DE2445140A1 - Dielektrische schichten mit niedriger dielektrizitaetskonstante in mehrschichtenstrukturen - Google Patents
Dielektrische schichten mit niedriger dielektrizitaetskonstante in mehrschichtenstrukturenInfo
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Description
Dielektrische Schichten mit niedriger Dielektrizitätskonstante in Hehrschichtenstrukturen
Die vorliegende Erfindung betrifft elektronische Vorrichtungen und insbesondere dielektrische Schichten in mehrschichtigen
Dickfilmstrukturen. /
Elektronische Dickfilmstrukturen werden hergestellt, indem eine Paste oder Dispersion von anorganischen Pulvern auf
ein dielektrisches Substrat aufgedruckt (nach Sieb- oder Schablonenmethoden) und dann das bedruckte Substrat gebrannt
wird, um das aufgedruckte Muster zu sintern oder härten ' und die gewünschte elektronische Funktion zu schaffen. Die
Paste kann eine Leiter-, Widerstands-, Thennistormasse, eine
dielektrische Masse usw. sein. Mehrschichtige Dickfilmstrukturen können durch aufeinanderfolgendes Aufdrucken einer Reihe
- 1 509815/0893
el uz 2445H0
'•l-
von Leiter- und Dielektrikaschichten auf ein Substrat und
Brennen der Schichten hergestellt werden. Eine spezielle Ausführungsform ist diejenige, die man dadurch erhält, dass man
ein erstes oder Grundleitermuster (Elektrode) auf das Substrat aufdruckt, dann über einen Teil der Elektrode einen dielektrischen
Puffer und dann eine zweite oder obere Elektrode auf das Substrat aufdruckt, die das Grundmuster bei dem dielektrischen
Puffer überkreuzt. Alle Schichten können zusammen gebrannt werden, oder sie können, wenn gewünscht, nacheinander gebrannt
werden.
Der zuvor erwähnte dielektrische Puffer wird aus einer
Masse gedruckt, die als "dielektrische Überkreuzungsmasse11
bezeichnet wird. Eine dielektrische Uberkreuzungsmasse ist im wesentlichen ein Isolator mit niedriger Dielektrizitätskonstante,
der in der Lage ist,, zwei Leitermuster durch.mehrere
Brennschritte zu trennen. Hoch-schmelzende, viscose Gläser wurden als das Dielektrikum verwendet, so dass das Brennen der oberen
Leiterlinie bei einer Temperatur unterhalb derjenigen, bei der das Dielektrikum erweicht, durchgeführt werden kann. Ein Schmelzen
oder Erweichen des Uberkreuzungsdielektrikums ist von einem Kurzschluss der beiden Leitermuster gegeneinander begleitet,
der ein Versagen der elektrischen Schaltung zur Folge hat. Auch tritt häufig ein Reissen und Abschälen des oberen Leiters
ein. Die Hauptbedingung für ein Überkreuzungsdielektrikum ist
die Kontrolle des Wiedererweichens oder der Thermoplastizität
in der Brennstufe, während der der obere Leiter gebrannt wird. Andere Eigenschaftbedingungen sind eine niedrige Dielektrizitätskonstante,
um Wechselstromkapazitätskupplung zwischen isolierten Schaltkreisen zu verhindern; niedriger elektrischer
Verlust (hoher Q-Wert), um eine dielektrische Erhitzung zu vermeiden;
herabgesetzte Neigung zum "Pinholding"; herabgesetzte Neigung zur Gasentwicklung während des Brennens; eine richtige
Glaserweichungstemperatur (oder Erweichungstemperatur des Glas-Keramik-Vorläufers),
damit die Anfangsbrennstufe an das Di ckfilmbrennverfahren (im typischen Falle unterhalb 1000 ) an-
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ei 42 2U5U0
passbar ist; eine gute Beständigkeit gegen Thermoschockhaarrissbildungj
und eine geringe Empfindlichkeit gegen Wasserdampf und die nachfolgenden elektrischen Verluste.
Glaskeramische Stoffe wurden kürzlich als dielektrische Überkreuzungsmassen
verwendet. Ein glaskeramischer Stoff ist ein durch teilweise Kristallisation eines Glases in situ hergestellter,
keramischer Stoff. Diese Kristallisation umfasst üblicherweise die Zugabe eines kernbildenden oder die Kristallisation
fördernden Mittels zu einer glasbildenden Partie, das Aufschmelzen
der Partie, das gleichzeitige Verformen und Abkühlen der Schmelze zu einem (nicht-kristallinen) Glaskörper und die nachfolgende
Hitzebehandlung des "sich ergebenden Körpers, damit bewirkt wird, dass der Glaskörper in einen Körper umgewandelt
wird, der aus feingekörnten Kristallen besteht, die praktisch
homogen statistisch überall in einer glasartigen Matrix verteilt sind. Die Kristalle machen einen Hauptanteil des Körpers aus
(mindestesn 20 Gew.%). Der kristalline Aufbau des Körpers führt üblicherweise zu physikalischen Eigenschaften, die beträchtlich
von denjenigen des ursprünglichen Glaskörpers abweichen. Da der Körper ursprünglich ein Glas war, kann er jedoch unter Anwendung
herkömmlicher Methoden der Glasverformung in fast jede beliebige Konfiguration gebracht werden.
Derartige glaskeramische Stoffe sind in den US-PSen 3 586 522 und
3 656 984 offenbart. Wie jedoch in diesen Patentschriften offenbart
ist (siehe Beispiel 23) erhält man mit solchen glaskeramischen Überkreuzungen oft eine Dielektrizitätskonstante von
über 13· Derartig hohe K-Verte sind für einige Verwendungszwecke oft unannehmbar. Daher sind Überkreuzungsdielektrika erwünscht,
die gute physikalische Eigenschaften aufweisen, wie sie in vermindertem Absinken der Elektrode (während des Brennens) und
niedrigeren Dielektrizitätskonstanten zum Ausdruck kommen. Das Absinken der Elektrode ist auf ein Mindestmass zu beschränken
oder zu vermeiden, da das Absinken zu höherer Kapazität, verminderter Lötbarkeit der oberen Elektrode, einem möglichen Kurz-
- 3 S 0 9 815/0893
El 42 2U5U0
.f.
schliessen von Leitern und niedrigerem Isolationswiderstand
führt.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine mehrschichtige, elektronische
Dickfilmstruktur bereitgestellt, die eine neuartige, zweischichtige, dielektrische Lage zwischen zwei Leiter- oder
Elektrodenmustern enthält. In denjenigen Fällen, in denen ein Überkreuzungsdielektrikum vorliegt, tritt es an mindestens
einer Stelle in Erscheinung, wo die Leiter (Elektroden) einander überkreuzen. Es werden zwei unterschiedliche dielekrische
Massen verwendet, die übereinander gedruckt werden. Das sich ergebende Überkreuzungsdielektrikum kann sowohl eine niedrige
Dielektrizitätskonstante (unterhalb 7 und oft im Bereich von 4 bis 7) als auch vermindertes Einsinken der oberen Elektrode
aufweisen, d. h. die obere Elektrode sinkt beim Brennen nicht in das Dielektrikum ein.
Auf dem Gebiet der mehrschichtigen, elektronischen Strukturen, die als aufeinanderfolgende Schichten auf einem keramischen,
dielektrischen Substrat eine Grundelektrode auf und haftend an dem genannten Substrat, eine dielektrische Schicht über und
haftend an mindestens einem.Teil der genannten Grundelektrode und eine obere Elektrode enthalten, die sich über und haftend
an mindestens einem Teil der genannten dielektrischen Schicht ( und infolgedessen als "Dach" über der genannten Grundelektrode)
befindet, werden durch die vorliegende Erfindung verbesserte Mehrschichtenstrukturen bereitgestellt, in denen die dielektrische
Schicht selbst zwei Teilschichten umfasst: (A) eine der
Grundelektrode benachbarte Teilsclaicht, die 5 bis 100 % an einem
Borsilikatglas, das mindestens 55 % SiO^ und mindestens 5 %
ΒλΟ, umfasst, wobei der Rest des Borsilikatglases eine oder mehrere
andere glasbildende Verbindungen ist, und als getrennte Phase 0 bis 95 % an freiem SiO2 enthält, und (B) eine an (A)
haftende, der oberen Elektrode benachbarte, dielektrische Teilschicht, die einen glaskeramischen Stoff darstellt, der mindestens
20 % an Kristallen enthält, die in einer glasartigen Ma-
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trix dispergiert sind. Unter freier Kieselsäure in der Teilschicht
(A) wird eine Kieselsäure verstanden, die nicht Teil des Glases ist, sondern ungebunden oder ungefrittet ist. Es
kann entweder amorphe oder kristalline Kieselsäure sein. Die dielektrische Schicht- kann einen Teil der oder die gesamte
Grundelektrode bedecken oder sogar die Kanten der Grundelektrode überlappen und einen Teil des Substrats auch noch bedecken.
Die obere Elektrode kann einen Teil der oder die gesamte dielektrische Schicht bedecken; wenn das Dielektrikum eine oder
mehrere senkrechte Kanten der Grundelektrode überlappt, kann die obere Elektrode die dielektrische Schicht an diesen Stellen bedecken.
Die erfindungsgemässen, dielektrischen Schichten sind infolgedessen sehr nützlich bei der Herstellung von überkreuzungsdi
elektrika.
Bevorzugt sind MehrSchichtenstrukturen, in denen die dielektrische
Teilschicht (A) ein Borsilikatglas mit einem Gehalt von mindestens 60 % SiO2 und mindestens 10 % BpO, enthält. Bevorzugt
sind auch Mehrschichtenstrukturen, in denen die dielektrische Teilschicht (A) zusätzlich zu diesem Borsilikatglas etwa
10 bis 30 Gew.% SiO2 als getrennte Phase enthält.
Bevorzugter sind MehrSchichtenstrukturen, in denen die dielektrische
Teilschicht (A) sowohl das genannte bevorzugte Borsilikatglas (mindestens 60 % SiO2 und mindestens 10 % B2O^)
als auch etwa 20 bis 30 Gew.% SiO2 als getrennte Phase enthält.
Bevorzugtere Mehrschichtenstrukturen sind auch diejenigen,
in denen die dielektrische Teilschicht (B) ein gla.skeramischer
Stoff ist, der durch Brennen (um teilweise Kristallisation zu bewirken) eines Glases hergestellt wurde, das im wesentlichen
aus den in den Tabellen I und/oder II aufgeführten Stoffen in den angegebenen Mengenverhältnissen (auf Gewicht bezogen) besteht.
Unter diesen in den Tabellen angegebenen Gläsern befinden sich bevorzugte Gläser.
— 5 "· 5 ü 0 8 1 5 / 0 8
42
■2U5U0
Bestandteil
SiO PbO
BaO ZnO
SrO ZrJ.
wo5
CdO SnO2
Sb2O5
Glaszusammensetzungen | Be "To rζugt | 32 |
(,Gew.%0 | 22 - | 42 |
Brauchbar | 22 - | 13 |
20 - | 9 - | 15 |
21 - | 3 - | 12 |
1 - | 4 - | 20 |
2 - | 0 - | 10 |
2 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | 4 |
0 - | 0 - | |
0 - | ||
0 - | ||
- 38 | ||
- 45 | ||
-25 | ||
- 20 | ||
- 15 | ||
- 25 | ||
- 15 | ||
- 5 | ||
- 5 | ||
- 5 | ||
LfN | ||
■ 5 | ||
- 5 | ||
LfN | ||
Tabelle II
Bestandteil | Brauchbar | Bevorzugt | 33 % | Optimal |
SiO2 | 25 - 40 % | 30 - | 10 % | 30 % |
TiO2 | 5 - 15 °/o | 8 - | 12 % | 8 - 10 % |
Al2O5 | 7-12 c/o | 10 - | 26 % | 10 % |
BaO | 10 - 30 % | 12 - | 26 % | 26 % |
ZnO | 10 - 26 % | 10 - | 10 % | 10 -12 -%*> |
CaO | 2 - 10 % | 6 - | 8 % | 6 - 10 % |
2 - 8 % | 2 - | ο o/ | 4 % | |
MgO*" | 0 - 2 % | 0 - | 2 % | |
Bi2O,, | 0 - 4 % | 0 - | ||
LIaO plus ZnO | 40 % | |||
iiisp^namt | 50 ~ -'K) ■■> | 30 - |
3 fc' ! ι? / -J -■ J '.*
2U5U0 .7·
Nachstehend werden die Zeichnungen kurz erläutert.
Die Fig. 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine mehrschichtige,
elektronische Struktur, welche die folgenden, auf ein dielektrisches Substrat 1 aufgedruckten Schichten umfasst:
Die Grundelektrode 2, die dielektrische Zwischenschicht 5 und die obere Elektrode 3· ·
Die Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht der Mehrschichtenstruktur der Fig. 1 entlang der Linie 1-1 in der Fig. 1 und
zeigt,.dass die obere dielektrische Schicht 5 eine andere
dielektrische Schicht 4- bedeckt.
Die Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht einer Mehrschichtenstruktur,
die derjenigen der Fig. 1 und 2 ähnlich ist, nur dass die obere dielektrische Schicht 5 drei Seiten der dielektrischen
Schicht 4- vollständig überlappt;
Mit den erfindungsgemässen, gebrannten, dielektrischen Stoffen
erzielt man einen vninschenswerten Ausgleich von physikalischen Merkmalen, einschliesslich einer dielektrischen Konstante (K),
welche derjenigen einer Borsilikatglasschicht mit niedriger
Dielektrizitätskonstante nahekommt, und eines physikalischen
Aussehens (und infolgedessen einer verminderten Neigung zum Einsinken der oberen Elektrode), das demjenigen einer glaskeramischen,
dielektrischen Schicht gleich ist. Vorausgesetzt, dass keine Wechselwirkung der jeweiligen dielektrischen Schichten
während des erfindungsgemässen Brennens erfolgt, ist die Dielektrizitätskonstante des sich ergebenden, gebrannten,
zweischichtigen Dielektrikums
» K | t K1+K2 | |
wobei K, | - K | insgesamt |
K1 | = K | der ersten Schicht |
K2 | der zweiten Schicht. | |
- 7 - | ||
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El t
Die Zusammensetzung der Stoffe, die zur Herstellung der jeweiligen
Schichte» in den erfindungsgemässen, dielektrischen Stoffen verwendet werden, ist in dem Sinne wichtig, dass die
erfindungsgemässen Massen vor dem Brennen für die Grundschicht ein Borsilikatglas und für die obere Schicht ein Glas-Keramik-Vorläufer
sind.
Die zum Drucken der Grundschicht verwendete Masse kann fakultativ vor dem Brennen eine zweite Phase von fein-zerteilter
Kieselsäure zusätzlich zu der oben beschriebenen Glasphase enthalten. Die Kieselsäure kann amorph (verschmolzen) oder
kristallin sein. Die Kieselsäuremenge kann in Abhängigkeit von der gewünschten Porosität O bis 95 Gew.% der zum Drucken der
Grundschicht verwendeten Masse ausmachen. Mindestens 5 % Glasphase
liegen vor, damit für die Haftung an das Substrat gesorgt ist. Wenn eine grössere Menge an dieser zweiten Kieselsäurephase
verwendet wird (beispielsweise mehr als 30 %), ist es
wichtig, dass die obere dielektrische Schicht so aufgedruckt
wird, dass sie die dielektrische Grundschicht vollständig überlappt. In diesem Zusammenhang sei auf die obere Schicht 5» welche
die dielektrische Grundschicht 4 oben und an den Seiten überlappt, in derPig. J verwiesen.
Die bevorzugte Menge der Kieselsäure in der zweiten Phase, die in der zum Bedrucken der Grundschicht verwendeten Masse vorliegt,
beträgt etwa 10 bis 30 %, bezogen auf das Gewicht des
gesamten Glases plus Kieselsäure; die optimale Menge ist etwa 20 %. Die Kieselsäure ist kristallin oder amorph.
Der wesentliche Bestandteil der zum Bedrucken der ersten oder dielektrischen Grundschicht verwendeten Masse, nämlich das
Borsilikatglas, enthält mindestens 55 % SiO« und mindestens
5 % BpO,, wobei der Rest ein oder mehrere herkömmliche glasbildende
Stoffe, die aus der Technik bekannt sind, ist. Bei der Herstellung des Glases nach herkömmlichen Schmelzmethode.n
können diese Stoffe der gJasbildenden Partie als das Oxid odor
als VoI1IaUfer desselben (beispielsweise B0O-, als Η,ΒΟ, ur.w.)
5(39BiBZO B <] <
Λ-
zugeführt werden. Zu solchen typischen Glasbildnern gehören beispielsweise CaO1 AIpO^, MgO, KoO, Na2Q usw. Bevorzugte Borsilikatgläser
enthalten mindestens 60 % SiOo und 10 % BpO,.
Optimale Borsilikatgläser enthalten (a) etwa 70 % SiOo und
30 % BpO, zusammen mit nur geringen Mengen anderer Stoffe oder
(b) 55 bis 75 % SiO2, 5 bis 25 % B3O5, O bis 25 % CaO, O bis
25 % Al2O3, O bis 10 % MgO, 0 bis 3 % K2O und 0 bis 3 %
Beim Brennen ergeben sich Kieselsäureteilchen, die in einer Borsilikatglasmatrix verteilt sind.
Das teilweise kristallisierbare Glas (Glas-Keramik-Vorläufer),
das zum Bedrucken der zweiten (oberen) dielektrischen Schicht verwendet wird, wird ebenfalls nach herkömmlichen Methoden zum
Aufschmelzen von Glaspartien aus den gewünschten Bestandteilen oder deren Vorläufern hergestellt.-Das Glas kann irgendeines
der aus dem Stand der Technik bekannten Gläser sein, die beim Erhitzen in situ mindestens etwa 20 % Kristalle (vorzugsweise
20 bis 48 %) in einer glasartigen Matrix ergeben; solche Gläser sind beispielsweise die in den US-PSen 3 586 522,
3 656 984 und 3 785 837 beschriebenen.
Die erfindungsgemäss verwendeten Massen umfassen fein-zerteilte,
anorganische Pulver, die in inerten Trägern dispergiert sind. Die Pulver sind genügend fein zerteilt, um in herkömmlichen
Sieb- oder Schablonendriickvorgangen verwendet werden zu können, und sind genügend fein zerteilt, damit das Sintern erleichtert
wird. Im allgemeinen sind die Pulver so beschaffen, dass sie durch ein 325 Maschen-Sieb (4A Mikron weite öffnungen; U.S.-Standardsieb-Skala)
hindurchfallen.
Die Massen werden aus den Feststoffen und Trägern durch mechanisches
Vermischen hergestellt. Sie werden in herkömmlicher Weise als Film auf keramische, dielektrische Substrate aufgedruckt.
Im allgemeinen werden Sieb- oder Schablonendruckmethoden bevorzugt angewandt.
2445U0
Jede beliebige inerte Flüssigkeit kann als Träger verwendet werden.
Wasser oder irgendeine von verschiedenen organischen Flüssigkeiten können mit oder ohne Verdickungsmittel und/oder
Stabilisierungsmittel und/oder andere gewöhnliche Zusatzstoffe als. Träger verwendet werden.'Beispielhaft für die verwendbaren
organischen Flüssigkeiten sind die aliphatischen Alkohole; Ester solcher Alkohole, beispielsweise die Acetate und Propionate;
Terpene, wie Pineöl, Terpineol und dgl.; Lösungen von
Harzen, wie den Polymethacrylaten niedriger Alkohole, oder Athylcelluloselosungen, in Lösungsmitteln, wie Pine-Öl und dem
Monobutyläther des Ithylenglykol-monoacetats. Der Träger kann flüchtige Flüssigkeiten enthalten oder aus solchen flüchtigen
Flüssigkeiten zusammengesetzt sein, damit das Abbinden nach dem Aufbringen auf das Substrat beschleunigt wird.
Das Verhältnis von inertem, flüssigem Träger zu Feststoffen in den Massen kann beträchtlich variieren und hängt von der
Art und Weise ab, in der die Dispersion der Masse in dem Träger· aufgebracht werden soll, und hängt auch von der Art des verwendeten
Trägers ab. Im allgemeinen werden 0,2 bis 20 Gew.teile Feststoffe je Gew.-teil Träger zur Herstellung" einer Dispersion
der gewünschten Konsistenz verwendet. Bevorzugte Dispersionen enthalten 30 bis 75 % Träger.
Wie oben angezeigt, werden verschiedene Massen auf keramische Substrate aufgedruckt, und danach wird das bedruckte Substrat
gebrannt, um die Massen zum Reifen zu bringen (zu sintern), wodurch sich stetige Leiter und zusammenhängende Dielektrika
bilden. Obgleich ein beträchtlicher Vorteil erfindungsgemäss
dann erzielt wird, wenn die Elektrodenmasse und die dielektrische Masse auf Keramika aufgedruckt und zusamnengebrannt werden,
ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Ausführungsform begrenzt. Die Massen können nämlich aufgedruckt und einzeln
gebrannt (gehärtet) werden, bevor die nächstfolgende Schicht aufgebracht wird, wenn dies erwünscht ist.
Das erfindungsgemässe zur Herstellung von Mehrschichtenkonden-
- IC) 5 Ü 9 8 1 r; / 0 B 9 3
• AA » ■
satoren verwendete, dielektrische Substrat kann irgendein Dielektrikum
sein, das mit der Elektrodemasse und der ausgewählten Brenntemperatur gemäss in der Technik anerkannten Prinzipien
verträglich ist. Zu derartigen Dielektrika gehören Tonerde, Bariumtitanat, Bariumzirconat, Bleizirconat, Strontriumtitanat,
Calciumtitanat, Calciumzirconat, Bleizirconat, Bleizirconat-titanat
usw.
Die Brenntemperaturen, die zum Sintern der Elektroden und Dielektrika
und zur teilweiseh Kristallisierung der zweiten dielektrischen Teilschicht (Teilschicht B) angewandt werden, werden
je nach der verwendeten Hasse gemäss allgemein in der
Technik bekannten Prinzipien ausgewählt. Normalerweise wird eine Hitzebehandlung bei niedriger Temperatur (beispielsweise
100 bis 150 C) angewandt, um das aufgedruckte Muster zu
trocknen und Drucklösungsmittel abzutreiben. Danach wird das
Sintern (Härten oder Brennen zur Herstellung von stetigen Elektroden oder Dielektrika) bei erhöhten Temperaturen (beispielsweise
850 bis 950° C) entweder in einen Förderbandofen
oder einem Kastenofen ausgeführt. Die Temperatur wird auf Grund der thermischen Charakteristika des zu sinternden Materials
ausgewählt. Bei Verwendung einer Elektrode beispielsweise liegt die Brenntemperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Metalls,
weil ein Schmelzen zu Unstetigkeiten der Elektrode oder dem Verlust der Abgrenzung des aufgedruckten Musters führen würde.
Verschiedene Schichten können, wenn gewünscht, zusammengebrannt werden, vorausgesetzt, dass sie zwischen den Druckschritten
getrocknet werden.
Die nachfolgenden Beispiele und Vergleichsversuche werden zur Veranschaulichung der Vorteile der vorliegenden Erfindung
gebracht. In den Beispielen und auch sonst in der Beschreibung und Ansprüchen Bind sämtliche Teile, Pr ο ζ ent ζ aiii en, Mengenanteile
usv c, soweit nicht anders angegeben, auf Gewicht be-
zo gen.
- 11 -
509315/0893 BAD ORlGiNAL
EL42 · 2U5U0
Die Bestimmung der Kapazität und des Verlustfaktores erfolgte,
indem die gebrannten Mehrschichtenkondensatoren zwischen den Backen einer automatischen RLC-Brücke (General Radio Model
Nr. 1683) eingespannt wurden, von der sowohl die Kapazität als auch der Verlustfaktor automatisch abgelesen wurde.
Die Dielektrizitätskonstante wurde aus der Kapazität wie folgt bestimmt:
K= C x * ■
0,224 χ Α
Hierbei bedeuten t und A die Dicke bzw. die Fläche des Dielektrikums
in Zoll (inches).
Es wurden mehrschichtige Dickfilmstrukturen hergestellt, indem die folgenden Pasten in der angegebenen Reihenfolge auf vorgebrannte
Tonerde (96 %)-Substrate aufgedruckt wurden: Eine
Grundelektrodenmasse, zwei dielektrische Schichten und eine obere Elektrode in der Anordnung der Fig. 1.
Anorganische Pulver, die genügend fein-zerteilt wurden, so dass
sie durch ein Nr. 325-Sieb hindurchfielen, wurden in einem Träger aus 10 % Äthylcellulose und 90 % ß-Terpineol dispergiert.
Das Feststoff-Träger-Verhältnis war 7/3· Alle Massen wurden durch ein Nr. 200-Sieb aufgedruckt.
In der Tabelle IV ist die Beschaffenheit der in jedem der Beispiele
1 bis 10 verwendeten Elektroden angegeben. Bei Verwendung von Pd/Ag-Elektroden wurden 2 bis 3 Teile Ag je Teil Pd
verwendet, und die Elektrodenfeststoffe enthielten etwa 10 bis 20 % anorganische Bindemittel (Glas und/oder Bi2O*). Die Goldelektrodenmasse
der Beispiele 7 bis 9 enthielt etwa 5 % Bindemittel auf. Feststoffbasis.
- 12 509815/08 9 3
2U5U0
Die Zusammensetzung der in der dielektrischen Grundschicht verwendeten
Gläser ist in der Tabelle III angegeben. Die Gläser 1 bis 4- der Tabelle III wurden in den Beispielen 1 bis 4- der
Tabelle IV ohne Zusatz einer zweiten freien Kieselsäurephase verwendet. Das Glas 5 der Tabelle III wurde in der dielektrischen
Grundschicht der Beispiele 5 his 10 zusammen mit der
in Tabelle IV angegebenen Menge an freier Kieselsäure verwendet. Die freie Kieselsäure war amorph. Die kristallisierbaren Gläser
in der oberen dielektrischen Schicht waren in den Beispielen 1 bis 10 die nachstehenden (vgl. Tabelle IV): Das kristallisierbare
Glas A des oberen Dielektrikums enthielt 50 % SiO2, 10 %
TiO2, 26 % BaO, 10 % Al2Ov, 12 % ZnO, 2 % MgO, 4 % B3O5 und 6 % CaC
Das kristallisierbare. Glas B enthielt 27 % SiO2, 12 % TiO2,
8 % BaO, 11 % Al2O5, 10 % ZnO und 32 % PbO.
Nachdem jede Schicht aufgedruckt worden war, wurde sie 10 Minuten lang bei 125° C getrocknet. In jedem Beispiel wurde die untere
Elektrode nach dem Trocknen gebrannt, indem sie 5 Minuten lang in einen Kastenofen bei 500° C und dann 10 Minuten lang in einem
Ofen bei 850° C gebracht wurde. In den Beispielen 1 bis 4 wurden
das Dielektrikum und die obere Elektrode ebenso wie die Grundelektrode jeweils einzeln gebrannt. In den Beispielen
5 bis 10 warden das Dielektrikum und die obere Elektrode in einem Kastenofen wie folgt zusammengebrannt: In den Beispielen
5 und 9 10 Minuten lang bei 850° C; in Beispiel 10 10 Minuten
lang bei 890° G. In den Beispielen 6 bis 8 wurde das Brennen in einem Förderbandofen ausgeführt; die gesamte Verweilzeit
betrug etwa 1 Stunden, und die ßpitzentemperatur von 85O0 C
wurde 10 Minuten lang eingehalten.
EL42 2U5UQ
Tabelle III
In Beispielen verwendete Gläser
Bestandteil Menge des Bestandteils in dem Glas Nr.
1 2 3 4- 5
66 | ,5 | 62 | 5 | 60 | ,0 | 62 | ,0 | etwa | 70 |
10 | ,0 | 12. | 10 | »o | 10 | »0 | |||
10 | 10 | 10 | 10 | — | |||||
10 | 10 | 15 | 13 | etwa | 30 | ||||
0 | 1. | 1 | 1 | — | |||||
1 | 2, | 2 | 2 | — | |||||
2 | 2 | 2 | 2 | —— | |||||
5 K2O
Na2O MgO
In der Tabelle IV werden zusätzlich zu den in den Beispielen
1 bis 10 verwendeten Stoffen die Ergebnisse angegeben, die mit verschiedenen erfindungsgemässen, dielektrischen Strukturen
erhalten wurden. Das"Aussehen" stellt eine quantitative
Beurteilung des Ausmasses der Rissbildung, der Wechselwirkung der oberen Elektrode mit dem Dielektrikum (Einsinken usw.)
und des Abblätterns dar.
509315/0893
Tabelle IV
Beispie
l- Nr.
cn σ co
Dielektrische Schichten
Grundschicht
Obere Schicht
Verwendete Elektroden
Elektrische Eigenschaften (bei 1 K Hertz)
Verlustfaktor
Aussehen
2 | JL | .- JL | Glas A |
6 | JL· | Glas A . |
__8 | 9 | ■is- 10 *> |
Glas 2 |
Glas 3 |
Glas/90 Glas 5 4 Z.10 .Kiesel säure |
Pd/ AG |
(80 Glas 5 (80 Glas.5 -(20 Kiesel-£20 Kiesel säure säure |
Au | (80 Glas 5 £20 Kiesel säure |
(70 Glas ■C30 Kiese säure |
5 JBo Glas 5 3l-j4o Kiesel säure |
|
Glas A |
•Glas A |
Glas A |
Glas A |
Glas B' |
Glas A |
Glas A |
|||
Pd/ Ag |
Pd/ Ag |
Pd/ Ag |
Pd/ AG |
Au | Au | Pd/ Ag |
|||
Glas 1
Glas
Pd/
A6
7,5 7y0 6,5 7,5 7,6
0,55 0,9 0,8 0,8 0,2
gut gut gut gut Befriedigend bis gut
6,8
0,03
Befriedigend bis gut
ausgezeichnet
6,5
0,16
ausgezeichnet
5,2
0,1
0,1
5,1 0,0
ausge- ausgezeichnet zeichnet
1"O
cn
Die Arbeitsweise der Beispiele 1 bis 10 wurde unter Verwendung von zwei Schichten aus dem kristallisierbaren Glas A im
Vergleichsversuch A und zwei Schichten aus dem Borsilikatglas 5 (Tabelle I) im Vergleichsversuch B (es wurden keine
Kieselsäurezusätze angewandt) wiederholt. Die Elektroden waren die in Beispiel 1 verwendeten. Im Vergleichsversuch A wies
die sich ergebende gebrannte Struktur eine Dielektrizitätskonstante auf, die allzu hoch war (B). Das gebrannte Produkt
des Vergleichsversuchs B war ebenfalls unbefriedigend, v/eil es sich ablöste und riss; es konnten keine elektrischen Messungen
durchgefüh rt werden.
- 16 -
509815/0893
Claims (1)
- PatentanspruchElektronische Mehrschichtenstrukturen, enthaltend als aufeinanderfolgende Schichten auf einem keramischen Substrat eine Grundelektrode auf und haftend an dem genannten Substrat, eine dielektrische Schicht über und haftend an mindestens einem Teil der genannten Grundelektrode und eine obere Elektrode über und haftend an mindestens einem Teil der genannten dielektrischen Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte dielektrische Schicht zwei Teilschichten umfasst, und zwar (A) eine Teilschi ent benachbart zu der Grundelektrode, die 5 bis 100 % eines Borsilikatglases, das mindestens 55 % SiOo und mindestens 5 % BoO* enthält, wobei der Eest des Borsilikatglases eine oder mehrere andere glasbildende Verbindungen ist, und als getrennte Phase 0 bis 95 % freies SiOo enthält, und haftend an (A) eine der oberen Elektrode benachbarte, dielektrische Teilschicht (B), die einen glaskeramischen Stoff darstellt, der mindestens 20 % an in einer glasartigen Matrix verteilten Kristallen enthält.509815/OÖ0Leerseite
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US00399726A US3821611A (en) | 1973-09-21 | 1973-09-21 | Cross conductors with double layered insulation |
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Family Applications (1)
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