DE2450183A1 - Verfahren zur herstellung von naehrsubstrat fuer die zuechtung essbarer pilze, insbesondere pleurotus - Google Patents

Verfahren zur herstellung von naehrsubstrat fuer die zuechtung essbarer pilze, insbesondere pleurotus

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DE2450183A1 DE19742450183 DE2450183A DE2450183A1 DE 2450183 A1 DE2450183 A1 DE 2450183A1 DE 19742450183 DE19742450183 DE 19742450183 DE 2450183 A DE2450183 A DE 2450183A DE 2450183 A1 DE2450183 A1 DE 2450183A1
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Description

VEEPAHBEN ZUR HERSTELLTOiG YON NAHRSUBSTRAT FÜR DIE ZÜCHTUNG ESSBAEER PILZE, INSBESONDERE PLEUROTUS
Die Erfindung bezieht sich, auf ein Verfahren zur ohne Wärmebehandlung erfolgenden Herstellung von Nährsubstrat für die Züchtung eßbarer Pilze, insbesondere · Pleurotus.
Hit der Verbreitung von Pleurotus in.den letzten Jahren sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Nährsubstrat für eßbare Pilze bekannt geworden. Die bekannten Verfahren können in zwei Gruppen eingeteilt werden:
A 646-699 .
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1) der daa Substrat bildende Nährboden wird ohne Behandlung verwendet,
2) das Substrat wird einer Wärmebehandlung unterzogen.
Die Verfahren der ersten Gruppe haben sich in der Praxis nicht bewährt, da die mit-den gezüchteten Pilzen gleichzeitig auftretenden konkurrierenden Mikroorganismen die Kultur schädlich beeinflußten.
Die Wärmebehandlung bei den zur zweiten Gruppe gehörenden Verfahren kann nach drei verschiedenen Methoden 1 erfolgen:
a) nach der sterilen Methode bei 100-135 0O,
b) nach der slektiven Methode bei 5O-7O 0O, mit künstlich erzeugter Wärme,
c) durch Einwirkung von Wärme biologischen Ursprungs, d.h. durch Kompostieren, wobei die Kompostierung noch durch künstlich erzeugte Wärme und ebenfalls „künstlich erzeugte physikalisch-chemische Wirkungen begünstigt wird und zur Entwicklung der notwendigen endogenen Wärme wenigstens 4 issr Nährboden auf einmal behandelt werden müssen.
Bei den modernsten Verfahren wird die Selektivität des Nährsubstrats, d.h. die Hemmung des Wachstums schädlicher Pilze (z. B. Schimmelpilze) mittels der Vermehrung thermophiler Mikroorganismen bei 5O-7O 0O erreicht. Auch bei der selektiven Methode ist es notwendig, das gesamte NährSubstratmaterial 1-5 Tage lang einer Wärmebehandlung zu unterziehen J bei manchen Verfahr ens variant en wird der durch die Wärmebehandlung erreichte Effekt noch durch künstlichen Zusatz gezüchteter Mikroorganismenkulturen gesteigert. Bei den selektiven Methoden werden im Grunde genommen die in dem Nährsubstratmaterial vorhandenen latenten Mikroorganismen durch die Einwirkung mäßiger Wärme aktiviert.
Wie bereits erwähnt, ist es ein Nachteil der selektiven Methode, daß das Nährsubstrat durchgemischt'und künst-
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licher Wärmeeinwirkung ausgesetzt werden muß, sowie daß sich in einigen Fällen sogar das Einbringen von Kulturen besonderer thermophiler Mikroorganismen in das Nährsubstrat-.material als notwendig erwies» Die zur Aktivierung der thermophilen Mikroorganismen dienende Wärmebehandlung dauert ziemlich lange, weswegen die Vorbereitung des Nährsubstratmaterials im allgemeinen 3-5 -Tage in Anspruch nimmt·
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die auf kaltem Wege-erfolgende Behandlung der für die Kultivierung eßbarer Pilze, insbesondere Pleurotus, verwendeten Nährsubstrate, · wobei die Züchtung des gewünschten eßbaren Pilzes ohne die Vermehrung der schädlichen konkurrierenden· Mikroorganismen im Nährsubstrat vor sich gehen und der Nährstoffgehalt des Nährsubstrates maximal ausnutzbar sein soll, der Ertrag an eßbaren Pilzen hochgradig gesteigert, der . Aufwand an lebendiger Arbeit und Energie gesenkt und die Behandlung des Nährsubstratmaterials mehr als bisher mechanisiert werden kann.
Erfindungsgemäß wird das Nährsubstratmaterial mit einer lösung von N-i-Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbam-Jnsäure-ester behandelt, und im Ergebnis dieser Behandlung kann sowohl auf die durch Wärmeeinwirkung wie auch auf die durch thermophile Mikroorganismen erzeugte Schutzwirkung verzichtet werden. Die erfindungsgemäß verwendbare obige Verbindungsgruppe hemmt durch die Selektivität ihrer Wirkung ausschließlich die Entwicklung der mit den eßbaren Pilzen, insbesondere Pleurotus, konkurrierenden schädlichen Mikroorganismen sowie die der Milben, während die Kultivierung des eßbaren Pilzes, insbesondere Pleurotus, in dem behandelten Nährsubstrat ohne Nachteile vonstatten geht,. und der Ertrag dem auf nach bekannten Methoden, vorbehandelten Substraten erreichbaren Pilzertrag gleich ist oder diesen übertrifft. An Stelle der oben genannten Verbindung können auch andere, gegen die für die rekultivierung schädlichen Mikroorganismen, Milben und Insekten wirksame,
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gegenüber den zu kultivierenden Pilzen jedoch im wesentlichen inerte Verbindungen verwendet werden.
Der N-i-Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbaminsäureester in Form von Methylester kommt im allgemeinen als in Wasser suspendierbares Pulver in den Handel, welches Dispergiermittel und Schutzkolloide enthält und zu einer wäßrigen Lösung formuliert werden kann. Die wäßrige Lösung wird auf lufttrockenes Nährmedium gerechnet in einer Menge von 0,01-0,1 Gew.%, vorzugsweise 0,02-0,04 Gew.% verwendet. ■ Eine Konzentration von über 0,1 % beeinflußt zwar die Kultivierung der eßbaren Pilze, vor allem Pleurotus, noch nicht hinderlich, jedoch ist eine solche Konzentration wegen der daraus erwachsenden Steigerung der spezifischen Kultivierungskosten nicht wünschenswert. Der Wirkstoff wird in Form einer 0,01-0,05 %-iigen wäßrigen Lösung verwendet, als Nährsubstratmaterial gelangen auf 1-3 cm Länge gehäckseltes Stroh oder auf 2-5 mm Korngröße geschrottete Maiskolbenstrünkezum Einsatz« Als Nährsubstrat können ferner Getreide- oder Reispellen oder deren Gemisch sowie Holzsägespäne oder Holzabfälle verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungagemaßen kalten Behandlung wird die wäßrige Sprühlösung mittels eines beliebigen bekannten Verfahrens auf das in genügendem Zerkieinerungsgrad vorliegende oder einer Vorzerkleinerung unterworfene, angefeuchtete Nährsubstratmaterial aufgsprüht. Bei der Sprühbehandlung muß darauf geachtet werden, daß das Nähr substrat gleichmäßig mit der Sprühlösung durchtränkt wird, damit die vorhandenen schädlichen Mikroorganismen gehemmt werden· Nach einer anderen bevorzugten Ausfuhrungßform des Verfahrens werden dem Nährsubstratmaterial vorher mit dem Wirkstoff behandeltes und sterilisiertes Korngetreide oder andere Kornarten zugemischt.
Die kalte Behandlung des Nährsubstratmaterials kann erfindungsgemäß noch wirksamer gestaltet werden, indem das Näkrsiibstratmaterial nicht nur mit Oaemikaiienlösung be-
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handelt, sondern außerdem noch mit dem Einweichwasser von Getreidestroh getränkt wird. Das Einweichwasser kann erhalten werden, indem man Getreidestroh in einer zum Füllen der Halmhohlräume ausreichenden ^enge Leitungswasser einweicht und das Einweichwasser dann für 24-48 S+.unden bei 55-60 0O hält. Das Nährsubstratmaterial kann mit dem Einweichwasser warm oder kalt behandelt werden. Wird die Behandlung in der Eälte durchgeführt, so dauert sie langer. Daher ,ist die Behandlung mit warmem Einweichwasser vorteilhafter. Es soll hier bemerkt werden, daß erfahrungsgemäß die Behandlung mit Stroheinweichwasser allein (ohne Chemikalienbehandlung) bereits an sich geeignet ist, das Nähr sub st rat material vor den schädlichen und konkurrierenden Mikroorganismen zu schützen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der N-1- -Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbaminsäureester als fungizides Sprühmittel auf dem aus Abfallstoffen der Landwirtschaft und der Holzindustrie bestehenden Nährsubstrat gegen die bei der Kultivierung eßbarer Pilze auftretenden schädlichen Mikroorganismen eine selektive Wirkung ausübt, wodurch das behandelte Nährsubstratmaterial eine pilzselektive Wirkung gewinnt, nicht schimmelt, und die Vermehrung der schädlichen Mikroorganismen, da selbst die der das Nährsubstratmaterial häufig schädigenden Milben vermieden wird, ohne daß die Kultivierung der eßbaren Pilze beziehungsweise der Ertrag Gfedurch eine Beeinträchtigung erleidet·
Die selektive Schutzwirkung, die die obige Verbindung auf das Nährsubstrat eßbarer Pilze, vor allem Pleurotus* ausübt* ist überraschend» weil die sonst gegen phyfcopathogene Pilze eingesetzten Fungizide» zum Beispiel die gegen Schlauchpilze (Ascomycetes) und Fungi imperfecti oder Basidomycötes und Flechtenpilze verwendeten Mittel eine selektive Wirkung wie die beschriebene nicht ausüben beziehungsweise in der Fachliteratur über eine derartige Wir-
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kung nicht berichtet worden ist und auch in der Praxis der Pilzzucht eine Behandlung wie die beschriebene unbekannt ist*
Von den. fungizid und selektiv fungizid wirksamen , Stoffen wurde zum Beispiel das Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat (Zineb 80) untersucht. Bei Anwendung höherer Konzentrationen (0,2 % und darüber) wurden zwar annehmbare Ergebnisse erzielt, den Erfahrungen nach verlangsamt das Zineb jedoch die Entwicklung des Mycels und ist gegen Milben wirkungslos.
Eine weitere Erkenntnis besteht darin, daß die durch, die Chemikalienbehandlung erzeugte Schutzwirkung gesteigert werden kann, wenn man das Mhrsubstratmaterial mit einer zur Unterdrückung der Vermehrung schädlicher Mikroorganismen ausreichenden Menge des beim Einweichen von Stroh zurückbleibenden Einweichwassers behandelt. Da zum Einweichen von Getreidestroh verwendete Wasser wurde in den sich betriebsmäßig mit der Züchtung von Taupilzen befassenden Wirtschaften bisher für wertlos angesehen und weggegossen. Dieses Einweichwasser enthält jedoch für den Selektivschutz des Nährsubstratmaterials außerordentlich wichtige Mikroben oder deren Sporenj diese Mikroben produzieren ein Antibiotikum mit pilzspezifischer Wirkung. Die in dem Einweichwasser des Strohes befindlichen thermophilen Mikroorganismen können bei Temperaturen zwischen 55 und 60 0C optimal vermehrt werden. Wird das Einweichwasser ständig bei dieser Temperatur gehalten, so erreicht mit der Vermehrung der Mikroben die· Konzentration des spezifischen Antibiotikums ein Niveau, welches - behandelt man damit Strohsubstrat bis zu einer Γ Wasseraufnahme von etwa 60 % - ausreichend ist, das Material in selektiv wirksamen Nährboden umzuwandeln.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens können folgendermaßen zusammengefaßt werden:
1* Die selektive Behandlung des bei der Kultivierung eßbarer Pilze» insbesondere Pleurotus, verwendeten Nähr-
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Substratmaterials kann durch einfaches Sprühen mit Chemikalien ausgeführt werden. BIe Ergebnisse sind, verglichen mit denen der bekannten selektiven Verfahren, besser.
2. Die •vorgeschlagene Behandlungsmethode ist wesentlich einfacher auszuführen als die bekannten Verfahren, weil bei dem erfindungs gemäß en Verfahren nicht die gesamte Menge des Nährsubstrates bewegt, wärmebehandelt, in Kisten gepackt und wieder herausgenommen werden muß.
3. Durch die Verwendung des Stroheinweichwassers · zur Behandlung des Nährsubstratmaterials wird dessen Vorbehandlung vereinfacht.» gleichzeitig wird ein bislang als wertlos betrachteter .industrieller Abfallstoff der Verwertung zugeführt»
4. Das erfindungs gemäße Verfahren ist leicht mechanisierbar, weil das.Einsprühen des Mhrsubstratmaterials, das Einbringen der impfkeime mit Spezialmaschinen auch in kontinuierlicher Form gelöst werden kann» Der Energiebedarf des Verfahrens ist, da es eine Kaltbehandlung darstellt, gering. Der Aufwand an lebendiger Arbeit sowie der Bedarf an Kultivierungsraum ist geringer, die technischen Vorrichtungen können vereinfacht werden, und dadurch steigt die Wirtschaftlichkeit des ganzen Verfahrens.
Das.. erfindungs gemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispeile näher erläutert.
Beispiel 1
Irisches Ballenstroh (Weizen) wird in einen Eisentrog gefüllt. Der Trog wird bei Umgebungstemperatur von unten mit Leitungswasser gefüllt, bis das Stroh mit Wasser bedeckt ist. Das Getreidestroh nimmt einen Teil des Wassers auf j falls dadurch der Wasserspiegel sinkt, muß nachgefüllt werden. Nach 24-stündigem Stehen wird das geweichte Stroh aus dem Wasser genommen und beispielsweise für Zwecke der Pilzkultivierung verwendet* Da$ Einweichwasser, dessen Menge abhängend von dem ursprünglichen Haumgewicht des Strohes 5O~6O % von dessen Gewicht beträgt, wird mittels
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eines tempera burgeregelten Tauchsieders auf 57-60 0C erwärmt und bei dieser Temperatur belassen» Das Einweichwasser wird abgedeckt, und zwar so, daß zwischen dem Deckel und dem Wasser noch, wenigstens 10 cm Luftraum bleiben. Das erwärmte Einweichwasser wird alle 6-8 Stunden gründlich durchgerührt. Das Wasser wird für 48 Stunden bei der obigen Temperatur gehalten und dann, nach Möglichkeit in noch warmem Zustand, zur Behandlung des Fährsubstrates verwendet.
Frisches Weizenstroh wird in 1-3 cm große Stücke gehäckselt, das Häcksel wird in Körbe oder in einen Drahtkäfig gefüllt und so für 5-6 Stunden in das Einweichwasser getaucht. Das mit dem Einweichwasser behandelte Häcksel wird in noch warmem, nassem Zustand auf einer sauberen Betonfläche zu ungefähr 2 m hohen und 2 m breiten Haufen geschichtet. Die Haufen werden mit einer Folie abgedeckt und 5-6 Stunden lang stehen gelassen. Danach wird das Material zu einer 50-60 cm dicken Schicht ausgebreitet und bei JO 0C mit auf 1 nr gerechnet ungefähr 5 Liter Luzernemehl und 3 kg Oalciumcarbonat bestreut. Das auf diese Weise bereitete Nährsubstrat wird zur Pilzzucht verwendet.
Das Einweichwasser des Strohes kann 48 Stunden lang für die Behandlung des Hährsubstrates verwendet werden. Wird die Behandlung mit kaltem Einweichwasser ausgeführt, so verbleibt das gehackselte Stroh für 18-24 Stunden in dem Einweichwasser.. Nach Zusatz der obengenannten Ergänzungsstoffe kann das behandelte Stroh unmittelbar als Nährsubstrat verwendet werden»
Bei Pleurotus beträgt der Ertrag an Bohpilzen auf die Trockensubstanz berechnet im Falle der Terwendung von Heispellen (Reisschale) als N&hrsubstratmaterial 80 %, für geschrotete Maisstrünke 50 %, und für ein Gemisch aus Stroh und geschroteten Maiskstrünken im Verhältnis 1:1 60 %. Diese Ertragswerte können um etwa 20 % gesteigert werden, wenn man dem Nährsubstratiaaterial außer den oben aufgeführten Zusatzstoffen noch pro ir5 5 kg vorbehandelt en Hafer zusetzt.
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Der Hafer wird vor dem Einmischen in Wasser bis eben zum Sieden erwärmt und dadurch seine Keimfähigkeit beseitigt. Nach dem Abgießen des Kochwassers wird der Hafer kalt mit der wäßrigen Lösung von 0,05 % N-i-Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbaminsauremetliyles-.ter durchgewaschen, in dieser Lösung 1-2 Stunden stehen gelassen und dann zu dem Nährsubstratmaterial gemischt. 11UrCh die Chemikalienbehandlung werden eventuell in dem Nährsubstratmaterial enthaltene Schimmelpilze abgetötet. Die Sterilisation des Hafers ist deshalb notwendig, weil anderenfalls die auskeimenden Pflanzen nach einigen Tagen zu Grunde gehen und dann für Schimmelpilze und andere schädliche Mikropilze eine Vermehrungsgrundlage bieten.
Beispiel 2
Frisches, reines Weizen- oder Roggenstroh wird bei Umgebungstemperatur so in Leitungswasser eingeweicht, daß das Stroh ungefähr 55-60 % Wasser aufnimmt. Bei maschinell ausgeführter Ernte sind die Strohhalme durchschnittlich 15-20 cm lang und zersplittert. Zur Aufnahme der notwendigen Wassermenge sind erfahrungsgemäß etwa 24· Stunden . notwendig. Für das Einweichen von in 1-3 cm lange Stücke gehäckseltes Stroh reichen 18 Stunden. Wird das Einweichen mit Wasser von 60 0O durchgeführt, so kann die Einweichdauer auf 5-6 Stunden verkürzt werden.
Das die notwendige Menge Feuchtigkeit enthaltende Stroh wird auf einem zum Sprühen geeigneten, betonierten, reinen Ort zu einer Schicht von 25-30 cm Dicke ausgebreitet, pro 1 rn^ werden 5 Liter Luzernemehl zugegeben und dann unter Wenden des Strohes 5-6 Liter wäßrige 0,05 %-ige N^I-Butylcarbamoyl-S-benzimidazolcarbaminsäuremethylesterlösung mittels einer Sprühvorrichtung gleichmäßig verteilt. Nach dem Auftragen der Sprühlösung wird das Nährsubstrat sofort mit den zu kultivierenden Pilzen beimpft.
Dem Nährsubstratmaterial kann auch. Hafff zugemischt werden. . Dieser wird vorher sterilisiert und noch vor der
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Sprühbehandlung dem Stroh zugemischt.
wird eine Spezialmaschine verwendet, so kann das Anfeuchten des Strohes, das Einsprühen, das Einmischen der Körnerbrut (Beimpfen), das Einfüllen in Kisten oder andere Behälter kontinuierlich ausgeführt werden. Durch die Chemikalienbehandlung sinkt der Ertrag an Pilzen nicht ab, sondern bei ihrer Anwendung kann die in Beispiel 1, angegebene Ausbeute an Pleurotus erreicht werden. Die Vermehrung schädlicher Mikopilze oder Milben auf dem Nährsubstrat wurde nicht beobachtet.
Als Material für das Hährsubstrat können außer Stroh noch Maiskolbenstrünke, Maisstengel, Reispellen , Mohrenhirse- oder Holzabfälle (Sägespane, Hobelspäne) sowie deren Gemische verwendet werden. Auf ^jeden Fall ist es aber vorteilhaft, wenn die Nährsubstratmischung wenigstens zu einem Drittel Getreidestrohhäcksel enthält. Ein, guter Ertrag kann mit einem Gemisch aus Stroh und geschroteten Maiskolbenstrünken im Verhältnis 2:1 erreicht werden; zu dem Gemisch werden, wie oben beschrieben, Luzernemehl und Hafer gegeben. Dadurch kann im Falle des grauen, spaten Pleurotus der Ertrag-auf 95 % erhöht werden.
Beispiel 3
Auf Holzsägepsänen oder -hobelspänen, vor allem bei Verwendung von frischem, erst 1-2 Monate altem Rohmaterial, kommt die Mycelentwicklung von Pleurotus wegen der noch im Holz vorhandenen fungitoxisehen Antibiotika schwer in Gang. Wird der anfallende Holzabfall mehrere Monate lang in größeren Speicherräumen (z* B. 1,5 m hoch, 2-5 m breit) und in größeren Mengen (5-6 m5) gelagert, so kommt die Mycelentwicklung zwar schneller in Gang Jedoch.treten gleichzeitig schädliche Mikroorganismen auf * Die Mycelentwicklung kann in bekannter Weise beschleunigt werden, indem man dem Holzabfall stickstoffhaltige organische Substanzen, zum Beispiel Maismehl, Luzernehmehl oder Sojamehl zumischt oder ihn mit anorganischem Stickstoffdünger anreichert und
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den Haufen mit ei-ner wärmeisolierenden Abdeckung, zweckmäßig einer Strohschient, bedeckt* Die Temperatur des Haufens steigt innerhalb, von 2-3 Tagen auf 60-65 0O an, danach wird das Material gewendet. Nach weiteren 2-3 Tagen wird der angegebene Spitzenwert der Temperatur erneut erreicht, und damit ist der sog« Kompostierungsprozeß beendet. Diese Methode ist in-der' Praxis vorteilhaft, hat jedoch einen Nachteil: Auftreten und Vermehrung schädlicherMikroorganismen können die Pilzkultur hemmen oder völlig verhindern, der Kultivierungsprozeß ist nicht kontrollierbar.
Der beschriebene Kultivierungsprozeß kann sehr verbessert werden, wenn man das Ma'terial des Haufens z. B, mit auf 1 nr gerechnet 4-6 Liter 0^05 %-iger N-1-Butylcarbamoyl- ^-benzimidazolcarbaminsäuremetljylester-Spruhlosung in iorm einer wäßrigen Lösung gleichmäßig einsprüht. Nach dem Einsprühen wird das Material beimpft, die Mycelentwicklung beginnt sofort, und infolge der selektiven Wirkung vrird das Nährsubstrat nur von dem Pleurotusmycel durchwachsen, und die das Mycel schädigenden Milben vermehren sich nicht«. Dies gewährleistet nicht nur ein© sichere Kultur, sondern ermöglicht auch die Erhöhung d©s Ertrages» Bei Verwendung von Pappel- oder Buchenholzspänen werden auf diese Weise Erträge um 50 % erzielt«,
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Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    } Verfahren zur ohne Wärmebehandlung erfolgenden Herstellung von Nährsubstrat für die Züchtung eßbarer Pilze, insbesondere Pleurotus, dadurch gekennzeichnet, daß man das als Nährsubstrat verwendete Material mit auf dessen lufttrockenes Gewicht gerechnet 0,01-0,1 Gew.%, vorzugsweise 0,02-0,04 Gew.% einer wäßrigen Lösung von
    N-i-Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbaminsäureester-Sprühlösung behandelt und/oder mit dem Einweichwasser von Getreidestroh anfeuchtet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch . gekennzeichnet , daß man als Ester den N-1-Butylcarbamoyl-2-benzimidazolcarbaminsäuremethylester in Form
    einer 0,01-0,05 %-igen Sprühlösung verwendet,
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß man das Nährsubstratmaterial mit der Chemikalienlösung gleichmäßig besprüht, indem man die Lösung auf die Oberfläche des Nährsubstratmaterials gleichmäßig aufbringt und zweckmäßig das Material währenddessen wendel·.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Behandlung mit dem Einweichwasser von Getreidestroh so durchgeführt wird, daß das Nährsubstrat eine selektive Schutzwirkung gegen schädliche Mikroorganismen erlangt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß man das beim Einweichen von Getreidestroh erhaltene Einwächwasser bei 40-60 C
    hält und nach der Wärmebehandlung zur Behandlung des Nährsubstrates verwendet·
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch g e kennze ichnet , daß man das Nährsubstratmaterial mit dem Einweichwasser des Getreidestrohes in der Kälte oder bei Temperaturen zwischen 50 und 60 0C behandelt.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch
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    gekennzeichnet , daß das Einweichwasser des Strohes in einer ^enge zu dem Nährsubstratmaterial gegeben wirdj daß dieses maximal 60 % Wasser aufnimmt.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7» dadurch gekennz e ichnet , daß man dem chemisch behandelten und/oder mit dem Einweichwasser von Stroh behandelten Nährsubstratmaterial als anreichernde Substanz sterilisierte und gegebenenfalls chemisch behandelte Pflanzensamen zusetzt.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß man als Nährsubstratmaterial zweckmäßig gehäckseltes Getreidestroh, zerkleinerte ^aiskolbenstrünke, Maisstengel, Reispelle, Flachs-, Leinoder Mohrenhirseabfälle, Holzsägespäne oder -hobelspäne oder sonstige Abfallstoffe oder Gemische der aufgezählten Stoffe verwendet.
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