DE2447602B2 - Dämpfungsvorrichtung - Google Patents
DämpfungsvorrichtungInfo
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- F16H57/00—General details of gearing
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungen im Zahnradgetriebe von
Druckzylindern in Rotationsdruckmaschinen, wobei jeweils zwei in gegenseitigem Eingriff stehende
Antriebszahnräder der Druckzylinder mit gleichachsigen, in gegenseitiger Umfangsberührung stehenden
Laufscheiben geringfügig unterschiedlicher Durchmesser fest verbunden sind.
Im Druckmaschinenbau ist es seit langem bekannt, den Formzylinder und den Gegendruckzylinder von
Hochdruckmaschinen, beziehungsweise den Plattenzylinder und den Gummizylinder von Offsetdruckmaschinen
mit Schmitzringen zu versehen, die während des Betriebs der Druckmaschinen unter Druck aufeinander
abrollen.
Damit soll verhindert werden, daß sich Achsabstandsänderungen zwischen den jeweils zusammenarbeitenden
Zylindern nachteilig auf das Druckergebnis auswirken. Derartige Achsabstandsänderungen werden
allein schon durch das notwendige Spiel in den Zylinderlagerungen mit ihren meist mehrfach ineinandergeschachtelten
Lagerbüchsen ermöglicht und durch periodische Laständerungen, insbesondere bei Bogendruckmaschinen
verursacht. Andererseits werden bereits durch die zulässigen Verzahnungsfehler im
Antriebsgetriebe der Druckmaschine oder auch durch einen unruhigen Lauf der Antriebs-Keilriemen Ungleichmäßigkeiten
in der Drehübertragung beziehungsweise Drehschwingungen erzeugt, die sich im Druckbild
als Streifen unterschiedlicher Farbdeckung im Abstand der Teilung der Antriebsräder zeigen und zu Makulatur
führen.
Laufscheiben der beschriebeneu Gattung sind durch die deutsche Patentschrift 17 61 780 bekannt. Diese
gehärteten und geschliffenen Laufscheiben werden an den Bogenübergabetrommeln von Bogenrotationsdruckmaschinen
angeordnet Die Durchmesser der Laufscheiben sind jeweils gegenüber den korrespondierenden
Laufscheiben abgestuft. Demzufolge entsteht infolge der Relativbewegung zwischen den Scheibenlaufflächen
Verschleiß. Dieser ist umso höher, als die Laufscheiben mit hoher Vorspannung aufeinanderlaufen.
Sowohl diesen Laufscheiben, als auch den bekannten Schmitzringen an den Druckmaschinenzylindern haftet
der gleiche Nachteil an. Bei der Beurteilung der Wirksamkeit dieser Maschinenelemente ist davon
auszugehen, daß jedes Zahnrad, auch in der höchsten Qualitätsstufe, mit zulässigen Rundlauf-, Teilungs- und
Flankenfehlern behaftet ist. Diese wirken sich bei der Rotation der in gegenseitigem Eingriff stehenden
Zahnräder als Ungleichförmigkeiten in der Drehübertragung aus.
Bei in gegenseitigem Kontakt stehenden Schmitzringen, beziehungsweise Laufscheiben können wohl keine
radialen Schwingungen durch Achsabstandsänderungen auftreten, die vorgenannten Verzahnungsfehler sind
jedoch die Ursache von Umfangsschwingungen sehr komplexer Natur.
Die vorhandenen und nicht vermeidbaren Fehler im Antriebsgetriebe können nur durch extrem hohe
Vorspannung der in gegenseitigem Kontakt stehenden Schmitzringen beziehungsweise Laufscheiben aufgefan-
J5 gen werden. Dabei entstehen jedoch unkontrollierte
Deformationen von Lagerungen und Achsen, sowie um ein mehrfaches erhöhte Lagerdrücke. Die Folge ist
ferner eine Überbeanspruchung der Laufscheibenoberfläche mit der von hochbeanspruchten Zahnrädern
bekannten Grübchenbildung und damit eine geringe Lebensdauer.
Weiterhin sind durch die DE-AS 10 47 794 kugelgelagerte elastische Laufringe zur gegenseitigen Abstützung
der Zylinder einer Anilindruckmaschine bekannt.
«5 Drehschwingungen können dadurch nicht gemindert
oder beseitigt werden.
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine radiale und tangentiale
Schwingungsdämpfung mittels aufeinander laufender Laufscheiben erzielt, wobei diese Laufscheiben mit
geringer Vorspannung aneinander angestellt sind und wobei geringer Verschleiß der Laufscheibenbeläge
auftritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
■>5 daß die eine Laufscheibe am Umfang einen Belag mit
relativ unelastischem Werkstoff und die andere Scheibe am Umfang einen Belag aus relativ elastischem
Werkstoff besitzt und daß die Laufscheibe mit dem unelastischen Belag im Durchmesser größer und die
bo Scheibe mit dem elastischen Belag im Durchmesser
gleich oder kleiner als der Teilkreisdurchmesser des jeweils zugehörigen Zahnrades ist, wobei ein den
Schlupf zwischen den beiden Belägen vermeidendes Durchmesserverhältnis der Beläge gewählt ist.
b1) Wegen des Fehlens eines Schlupfes zwischen
Laufscheiben ist ein Verschleiß stark reduziert, trotzdem können Radialschwingungen und Drehschwingungen
vermieden werden. Das Fehlen des Schlupfes wird
dadurch erzielt, daß die elastische Laufscheibe durch ihre Nachgiebigkeit eine Umfangsvergrößerung erfährt,
die einem größeren Durchmesser entspricht. Demgemäß muß bei schlupflosem Betrieb die unelastische
Laufscheibe in ihrem Umfang, d. h. Durchmesser, vergrößert sein. Der Schlupf beim gegenseitigen
Abrollen zweier elastischer Scheiben iit abhängig von
Elastizität, gegenseitiger Abplattung, Scheibendurchmesser, Drehzahl, Fteibungswert usw.
Ein relativ unelastischer Werkstoff im Sinne der Erfindung 1st beispielsweise Metall, vorzugsweise
gehärteter Stahl, während als ein relativ elastischer
Werkstoff im Sinne der Erfindung beispielsweise Gummi oder ein gummiähnlicher Kunststoff angesehen
wird.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung wird erreicht, daß Ungleichförmigkeiten sowohl in radialer, als auch in
Umfangsrichtung beim Betrieb der Druckmaschine wirksam gedämpft werden. Im Gegensatz zu den
bekannten Schmitzringen, beziehungsweise Laufscheiben liegt keine geometrische Überbestimmung des
Antriebs vor. Die Charakteristik des formschlüssigen Zahnradgetriebes bleibt erhalten, ohne durch ein
zwangsläufig zugeordnetes Reibradgetriebe mit einer grundsätzlich anderen Drehübertragungscharakteristik
gestört zu werden.
Zweckmäßigerweise wird jedes in gegenseitigem Eingriff stehende Zahnradpaar des Druckmasi. hinen-Antriebs
für sich gedämpft, da jede Zahnrad-Eingriffsstelle die Ursache für Übertragungsfehler und damit für jo
eine Qualitätsminderung des Druckbildes sein kann.
Eine Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Mantelteil der Laufscheiben aus
auswechselbaren Ringen besteht.
Mit dieser Maßnahme ist es möglich, mit geringem )5
Aufwand und in kürzester Zeit eine Auswechselung vorzunehmen, wenn sich beispielsweise nach längerer
Betriebszeit das Spiel in den Lagerungen oder das Zahnflankenspiel vergrößert haben sollte. Die Verwendung
von Laufscheiben mit anderen Durchmessern kann auch erforderlich werden, wenn sich eine andere
Abplattung oder eine andere Härte des elastischen Belags als zweckmäßig erweisen sollte.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Belag mit in
Umfangsrichtung verlaufenden Rillen versehen ist.
In Abhängigkeit von der Abplattung des elastischen Belags folgen Federungs- und Dämpfungseigenschaften
einer nichtlinearen Kennlinie von wählbaier Form. Auch bei größeren Unterschieden im Achsabstand des to
Zahnradpaares sind nur geringe Änderungen des Dämpfungsverhaltens die Folge.
Es kann ferner vorgesehen sein, daß der elastische Belag aus einem Mehrschichtenwerkstoff besteht,
wobei eine äußere Schicht von geringerer Elastizität auf einer inneren Schicht mit höherer Elastizität angeordnet
ist.
Damit wird erreicht, daß auch bei einem sehr elastischen Dämpfungswerkstoff mit relativ geringer
Abriebfestigkeit für den Gesamtbelag eine ausreichen- μ
de Lebensdauer entsteht, da bei der äußeren Schicht mit der geringeren Elastizität im Normalfall eine höhere
Abriebfestigkeit verbunden ist. Die guten Dämpfungseigenschaften eines hochelastischen Werkstoffes kommen
dadurch voll zur Geltung, ohne daß sich dessen M relative Nachteile auswirken können.
An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbjispiel der Erfindung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Druckmaschine,
F i g. 2 eine Lauf.icheibe aus F i g. 1 in größerem Maßstab,
F i g. 3 einen auswechselbaren Ring gemäß F i g. 2 mit einem baliigen Belag,
F i j. 4 wie F i g. 3, wobei jedoch der elastische Belag
mit in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen versehen ist,
F i g. 5 wie F i g. 3, wobei der elastische Belag aus einem Zweischichten-Werkstoff besteht
Gemäß F i g. 1 sind in den Seitenwänden 1 und 2 einer Druckmaschine innerhalb von Lagerbüchsen 3 ein
Formzylinder 4 und ein Gegendruckzylinder 5 in bekannter Weise drehbar gelagert. Der Antrieb erfolgt
von einem Elektromotor 6 über ein e Keilriemenscheibe 7, die drei Keilriemen 8 und eine große Keilriemenscheibe
9 auf die Vorgelegewelle 10, die mit dem Antriebsritzel 11 versehen ist. Das Ritzel 11 greift in das
mit der Zwischenwelle 12 verbundene Zahnrad 13 ein, das seinerseits mit dem Zahnrad 14- des Gegendruckzylinders
5 in Eingriff steht. Das mit dem Formzylinder 4 verbundene und in das Zahnrad 14 eingreifende
Zahnrad 15 vervollständigt in bekannter Weise den Antriebsräderzug.
Der Gegendruckzylinder 5 ist mit einer Laufscheibe 16 verbunden, deren Mantelfläche gehärtet und
geschliffen ist, und deren Durchmesser um einen geringen Betrag größer ist als der Teilkreisdurchmesser
des Zahnrades 14. Mit der Scheibe 16 unter Vorspannung in Kontakt steht die auf dem Formzylinder 4
befestigte Laufscheibe 17, die an ihrem Umfang einen Belag 18 aus elastischem Werkstoff besitzt. Die
Vorgelegewelle 10 trägt eine Laufscheibe 19, deren Durchmesser um einen geringen Betrag größer ist als
der Teilkreisdurchmesser des Antriebsritzels 11. Mit der
Zwischenwelle 12 verbunden ist die Laufscheibe 20, die an ihrem Umfang mit einem elastischen Belag 21
versehen ist. Der Gegendruckzylinder 5 ist mit der Laufscheibe 22 ausgestattet, deren Durchmesser um
einen geringen Betrag größer ist als der Teilkreisdurchmesser des Zahnrades 14. Die Mantelflächen der
Laufscheiben 19 und 22 sind gehärtet und geschliffen. An den Kontaktstellen der Scheibe 20 mit den Scheiben
19 und 22 ist während des Betriebs der Maschine eine bestimmte, zweckmäßigerweise unterschiedliche Abplattung
vorhanden, da der Durchmesser der Scheibe 20 annähernd gleich dem Teilkreisdurchmesser des Zahnrades
13 ist. Vorzugsweise wird die Zwischenwelle 12 in an sich bekannter Weise in verdrehbaren exzentrischen
Lagerbüchsen gelagert, so daß durch deren Verdrehung die Achsabstände zwischen der Welle 12 einerseits und
der Vorgelegewelle 10, beziehungsweise dem Gegendruckzylinder 5 andererseits vergrößert und damit
während des Stillstandes der Maschine die Abplattungen auf den Wert Null gebracht werden können.
Dadurch kann verhindert werden, daß bei längerem Stillstand an den Kontaktstellen bleibende Deformationen
des elastischen Belags entstehen. Da an sich bekannt, sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die
exzentrischen Lagerbüchsen in der Zeichnung nicht dargestellt.
Fi g. 2 zeigt in größerem Maßstab eine zweckmäßige Ausbildung der Laufscheibe 17. Sie besteht aus der
Grundscheibe 23 und einem auswechselbaren, mittels der Schrauben 24 befestigten Ring 25, der am Umfang
einen elastischen Belag 26 trägt.
Eine abgeänderte Ausführungsform ist in F i g. 3 dargestellt. Hier ist der Ring 27 mit einem balligen Belag
28 aus einem elastischen Werkstoff versehen.
In F i g. 4 ist der elastische Belag 29 des Ringes 30 mit
in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen versehen.
Die F i g. 5 zeigt einen Ring 31 mit einem elastischen
Belag aus einem Zweischichten-Werkstoff. Hierbei ist über eine hochelastische Schicht 32 eine Schicht 33 mit
geringerer Elastizität, jedoch mit hoher Abriebfestigkeit angeordnet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungen im Zahnradgetriebe von Druckzylindern in Rotationsdruckmaschinen,
wobei jeweils zwei in gegenseitigem Eingriff stehende Antriebszahnräder der Druckzylinder mit gleichachsigen, in gegenseitiger
Umfangsberührung stehenden Laufscheiben geringfügig unterschiedlicher Durchmesser fest verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Laufscheibe (19,22) am Umfang einen Belag mit
relativ unelastischem Werkstoff und die andere Laufscheibe (20) am Umfang einen Belag aus relativ
elastischem Werkstoff besitzt und daß die Scheibe (19, 22) mit dem unelastischen Belag im Durchmesser
größer und die Scheibe (20) mit dem elastischen Belag im Durchmesser gleich oder kleiner ils der
Teilkreisdurchmesser des jewei's zugehörigen Zahnrades
ist, wobei ein den Schlupf zwischen den beiden Belägen vermeidendes Durchmesserverhältnis der
Beläge gewählt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantelteil der Laufscheiben aus
auswechselbaren Ringen (25,27,30,31), die teilweise
mit elastischen Belägen (26, 28, 29,32,33) versehen
sind, besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Belag (29) mit in
Umfangsriehtung verlaufenden Rillen versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch ί bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Belag aus einem
Mehrschichtenwerkstoff besteht, wobei eine äußere Schicht (33) von geringerer Elastizität auf einer
inneren Schicht (32) mit höherer Elastizität angeordnet ist.
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Legal Events
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