DE2450375B2 - Belueftungsvorrichtung fuer biologisch zu reinigende abwaesser oder aehnliche fluessigkeiten und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Belueftungsvorrichtung fuer biologisch zu reinigende abwaesser oder aehnliche fluessigkeiten und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung für biologisch zu reinigende Abwässer oder ähnliche Flüssigkeiten
mit mehreren, zu einer geradlinig sich erstrekkenden baulichen Einheit zusammengefaßten, unter der
Abwasseroberfläche angeordneten Strahlbelüftern, die jeweils aus einer Flüssigkeitsdüse, durch die Flüssigkeit
gepumpt wird, gebildet sind, welche in eine ihre Abgabeseite umgebende Mischkammer mündet, die ihrerseits
eine Zuführung für Luft bzw. Sauerstoff enthaltendes Gas aufweist und mit einer Flüssigkeits-Luftdüse
versehen ist, die koaxial mit der Flüssigkeitsdüse fluchtet.
Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Hersteilung einer derartigen Belüftungsvorrichtung.
Eine Belüftungsvorrichtung dieser Art ist aus der britischen Patentschrift 6 21880 mit Anmeldetag vom
16. Speptember 1946 bekannt. Bei dieser Vorrichtung werden Strahlbelüfter verwendet, die nach dem Venturi-Prinzip
arbeiten. Die Flüssigkeit wird mit hoher Geschwindigkeit durch eine Strahldüse gepumpt und da-
durch ein Unterdruck an der Abgabeseite der Düse erleugL
Eine Mischkammer oder Mischzone umgibt die /Ikbgabeseite der Düse und diese Mischkammer oder
Mischzone stehl entweder direkt od~r indirekt mittels
eines Luftkompressors in Verbindung mit der Atmo- :>
jphäre. Der Flüssigkeitsstrahl mit hoher Geschwindigkeit,
der von der Düse abgegeben wird, mischt sich mit der Luft oder nimmt die Luft in der Mischzone auf und
die Luft und die Flüssigkeit werden dann durch eine
piQssigkcitsluftdüse direkt in die Abfallflüssigkeit unter «o
deren Oberfläche abgegeben.
Hinsichtlich der Übertragung von Sauerstoff in die Flüssigkeit hibeii diese Systeme mit Strahlbelüftern
einen großen Wirkungsgrad. Der Grundgedanke, Luft oder Sauerstoff in die Abfallflüssigkeit mittels Strahlbe- ι -,
lüftern einzuführen, ist insbesondere bezüglich der Systemkapazität,
des Systemwirkungsgrades und der Betriebskosten vorteilhaft.
Die Strahlbelüfter, die in einer solchen biologischen
Abwasserreinigungsanlage verwendet werden, bestehen aus Metall; im allgemeinen aus bearbeiteten Gußstücken
aus Bronze od. dgl. Obwohl diese Belüfter bezüglich der Überführung von Gas in die Flüssigkeit
einen guten Wirkungsgrad haben, sind sie in der Herstellung sehr teuer und die Investitionskosten von
Strahlbelüftungssystemen, bei denen Strahlbelüfter verwendet werden, sind einigen anderen bekannten Belüftungssystemen
gegenüber relativ sehr hoch.
Bei einem Strahlbelüftungssystem, bei dem beispielsweise Sätze von Strahlbelüftern mit Zwischenräumen
in einem Belüftungsbehälter angeordnet sind, bildet jeder der Strahlbelüfter eine individuelle Einrichtung und
falls beispielsweise die benötigte Kapazität des Belüftungssystems eine Verwendung von 20 oder 30 Strahlbelüftern
mit einer vorbestimmten Größe erforderlich macht, muß jeder Strahlbelüfter einzeln hergestellt
werden. Die Investitionskosten einer derart großen Anzahl von Strahlbelüftern hat in vielen Fällen die Verwendung
von Strahlbelüftungssystemen trotz des verbesserten Wirkungsgrades, der sich aus der Verwendung
derartiger Systeme ergibt, nicht möglich gemacht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungsvorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie einfacher und mit geringerem Kostenaufwand hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Flüssigkeitsrohr in Form eines dünnwandigen rohrförmigen
Bauteils mit mehreren in Längsrichtung im Abstand voneinander angeordneten, auf gleicher Höhe
liegenden Flüssigkeitsdüsen und durch einen parallel verlaufenden Luftkanal in Form eines dünnwandigen
Bauteils, das so an dem Flüssigkeitsrohr montiert ist, daß zwischen diesen Teilen ein Kanal gebildet ist, und
das Flüssigkeits-Luftdüsen in einer Anzahl aufweist, die der Anzahl der Flüssigkeitsdüsen entspricht.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
einstückiges, in Umfangsrichtung ununterbrochenes dünnwandiges Flüssigkeitsrohr mit einem konstanter
Querschnitt, über dessen Länge aus glasfaserverstärk- ('°
tem Kunststoffmaterial hergestellt wird, daß mehrere in Längsrichtung im Abstand voneinander angeordnete,
in Umfangsrichtung fluchtende Bohrungen in diesem
Flüssigkeitsrohr ausgebildet werden, daß mehrere aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellte Flüssig- '^
keitsdüsen mit dem Flüssigkeitsrohr in fluchtender Lage mit den Bohrungen verbunden werden, daß ein
laneeestrecktes dünnwandiges einstückiges Bauteil mit
konstantem Querschnitt, dessen Form von der des Querschnitts des Flüssigkeitskanals abweicht, aus glasfaserverstärktem
Kunststoff hergestellt wird, daß dieses dünnwandige Bauteil am Flüssigkeitsrohr so befestigt
wird, daß ein eingeschlossener Luftdurchlaß zwischen diesen ausgebildet wird, daß mehrere Bohrungen
entsprechend der Anzahl und Anordnung der Bohrungen im Flüssigkeitsrohi1 im Luftkanal ausgebildet werden
und daß mehrere aus glasfaserverstärktem Kunststoff geformte Flüssigkeits-Luftdüsen am Luftkanal in
einer mit den Luftkanalbohrungen fluchtenden Lage befestigt werden.
Durch die Erfindung wird ein besonderer Aufbau einer Belüftungsvorrichtung mit mehreren Strahlbelüftern
der gattungsgemäßen Art geschaffen, die auf einfachere Weise herstellbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, die nachstehend
näher erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 die Draufsicht auf einen Belüftungsbehälter mit einer Belüftungsvorrichtung nach der Erfindung,
F i g. 2 die Draufsicht auf eine Belüftungsvorrichtung,
F 1 g. 3 eine Vorderansicht der in F i g. 2 dargestellten Belüftungsvorrichtung,
Fig.4 eine Endansicht der Belüftungsvorrichtung,
gesehen von der Linie IV-IV der F i g. 3 aus,
F i g. 5 eine Schnittar.sicht, genommen längs der Linie V-V der F i g. 3,
F i g. 6 eine Seitenansicht einer Flüssigkeits-Luftdüse,
die gemäß der Erfindung ausgebildet ist und
F i g. 7 eine Seitenansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Flüssigkeilsdüse.
F i g. 1 stellt einen Belüftungsbehälter oder Oxydationsgraben od. dgl. dar, der eine bestimmte Menge der
zu behandelnden Abfallflüssigkeit enthält. Der Behälter 10 hat einen kreisförmigen Grundriß. Es sei jedoch bemerkt,
daß die Form des Behälters 10 oder Grabens, die in F i g. 1 dargestellt ist, lediglich ein Beispiel ist.
Der Behälter oder Graben kann andere Formen haben und muß nicht kreisförmig oder zylindrisch s -n, und in
einigen Fällen kann der Behälter langgestreckt oder oval sein und von oben das Aussehen einer Rennbahn
haben.
Innerhalb des Behälters 10 und unter die Oberfläche der Abfallflüssigkeit untergetaucht sind zwei Mehrstrahlbelüfter
11 vorgesehen. Beide Mehrstrahlbelüfter sind gemäß der Erfindung ausgebildet. Die Mehrstrahlbelüfter
11 können die gleiche Form haben und beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie derart angeordnet,
daß sie eine Strömung der Abfallflüssigkeit im Behälter 10 gegen den Uhrzeigerdrehsinn fördern.
Einer der Vorteile der dargestellten Anordnung der Mehrstrahlbelüfter besteht darin, daß eine Bewegung
der Abfallflüssigkeit erzeugt wird, wodurch alle absetzbaren Festkörper, die in der Abfallflüssigkeit sein können,
in Suspension gehalten werden.
Es sei nunmehr auf die F i g. 2 und 3 Bezug genommen. Jeder der Mehrstrahlbelüfter 11 besteht aus einem
einzigen langgestreckten Bauteil. Entlang diesem Bauteil sind im Abstand voneinander mehrere Flüssigkeits-Luftdüsen
12 angeordnet. ]c ein Flansch 13 ist an jedem Ende des Mehrsirahlbelüfters 11 angeordnet, und diese
Flansche nehmen Endkappen 14 aul, die an den Flanschen 13 durch geeignete Befestigungseinrichtungen
befestigt sein können, beispielsweise durch Schrauben 16, die in F i g. 4 gezeigt sind.
Von einem Ende 17 des Mehrstrahlbelüfters 11 erstreckt sich nach vorn ein Stutzen 18, der zur Führung
von Luft oder eines anderen Sauerstoff enthaltenden Gases von einer Speiseleitung 19 zum Mehrstrahlbelüfter
11 dient. Vom entgegengesetzten Endabschnitt 20 des Mehrstrahlbelüfters 11 erstreckt sich ein Stutzen 21
nach unten, über den unter Druck stehende Abfallflüssigkeit dem Mehrstrahlbelüfter 11 von einer Speiseleitung
22 zugeführt wird.
Es sei nunmehr auf F i g. 5 Bezug genommen. Der den Mehrstrahlbelüfter 11 bildende Bauteil besteht aus
mehreren Bestandteilen und eines von diesen ist ein zylindrisch geformtes Flüssigkeitsrohr 23, das ein Abfallflüssigkeitsrohr
zur Versorgung der verschiedenen Flüssigkeits-Luftdüsen 12 bildet. Das Flüssigkeitsrohr
23 ist im wesentlichen ein Rohr mit geringer Wandstärke und bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht
dieses Flüssigkeitsrohr aus leichtem gewickeltem glasfaserverstärktem Kunststoff. Das Flüssigkeitsrohr 23
erstreckt sich vorzugsweise einstückig über die gesamte Länge des Mehrstrahlbelüfters 11 und wird durch
bekannte Herstellungsverfahren ausgebildet, bei denen eine undurchbrochene Wand aus gewickeltem glasfaserverstärktem
Kunststoff hergestellt wird. Es werden anfangs keine Vorkehrungen für die Flüssigkeits-Luftdüsen
12 getroffen.
Ein zweiter Bestandteil bildet einen Luftkanal 24, der ebenfalls aus leichtem gewickeltem glasfaserverstärktem
Kunststoff hergestellt ist. Der Luftkanal 24 erstreckt sich ebenfalls vorzugsweise über die gesamte
Länge des Mehrstrahlbelüfters 11 und hat ursprünglich einen rohrförmigen oder zylindrischen Aufbau und
wird dann über dessen ganze Länge hinweg in zwei Teile zerschnitten, damit der leichte Halbzylinder erhalten
wird, der in F i g. 5 dargestellt ist. Das Verfahren, bei dem man den Luftkanal 24 aus einem vollen Kreiszylinder
herstellt, der in zwei identische Halbkreiszylinder unterteilt wird, bringt den zusätzlichen Vorteil mit
sich, daß man zwei Luftkanäle 24 für zwei Mehrstrahlbelüfter 11 aus einem einzigen Glasfaserzylinder herstellen
kann.
Der Radius des Luftkanals 24 ist kleiner als der Radius des Flüssigkeitsrohres 23 und bei einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt der Radius des Luftkanals etwa zwei Drittel des Radius des Flüssigkeitsrohres, damit
ein tropfenförmiger Querschnitt erzielt wird; die Gründe hierfür werden später erkennbar sein.
Der Luftkanal 24 ist an der äußeren Oberfläche des Flüssigkeitsrohres 23 mittels eines geeigneten Bindemittels,
wie beispielsweise eines Epoxydharzes od. dgl., befestigt, wie es bei 26 angedeutet ist. Die Harzbindung
kann eine Naht oder einen V-Stoß bilden, die über die gesamte Länge des Flüssigkeitsrohres 23 verläuft, damit
nicht nur eine außerordentlich gute Luftflüssigkeitsabdichtung erzielt wird, sondern auch eine sichere und
starre Haftung zwischen dem Flüssigkeitsrohr 23 und dem Luftkanal 24 erhalten wird.
Ehe der Luftkanal 24 an dem Flüssigkeitsrohr 23 befestigt
wird, werden mehrere in Längsrichtung im Abstand voneinander in der gleichen Radialebene liegende
Bohrungen 27 in dem Flüssigkeitsrohr 23 ausgebildet und diese Bohrungen nehmen ihrerseits eine Flüssigkeitsdüse
28 auf. Wie F i g. 7 zeigt, weisen die Flüssigkeitsdüsen
28 einen Flansch 29 auf, der in Seitenansicht der Form der Wand des Flüssigkeitsrohres 23 entspricht.
Der Flanschabschnitt 29 weist eine äußere Wandfläche 30 auf, die der Form der Bohrung 27 entspricht,
die in der Wand des Flüssigkeitsrohres 23 ausgebildet ist.
Die Flüssigkeitsdüsen 28 werden an den Flüssigkeitsrohren 23 befestigt; sie werden vorzugsweise mit diesen
mittels eines Kunstharzes verbunden, wie es zuvor im Zusammenhang mit der Verbindungsstelle 26 erläutert
wurde.
Nachdem die Flüssigkeitsdüsen 29 am Flüssigkeilsrohr 23 angebracht und der Luftkanal 24 an der Außenwand
des Flüssigkeitsrohres 23 befestigt worden sind,
ίο werden im Luftkanal 24 mehrere Bohrungen 31 ausgebildet,
die mit den am Flüssigkeitsrohr 23 ausgebildeten Bohrungen 27 und mit den an diesen Bohrungen montierten
Flüssigkeitsdüsen 28 fluchten und koaxial zu diesen verlaufen.
Eine Flüssigkeits-Luftdüse 12 wird dann am Luftkanal
24 in jeder Bohrung 31 angebracht und fest mit dem Luftkanal verbunden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird wieder ein Harz zur Befestigung und zur Verbindung der Flüssigkeits-Luftdüsen 12 am Luftkanal
24 verwendet.
Bei einer anderen Ausführungsform können die Flüssigkeits-Luftdüsen,
anstatt daß sie vollkommen glattwandig ausgebildet sind, mit einem Endflansch 32 ausgerüstet
sein, wie es F i g. 6 zeigt. Das Vorhandensein des Endflansches 32 und die Anlage dieses Flansches an
der Innenwand des Luftkanals 24 führt zu einer festeren Verbindung, weil das Harzbindemittel die gesamte
vordere Wandfläche 33 des Endflansches 32 bedeckt, anstatt lediglich einen schmalen Streifen am äußeren
Umfang der Flüssigkeits-Luftdüse 12. Falls der Endflansch 32 vorgesehen ist, müssen natürlich die Flüssigkeits-Luftdüsen
am Luftkanal 24 befestigt werden, ehe dieser Luftkanal am Flüssigkeitsrohr 23 befestigt wird,
da die äußeren Abmessungen des Endflansches 32 den Durchmesser der Bohrungen 31 übersteigen.
Nachdem die Baugruppe, die das Flüssigkeitsrohi 23, den Luftkanal 24, die Flüssigkeitsdüsen 28 und die Flüssigkeits-Luftdüsen
12 umfaßt, zusammengebaut ist und zu einem einstückigen Bauteil verklebt ist, wird die
Baugruppe mit einer Schicht ausgewickeltem Fiberglas überzogen. Die äußere Glasfaserschicht 34 ergibt eine
so vollständige und vollkommene Verbindung und Befestigung zwischen dem Luftkanal 24 und dem Flüssigkeitsrohr
23, daß die Festigkeit und die Steifheit des gesamten Mehrstrahlbelüfters 11 wenigstens so groß
ist, als wenn dieses Bauteil in einem Stück in der Form hergestellt worden wäre.
Zusätzlich zu den im vorstehenden aufgeführten Vorteilen der Mehrstrahlbelüfter 11 gegenüber den
einzelnen Strahlbelüftern werden weitere wichtige Vorteile erzielt, die besonders betrachtet werden sollen.
Beispielsweise ist der Mehrstrahlbelüfter 11 etwa sechsmal so stabil oder haltbar, als wenn er aus Stahl
von vergleichbarem Gewicht hergestellt wäre. Weiterhin ist der Mehrstrahlbelüfter wesentlich korrosionsbeständiger
als ein Belüfter aus den bisher verwendeter Materialien und er weist eine größere Wärmebeständigkeit
auf, als wenn er beispielsweise aus einem ther-
moplastischen Material hergestellt wäre. Er ist wesentlich
erosionsbeständiger, als wenn er aus thermoplastischen Materialien hergestellt wäre und er ist wesentlich
steifer als ein ähnlicher Bauteil aus Stahl oder au« einem thermoplastischen Material.
6S Weiterhin ist der Mehrstrahlbelüfter 11 außerordent
lieh leicht im Vergleich zu Belüftern aus anderen Mate
rialien und dadurch wird die Handhabung und Wartung des Mehrstrahlbelüfters erleichtert Im Betrieb kann e<
erwünscht sein, von Zeit zu Zeit den Mehrstrahlbelüf· ter 11 über den Flüssigkeitsspiegel für Wartungs- und
Prüfungszwecke od. dgl. anzuheben. Wegen der Glasfaserkonstruktion des Mehrstrahlbelüfters 11 kann dieser
mittels eines Seiles, einer Winde od. dgl. angehoben werden, wobei das Seil am Flansch 13 und an den Endkappen
14 mittels öffnungen 36 befestigt wird, die zu diesem Zweck vorgesehen sind. Weiterhin kann der
Mehrstrahlbelüfter verhältnismäßig lang ausgeführt werden und kann sich über 6 m und mehr erstrecken,
ohne daß er durchhängt oder sich durchbiegt.
Das im vorstehenden beschriebene Herstellungsverfahren ergibt eine maximale Anpassungsfähigkeit, da
nicht nur der Mehrstrahlbelüfter 11 in jeder gewünschten Länge hergestellt werden kann, sondern auch zusätzlich
jede Anzahl von Flüssigkeitsdüsen 28 und Flüssigkeits-Luftdüsen 12 am Mehrstrahlbelüfter befestigt
werden kann. Demzufolge kann eine einzelne Querschnittskonfiguration des Mehrstrahlbelüfters 11 für
einen weiten Bereich von Kapazitätsbedingungen verwendet werden.
Die Flexibilität, die durch die Herstellung und die Verwendung der Mehrstrahlbelüfter 11 erzielt wird,
führt auch zu einer optimalen Auslegung der Flüssigkeitspumpe und des Luftkompressors, die dazu dienen,
die Abfallflüssigkeit und die Luft durch das Flüssigkeitsrohr 23 bzw. den Luftkanal 24 zu fördern. Bei bisher
bekannten Strahlbelüftersystemen werden häufig die Pumpe und die Luftkompressoren nicht derart ausgewählt,
daß eine optimale Größenbeziehung ermöglicht wird, da hierzu eine wesentlich größere Anzahl
von Strahlbelüftern erforderlich ist. Durch die Erfindung hat jedoch die Anzahl der Flüssigkeits-Luftdüsen
nur einen geringen Einfluß auf die Kosten und es können so viel vorgesehen sein, wie es die Raumverhältnisse
zulassen. Durch diese Umstände können die Flüssigkeitspumpen und die Luftkompressoren nun derart ausgewählt
werden, daß eine optimale Größenbeziehung erzielt wird, ohne Rücksicht auf die Anzahl der Strahlbelüfter,
die erforderlich ist, um vollständig die Vorteile dieser Größenbeziehungen ausnutzen zu können.
Wie im vorstehenden erwähnt, beträgt bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Radius des Luftkanals
24 etwa das 2/3-fache des Radius des Flüssigkeitsrohres 23. Dadurch wird eine Tropfenform erzielt, die
ίο in F i g. 5 gezeigt ist und die ausgezeichnete aerodynamische
Eigenschaften hat. Bei der in F i g. I dargestellten Ausführungsform sind beispielsweise die beiden
Mehrstrahlbelüfter 11 derart angeordnet, daß die Flüssigkeit
im Behälter 10 in eine Umdrehung entgegengesetzt zum Uhrzeigerdrehsinn versetzt wird. Der Zweck
dieser Drehung ist es, die absetzbaren Feststoffteilchen, die im Abwasser vorhanden sein können, in Suspension
zu halten. Die Tropfenform des Mehrstrahlbelüfters 11, wie sie in F i g. 5 gezeigt ist, vermindert ganz erheblich
»0 den Widerstand gegenüber der Flüssigkeit im Behälter 10. Bei den bekannten Systemen, bei denen eine Anzahl
von Reihen von einzelnen Belüftern verwendet wird, ist es erforderlich, von Zeit zu Zeit die Flüssigkeitsmenge,
die von den Belüftern abgegeben wird, zu erhöhen, um
»5 die Geschwindigkeit der Flüssigkeit auf einem ausreichenden Wert zu halten, bei dem ein Absetzen der
Feststoffe verhindert werden kann. Der Strömungswiderstand der bisher verwendeten Reihen von einzelnen
Belüftern ist wesentlich größer als der der Mehrstrahlbelüfter 11 und wegen dieses verminderten Strömungswiderstandes
ist es nicht erforderlich, eine erhöhte Pumpenleistung lediglich zu dem Zweck zur Verfügung
zu stellen, den Strömungswiderstand zu überwinden, der durch den Mehrstrahlbelüfter 11 erzeug
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Belüftungsvorrichtung für biologisch zu reinigende Abwasser oder ähnliche Flüssigkeiten mit
mehreren, zu einer geradlinig sich erstreckenden baulichen Einheit zusammengefaßten, unter der
Wasseroberfläche angeordneten Strahlbelüftern, die jeweils aus einer Flüssigkeitsdüse, durch die
Flüssigkeit gepumpt wird, gebildet sind, welche in eine ihre Abgabeseite umgebende Mischkammer
mündet, die ihrerseits eine Zuführung für Luft bzw. Sauerstoff enthaltendes Gas aufweist und mit einer
Flüssigkeits-Luftdüse versehen ist, die koaxial mit der F'üssigkeitsdüse fluchtet, gekennzeichnet
durch ein Flüssigkeitsrohr (23) in Form eines
dünnwandigen rohrförmigen Bauteils mit mehreren in Längsrichtung im Abstand voneinander angeordneten,
auf gleicher Höhe liegenden Flüssigkeitsdüsen (28) und durch einen parallel verlaufenden Luftkanal
(24) in Form eines dünnwandigen Bauteils, das so an dem Flüssigkeitsrohr montiert ist, daß zwischen
diesen Teilen ein Kanal gebildet ist, und das Flüssigkeits-Luftdüsen (12) in einer Anzahl aufweist,
die der Anzahl der Flüssigkeitsdüsen (28) entspricht.
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das das Flüssigkeitsrohr
(23) bildende rohrförmige Bauteil ein Zylinder mit kreisförmigem Querschnitt ist.
3. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Luftkanal (24)
bildende dünnwandige Bauteil ein Zylinder mit halbkreisförmigem Querschnitt ist.
4. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsrohr
(23) und der Luftkanal (24) aus leichtem gewickeltem glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
5. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsdüsen
(28) aus geformtem glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
6. Belüftungsvornchtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsdüsen
(28) mit dem Flüssigkeitsrohr (23) mittels eines Epoxydharzes verbunden sind.
7. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeits-Luftdüsen
(12) aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
8. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeits-Luftdüsen
(12) an dem den Luftkanal (24) bildenden dünnwandigen Bauteil mittels eines Epoxydharzes befestigt
sind.
9. Belüftungsvotrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkanal (24) und das Flüssigkeitsrohr (23) zusammen
im Querschnitt eine Tropfenform haben.
10. Belüftungsvorrichtung nach einem der An-Sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schicht aus gewickeltem glasfaserverstärktem Kunststoff quer verlaufend um das Flüssigkeitsrohr
und den Luftkanal herumgewickelt ist.
11. Belüftungsvorrichtung nach einem der An- &5
sprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius des Luftkanals wesentlich kleiner ist als der
Radius des Flüssigkeitsrohres.
12. Verfahren zur Herstellung einer Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einstückiges, in Urr.fangsrichtung ununterbrochenes dünnwandiges Flüssigkeitsrohr mit
einem konstanten Querschnitt über dessen Länge aus glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial hergestellt
wird, daß mehrere in Längsrichtung im Abstand voneinander angeordnete, in Umfangsrichtung
fluchtende Bohrungen in diesem Flüssigkeitsrohr ausgebildet werden, daß mehrere aus glasfaserverstärktem
Kunststoff hergestellte Fiüssigkeitsdüsen mit dem Flüssigkeitsrohr in fluchtender
Lage mit den Bohrungen verbunden werden, daß ein langgestrecktes dünnwandiges einstückiges
Bauteil mit konstantem Querschnitt, dessen Form von der des Querschnittes des Flüssigkeitskanals
abweicht, aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt wird, daß dieses dünnwandige Bauteil am
Fiüssigkeitsrohr so befestigt wird, daß ein eingeschlossener Luftdurchlaß zwischen diesen ausgebildet
wird, daß mehrere Bohrungen entsprechend der Anzahl und Anordnung der Bohrungen im Flüssigkeitsrohr
im Luftkanal ausgebildet werden und daß mehrere aus glasfaserverstärktem Kunststoff geformte
Flüssigkeits-Luftdüsen am Luftkanal in einer mii den Luftkanalbohrungen fluchtenden Lage befestigt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeits-Luftdüsen am Luftkanal und die Flüssigkeitsdüsen am Flüssigkeitsrohr
mittels eines Epoxydharzes befestigt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsrohr und der
an diesem befestigte Luftkanal mit gewickelten glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial umwickelt
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsrohr mit kreisförmigem Querschnitt und der Luftkanal
ebenfalls aus einem Rohr mit kreisförmigem Querschnitt hergestellt werden, das jedoch einen
kleineren Konus als das Flüssigkeitsrohr aufweist und anschließend durch einen Längsschnitt in zwei
kreissegmentförmige Querschnitte getrennt wird.
Applications Claiming Priority (2)
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