DE3041015C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Riemenscheibe zur Drehmomentenüber­ tragung auf die Hauptantriebswelle einer Mehrfarbenrotations­ druckmaschine.

Es sind Antriebe von Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei de­ nen die Übertragung des Antriebsmomentes vom Antriebsmotor auf die Hauptantriebswelle durch ein umlaufendes Zugmittel, vor­ zugsweise durch mehrere Keilriemen, erfolgt. In der DD-PS 1 43 576 wird eine Lösung beschrieben, bei der das Verhältnis der Umläufe der Keilriemen, bezogen auf die Umläufe des als Eintourenwelle fungierenden Druckzylinders, nahezu ganzzahlig ist. Dadurch bleibt die Phasenlage der durch die Riemen hervorgerufenen Schwingungen des Antriebsmomentes gegenüber der Eintourenwelle konstant.

Nachteilig hierbei ist, daß die von den Riemen ausgehenden Schwingungen nicht unterdrückt, sondern nur in bezug auf die Eintourenwelle zu quasi stehenden Schwingungen werden. Die vom Riemen und vom Antriebsmotor ausgehenden Schwingungen werden nach wie vor auf die Rotationsdruckmaschine übertragen, was zu überhöhten Belastungen und damit zum Verschleiß und ins­ besondere zu dynamischen Störungen der Bogenübergabe führen kann.

Aus der DE-PS 2 51 462 sind Antriebe von Rotationsdruckmaschi­ nen bekannt, bei denen die vom Antriebsmotor hervorgerufenen niederfrequenten Schwingungen des Antriebsmomentes durch die Schwingungen einer Tilgermasse kompensiert werden. Diese Schwingungen, bedingt durch die Erzeugung der Gleichspannung aus einer Wechselspannung, haben eine Frequenz von 50 Hz als Grundschwingungen und sind mit ganzzahligen harmonischen über­ lagert. Bei Ankopplung einer Tilgermasse über einen Federstab an den Antrieb und einer derartigen Abstimmung, daß die Eigen­ frequenz des Systems Federstab-Tilgermasse gleich der zu un­ terdrückenden Frequenz ist, kann eine Tilgung der Schwingung erreicht werden. Bedingung dabei ist, daß die Dämpfung minimal (im Idealfall gleich Null) ist. Mit Zunahme des Massenträgheits­ momentes der Tilgermasse steigt die Tilgerwirkung.

Hierbei ist von Nachteil, daß nur eine Frequenz getilgt werden kann. Schwingungen, die sich aus den Umläufen der Zugmittel ergeben und damit wesentlich niederfrequenter sind, können, da hier konstruktive Grenzen gesetzt sind (Trägheitsmoment), nicht unterdrückt werden.

Die beschriebenen Anteile sind nicht bzw. nur in einem sehr engen Frequenzbereich in der Lage, den Zahnflankenwechsel oder das Abheben der Zahnflanken zu verhindern. Dadurch bedingt, treten Passerfehler und Dubliererscheinungen im Arbeitsergeb­ nis der Rotationsdruckmaschine auf.

Aus der US-PS 28 28 616 ist eine Riemenscheibe mit elastischen Elementen bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Riemenscheibe zu schaffen, durch die eine Übertragung der von den Riemen und/oder vom Antriebsmotor hervorgerufenen Schwingungen des Antriebsmomen­ tes innerhalb eines großen Frequenzbereiches unterdrückt und somit nicht auf die Hauptantriebswelle übertragen werden, so daß eine Verbesserung der Druckergebnisse durch Vermeidung von Passerfehlern und Dubliererscheinungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Zuverlässigkeit erreichbar ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die gegenständlichen Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die von den Rie­ men und/oder vom Antriebsmotor erzeugten Schwingungen durch die Tiefpaßwirkung der Riemenscheibe nicht mehr auf die Rotations­ druckmaschine übertragen werden. Dadurch kann das durch diese Schwingungen hervorgerufene Abheben der Zahnflanken bzw. der Wechsel der Zahnflanken vermieden werden. Das Druckergebnis wird wesentlich verbessert, d. h., es werden dadurch Passer­ fehler vermindert und Dubliererscheinungen vermieden. Weiter­ hin wird die Belastung des Getriebes verringert und ein nahe­ zu konstantes Drehmoment übertragen.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt

Fig. 1 Bogenrotationsdruckmaschine mit Antrieb in schematischer Darstellung,

Fig. 2 Halbschnittdarstellung der Riemenscheibe,

Fig. 3 Einzelheit: Befestigung der Zugfedern am Ringbolzen,

Fig. 4 Halbdarstellung der Riemenscheibe, Ansicht X,

Fig. 5 Einzelheit: Anordnung der Zugfedern in schema­ tischer Darstellung, Vorderansicht,

Fig. 6 Einzelheit: Anordnung der Zugfedern in schema­ tischer Darstellung, Seitenansicht.

Eine Bogenrotationsdruckmaschine, entsprechend Fig. 1, besteht aus mehreren Druckwerken 1, einem Anleger 2 und einer Auslage 3. Der Antrieb erfolgt durch einen Antriebsmotor 4 über mehrere Riemen 5, auf die sich auf einer Hauptantriebswelle 6 befindliche erfindungsgemäße Riemenscheibe 7. Das Antriebsmoment jedes einzelnen Druckwerkes 1 wird von der Hauptantriebswelle 6 über mehrere Getriebestufen 8 auf je einen Druckzylinder 9 übertra­ gen. Die Druckwerke 1 sind durch die, einen geschlossenen Rä­ derzug bildenden, die Druckzylinder 9 und Übergabetrommeln 10 antreibenden Antriebsräder 11 verbunden.

Fig. 2 zeigt die Riemenscheibe 7. Auf der Hauptantriebswelle 6 ist drehfest über eine Paßfeder 12 eine Verbindungsnabe 13 be­ festigt. Auf der Verbindungsnabe 13 ist über ein Wälzlager 14 eine Kuppelscheibe 15 drehbar angebracht. Ein Riemenring 16 ist an seiner Stirnseite mit der Kuppelscheibe 15 und an der gegenüberliegenden Seite mit einem Anschlagring 17 verschraubt, der auf der Verbindungsnabe 13 über einem Wälzlager 18 dreh­ bar angeordnet ist. Der Anschlagring 17 ist durch Anschlagbol­ zen 19 mit der Verbindungsnabe 13 gekoppelt, wobei die Anschlag­ bolzen 19 im Anschlagring 17 in gummigefederten Buchsen 20 ge­ lagert sind.

Die Anordnung der Anschlagbolzen 19 zeigt Fig. 4. Es ist er­ sichtlich, daß die radiale Bewegung der Anschlagbolzen 19 im Anschlagring 17 durch radial angeordnete, kreisbogenförmige Langlöcher 30 begrenzt wird, deren gemeinsamer Krümmungsmittel­ punkt in der Drehachse des Anschlagringes 17 liegt. Im Hohl­ raum unter dem Riemenring 16 ist eine erste Federeinheit 21, bestehend aus einem Federring 23, einem Bolzen 24 und einer Zugfeder 26, über zwei Wälzlager 25 auf der Verbindungsnabe 13 gelagert. Es ist auch möglich, je nach Anwendungsfall mehrere Federeinheiten 21, 22 einzusetzen.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind die Bolzen 24 mit Ringnuten versehen, die der Aufnahme der Zugfedern 26 dienen.

Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind im Federring 23 die Bolzen 24 achsparallel angeordnet.

In der Kuppelscheibe 15 angeordnete Bolzen 27 und die in der Verbindungsnabe 13 befindlichen Bolzen 28 besitzen ebenfalls Ringnuten.

Zwischen den Bolzen 28 in der Verbindungsnabe 13 und den Bol­ zen 24 im Federring 23 der ersten Federeinheit 21, zwischen den Bolzen 24 der ersten und zweiten Federeinheit 21, 22 und zwischen den Bolzen 24 der zweiten Federeinheit 22 und den Bolzen 27 der Kuppelscheibe 15 sind wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich, tangential die Zugfedern 26 angeordnet. Bei der Verwendung nur einer Federeinheit 21 sind die Bolzen 24 der ersten Federeinheit 21 über die Zugfedern 26 mit den Bolzen 27 der Kuppelscheibe 15 verbunden.

Eine Abschlußscheibe 29 sichert die Riemenscheibe 7 axial auf der Hauptantriebswelle 6.

Bei Maschinenbetrieb wird über Antriebsmotor 4 und Riemen 5 ein Antriebsmoment auf den Riemenring 16 und damit auf die Kuppel­ scheibe 15 übertragen. Die Kuppelscheibe 15 leitet das Antriebs­ moment über die Bolzen 27 und die Zugfedern 26 auf die erste Federeinheit 21, von der ersten Federeinheit 21 über die Zug­ federn 26 auf die zweite Federeinheit 22, von der zweiten Fe­ dereinheit 22 über Zugfedern 26 auf die Verbindungsnabe 13. Die Kuppelscheibe 15, die Federeinheiten 21, 22 und die Ver­ bindungsnabe 13 sind elastisch mittels der Zugfedern 26 ent­ sprechend Fig. 5 und 6 gekoppelt.

Die Verbindungsnabe 13 leitet über die Paßfeder 12 das An­ triebsmoment auf die Hauptantriebswelle 6. Treten, hervorge­ rufen durch die Riemen 5 und/oder durch den Antriebsmotor 4, Schwingungen des Antriebsmomentes auf, so werden diese durch die Zugfedern 26 aufgenommen und über eine Tießpaßabstimmung zur Rotationsdruckmaschine aus deren Nennbereich ferngehalten. Um die Federwege beim An- und Abschalten des Antriebes zu be­ grenzen und eine Übelastung zu verhindern, werden die An­ schlagbolzen 19 im Anschlagring 17 radial in kreisbogenförmi­ gen Langlöchern 30 geführt.

Bezugszeichen

1 Druckwerk
2 Anleger
3 Auslage
4 Antriebsmotor
5 Riemen
6 Hauptantriebswelle
7 Riemenscheibe
8 Getriebestufe
9 Druckzylinder
10 Übergabetrommel
11 Antriebsrad
12 Paßfeder
13 Verbindungsnabe
14 Wälzlager
15 Kuppelscheibe
16 Riemenring
17 Anschlagring
18 Wälzlager
19 Anschlagbolzen
20 Buchse
21 erste Federeinheit
22 zweite Federeinheit
23 Federring
24 Bolzen
25 Wälzlager
26 Zugfeder
27 Bolzen
28 Bolzen
29 Abschlußscheibe
30 Langloch

Claims (2)

1. Riemenscheibe zur Drehmomentenübertragung auf die Hauptan­ triebswelle einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine, be­ stehend aus einem Nabenkörper, einer Kupplungsscheibe und einem Riemenring, wobei Federelemente die Kupplungsscheibe entweder mit dem Nabenkörper oder mit dem Riemenring kup­ peln, dadurch gekennzeichnet, daß zur Drehmomentenübertra­ gung mehrere parallelgeschaltete Federeinheiten (21, 22) mit in Reihe geschalteten Zugfedern (26) angeordnet sind.

2. Riemenscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter Anschlag (19) vorgesehen ist.