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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf aufreihbare Schalungselemente zur Herstellung von Ringankern und/oder Betonstürzen auf einer Mauerkrone, die jeweils einen Zwischenraum über ihre Länge seitlich begrenzende und vertikal aufstehende Schalungsplatten und die Schalungsplatten über den Zwischenraum hinweg miteinander verbindende Verbindungselemente aufweisen, wobei die einander zugewandten Stirnseiten der Schalungsplatten von einem ersten und einem zweiten aneinander aufgereihten Schalungselement im Anstoßbereich für eine die Zwischenräume seitlich abdichtende Anlage komplementär zueinander ausgeformt sind.
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Gattungsgemäße Schalungselemente sind aus der Schrift
DE 20 2004 004 965 U1 bekannt. Die Schalungsplatten weisen durchgängig senkrecht geschnittene Stirnseiten der Schalungsplatten im Anstoßbereich auf, um die Schalungselemente über die Länge einer Mauerkrone so aneinander stellen zu können, dass die Zwischenräume zwischen den Schalungsplatten auch im Anstoßbereich abgedichtet sind. Mit einer abdichtenden Anlage ist keine völlige Dichtigkeit gegen jegliche Flüssigkeitsverluste aus dem Zwischenraum gemeint, sondern nur eine zumindest annähernde Dichtigkeit für den Beton, der zur Herstellung des Ringankers und/oder des Betonsturzes in den Zwischenraum eingefüllt wird, um darin auszuhärten. Die Schalungselemente müssen dazu in einer gemeinsamen Ebene angeordnet werden, damit die senkrecht geschnittenen Stirnseiten im Anstoßbereich nicht durch Winkellagen eines Schalungselements zum benachbarten Schalungselement V-förmige Spalte bilden.
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Wenn Schalungselemente in Bereichen einer Mauerkrone aufgestellt werden, in denen die Mauerkrone nicht entlang einer geraden Linie verläuft, sondern einen Knick aufweist, ist es erforderlich, die Stirnseiten der Schalungsplatten mit einem passenden Gehrungsschnitt zu versehen. Ein Beispiel dafür ist in der Schrift
DE 44 46 724 A1 offenbart. Zur Herstellung eines Ringankers und von Betonstürzen im Bereich einer Giebelwand müssen die Schalungsplatten entsprechende Gehrungsschnitte erhalten, wenn sie weiterhin im Anstoßbereich dichtend aneinander aufgereiht werden sollen. Die Gehrungsschnitte müssen händisch auf der Baustelle hergestellt werden, was zeitraubend ist. Dabei passiert es oft, dass die Gehrungsschnitte nicht genau passen, so dass die zugeschnittenen Schalungselemente wegen der unzureichenden Dichtigkeit im Anstoßbereich nicht mehr verwendbar sind oder zusätzliche Abdichtplatten im Anstoßbereich montiert und später wieder demontiert werden müssen. Das ist aufwendig.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Schalungselemente vorzuschlagen, die im Bereich von Knicken im Verlauf der Mauerkrone einfacher aufstellbar sind, ohne dass besondere Gehrungsschnitte ausgeführt werden müssen.
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Die Aufgabe wird für gattungsgemäße Schalungselemente gelöst, indem die Schalungsplatten im Anstoßbereich des ersten Schalungselements eine konvexe Bogenform und die Schalungsplatten im Anstoßbereich des zweiten Schalungselements eine konkave Bogenform aufweisen, so dass die beiden Schalungselemente unter Aufrechterhaltung der die Zwischenräume abdichtenden Anlage um eine aus den Bogenformen resultierende Drehachse herum in einer ungeraden Winkellage zueinander anordnenbar sind.
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Die zueinander komplementäre Bogenform der Stirnseiten der Schalungsplatten erlaubt es, die Schalungselemente als Schenkel eines Gelenks zueinander in eine nahezu beliebige Winkelstellung zueinander zu verschwenken. Es ist nicht mehr erforderlich, Gehrungsschnitte an den Schalungsplatten auszuführen, um die Schalungselemente an wechselnde Höhenverläufe einer Mauerkrone anzupassen. Indem ausgehend von einer geradlinigen Anlage der Schalungselemente aneinander im Anstoßbereich die konvex ausgeformten Stirnseiten der Schalungsplatten des ersten Schalungselements in den konkaven Bogenformen der Stirnseiten der Schalungsplatten des zweiten Schalungselements um eine quer zur Längsachse des ersten Schalungselements liegende Drehachse verdreht werden, ergibt sich eine von einer geradlinigen Anlage abweichende räumliche Orientierung der Schalungselemente zueinander. Die Anpassung der Schalungselemente an den Höhenverlauf der Mauerkrone wird dadurch ganz einfach. Die Schalungselemente können auch am Einbauort leicht nachjustiert werden, um ihre räumliche Lage genau an den Verlauf der Mauerkrone anzupassen. Abfälle durch Verschnitte oder Nacharbeiten durch das nachträgliche Abdecken von offenen Spalten werden vermieden.
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Die bogenförmigen Schnitte können bei der Herstellung der Schalungselemente maschinell mit geringem Aufwand hergestellt werden. Die Bogenformen verursachen also keinen deutlich erhöhten Herstellungsaufwand. Bei einer nachträglichen Herstellung auf der Baustelle können die Bogenformen nicht mit der erforderlichen Präzision und nur mit erheblich höherem Arbeitsaufwand hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäß gestalteten Schalungselement-Paare können nicht nur in einer Winkelstellung zueinander, sondern auch in einem geradlinigen Verbund von Schalungselementen problemlos in einer geradlinigen Lage mitverarbeitet werden, so dass es sich um keine Sonderteile handelt, die nur im Bereich von Knickstellen verarbeitbar sind. Auch geradlinige Mauerkronen können mit den erfindungsgemäß gestalteten Schalungselementen mit einem Ringanker oder einem Betonsturz versehen werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung decken die Bogenformen einen Kreisbogen von ≤ 180 Winkelgraden ab. Ein Kreisbogen von ≤ 180 Winkelgraden reicht aus, um die Schalungselemente um bis zu 90° nach oben oder unten zueinander zu verschwenken. Mit einer solchen Verschwenkmöglichkeit können die Schalungselemente mit der scharnierartigen Verbindung an nahezu alle in der Baupraxis vorkommenden Winkelgrade im Verlauf einer Mauerkrone angepasst aufgestellt werden. Gleichzeitig ergibt sich bei einem Kreisbogen von genau oder etwa 180° eine gute Dichtwirkung im Anstoßbereich. Bei einem Kreisbogen, der weniger als 180 Winkelgrade abdeckt, ist die Verschwenkbarkeit eben entsprechend eingeschränkt, was aber für viele Anwendungen noch immer ausreichen kann.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung erstrecken sich die Bogenformen über die gesamte Höhe des Anstoßbereiches der Schalungsplatten. Dadurch können die Schalungsplatten im Anstoßbereich über die gesamte Höhe ausreichend dichtend aneinander gestellt werden. Es treten auch keine Blockaden auf, wenn ein Schalungselement im Verhältnis zum anderen Schalungselement verschwenkt wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Bogenformen nur an einem der beiden stirnseitigen Enden der Schalungsplatten eines oder beider Schalungselemente ausgebildet. Es genügt im Regelfall, ein Paar der Schalungselemente im Bereich eines Knicks im Verlauf einer Mauerkrone in einer Winkellage zueinander aufstellen zu können. An die gerade verlaufenden Stirnseiten der Schalungsplatten auf den anderen Endseiten der Schalungsplatten können dann wieder herkömmliche Schalungselemente mit gerade geschnittenen Stirnkanten der Schalungsplatten angestellt werden. Übliche Schalungselemente haben eine Länge von beispielsweise 2 m. Bis im weiteren Verlauf der Mauerkrone ein weiterer Knick vorhanden ist, kann schon wieder ein neues herkömmliches Schalungselement oder eines aufgestellt werden, das an seinen den gerade geschnittenen Stirnseiten abgewandten Enden ebenfalls mit bogenförmig geschnittenen Stirnseiten der Schalungsplatten versehen ist. Die herkömmlichen oder an einem Ende mit bogenförmig geschnittenen Stirnseiten der Schalungsplatten versehenen Schalungselemente können mit geraden Schnitten an den vertikal verlaufenden Stirnseiten der Schalungsplatten auf eine passende Länge gekürzt werden, wenn das an einem Einbauort erforderlich sein sollte. Die geraden Schnitte sind wesentlich einfacher mit weniger Ausschuss und weniger Längen- und/oder Winkelgradabweichungen herzustellen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Schalungsplatten eines Schalungselements an einem stirnseitigen Ende eine konvexe Bogenform und am anderen stirnseitigen Ende eine konkave Bogenform auf. Bei dieser Gestaltung können entsprechend gestaltete Schalungselemente in einem Endlos-Verbund aneinander bei einer dichtenden Anlage der Schalungsplatten im Anstoßbereich aufgestellt werden. Eine Unterscheidung zwischen Schalungselementen mit Bogenformen im Anstoßbereich oder gerade geschnittenen Kanten ist dann nicht mehr erforderlich. Es bleibt dann nur eine meistens sowieso erforderliche längenmäßige Anpassung des letzten Schalungselements einer Reihe durch einen geraden Schnitt, um dort die Bogenform in eine gerade Kante abzuwandeln.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Unter- und/oder Oberkanten der mit den komplementär zueinander in einer konvexen und konkaven Bogenform verlaufenden Stirnseiten versehenen Schalungsplatten eines Schalungselemente-Paares eine gleiche Länge auf und die in einer konvexen Bogenform verlaufenden Abschnitte der Schalungsplatten stehen über die Ober- und Unterkante der zugehörigen Schalungsplatte eines Schalungselements über, während die in einer konkaven Bogenform verlaufenden Abschnitte der Schalungsplatten in den Bereich zwischen den Ober- und Unterkanten der Schalungsplatten eines Schalungselements hineinragen. Bevorzugt entsprechen sich die Längenmaße, um die die konvexe Bogenform über die Ober- und Unterkanten eines ersten Schalungselements hervorsteht und die konkave Bogenform in den Bereich zwischen den Ober- und Unterkanten eines zweiten Schalungselements hineinragt. Durch die Beibehaltung einer gleichen Länge der Unter- und/oder Oberkanten bleiben die Schalungselemente prinzipiell im gleichen Rastermaß der Elementlängen eines Schalungselementesystems. Indem die Vorsprünge und Einzüge innerhalb der Längen des Schalungselemente-Paares verteilt werden, ergeben sich für diese Schalungselemente keine Überstände oder ein Untermaß, es bleibt beispielsweise bei einem 2 m-Rastermaß eines Schalungselemente-Systems. Das vereinfacht die Planung und Disposition der Schalungselemente beim Architekten, im Baustoffhandel und bei der Verarbeitung auf der Baustelle.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die konvex und konkav verlaufenden Bogenformen in den Stirnseiten der Schalungsplatten eines Schalungselemente-Paares in einem identischen oder nahezu identischen Radius geschnitten. Durch den identischen oder nahezu identischen Radius der Bogenform ergibt sich eine gute Passung und Abdichtung im Stirnbereich der Schalungsplatten, wenn die Schalungselemente aneinander anstoßend aufgestellt werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der gegenständlichen Beschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine Ansicht auf eine Giebelwand mit aufgesetzten Schalungselementen, und
- 2: ein Schalungselement aus einer Ansicht von schräg oben.
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In 1 ist eine Ansicht auf eine Giebelwand 6 mit mehreren aufgesetzten Schalungselementen 2 dargestellt. Die Schalungselemente 2 verfügen jeweils über seitliche Schalungsplatten 4, die von den Schalungselementen 2 in der in 1 gezeigten seitlichen Ansicht allein sichtbar sind. Im Ausführungsbeispiel verläuft die Mauerkrone 8 der Giebelwand 6 in einem linken Abschnitt waagerecht, während sie in einem anderen rechten Abschnitt in einem Winkel von etwa 45° nach unten abfällt.
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Um auch im Übergangsbereich zwischen dem waagerechten und dem schräg abfallenden Abschnitt der Mauerkrone 8 die Schalungselemente 2 im Anstoßbereich 14 dichtend aneinander setzen zu können, ohne zusätzliche Sägearbeiten an den Schalungsplatten 4 auf der Baustelle vornehmen zu müssen, verfügt das Schalungselement 2a über Schalungsplatten 4, die an einem stirnseitigen Ende eine konvexe Bogenform 10 aufweisen. Das Schalungselement 2b verfügt ebenfalls an einem stirnseitigen Ende über eine Einbuchtung mit einer konkaven Bogenform, wobei die beiden Bogenformen 10, 12 komplementär zueinander ausgeformt sind. Die Bogenformen 10, 12 sind beide mit einem Radius ausgeführt, der identisch oder nahezu identisch um die Drehachse 16 herum ausgeführt ist. Die Schalungsplatten 4 eines Schalungselements 2a, 2b sind vorteilhaft auf beiden Seiten identisch geformt und positioniert. Am Schalungselement 2a stehen die Abschnitte mit der konvexen Bogenform 10 über die Ober- und Unterkanten 26, 24 der Schalungsplatten 4 um das Überstandsmaß 11 vor, während die konkave Bogenform 12 in den Schalungsplatten 4 des Schalungselements 2b um das Maß 13 in den Bereich zwischen der Ober- und Unterkante 26, 24 der Schalungsplatten 4 hineinragt. Durch die beiden konvexen und konkaven Bogenformen 10, 12 können die entsprechenden stirnseitigen Enden der Schalungselemente 2a, 2b um die Drehachse 16 herum verschwenkt werden, so dass sich unterschiedliche Winkellagen der Schalungselemente 2a, 2b zueinander ergeben. Dabei kann das Schalungselement 2a in einer beliebigen Winkellage zum Schalungselement 2b angeordnet werden, die durch den Verlauf der Mauerkrone 8 in dem betreffenden Bereich vorgegeben ist.
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Die beiden ebenfalls in 1 dargestellten Schalungselemente 2c sind in herkömmlicher Weise hergestellt mit geraden stirnseitigen Enden. Da das den Bogenformen 10, 12 gegenüberliegende Ende der Schalungsplatten 4 der Schalungselemente 2a, 2b ebenfalls gerade ausgeführt ist, können die Schalungselemente 2c ebenfalls in einer dichtenden Anlage an den Schalungselementen 2a, 2b angestellt werden. Wenn Beton in den Zwischenraum zwischen den Schalungsplatten 4 eingefüllt wird, reicht die Anlage der Stirnseiten der Schalungsplatten 4 der Schalungselemente 2a, 2b, 2c aneinander aus, um zu verhindern, dass Beton aus dem Zwischenraum zwischen den Schalungsplatten 4 austritt. Dieser dichtende Effekt ist auch im Bereich der Bogenformen 10, 12 durch die zueinander komplementäre Ausformung abgesichert.
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In 2 ist der grundsätzliche Aufbau eines Schalungselements 2 noch einmal dargestellt. Das Schalungselement 2 verfügt im Ausführungsbeispiel über zwei Schalungsplatten 4, die von Verbindungselementen 18 in einem Abstand zueinander nach oben aufragend gehalten sind. Zwischen den Schalungsplatten 4 befindet sich der Zwischenraum 20, in den der Beton 30 eingefüllt wird, um einen Ringanker und/oder einen Betonsturz auf der Mauerkrone 8 zu gießen. Die Schalungselemente 2 sind bevorzugt verlorene Schalungen, die nach dem Aushärten des Betons nicht mehr vom Baukörper entfernt werden müssen. Zum Gießen eines Betonsturzes können die Schalungselemente 2 untenseitig ganz oder teilweise geschlossen ausgeführt sein. Die Schalungsplatten 4 haben eine Stirnseite 22, die bei dem in 2 dargestellten Schalungselement 2 gerade ausgeführt sind. Die vordere Schalungsplatte 4 ist in 2 teilweise nicht dargestellt, um den Innenraum des Schalungselements 2 besser zeigen zu können. Das Schalungselement 2 ist so auf der Mauerkrone 8 positioniert, dass die Schalungsplatten 4 mit ihrer Unterkante 24 auf der Mauerkrone 8 aufliegen. Die Oberkante 26 definiert das obere Ende des Zwischenraums 20. In den Zwischenraum 20 ist eine Bewehrung 28 eingelegt, die vorteilhaft von den Verbindungselementen 18 in ihrer Soll-Einbaulage gehalten wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten, die Ausführungsbeispiele auf eine ihm geeignet erscheinende Weise abzuwandeln, um sie an einen konkreten Anwendungsfall anzupassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004004965 U1 [0002]
- DE 4446724 A1 [0003]