DE244564C

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Publication number: DE244564C
Application number: DENDAT244564D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, daß Metalle im Zustande der feinen Verteilung von der Gangart dadurch getrennt werden können, daß man eine geringe Menge Öl mit dem Material mischt, dasselbe in Wasser bringt und Luft einbläst. Letztere haftet an der geölten Fläche des Metalles und bildet Blasen, welche das Metall nach der Oberfläche treiben.

Es wurde nun gefunden, daß man durch

ίο die Einwirkung der Luft eine Abscheidung der festen Bestandteile, namentlich Paraffin, aus Petroleum, Schieferölen oder anderen Kohlenwasserstoffen herbeiführen kann. Dieses Ergebnis konnte aus dem erwähnten Verfahren zur Scheidung der Erze nicht abgeleitet werden, da bei dem letzteren Verfahren die Luft an die geölten Teile geht, während dieselbe nach dem vorliegenden Verfahren sich an das Paraffin heftet und dieses dann veranlaßt, an die Oberfläche des Öles zu gehen.

Das Verfahren der vorliegenden Erfindung

kann in folgender Weise ausgeführt werden:

Das Öl wird erforderlichenfalls auf eine

passende Temperatur herabgekühlt, so daß die Bildung von Paraffin oder anderen festen Bestandteilen durch Kristallisation o. dgl. eintritt. Nach der erfolgten Bildung der festen Bestandteile oder des Paraffins usw. wird das öl, welches die festen Bestandteile enthält, mit Luft oder einem anderen geeigneten Gase behandelt, wobei die Blasen von Luft oder Gas an die festen Teile, welche von der Flüssigkeit getrennt werden sollen, treten. Man läßt dann das öl in der Mischung mit den festen Bestandteilen und dem Gase stehen. Die Gasblasen steigen durch die Flüssigkeit nach oben und nehmen die Teile des festen-Materials, mit denen sie sich verbunden haben, nach oben, so daß eine Art von Schaumdecke an die Oberfläche der Flüssigkeit tritt. Nachdem man die Bildung dieses Schaumes eine geeignete Zeitlang bewirkt hat, wird der Schaum in passender Weise gesammelt. Er kann dann gepreßt oder gewünschtenfalls in anderer Weise noch gereinigt werden. Das erhaltene öl ist mehr oder weniger vollständig von den festen Bestandteilen befreit. Wenn man zur Entfernung noch weiterer Mengen der festen Bestandteile eine Filtration vornehmen will, so kann dieselbe in besserer Weise stattfinden, nachdem die festen Bestandteile durch das beschriebene Verfahren teilweise· entfernt sind, als wenn man die Filtration ohne die vorangegangene Luftbehandlung ausführen wollte. Die Mischung der Luft oder eines anderen geeigneten Gases mit dem Öle kann in irgendeiner bekannten passenden Weise ausgeführt werden. Beispielsweise kann man das Öl, welches die festen Bestandteile enthält, in einem Strome von einer gewissen Höhe herabfallen lassen oder das Öl rühren, während ein Gasstrom durch dasselbe geleitet wird. Man kann auch das Öl durch einen Luftstrom zerstäuben,

wie dies in Zerstäubungsapparaten geschieht. Ebenso kann man das Gas durch chemische Verfahren oder in anderer Weise im öl, welches von den festen Bestandteilen getrennt

werden soll, ausscheiden." " "

Anstatt das Öl zuerst zu kühlen und" dann das Gas, wie oben beschrieben, beizumischen, kann die Entfernung der festen Bestandteile auch dadurch herbeigeführt werden, daß man

ίο das Vermischen des Öles mit dem fein' ver-, teilten Gase und die Abkühlung des Ge-

, tnis'ches gleichzeitig vornimmt. Wenn das \Ö1 von hinreichend viskoser Beschaffenheit ist, um die beigemischten Gasblasen für eine hinreichend lange Zeit zurückzuhalten, so kann man zuerst die Beimischung des Gases herbeiführen und dann die Mischung von Gas und öl auf eine derartige Temperatur abkühlen, daß die Bildung der festen Stoffe eintritt. Man läßt hierauf stehen, wobei sich dann die festen Bestandteile an der Oberfläche abscheiden und in passender Weise gesammelt werden. *

Statt der Luft' kann ein anderes, vorzugsweise indifferentes -Gas benutzt werden, welches überhaupt nicht oder nur in ganz, geringem Maße auf die Kohlenwasserstoffe'chgmisch einwirkt. f? '!':

Claims

Patent-Anspruch:. :· ?· „₀

Verfahren zur Abscheidung von festen Bestandteilen,- insbesondere Paraffin, ■ aus Petroleum, Schieferölen o. dgl., dadurch · gekennzeichnet, daß man durch Behandlung der genannten Öle mit Luft oder "■ einem anderen Gase, gegebenenfalls unter vorangehender, gleichzeitiger oder nachfolgender Abkühlung, die festeri Bestandteile an die Oberfläche des Öles bringt Und letzteres dann entweder vor oder nach Entfernung der abgeschiedenen festen Bestandteile filtriert.