter, bei dessen Füllung, in den Mischer gelangt,
daß umgekehrt Verdrängungsluft aus dem Mischer aber keinen Zugang zum Zement-Wiegebehälter
bekommt.
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Der am Wiegebehälter-Oberteil außenliegende Kanal ist nach unten offen
und hat freie Verbindung zur Atmosphäre. Auf diesem Wege kann die Verdrängungsluft
aus dem Mischer, bei dessen Befüllung mit der Masse der mineralischen Zuschlagstoffe,
entweichen.
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Der bei diesen Vorgängen entstehende dauernde Richtungs- und Druckwechsel,
dem die Luftströme in den Kanälen unterworfen sind, bewegt ständig auch die Filtertücher
und reinigt diese von dem sich ansetzenden Zementstaub. Dieser Abreinigungsvorgang
wird dadurch noch unterstützt, daß die Filtertücher mittels Federn vor den fensterförmigen
Aus schnitten der Trennwände verspannt sind.
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Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Entlüftungs- und Entstaubungsvorrichtung
liegen darin, daß zwischen dem geschlossenen Zement-Wiegebehälter und dem geschlossenen
Mischer ein Zwangsumluft- und Reinigungssystem geschaffen worden ist, welches staubfrei
arbeitet, die Umwelt nicht belastet und die Verwiege- sowie Beschickungsvorgänge
mit großen Massen noch beschleunigt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. Die Abbildung zeigt eine Zement-Wiegevorrichtung, teilweise
aufgebrochen, im Zusammenwirken mit einem Betonmischer.
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Der geschlossene Wiegebehälter 1 besteht aus dem Oberteil 2 und dem
konischen Unterteil 3 > er lagert in der Waage 4 und gibt seinen Inhalt durch
den Übergabestutzen 5 an den nachfolgenden, ebenfalls geschlossenen Mischer 6 ab.
Ein Ausgleich der Wiegebewegung wird durch die Balgmanschette 7 ermöglicht.
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Im Wiegebehälter-Oberteil 2 befindet- sich ein kastenförmiger Innenbehälter
8 zur Aufnahme des Zements, der durch Einfüllstutzen 9 eingebracht wird. Um den
Innenbehälter 8 herum ist, ebenfalls kastenförmig ausgebildet, ein Kanalsystem angelegt,
welches aus einem zum Innenbehälter 8 innenliegenden Kanal 10 und einem daneben
befindlichen außenliegenden Kanal 11 besteht.
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Die Trennwand 12 zwischen beiden Kanälen ist fensterförmig ausgeschnitten
und durch Filtertücher 13 abgedeckt. Der Innenbehälter 8 steht mit einer auf dem
Wiegebehälter-Oberteil 2 befindlichen Sammelleitung 14 in Verbindung, in die auch
der außenliegende Kanal 11 mündet. Von der Sammelleitung 14 führen flexible Ableitungen
15, 16 > welche Wiegebewegungen in sich ausgleichen können, zum Mischer 6 In
der Sammelleitung 14 sind, in Verlängerung der Trennwand 12, selbstschließende Klappen
17 angeordnet, welche den Weg für die Abluft aus dem Innenbehälter 8 in die Ableitungen
15,16 16 zum Mischer 6 freigeben, den umgekehrten Weg aus dem Mischer 6 in die Sammelleitung
14 und in den Innenbehälter 8 jedoch verschließen. Die einseitige Sperrung der Klappen
17 erfolgt durch die Anschläge 18.
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Der außenliegende Kanal 11 ist nach unten offen und hat freie Verbindung
zur Atmosphäre.
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Die Filtertücher 13 sind mittels Federn 19 vor den fensterförmigen
Ausschnitten der Trennwände 12 verspannt, damit sie sich bewegen können, ohne zu
zerreißen.
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Die Vorrichtung funktioniert wie folgt: Bei der Befüllung des Wiegebehälters
1 mit Zement, füllt sich zuerst der konische Unterteil 3 und die daraus verdrängte
Luft gelangt zum großen Teil in den innenliegenden Kanal 10, aus dem sie durch das
Filtertuch 13 > unter Zurückhaltung des mitgeführten Zementstaubes, gereinigt
in den außenliegenden Kanal 11 übertritt und durch dessen untere Öffnung in die
Atmosphäre entweicht.
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Ein geringerer Teil der Verdrängungsluft gelangt direkt in die Sammelleitung
14, öffnet infolge ihres Überdruckes die Klappen 17 und strömt ungereinigt durch
die Ableitungen 15> 16 in den Mischer 6.
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Beim fortschreitenden Füllvorgang steigt der Zement im Innenbehälter
8 hoch und die weiterhin verdrängte, mit Zementstaub beladene Abluft tritt jetzt
an der Oberkante des Innenbehälters 8 in den innenliegenden Kanal 10 und von dort
wiederum unter Reinigung in den außenliegenden Kanal 11 , um schließlich in die
Atmosphäre überzugehen.
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Ein eventueller Überschuß an Verdrängungsluft mit entsprechendem Überdruck,
gelangt wieder in die Sammelleitung 14 und unter Öffnung der Klappen 17 , in die
Ableitungen 15, 16 zum Mischer 6.
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Dies geschieht solange, bis das vorgegebene Zement gewicht erreicht
ist, die Zementzufuhr abgestellt wird und keine Luft mehr aus dem Innenbehälter
8 verdrängt wird.
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Bei der auf den Füll- und Wiegevorgang folgenden Entleerung des Wiegebehälters,
soll die bereitgestellte Zementmenge, die 1000 kg und mehr betragen kann, in kürzester
Zeit, also unter höchstmöglicher
Geschwindigkeit, durch den Ubergabestutzen
5 in den Mischer 6 gelangen. Dies geschieht nur, wenn im Innenbehälter 8 und im
konischen Unterteil 3 ebensoschnell ein Ausgleich des entstehenden Unterdrucks stattfindet.
Hierfür sorgen auf kürzestem Wege die außenliegenden Kanäle 11, durch deren untere
Öffnung Atmosphärenluft zum Druckausgleich angesaugt wird, die durch die Filtertücher
13 hindurch in den innenliegenden Kanal 10 und über dessen Oberkante in den Innenbehälter
8 gelangt. Der Druck und die hohe Geschwindigkeit des zum Füllvorgang entgegengesetzten
Luftstromes reinigen dabei die Filtertücher vom vorher aufgenommenen Zementstaub.
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Die bei diesem Vorgang und beim Füllen der mineralischen Zuschlagstoffe
in den Mischer 6 dort freiwerdende Verdrängungsluft, kann durch die Ableitungen
15, 16 aufsteigen, gelangt, weil die Klappen 17 in dieser Richtung durch die Anschläge
18 geschlossen sind, in den außenliegenden Kanal 11 und von dort in die Atmosphäre.
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Im gesamten, geschlossenen Wiege- und Mischsystem wird also eine zwangsläufige
Belüftung und Entlüftung erzeugt, unter gleichzeitiger Reinigung der staubführenden
Luftströme bzw. deren unschädliche Ableitung in den Mischer und unter ständiger,
selbsttätiger Abreinigung der Filterflächen.