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Betonfertigteil für flüssigkeitsdichte Behälter Die Erfindung betrifft
ein Betonfertigteil für den Bau flüssigkeitsdichter Behälter mit durchgehender Nut
und durchgehender Feder auf gegenüberliegenden, jeweils mit angrenzenden Elementen
zu verbindenden Seiten sowie ein Verfahren zum Verbinden der Betonfertigteile.
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Plüssigkeitsdichte Behälter, z.B. zur Speicherung von Wasser, für
die Abwasserreinigung und dergl. , werden aus Orbeton gefertigt und - insb. in jüngerer
Zeit'aus Gründen einer einfacheren und wirtschaftlicheren Fertigung -aus Fertigteilen
errichtet. Die Betonfertigteile können konkav oder eben sein, so daß in der Draufsicht
ein praktisch kreisförmiger oder polygonaler Behälter resultiert.
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Wesentliches Problem bei der Herstellung von flüssigkeitsdichten Behältern
aus Betonfertigteilen ist die flüssigkeitsdichte Verbindung der Elemente untereinander.
Dies geschieht in der überwiegenden Mehrzahl durch Vergiessen der in unterschiedlichster
Weise ausgebildeten Fugen mit Beton oder anderen Dichtmassen. ( DT-OS 1 409 409,
1 559 224, 1 609 568 ; DT-Gm 1 980 g50 ; GB-PS 876 521) Nachteilig bei dieser Arbeitsweise
ist insb., dass durch das
Vergießen ein Behälter mit starren Verbindungen
der Elemente untereinander entsteht, die infolge auftretender Spannungen rissig
und damit undicht werden können. Bei Verwendung von Dichtmassen ist die Abdichtung
der Fuge mit erhöhtem Afbeitsaufwand und mit entsprechendem Risiko der Dichtmasse
auf Beton verbunden. Andere Konstruktionen, die ohne Vergießen auskommen, sehen
Stirnflächen vor, die z.B. durch Kleben, Schrauben und dgl. verbunden werden (DT-OS
1 559 221). Auch hier entsteht letztlich eine starre Einheit mit den bereits vorgenannten
Nachteilen. Außerdem bietet die Abdichtung aneinanderstoßender Stirnflächen Schwierigkeiten.
Die Notwendigkeit paralleler Stirnflächen bei benachbarten Bauelementen verbietet
einen universellen Einsatz, da j e nach Zahl von Elementen andere Anpaßwinkel vorgesehen
werden müssen oder aber zusätzliche Ausgleichsele mente erforderlich sind.
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Die Dichtung für Fugen von Behältern aus Fertigteilen, die eine Kombination
eines biegesteifen bzw. federelastischen Kerns mit elastomerem Dichtteil darstellt,
und die Verbindung durch Einschub in die beidseitig mit Nuten versehenen Fertigteile
bewerkstelligt, ( DT-OS 2 224 230 ) besitzt zwar diese Nachteile nicht, macht jedoch
eine vergleichsweise schwierige Montage an der Baustelle erforderlich. Separate
Dichtungen stellen außerdem zusätzliche Bauelemente dar.
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Aufgabe der Erfindung ist, die bisherigen Nachteile beim Bau von flüssigkeitsdichten
Behältern aus einzelnen Elementen zu beseitigen una ein Betonfertigteil , das einfach
in der Herstellung zum Bau von Behältern unterschiedl. Größe u. Porm geeignet ist,
und in einfacher Weise die Konstruktion eines flüesigkeitsdichten Behälters ermöglicht,
bereit zu stellen.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem das Betonfertigteil der eingangs genannten
Art entsprechend der Erfindung ausgestaltet wird durch eine teilweise einbetonierte
flexible Metallfeder mit stirnseitig durchlaufendem und mindestens die Stirnseite
umfassendem elastischem Profil, dessen Stärke derart bemessen ist, daß beim Einschub
in die Nut des angrenzenden Elementes eine Deformation der Grundform erfolgt.
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Die flexible Metallfeder kann aus korrosionsbeständigem Material
mit -je nach dessen Beschaffenheit - einer Stärke von etwa 0, 6 bis 2 mm hergestellt
werden. Sie wird etwa 7 bis 12 cm eingegossen und ragt etwa 8 bis 12 cm über die
Stirnfläche des Betonfertigteils hinaus. Ein anderer Weg besteht darin, für die
Metallfeder ein weniger hochwertiges Material zu verwenden und den Korrosionsschutz
durch eine Beschichtung mit Kunststoff oder Gummi herbeizuführen. In diesem Fall
muß mindestens der freie, zweckmäßigerweise auch der vordere einbetonierte Bereich
beschichtet werden.
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Das durchlaufende, mindestens die Stirnseite der Metallfeder umfassende
elastische Profil besteht aus Gummi oder Kunststoff und ist der jeweiligen Beanspruchung
des im Behälter befindlichen Mediums anzupassen. In vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung besitzt es an der Stirnseite einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt.
Unter Einbezug einer optimalen Haftung auf der Metallfeder ist ein etwa tropfenförmiger
Gesamtquerschnitt besonders günstig.
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Die Befestigung des Profils auf der Metallfeder geschieht am zweckmässigsten
durch Aufkleben oder Aufvulkanisieren unter Verwendung von Haftmittel.
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Elastisches Profil und korrosionsechützende Beschichtung können aus
einer entsprechend geformten Einheit bestehen.
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Die der Metallfeder gegenüberliegende Nut kann recht eckig sein und
weist in der Regel eine Tiefe von etwa 10 bis 14 cm auf.
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Aus Gründen einer einfacheren Einführung der mit dem Profil versehenen
I;fetallSeder ist es jedoch vorteilhaft, den Eingang der Nut zur Stirnseite, insb.
konisch, zu erweitern. Die Erweiterung sollte dabei auf Profildurchmesser erfolgen.
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Der hinter der Erweiterung liegende Teil der Nut kann nach hinten
geringfügig verjüngt ausgeführt werden. Hierdurch ergibt sich eine besonders sichter
Dichtung.
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Eine weitere Verbesserung der Dichtigkeit wird erzielt wenn in weiterer
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Nut eine Kunststoffbelegung aufweist.
Diese Belegung kann durch Aufstreichen oder AuSspritzen aufgebracht werden Besonders
vorteilhaft ist ein Kunststoffprofil, das bei der Herstellung des Betonfertigteils
in die Schalung eingelegt werden kann. Durch bei der Fertigung des Kunststoffprofils
herbeigeführte Verzahnungen auf der dem Beton zugewandten Seite oder aber durch
Anbringung von Verankerungen ist eine ausreichende Haftung im erzeugten Betonfertigteil
gewährleistet.
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Die Größe der Betonfertigteile kann stark variieren. Die Wandstärke
sollte 10cm nicht unterschreiten. Die Längen - und Höhenabmessungen können beliebig
sein; 12m Höhe und 2 m Breite sind durchaus möglich.
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Die erfindungsgemäßen Betonfertigteile können eben sein, sie können
jedoch auch die Form von Ringsegmenten aufweisen. Durch diese Ausgestaltung ist
die Möglichkeit gegeben, unterschiedlichste Behälterformen und Größen zu erstellen.
Bei der Herstellung des Behälters wird zunächst dessen Sohle in der Regel aus Ortbeton
gegossen. Die Errichtung der Seitenwand gestaltet sich am einfachsten bei rechteckigen
Becken und bei kreisförmigen Becken, die von Ringsegmenten ausgehen.
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Herbei ist es lediglich erforderlich, zwei Elemente bis auf einen
geringfügigen Abstand der Stirnflächen zweier benachbarter Betonfertigteile ineinander
zu schieben. Bei der Herstellung von rechteckigen Behältern werden für die Ecken
vorgefertigte Winkelelemente mit an den Enden der Schenkel befindlichen elastischen
Metallfedern und Nuten eingesetzt.
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Bei der Herstellung von polygonalen Behältern aus ebenen Betonfertigteilen
wird erfindungsgemäß in der Weise verfahren, daß nach fluchtendem Einschub der Feder
in die Nut des angrenzenden Eiementes das angefügte Element auf dessen freier Seite
in Richtung des Mittelpunktes des zu erstellenden Behälters geschwenkt wird. Die
Schwenkung, die bei 0 beispielsweise 50 Betonfertigteilen einem Winkel von 7, 2
und bei 100 Betonfertigteilen einem solchen von 3,6° zwischen zwei jeweils benachbarten
Elementen entspricht, wird von der flexiblen Metallfeder aufgenommen. Infolge der
Flexibilität und Elastizität der Metallfeder kommt zum durch den Einschub des Profils
bewirkten Druck noch eine weitere Druckkomponente, die auf die zur Behälteraußenseite
liegende Flanke der Nut gerichtet ist.
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Außer dem vorgenannten Zusammenbau in horizontaler Richtung unter
Bildung eines Behälters mit der Höhe eines Betonfertigteils ist auch ein Übereinanderbau
mit gleicher Fugenverbindung möglich.
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Der Zusammenhalt der Behälter wird durch außen herumgeführte, an sich
bekannte Ringbalken oder ähnliche Verspannungen gewährleistetet.
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Die Abdichtung zur Beckensohle erfolgt in an sich bekannter Weise,
z B.
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durch Aufbeton, Vouten unter Verwendung plastischer Dichtungsmassen.
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Die aus den erfindungsgemäßen Betonfertigteilen errichteten Behälter
sind in erster Linie zur Aufnahme von Flüssigkeiten bestimmt. Es lassen sich jedoch
auch feste Materialien darin speichern.
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Ein wesentlicher mit der Beschaffenheit der erfindungsgemäßen Betonfertigteile
verbundener Vorteil liegt darin, daß bereits erstellte Behälter vergleichsweise
einfach demontiert und zu neuen Behältern, insbesondere an einem anderen Standort
oder mit geänderten Abmessungen, zusammengefügt werden können.
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Die Erfindung w-ird anhand der Figuren näher und beispielsweise erläutert.
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Es veranschaulichen schematisch Figur 1 Feder- und Nutbereich zweier
benachbarter Betonfertigteile vor der Verbindung in der Draufsicht Figur 2 die verbundenen
Elemente nach der Verschiebung im Falle der Herstellung eines polygonalen Behälters
in der Draufsicht und Figur 3 die verbundenen Elemente nach der Verschiebung im
Falle der Herstellung eines rechteckigen Behälters in der Draufsicht.
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Bei Figur 1 weist das rechte Ende 1 des linken Betonfertigteils eine
flexible, teilweise einbetonierte Metallfeder 2 auf, die durch einen Überzug 3 gegen
Korrosion geschützt ist und am stirnseitigen Ende ein elastisches Profil 4 mit etwa
tropfenförmigem Querschnitt aufweist. Gegenüber befindet sich das linke Ende 5 des
benachbarten Betonfertigteils. Es ist mit einer Nut 6 versehen, die sich im äußeren
Bereich 7 auf den Durchmesser des Profils 4 erweitert und sich im inneren Bereich
schwach verjunge.
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Beim Zusammenbau der Betonfertigteile wird eines der Elemente derart
fluchtend verschoben, daß das Profil 4 in die Nut 6 gelangt. Im Falle der Ausgestaltung
gemäß Figur 2 wird dann eines der Elemente an seiner freien Seite zum Mittelpunkt
des Behälters verschwenkt. Es resultiert im Ergebnis eine Verbindung gemäß Figur
2.
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Im Falle der Herstellung eines rechteckigen Beckens ohne Ve-rsehwenken
entsteht eine Verbindung gemäß Figur 3. Sowohl in Figur 2 als auch in
Figur
3 ist deutlich sichtbar, daß die Flanken des elastischen Profils 4 abgeplattet sind.
In Figur 2 ist zudem erkennbar, daß die Neigung der Elemente zueinander von der
flexiblen Metallfeder 2 aufgefangen wird.
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- Patentansprüche -