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Querfördereinrichtung für langgestreckte Werkstücke Die Erfindung
betrifft eine Querföraereinrichtung für die Übergabe einzelner langgestreckter Werkstücke,
wie Knüppel, Stangen oder dergl., aus einer Bearbeitungsstation an eine Ablage und
von einer Bereitstellung in die gleiche Bearbeitungastation.
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Eine derartige Einrichtung wird ben@tigt, weiln- beispielsweise eine
konduktive Erwärmungsvorrd obtung automatisch beschickt werden soll, in der das
Werkstück vom durch dieses fließenden Strom erhitzt wird.
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Durch die DT-AS 1 240 540 ist eine Anlage zum Erwärmen und Warmhalten
langgestreckter Werkstücke bekannt. Bei dieser Anlage werden gleiehzeitig zwei Werkstücke
quer zu ihrer Längserstreckung durch ein Parallelkoppelget riebe und zwar das eine
Werkstück von einer Ablage zu einer Auoricht- und Meßstation und das andere Werkstück
von der letztgenannten Stelle zu einer Erwärmungsstation gebracht. Von dieser wird
kurz vorher ebenfalls quer zu seiner Längsausdehnung ein drittes Werkstück durch
ein unahhängig vom Parallelkoppelgetriebe arbeitendös Einfachkoppelgetriebe an eine
Fördereinrichtung gegeben6 Bei der Verwendung solcher Getriebe sind für einen schnellen
Werkstückwechsel teuere und dazu noch störanfällige Regeleinrichtungen erforderlich,
wenn die durchschnittlich eine Tonne wiegenden Workstücke stoßfrei abgelegt und
außerdem auch noch die Rückbewegungen der loeren Getriobe in ihre Ausgangsstellungan
beschleunigt ausgeführt werden sollen,
Derartige Getriebe lassen
sich dann überhaupt nicht verwenden, wenn es sich bei der Bearbeitungsstafinnum
eine konduktive Erwärmungsvorrichtung neuerer Bauart handelt. Bei dieser Vorrichtung
sind nämlich parallel zum Werkstück und unterhalb von diesem die zu den auf dem
Werkstück aufliegenden Kontaktelektroden führenden Stromzuleitungen starr angeordnet,
um durch die zwischen diesen und dem Werkstück auftretenden elektromagnetischen
Kräfte das Eigengewicht der Werkstücke zu kompensieren. Damit wird erreicht, daß
das bei der Brhitzung in den plastischen Zustand übergehende Werkstück nicht mehr
wie bisher auf Halterungen. abgestütztzu werden braucht, die auch bei bester Isolierung
durch Wärmoableitung zu einer ungleichmäßigen Erhitzung des Werkstückes führen,
die bei der sich anschließenden Warmvorformung zu den bekannten Mängeln führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei jedem Wech.jel solch
schwerer Werkstücke bisher auftretenden langen Stillstandszoiten der Bearbeitungsstation
zu verkürzen, die entstehen, weil zunächst das behandelte Werkstück sanft aus der
Bearbeitungsstation entfernt werden muß, bevor in diese stoßfrei ein neues Werkstück
eingelegt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl zwischen
der Bereitstellung und der Bearbeitungsstation als auch zwischen dieser und der
Ablage untc-rhalb von diesen Teilen parallel zur Mittellinie des sich in Bearbeitungsstellung
befindlichen Werkstückes jeweils auf einer Geraden mit Abstand voneinander,eine
Mehrzahl einfacher, drehbar gelagerter Hebel angeordnet ist, die an ihren freien
Enden kippbare zweiarmige Hebel aufweisen, die an den zur Bearbeitungsstation hinweisenden
Enden Anschläge für das Werkstück haben und die einfachen als auch die zweiarmigen
Hebel mit Differentialzylindern verbunden sind, wobei diejenigen der einfachen Hebel
an Fix- bzw.
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Festpunkten angelenkt und die Differentialzylinder der zweiarmigen
Hebel an den einarmigen Hebeln drehbeweglich gelagen sind.
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Um-im Querschnitt quadratische Werkstücke, die in der Bereitstellung
flach aufliegen, in Spießkantlage an die Bearbeitungsstation übergeben zu können,
wenn es sich beispielsweise bei dieser um eine konduktive Erwärmungsvorrichtung
handelt, bei der durch die Anordnung der Kontaktelektroden eine Spießkant lage des
Werkstückes erforderlich ist, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß die zwischen
der Bereitstellung und der Arbeitsstation angeordneten einfachen Hebel einen Schwenk
winkel von 450 haben.
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Damit sich die zweiarmigen Hebel an Teilen der Bearbeitungsstation,
z.B. den seitlich und etwas unter dem Werkstück fest verlegten, starren Stromzuleitungen
einer konduktive Erwärmungsvorrichtung vorbei bewegen können, wird erfindungsge
mäß noch empfohlen, daß die zweiarmigen Hebel gerade oder/und bogenförmig ausgeführt
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Die einzige Figur der Zeicirnung zeigt die Querfördereinrichtung in
einem Schnitt, der senkrecht zur Mittellinie der langgostrockten $Werkstücke verläuft.
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Die Bereitstellung 1 besteht aus einem Zulaufrollgang. Die Ablage
2 ist ein Ablaufrollgang.
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Die Mittellinien der Werkstücke 4 sind durch Kreuze angedeutet.
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Die Bearbeitungsstation 5 wird durch einen der in Zeichnungsebene
hintereinander angeordnete Werkstückhalter 6 kenntlich gemacht, die abgesenkt werden,
wenn die nicht dargestellten Kontaktelektroden das Werkstück 4 an seinen Enden erfaßt
haben. Die Kontaktelektroden sind mit den fest verlegten, starren Stromzuführungen
7 verbunden.
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Die Werkstückhalter 6 sind zwischen den Teilen der- Querfördereinrichtung
angeordnet, so daß ein störungsfreier Betrieb möglich ist.
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Unterhalb der Bereitstellung l und der Bearbeitungsstation 5 und
zwischen diesen beiden Einrichtungen sind auf einer Geraden 8, die parallel zur
Mittellinie des sich in Bearbeitungs-Stellung befindlichen Werkstückes 4 verläuft,
in Abstand voneinander eine Mehrzahl einfacher Hebel 9 gelagert. Diese sind mit
Differentialzylindern 10 verbunden, die an Fixpunkten 11 angelenkt sind.
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An den freien Enden der einfachen Hebel 9 sind zweiarmige Hebel 12
ang@@rdnet. Diese haben an den zur Bearbeitungsstation 5 hinweisenden Enden Anschläge
13 für das Werkstück 4.
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Am anderen Ende sind die zweiarmigen Hebel 12 mit den Differentialzylindern
14 verbunden, die über Bolzen 15 an den einfachen Hebeln 9 angelenkt sind.
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Zwischen der Bearbeitungsstation 5 und der Ablage 2 sind ebenfalls
in der gleichen Weise einfache Hebel. 16 vorgesehen, die um die Gerade 17 drehbar
sind.
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An den einfachen Hebeln 3.6 befinden sich die zweiarmigen Hebel 18o
Die einfachen Hebel 16 werden durch die an den Festpunkten 19 angelegten Differentialzylindern
20 bewegt.
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Zum Verschwenken der zweiarmigen Hebel 18 sind die Differentialzylinder
21 vorgesehen, die an den einfachen Hebeln 16 angeordnet sind.
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Die zweiarmigen Hebel 18 haben ebenfalls an ihren auf die Bearbeitungsstation
5 gerichten Enden nsch1äge 22 für das Werkstück 4.
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Da das einen quadratischen Querschnitt aufweisende Werkstück 4 in
der Bereitstellung 1 auf einer seiner Seitenflächen auS-liegt, aber in der Bearbeitungsstation
5 wegen der Anordnung der Kontaktelektroden eine Spießkantlage einnehmen muß, beträgt
im vorliegenden Fall der Schwenkwinkel der einfachen, mit 9 bezeichneten, Hebel
45°.
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Mit der Strichpunktlinie 23 ist die Längsmittellinie der einfachen
Hebel 9 angedeutet, wenn sich diese zur Aufnahme eines neuen Werkstückes 4 neben
bzw. in der Bereitstellung 1 befinden Die Strichpunktlinie 24 zeigt die Stellung
der einfachen Hebel 16 bei der Übe@nahme eines erhitzten Werkstückes 4 aus der Bearbeitungsstation
5.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, zwischen der Bereitstellung
1 und der Ablage 2 mehrere Bearbeitungsstationen mit gleicher Achslage für die Werkstücke
4 nebeneinander anzuordnen und zwischen den Brarbeitungsstationen als Teile einer
vergrößerten Quertransporteinrichtung weitere auf den Geraden 8 bzw. 17 entsprechenden
geraden Linien liegende, gleichlange einfache Hebel vorzusehen, An diesen sind dann
ebenfalls wieder kippbare, zweiarmige Hebel mit einseitigen, benachbart ange ordneten
Anschlägen für ein Werkstück alebracht. Diese zusätzlichen einfachen und zweiarmigen
Hebel sind dann ebenfalls alle, wie weiter oben beschrieben, mit Differentialzylindern
versehen und durch diese schwenkbar.
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Im Bedarfsfall, wenn die langgestreckten Werkstücke 4 kürzer sind
als die Quertransporteinrichtung lang ist, lassen sich selbstverständlich über nicht
dargestellte Kupplungen einer oder mehrerer von den auf den Geraden 8 bzw. 17 angeordneten
einfachen Hebeln 9 bzw. 16 abtrennen, die dann in eine Ruhestellung gebracht werden,
in der sie den Betrieb nicht stören.
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Die Betätigung aller Differentialzylinder erfolgt automatisch durch
eine mit bekannten Mitteln aufgebaute Folgesteuerung, in der die in Frage kommenden
Zeit und Weglängen sowie auch die Bewegungsgeschwindigkeiten einstellbar sind.
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Es wird nachfolgend die Arbeitsweise der Querfördereinrichtung besprochen
und dabei von einem Betriebs zustand ausgegangen, wie ihn die Zeichnung darstellt.
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In der Bereitstellung 1 befindet sich ein Werkstück 4.
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Von den sich um die Gerade 8 drehenden einfachen Hebeln 9, an welchen
die zweiarmigen Hebel 12 angelenkt sind, ist gerade ein anderes Werkstück 4 in die
Bearbeitungsstation 5 gebracht worden, wie es der gekrümmte Pfeil andeutet.
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Nach Ankunft des Werkstückes 4 in der Bearbeitungsstation 5 fahren
die Werkstückhalter 6 hoch und halten das Werkstück so lange, bis es von den Kontaktelcktroden
erfaßt ist.
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Die entleerten zweiarmigen Hebel 12 werden an ihren mit Anschlag 13
versehenen Enden durch die Differentialzylinder 14 abgesenkt und durch die Hebel
9, die mit der Differentialzylindern 10 verbunden sind, zur Bereitstellung 1 zuriick
bewegt.
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Hier wird das nächste Werkstück a. durch. Anheben der zweiarmigen
Hebel 12 aufgenommen und durch die einfachen Hebel 9 bis nahe an die Bearbeitungsstation
5 heran bewegt.
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Das in der Bearbeitungsstation 5 erhitzte und aus dieser von den zweiarmigen
Hebeln 18 der einfachen Hebel 16 ausgetragene Werkstück 4 ist durch Absenken der
zweiarmigen Hebel 18 an die Ablage 2 übergeben worden. Da es sich bei dieser um
einen Ablaufrollgang handelt, wird das Werkstück sofolt der Warmbehandlung zugeführt.
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Die entladenen zweiarmigen Hebel 18 werden von den um die Gerade 17
schwenkbaren einfachen Hebeln 16, die von den Differentialzylindern 20 beaufschlagt
sind, dann ebenfalls sofort bis unter die Bearbeitungsstation 5 herangebracht.
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Da sich sowohl die zweiarmigen Hebel 18 für den Abtransport eines
erhitzten Werkstückes 4 als auch die anderen zweiarmigen Hebel 12 mit dem neuen
Werkstück 4 nahe an der Bearbeitungsstation 5 befinden, kann in dieser ein sehr
schneller Werkstückwechsel erfolgen.
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Sofort nach Beendigung des Erhitzungsvorganges nelmen die zweiarmigen
Hebel 18 durch Hochschwenken das Werkstück 9 auf.
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Gleichzeitig Werden en diesem Werkstück 4. die nahe an seinen Stirnseiten
anliegenden Kontaktelektroden nach dem Ausschalten des Stromes abgehoben und aus
dem Bereich des Werkstückes herausgefahren.
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Das erhitzte Werkstück 4 kann dann sofort durch Schwenken der einfacher
Hebel 16 nach links zur Ablage 2 gebracht werden Hat dieses Werkstück 4 die Bearbeitungsstation
5 gerade verlassen, so wird sofort das auf den zweiarmigen Hebeln 12 liegende neue
Werkstück 4 durch Weiterschwenken der einfachen Hebel 9 in die Bearbeitungsstation
gebracht.
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In dieser wird das Werkstück 4 nur so lange von den hochgefahrenden
Werkstückhalte@@ 6 getragen, bis es von den Kontakt elektroden erfaßt und der Strom
eingeschaltet ist. Die Werkstückhalter 6 senken sich dann wieder.
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In dieser Zeit sind die leergewerdenen zweiarmigen Hebel 12 von den
einfachen Hebeln 9 wieder nach rechts zur Bereitstellung 1 gebracht worden, um das
nächste Werkstück aufzunehmen.
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Der Bewegungsablauf der Querfördereinrichtung kam sich dann, wie vorbeschrieben,
wiederholen.
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Die kurze Zeitdauer für den Wechsel der Werkstücke in der Bearbeitungsstation
ergibt sich dadurch, daß sich sowohl die dem Abtransport des behandelten Werkstückes
dienenden Teile als auch diejenigen Teile für das Zubringen eines neuen Werkstückes
sich bei der vorgeschlagenen Querfördereinrichtung unmittelbar neben der Bearbeitungss-tation
befinden, wenn in dieser ein Werkstückwechsel erfolgen soll, Die mit der Erfindung
erzielten Vorteile bestehen einerseits in einem besseren Ausnutzungsgrad der HBearbeitungsstation
durch den größeren Durchsatz von Werkstücken als früher in einem gleichen Zeitraum
und andererseits für den Fall, daß es sich bei der Bearbeitungsstation um eine mit
noch warmen Gutstücken zu beschickende konduktive Erwärm@@gsvorrichtung handelt,
insbesondere darin, daß eine geringere Abkühlung der Werkstücke sowohl vor als auch
nach ihrem Hochheizen als bisher erreicht wird, und dadurch erhebliche Energiekosten
eingespart werden.