DE2447326C2 - Reagenz zum Nachweis und zur Bestimmung von Cystin - Google Patents
Reagenz zum Nachweis und zur Bestimmung von CystinInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Reagenz und ein Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung von Cystin oder
Cystein in Lösung.
Es ist bekannt, daß sowohl Cystin als auch Cystein Schwefel enthaltende Aminosäuren sind, die leicht
durch Oxydation bzw. Reduktion ineinander überführbar
sind. Es sind verschiedene Verfahren zum Nachweis von Cystin oder Cystein bekannt so z. B. ein
polarographisches Verfahren, das Cyanid-Nitroprussid-Verfahren, das Jod-Nitrid-Verfahren, das Sullivan-Verfahren,
das Fleming-Vassel-Verfahren usw. (vgl. N. L Allport und J. W. Keyser, Colorimetric Analysis, Vol. I,
London 1957, S. 116-120). Die bekannten Verfahren bedürfen für den Nachweis einer langen Zeit und
benötigen auch Reagentien, die zum Zeitpunkt der Verwendung hergestellt werden sollten und die giftig
sind, wodurch ein vorsichtiges und beschwerliches Handhaben notwendig wird. Es ist im allgemeinen
bekannt, daß organische Thiolverbindungen durch Komplexbildung mit verschiedenen Arten von Schwermetallionen
eine Farbe entwickeln, jedoch ist ein Nschweisverfahren für Cystein oder Cystin unter
Anwendung dieser Reaktion nicht praktisch, da die Farbreaktion nicht empfindlich genug ist
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reagenz und Verfahren zum Nachweis
und zur Bestimmung von Cystin oder Cystein zu entwickeln.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Ansprüchen 1 bzw. 4, Das Prinzip der erfindungsgemäßen
Lösung ist wie folgt:
Cystein selbst oder Cystein, das durch Reduktion von
Cystin gebildet wird, bildet in Gegenwart bestimmter Arten von Schwermelallionen und reduzierenden
Mitteln einen Komplex.
Zusätzlich zu dieser Reaktion werden Sulfidionen (S2-) vom Reduktionsmittel selbst öder durch Reaktion
zwischen dem Reduktionsmittel und dem Cystein freigesetzt
Das Sulfiidion verbindet sich mit dem Komplex und bildet somit einen Komplex mit gemischten Liganden.
Es wurde gefunden, daß durch die Bildung des Komplexes mit gemischten Liganden eine bemerkenswerte
bzw. beachtliche Farbentwicklung auftritt und die Färbung innerhalb einer kurzen Zeit erfolgt
Metallverbindungen von Nickel- oder Kobalto-Ionen,
die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Salze organischer Säuren, wie Acetate oder Salze
anorganischer Säuren, wie Sulfate, Nitrate, Chloride, Hydroxyde usw.
Reduktionsmittel, die erfindungsgemäß verwendet werden, sind z.B. Alkalidithiontte, Alkaliborhydride
usw.
Sie reduzieren Cystin zu Cystein und setzen ferner durch Reaktion mit Cystein S2- frei.
Es ist auch möglich, Alkalisulfide oder Alkalihydrosulfide
als Reduktionsmittel zu verwenden.
Das Alkalisulfid oder Alkalihydrosulfid bildet durch
S2-, das bereits anwesend war, einen Komplex mit gemischten Liganden, jedoch reagiert es gleichzeitig mit
dem Kobalto- oder Nickel-Ion unter Bildung des Metallsulfids, welches manchmal die Farbe nicht klar
erscheinen läßt In einem solchen Fall ist es jedoch möglich, durch Abtrennung des Metallsulfids die Farbe
klar erscheinen zu lassen.
Das Reduktionsmittel ist in solcher Menge zu verwenden, daß genug Cystein aus Cystin zur Bildung
des gefäri-ien Komplexes mit gemischten Liganden
geliefert *ird. Zur Bildung des Komplexes ist es erwünscht, daß das Reduktionsmittel und die Metallverbindung
in etwa äquimolaren Mengen verwendet werden.
Bei der Zugabe eines erfindungsgemäßen Reagenzes zu einer Cystin oder Cystein enthaltenden Lösung
entwickelt sich eine braune Farbe.
Die Abwesenheit von Cystin oder Cystein in der Lösung ist leicht feststellbar, wenn die Farbe der Lösung
eine andere als Braun ist Zu diesem Zweck ist es erwünscht, ein Chelat-bildendes Mittel dem Reagenz
zuzugeben, welches durch Reaktion mit dem Nickeloder Kobalto-Ion eine wasserlösliche Chelatverbindung
z. B. von blauer, grüner oder roter Farbe ergibt, wenn die Lösung kein Cystin oder Cystein enthält
Als Chelat-bildendes Mittel kommen z. B. EDTA, N itrilotriacetat, Tartrat, Citrat usw. in Frage.
Es ist wünschenswert, die Lösune bei einem pH-Wert von 6,0 bis 8,5 zu halten, da die Faroreaktion bei diesem
pH-Wert leicht fortschreitet Es ist daher vorteilhaft, eine Puffersubstanz, wie Tris-{hydroxymethyl)-aminomethanphosphat,
Dikaliumhydrogenphosphat-Natriumdihydrogenphosphat, Borsäure-Natriumborat oder
eine Mischung davon, zuzugeben.
Das erfindungsgemäße Reagenz kann in Form einer Lösung oder, was für die Verwendung vorteilhafter und
praktischer ist, auch in Form eines Pulvers, eines Granulats, von Pellets und Tabletten vorliegen. Bei
einem Reagenz in fester Form ist es empfehlenswert wasserlösliche Füllstoffe, Wie lösliche Stärke, Glucose,
Sorbit, Sucrose,, Mannit usw., zuzugeben, da dies für die Verwendung recht vorteilhaft ist und ferner* das
Auswiegen des Reagenz erleichtert
Es ist ferner möglich, das Ausmaß der Färbung zu
verändern oder die Färbung zu beschränken, indem man die Menge der Komponenten in der färbenden
Zusammensetzung ändert Erfindungsgemäß ist es!
möglich, den Cystin- oder Cystein-Gehalt entweder absorptionsfotometrisch zu bestimmen oder mit dem
Auge abzuschätzen.
Auf Grund des möglichen schnellen Nachweise;! kann das erfindungsgemäße Reagenz auf vielen Gebieten ϊ
Anwendung finden, so z.B. bei der medizinsichen Diagnose, z.B. von Cystinurie, wo eine abnorme
Cystinzunahme im Urin auftritt Es ist lediglich notwendig, Urin zu dem Reagenz zu geben; falls er
abnorm viel Cystin (cystinurischer Urin) enthält, wird es bei Raumtemperatur innerhalb einiger Minuten braun.
Somit eignet sich das erfindungsgemäße Reagenz nicht nur zur Diagnose von Cystinurie, sondern auch zur
Bestimmung einer latenten Cystinurie im Anfangsstadium bei der medizinischen Gruppenuntersuchung. ι >
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
1) Es wurden 9,0 ml eines 5°/oigen Borat-Puffers (pH
7,2), enthaltend 1OG μg Cystin pro ml, hergestellt Dazu
wurden 1,0 ml, 3,44 mmolar, der nachstehend aufgeführten Metallverbindungen und 15 mg Natriumdithionit
zugegeben. Nach dem Stehenlassen während 5 Minuten wurde die Farbe dieser Probenlösung mit dem Auge
beobachtet und ihre Absorption wurde bei 400 n»i im
Vergleich zu einer Kon troll-Lösung bestimmt Die Kontroll-Lösung wurde in derselben Weise wie die
Probenlösung hergestellt, wobei jedoch der 5%ige Borat-Puffer kein Cystin enthielt Wie aus dem
Nachstehenden hervorgeht eignen sich Kobalto- und Nickel-Verbindungen unter den Metallverbindungen
zur Bestimmung von Cystin am besten.
Metallverb indung
Absorption Mit dem Auge wahrgenommene Farbe Probenlösung Kontroll-Lösung
Kobalto-acetat
Kobalto-sulfat
Kobalto-nitrat
Kobalto-hydroxyd
Kobalto-chlorid
Nickel-nitrat
Nickel-sulfat
Nickel-hydroxyd
Nickel-carbonat
Kupfer-dD-sulfat
Kupfer-(II)-chlorid
Kupfer-(II)-nitrat
Kupfer-(II)-acetat
Eisen-(III)-sulfat
Eisen-(II)-sulfat
Eisen-(III)-cl2lorid
Ammoniumferrosulfat
Ammoniumferrosulfat
(4 H2O)
(7 H2O)
(6 H2O)
(7 H2O)
(6 H2O)
(6 H2O)
(6 H2O)
(6 H2O)
(1 H2O)
(4 H2O)
(5 H,O)
(2 H2O)
(3 H2O)
(1 H2O)
(6 H2O)
(7 H2O)
(3 H2O)
(6 H2O)
(24 H2O)
(6 H2O)
(6 H2O)
(1 H2O)
(4 H2O)
(5 H,O)
(2 H2O)
(3 H2O)
(1 H2O)
(6 H2O)
(7 H2O)
(3 H2O)
(6 H2O)
(24 H2O)
1,360 1,365 1,364 0,323 1,310 0,358 0,286 0,307 0,154
0,062 0,060 0,060 0.059 0,015 0,010 0,017 0,036 0.015
braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
hellblau
hellblau
hellblau
hellblau
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellrosa
hellrosa
hellrosa
hellrosa
hellrosa
hellgrün
hellgrün
hellgrün
hellgrün
hellblau
hellblau
hellblau
hellblau
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
hellgelblichbraun
ΐ-eügelblichbraun
2) Der unter 1) beschriebene Versuch wurde hinsichtlich der Konzentration der Metallverbindung
abgewandelt um den Effekt auf die Färbung zu untersuchen. Als Metallverbindung wurde Nickelnitrat
verwendet.
Wie aus dem Nachstehenden hervorgeht, nimmt das Ausmaß der Färbung mit der Nickelion-Konzentration
zu.
Konzentration des | Absorption |
NickelnitraLs. mMol | nach 1 Minute |
1,13 | 1.503 |
0,85 | 0,455 |
0,71 | 0,252 |
0,57 | 0.043 |
0,43 | 0,003 |
0.28 | 0.000 |
3) IÖml eines 5°/oigen Borat'Puffers (pH 7,1)
enthaltend 100 μg Cystin pro ml, und 2,0 ml mit 100 μg
Nickeinitrat pro ml wurden miteinander vermischt, und es wurden die nachstehend angegebenen verschiedenen
Reduktionsmittel zugegeben. Nach 5 Minuten wurden die Absorption und die Farbe der Probenlösung mit
einer Kontroll^Lösuhg verglichen. Wie aus dem
Nachstehenden hervorgeht, verliehen alle Reduktionsmittel
der Probenlösung eine sichtbare braune Farbe, obwohl manche eine tiefere Und andere eine hellere
Färbe ergäbet!·
Reduktionsmittel
Absorption Mil dem Auge wahrgenommene Farbe Probenlösung Kontroil-I.ösung
Natriumdithionit (15 mg)
Kaliumborhydrid (5 mg)
Natriumsulfid (9 H3O) (5 mg)
Natriumhydrosulfid" (5 mg)
Kaliumborhydrid (5 mg)
Natriumsulfid (9 H3O) (5 mg)
Natriumhydrosulfid" (5 mg)
0,337 0,552 0,955*j 0,894*)
braun | hellgrün |
braun | farblos |
braun | farblos |
braun | farblos |
*) Absorption der Oberstehenden Flüssigkeit nach dem Zentrifugieren.
4) Der vorstehende Versuch) wurde hinsichtlich der Menge des Reduktionsmittels modifiziert, um dessen EfTekt
auf die Färbung zu untersuchen. Es wurde Natriumdithionit als Reduktionsmittel verwendet. Die nachstehenden
Ergebnisse zeigen, daß das Ausmaß der Färbung mit der Menge an Natriumdithionit zustimmt.
Gewicht des | Absorption | nach 5 Minuten | Mit dem Auge wahr |
Reduktionsmittels, mg | 0.143 | genommene Farbe | |
nach 1 Minute | 0,324 | nach 5 Minuten | |
7,5 | ü.140 | 0,525 | braun |
\5J0 | 0,328 | 0.537 | lie fb raun |
30.0 | 0,470 | ||
45.0 | 0,504 | ||
5) Es wurde der Effekt des Chelat-bildenden Mittels auf die Farbe untersucht. 1 ml verschiedener 0,35molarer
Chelat-bildender Mittel, 1 ml 0,4molarer Metailverbindung
und 10 mg Natriumdithionit wurden zu einem 5°/oigen Borat-Puffer, enthaltend 100 μg Cystin pro ml,
zugegeben. Nach dem Stehenlassen während 3 Minuten wurde die Farbe der Probe im Vergleich zu einer
Kontroll-Lösung beobachtet Die Kontroll-Lösung wurde in derselben Weise hergestellt, mit dem
Unterschied, daß der 5°/oige Borat-Puffer kein Cystin enthielt
Wie aus dem Nachstehenden hervorgeht, weisen alle Probelösungen eine braune Farbe auf, während die
Kontroll-Lösungen verschiedene tiefere Farben aufweisen als bei Nichtzugabe eines Chelat-bildenden Mittels.
Es ergibt sich somit, daß das Chelat-büdende Mittel die Unterscheidung zwischen einer Probelösung und
einer Kontroll-Lösung erleichtert
Metallverbindung
Chelat-bildendes Mittel
Chelat-bildendes Mittel
Nickelnitrat
Probelösun::
Kontroll-Lösung
Kobaltosulfat
Probelösung
Probelösung
Kontroll- \ösung
keine Zugabe braun
Dinatriumedetat (EDTA) braun
Nitrilotriacetat braun
Natriumeitrat braun
Natriumtartrat braun
6) Ls wurde der Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Färbung und dem pH-Wert untersucht.
1 ml einer 40millimol?ren Nickelsulfatlösung wurde zu
hellgrün
bidU
grün grün grün braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
braun
hellrosa
rosa
rosa
rosa
rosa
In einer Reihe von Versuchen 1) bis 4) wurde die
9 ml verschiedener 0,1 molarer Puffer zugegeben, die 50 Farbe der Lösung, hergestellt durch Mischen von
100 μg Cystin pro ml enthielten. Wie aus der
nachstehenden Tabelle hervorgeht, ist es erwünscht, die Lösung bei einem pH-Wert von 6.0 bis 8.5 zu halten.
Lösungen der nachstehend aufgeführten Chemikalien, untersucht.
Pn | Absorption | .'.ncmikalien | Konzentration | Bemerkungen | |
5.0 | 0,037 | (Gew.-%) | |||
Pu ITe r | 6.0 | 0,185 | Schwermetallverbindung | ||
0.1-molare Boratlösung | η.5 | 0.352 60 | Nickelnitrat | 4OmM | |
0.1-molare Boratlösung | 7.2 | 0,481 | Nickelsulfaf | 4OmM | |
0.1-molare Boratlösung | 7,5 | 0,736 | Kobaltonitrat | 4OmM | |
0.1-molare Boratlösung | 8,5 | 0,148 | Kobaltosulfat | 4OmM | |
0,1-molare Boratlösürtg | 9,2 | 0,037 | Ghelat'bildendes Mittel | ||
Öjl-molare BöratlösUng | 7,5 | 0,118 es | EDTA | 1OmM | |
O.Umoiare Boratlösüng | Reduktionsmittel | ||||
0,1-rnöläre Phosphatlösung | Natriumdithirnit | 5 mg | Pulver | ||
Ö.umolare TriHhydfoxy'methyi)^ | 7,5 | 0,243 | Puffer | ||
aminomethan-Natrium-dihydrogen- | Borat | 5% | Pll 7,2 | ||
phosphat'Lösung | |||||
Chemikalien
Cystinlösung
Cysteinlösung Konzentration Bemerkungen
(Gew-%)
(Gew-%)
100//g/m I
100//g/mI
der Puffer
wurde als
Lösungsmittel
verwendet
der Puffer
wurde als
Lösungsmittel
verwendet
wurde als
Lösungsmittel
verwendet
der Puffer
wurde als
Lösungsmittel
verwendet
I) Einfluß von Natriumdithionit auf die Cysfeinfiirbung
Nickelnilrat-Iösung
Niekelsulfatlösung
Cysteinlösung Natriumdilhionit
Farbe nach
Minuten
Minuten
1 ml
I ml
I ml 1 ml
10 ml 10 ml 10 ml IO ml
mg
mg
hellrötlichbraiin tiefbraun
hellrötlichbraun tiefbraun
hellrötlichbraun tiefbraun
Die hellrötlichbraunen Lösungen Nr. 1 und 3 erhalten ihre Farbe vom gefärbten Komplex, den die Nickelionen mit
Cystein bilden. Diese Farbe ist nicht empfindlich gegenüber Cystein, da sie schwach ist. Wie sich auf Grund der Lösungen
Nr. 2 und 4 ergibt, führt die Zugabe von Natriumdithionit zu tiefbraun gefarSten Lösungen.
2) Einfluß von Natriumdithionit auf die Cystirifärbung
Nickelnitrat- Nickelsulfatlösung lösung
Cystinlösung
Natriumdithionit
Farbe nach 5 Minuten
ImI
ImI
ImI
ImI ImI
ml
ml
ml
ml
ml
ml
ml
mg
mg
mg
tiefbraun wassenveiß tiefbraun wassenveiß
Die Lösungen Nr. 5 und 7 weisen dieselbe tiefbraune Farbe auf wie die Lösungen Nr. 2 und 4, während die Lösungen 6
und 8 auf Grund der Abwesenheit des Reduktionsmittels keine Färbung aufweisen.
3) Färbung in Gegenwart oder Abwesenheit von Cystin
Nickelnitrat- Nickelsulfat- Cystinlösung
lösung lösung
Puffer
Natrium | EDT |
dithionit | |
5 mg | |
5 mg | 1 ml |
5 mg | I ml |
5 mg | - |
3 mg | ImI |
D mg | ImI |
Farbe nach 5 Minuten
9 | ImI | — |
10 | ImI | - |
H | ImI | - |
12 | - | 1 ml |
13 | - | ImI |
14 | ImI |
10 ml
10 ml ml
ml
ml
11ml
ml
ml
hellgrün
blau
tiefbraun
hellgrün
blau
liefbraun
Die Lösungen Nr. 9 und 12 weisen keine braune Farbe
auf, da sie kein Cystin enthalten, sie weisen jedoch die
hellgrüne Farbe des Nickelions auf. Die Lösungen Nr. 10
und 13, die durch Zugabe von EDTA zu den Lösungen 9 bzw. 12 hergestellt wurden, weisen eine blaue Farbe auf.
die auf den gefärbten Komplex aus dem NicJcelinn und
EDTA zurückzuführen ist Die Lösungen 11 und 14, die
Cystin enthalten, sind tiefbraun gefärbt
4) Färbung unter Verwendung von Köballoionen stall Nickelionen
Nr.
Koballosulfat- Koballonitr.it- Pulter
lösung lösung
lösung lösung
Cyslinlosting
Nairiumdilhionit
EDTA
Farbe nach
5 Minuten
5 Minuten
15
16
Vf
18
16
Vf
18
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
IO ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
5 mg
5 mg
5 mg
5 mg
5 mg
5 mg
5 mg
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
1 ml
hellrosa
braun
rosa
braun
braun
rosa
braun
Bei der Verwendung von Köballoionen anstelle von
Nickelionen waren die Ergebnisse hinsichtlich der Farbreaktion ähnlich denjenigen unter 3).
Beis piel 3
1) 1,0 ml einer 41millimolaren Nickelnitratlösung, 15 mg Nalriumdithionit und 1,0 ml einer 3millimolaren
EttTA-1 .fisiing wurden zn 2 ml eines 5%igen Boratpuffers,
der Cystin in verschiedenen Konzentrationen enthielt, zugegeben. Nach dem Stehenlassen während 5
Minuten wurden ihre Absorptionen gemessen. Aus den Ergebnissen wurde, wie nachstehend beschrieben, eine
Kalibrierungslinie bzw. eine Eichkurve erhalten, die dem Beerschen Gesetz folgte.
Das Ergebnis zeigte, daß nach diesem Verfahren auf Cystin geprüft bzw. analysiert werden kann.
30 Cystinkonzentration (;/g/ml)
Cystinkonzentration (//g/ml) Absorption
50
100
150
200
0,009
0,198
0,407
0,611
0.805
0,198
0,407
0,611
0.805
35
■to
2) In derselben Weise wie unter 1), jedoch unter Verwendung von Kobaltosulfat anstelle von Nickelnitrat,
wurde der Zusammenhang zwischen Cystinkonzentration und Absorption untersucht Auch in diesem Fall
wurde eine Eichkurve erhalten.
Absorption
bei 400;/m
bei 400;/m
0
50
50
mn
151}
2C0
2C0
0.000
0.102
0,260
0,442
(X608
0.102
0,260
0,442
(X608
60 mg y-Globulin, gelöst in 1,0 ml Wasser und 4,0 ml
1 n-HCl, wurden durch Erwärmen in einem siedenden Wasserbad hydrolysiert. Nach 1 Stunde wurde die
Lösung durch Zugabe einer 1 n-NaOH-Lösung neutralisiert und mit Wasser auf 8,0 ml verdünnt. Zu 1,0 ml
(enthaltend 7,5 mg y-Globulin) dieser Lösung wurden
die in Beispiel 3 verwendeten Reagentien zugegeben. Die Absorption bei 400 ηιμ betrug 0,587 (140 μg) nach 5
Minuten. Dieser Wert, errechnet auf Grund der Eichkurve des Beispiels 3, entspricht 20,0 μg Cystin pro
1 mg y-Globulin. Dies ist in etwa 20,8 μg Cystin/mg
y-GIobulin, gleich dem aus der Literatur bekannten
Wert.
Der Cyslingehalt von Rinderserum-Albumin wurde ebenfalls in ähnlicher Weise bestimmt, und der
erhaltene V/ert, 22,0 μg/mgI war ebenfalls dem aus der
Literatur bekannten Wert von 22,6 μg/mg annähernd
gleich.
Es wurden die nachstehenden Reagentien A, B, C und D hergestellt.
Reagens
Nickelnitrat
Kobaltosulfat Natriumüithionit EDTA
Puffer*)
A
B
C
D
B
C
D
11,0
15,0
20,0
15,0
20,0
20,0
2,2
2,2
2,2
22
2,2
2,2
22
8,8 38,0
8,8 34,0
8,8 29,0
8,8 29,0
(Einheit = mg)
(Einheit = mg)
*) Pulver, bestehend aus 5,2 g Natriumhydrogencarbonat und 0,4g NatriumdihydrogenphosphaL
2 ml Cystin in verschiedenen Konzentrationen enthaltenden Urins wurden dem Reagens zugegeben. Nach
dem Stehenlassen während 1 Minute wurde die Farbe des Urins mit dem Auge untersucht. Vier Teilnehmer
würden mit der Untersuchung beauftragt, und jeder
Teiinehiner untersuchte das Reagens fünfmal bezüglich einer zufälligen (beliebigen) Probe. Die Ergebnisse der
Untersuchung wurden nach der folgenden Methode durch Punkte bewertet: Wenn der Teilnehmer den Urin
positiv bewertet, erhält die Bewertung 1 Punkt, bei
pseudopösi fiver Bewertung werden 0,5 Punkte vergeben und bei negativer Bewertung 0 Punkte. Die
Ergebnisse waren wie folgt:
Cystingchalt (/ig/ml) Reagens Λ
Reagens Reagens Γ
Reagens D
IO
20
30
40
50
60
85
100
200
4,5
9.5
16 20
20 20 20
4,5 10.5 18 20 20 20 20 20
20 16
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
9,5 16 20 20 20
Bemerkung:
Wenn alle Teilnehmer eine Urinprobe in 5 Untersuchungen positiv bewerten, erhalt die l'rnhe 20 Funkte.
d.h. 1 Punkt X 5 X 4 Teilrehmer - 20
Wie aus den vorstehenden Ergebnissen hervorgeht, kann Urin, enthaltend mehr als 60 ng/ml, 40 μg/ml und
10μ§/ΐτι1 Cystin, unter Verwendung der Reagentien A
bzw. B bzw. C mit einer Genauigkeit von 100% nachgewiesen werden.
Urin, enthaltend mehr als 50 μg/ml. 30 μg/ml und
5 μΗ/ηι1 Cystin, kann ebenfalls unter Verwendung der
Reagentien A bzw. B bzw. C mit einer Genauigkeit von 10 bis 90% nachgewiesen werden.
Bei Verwendung des Reagens D, welches 20 mg ttobaltosulfat anstelle von Nickelnitrat enthält, kann
Urin, enthaltend 60 μg/mI Cystin, mit einer Genauigkeit
von 80% und, enthaltend 85 μ§/πι1 Cystin, mit einer
Genauigkeit von 100% nachgewiesen werden.
Es wurden Pellets hergestellt, bestehend aus 16,5 mg
Nickelsulfat, 4,0 mg Natriumdithionit, 50,0 mg Natriumhydrogencarbonat,
4 mg Natriumdihydrogenphosphat und Sucrose. Das Pellet wiegt durch Zugabe einer entsprechenden Menge Sucrose 400 mg.
Es wurden ferner Urinproben, enthaltend 30 μg/ml,
50μg/mI, 100μg/ml, 150μg/π1l und 200 μg/ml Cystin,
durch Auflösen von Cystin in normalem Urin (Cystingehalt ^ig/ml) hergestellt. Unter Verwendung des
Pellets untersuchten zehn Teilnehmer (A-J) die Urinprobe.in ähnlicher Weise wie in Beispiel 5, wobei
jedoch 4 ml der Urinprobe zugegeben wurden. Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, verlief der Test
für alle Teilnehmer negativ bei normalem Urin, pseudopositiv bei Urin, enthaltend 30 μg/ml, und positiv
bei Urin, der mehr als 50 μg/ml Cystin enthielt. Die
Cyanid-Nitroprussid-Methode, die für den Nachweis von Cystin bekannt ist, wurde mit der erfindungsgemäßen
Methode verglichen. Die Ergebnisse ergaben, daß die erfindungsgemäße Methode der Cyanid-Nitroprussid-Methode
in der praktischen Anwendung überlegen ist, da letztere frischer Lösungen aus Natriumcyanid und
Natriumnitroprussid und mehr als 10 Minuten für den Nachweis des Cystins bedurfte. Nach der erfindungsgemäßen
Methode andererseits wurden lediglich 2 oder 3 Minuten zürn Nachweis des Cystins benötigt, und sie
erwies sich als sehr zuverlässig.
Empfindlichkeitstest für das pefletisierte Reagens zum Nachweis von Cystin
Teilnehmer Cystingehalt (^g/ml)
10 30
10 30
Testprobe
!. 2.
!. 2.
1.
50 1.
150
1.
1.
200 I.
-ί
-5-4-
Bewertung: —: negativ, db pseiido-positiv, +: positiv.
Claims (4)
1. Reagenz zum Nachweis und zur Bestimmung von Cystin oder Cystein in Lösung, dadurch
gekennzeichnet, daß es
a) ein Reduktionsmittel, das Cystin zu Cystein reduziert und Sulfidionen selbst oder durch
Reaktion mit Cystein freisetzt und
b) eine Metallverbindung, die Nickelionen oder Kobaltoionen freisetzt, umfaßt.
2. Reagenz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein Chelat-bildendes Mittel
enthält, welches durch Reaktion mit den Nickelionen oder Kobaltoionen lösliche Chelatverbindungen
bildet.
3. Reagenz gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein Puffermittel
enthält, wodurch der pH-Wert der Lösung bei 6,0 bis 8,5 gehalten wird.
4. Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung
von Cystin oder Cystein in Lösung durch Zugabe eines Reagenz zu der Lösung und Auswertung der
eintretenden Farbreaktion, die dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Reagenz gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche zugegeben wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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US4837361A (en) * | 1986-10-27 | 1989-06-06 | The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy | A process for the preparation of cysteine from cystine |
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- 1973-10-08 JP JP11307073A patent/JPS5236029B2/ja not_active Expired
-
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