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Schutz- und Führungseinrichtung für Fräsen Die Erfindung betrifft
eine Schutz- und Bührungseinrichtung für Fräsen mit einem Arbeitstisch und einer
Anschlagplatte für das Werkstück, bei der mindestens ein Druckschuh und eine federnde
Abdeckung vorgesehen sind, die rechtwinklig zueinander und in Richtung zum Werkstück
verstellbar geführt sind.
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Es ist zur Verhütung von Unfällen an der Fräsmaschine bekannt, Einrichtungen
vorzusehen, mit deren Hilfe das zu bearbeitende Werkstück auf dem Arbeitstisch und
an der Anschlagplatte anliegend geführt werden kann, so daß die Wände der Bedienungsperson
nicht
in den Bereich des Fräswerkzeuges kommen können. Die bekannten Schutz- und Führungseinrichtungen
(Prospekt Schwei3erische Unfall-}Lersicherungsanstalt Form 1201 Februar 1906), weIsen
dabei den Nachteil auf, daß sie sehr aufwendig und bei der Bearbeitung störend sind.
Die bekannten Einrichtungen bestehen nämlich aus einer am Arbeitstisch befestigbaren
Führungssäule, an der wiederum über Klemmeinrichtungen ein Druckschuh zur Führung
des Werkstückes von oben und eine Abdeckung angebracht sind, die den Seitendruck
in Richtung auf die Anschlagplatte aufbringen und gleichzeitig das Fräswerkzeug
nach vorne abdecken soll, wenn kein Werkstück eingelegt ist. Die bekannten Einrichtungen
sind nicht nur aufwendig und relativ umständlich zu betätigen, sie sind auch nicht
in allen Fällen stabil genug und geben zu unerwünschten Sch-=fin=angen Anlaß, was
mitunter dazu führt, daß ohne die Schutzeinrichtungen gearbeitet wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine Schutz- und Führungseinrichtung zu schaffen, die wesentlich weniger Aufwand
erfordert, aber dennoch eine einwandfreie Funktion bei hoher Stabilitä-t gewährleistet
und die darüber hinaus noch ein Einstellen der Andrückkräfte ermöglicht.
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Ausgehend von der Sberlegung, daß zu diesem Zweck von einer hinter
der Bearbeitungsstelle angebrachten Führungssäule und von einem das Werkstück überragenden
Führungsarm mit nach unten reichenden Verstellstangen abgegangen werden muß, besteht
die Erfindung darin, daß zur Führung von Druckschuh und Abdeckung je eine unmittelbare
auf dem Arbeitstisch und auf der Anschlagplatte auflegbare Führungsplatte mit einer
abgewinkelten Führungskante vorgesehen ist, die an einer Seitenkante von Arbeitstisch
und Anschlagolatte anlegbar und befestigbar ist. Diese Ausbildung ermöglicht,die
Andrückkräfte, ähnlich wie bei einer Führung von Hand, von außen her in Richtung
auf das Fräswerkzeug auszuüben, ohne daß der freie Raum zur Handhabung des Werkstückes
eingeschränkt
wird, da keine überragenden iiigsarme o.dgl. vorzusehen
sind.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Führungskante länger als die Führungsplatte
ausgebildet und mit Langlöchern zur Führung an Schrauben verstehen ist und wenn
die Schrauben in Gewindelöcher in den Seitenkanten von Arbeitstisch und Anschlagplatte
einführbar sind, wobei mindestens eine der Schrauben als Flügelschraube ausgebildet
ist. Bei dieser Ausgestaltung läßt sich ein sehr großer Verstellweg verwirklichen,
während gleichzeitig eine sehr gute und stabile Anlage gewährleistet wird. Durch
die Anordnung einer Flügelschraube kann zudem auf sehr einfache Weise und sehr schnell
eine Verstellung vorgenommen werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich, wenn an der Führungsplatte
eine Befestigungslasche angebracht ist, an der eine Halterung für den Druckschuh
und die Abdeckung angeordnet ist. Die Halterung kann dabei als ein axial beweglich
in einer rührung gelagerter Gewindebolzen nit einer einseitig an der Führung anliegenden
Mutter ausgebildet sein, an dessen freien von der Mutter abgewandten Ende eine Befestigungsplatte
für den Druckschuh angeordnet ist, die von einer an sich bekannten und an der Befestigungslasche
anliegenden Blattfeder so weggedrückt wird, daß die Mutter des Gewindebolzens an
der Führung anliegt. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Vorspannung der Blattfeder
einzustellen und damit auch die Führung des Werkstückes den Gegebenheiten anzupassen.
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Der Vorteil der neuen Ausgestaltung besteht dabei darin, daß beide
Führungseinrichtungen im Gegensatz zum Bekannten identisch ausgebildet sein können
und daß ausschließlich der Druckschuh bzV. die Abdeckung ausgewechselt werden müssen,
während die übrigen Teile der Schutz- und Bührungseinrichtung in beiden Fallen gleich
ausgebildet sind.
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Die Führung kann dabei als ein hohler Schraubbolzen ausgebildet sein,
der die BLattfeder an der Befestigungslasche hält und in
seinem
Inneren den in diesem Bereich zylindrisch ausgebildeten Gewindebolzen aufnimmt.
Der Schraubbolzen selbst kann mit einer Gewindehülse an der Befestigungslasche sitzen,
die mit ihrer freien Stirnseite als Anschlag für die auf dem Gewindebolzen sitzende
Mutter dient. Diese Ausgestaltung ermöglicht es einmal in sehr einfacher Weise,
beispielsweise den Druckschuh auszuwechseln und zum anderen in ebenso schneller
Art, die Vorspannung zu verstellen, ohne daß irgendein Umbau der ganzen Einrichtung
notwendig ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt: Fig. 1 die
Frontansicht eines Winkeltisches, der als Arbeitstisch einer Handoberfräse zugeordnet
werden kann, mit der neuen Schutz- und Führungseinrichtung, Fig. 2 den Winkeltisch
der Fig. 1 in einer Draufsicht und Fig. 3 eine Seitenansicht des Winkeltisches der
Fig. 1 mit der Schutz- und Führungseinrichtung.
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In den Fig. 1 bis 3 ist ein Arbeitstisch 1 gezeigt, von dem aus eine
Anschlagplatte 2 senkrecht nach oben ragt, die über zwei Schraubbolzen 3, die im
Arbeitstisch 1 eingeschraubt sind, und über einen daran mit einer Flügelmutter 4
befestigten klemmbügel 5 in der gezeigten Lage gehalten ist. An dem Arbeitstisch
1 kann unten der Führungsrahmen einer Handoberfräse befestigt werden, so daß das
Fräswerkzeug in nicht dargestellter Weise von unten durch den Arbeitstisch 1 im
Bereich des Winkels zwischen der Anschlagplatte 2 und dem Arbeitstisch 1 durch entsprechende
Aussparungen durchragt. Um nun ein Werkstück in diesem Winkel zwischen Anschlagplatte
2 und Arbeitstisch 1 zu führen, ohne daß dazu die Hände der Bedienungsperson in
die Nähe des Fräswerkzeuges
kommen können, sind ein Druckschuh 6
und eine Abdeckung 7 gesehen, wobei der Druckschuh 6 von oben und die Abdeckung
7 von vorne auf das aus der Fig. 3 ersichtliche Werkstück 8 gedrückt werden, dessen
Profilierung bei dem Arbeitsgang vorgenommen werden soll. Der Druckschuh 6 und die
Abdeckung 7, die zu diesem Zweck eine verschiedene Form aufweisen, sind dabei jeweils
an einer eigenen Führungseinrichtung angebracht, die untereinander identisch sind.
Die Ausbildung der Führungseinrichtung wird deshalb nur anhand der für die Abdeckung
7 gedachten Einrichtung beschrieben, die in der Fig. 2 teilweise in aufgeschnittenen
Zustand gezeigt ist. Die Führungseinrichtung für den Druckschuh 6 ist identisch
aufgebaut und lediglich an der Anschlagplatte 2 befestigt.
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Die Abdeckung 7 sitzt an einer Befestigungsplatte 9, an der sie mit
Holzschrauben 10 gehalten ist. Die Befestigungsplatte 9 wiederum wird durch eine
gebogene Blattfeder 11 gegen den Kopf 12 eines Gewindebolzens 13 gedrückt, der an
seinem vom Kopf 12 abgewandten Ende mit einer mutter 14 versehen ist, deren Umfang
zur Handbetätigung geriffelt ist. Die Mutter 14 liegt an einer Gewindehülse 15 an,
die auf einen hohlen Schraubbolzen 16 aufgedreht ist, der wiederum zur Führung des
Gewindebolzens 13 dient, der im Bereich des hohlen Schraubbolzens 16 zylindrisch
und ohne Gewinde ausgebildet ist. Die Gewindehülse 15 weist ebenfalls zur Handbetätigung
eine Riffelung auf, so daß es durch Drehung dieser Gewindehülse möglich ist, zwischen
einem Gleitstück 17 der Blattfeder 11 und der Gewindehülse 15 eine Befestigungslasche
18 einzuspannen, die als Teil einer Führungsplatte 19 senkrecht nach oben abgebogen
ist. Die Führungsplatte 19 liegt unmittelbar auf dem Arbeitstisch 1 auf und mit
einer Führungskante 20 an der Seite la des Arbeitstisches an. Die Eührungskante
20 ist zu diesem Zweck mit Langlöchern 21 versehen, durch die Schrauben 22 hindurchragen,
die fest an der Seitenkante des Arbeitstisches 1 angeordnet sind. Dabei ist das
eine Langloch 21a der Führungskante 20 an einem Ende mit einer Erweiterung 23 versehen,
derart, daß der Kopf der Führungsschraube 22 hindurchgeführt werden kann, so
das
die rtinrungsplatte 19 mit der Halterung für die Abdeckung 7 seitlich über die Schraube
22 aufgeschoben werden kann. Durch das zweite Langloch 21 ragt ein ebenfalls in
die Seitenkante des Arbeitstisches 1 eingeschraubter Gewindebolzen hindurch, der
ohne weiteres durch das Langloch 21 hindurchgeführt werden kann.
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Auf diesen Gewindebolzen 24 wird dann eine Flügelmutter 25 aufgescnraubt,
mit deren Hilfe die Führungsplatte 19 mit der Abdeckung 7 in ihrer Lage fixiert
werden kann.
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Der Kopf der Schraube 22 muß zu diesem Zweck noch einen gewissen Abstand
von der Führungskante 20 aufweisen. Die Fixierung erfolgt ausschließlich über die
Flügelmutter 25. Durch diese Ausgestaltung wird eine sichere und stabile Anlage
der Führungsplatte 19 erreicht, ohne daß die Verstellmöglichkeit beeinträchtigt
wird. In gleicher Weise ist die Führungseinrichtung für den Druckschuh 6 ausgebildet.
Zur Verdeutlichung sind in die Zeichnungen gleiche Bezugszeichen an den entsprechenden
Stellen eingefügt. Beide Führungseinrichtungen für Druckschuh und Abdeckung 7 sind
identisch, so daß auch die Fertigungskosten gering gehalten werden können.
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Durch. Verdrehen der Hutter 14 wird es möglich, die Vorspannung der
Blattfeder 11 einzustellen, so daß damit auch die Andrückkraft auf das Werkstück
beeinflußt werden kann, und zwar so, wie es den jeweiligen Bedürfnissen entspricht.
Da in der Befestigungslasche 18 ebenfalls ein Langloch 26 angeordnet ist, ist es
auch möglich, die Höhe der Abdeckung 7 bzw. die Lage des Druckschuhes 6 über dem
Werkstück einstellbar zu gestalten. Durch Lösen der Gewindehülse 15 von Hand kann
überdies auch sehr schnell ein Auswechseln der Abdeckung 7 gegen eine andere Abdeckung
oder gegen einen anderen Druckschuh erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung weist auch den entscheidenden Vorteil
auf, daß Werkstücke mit großer Ausdehnung in einer Richtung, wie z.B. ren, liegend
oder hochkant bearbeitet werden können, ohne daß auf eine Schutzeinrichtung verzichtet
zu werden
braucht. So kann z.2. bei der Hochkant-Bearbeitung einer
Tür die horizontal liegende rührungsplatte 19 am Tisch 1 befestigt bleiben und die
Schutzfunktion ausüben und es muß nur die senkrechte Führungsplatte abgenommen werden.
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Bei bekannten Ausfuhrungen musste, da der von der Bührungssäule aus
nach vorne ragende Arm mit den Klemmeinrichtungen bei solchen Werkstücken entfernt
werden muß, auf eine Schutzeinrichtung entweder verzichtet werden, oder es muß eine
gesonderte und aufwendige Schutzeinrichtung vorgesehen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung genügt dagegen bei solchen
Arbeitsvorgängen, da beide Führungsplatten identisch sind, der wahlweise Abbau einer
der beiden Führungsplatten, so daß mit einer Schutzeinrichtung gearbeitet werden
kann.