DE2442983B1 - Ungebrannte Mine für Schreib- und Zeichenstifte - Google Patents
Ungebrannte Mine für Schreib- und ZeichenstifteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine ungebrannte Mine für Schreib- und Zeichenstifte, besonders zur Verwendung
auf Zeichenfolien, bestehend aus Farbstoff, Gleitmittel, Füllstoff, Methyl-Cellulose und gegebenenfalls Wachs.
Diese ungebrannten Minen verwenden in der Regel Kunststoffe, natürliche oder synthetische Harze,
Cellulosederivate od. dgl. als Bindemittel, wobei entsprechende Lösungsmittel oder Wasser zur Lösung
verwendet werden. Verschiedentlich werden auch Härter eingesetzt. Es ist auch bekannt, Minen ohne
Lösungsmittel bzw. Wasser herzustellen, indem geeignete Kunststoffe oder Harze mit den übrigen Komponenten
gemischt und durch Erwärmung plastifiziert werden. Die so erhaltene Masse wird bei einer Temperatur,
die in etwa dem Plastifizierungspunkt des verwendeten Bindemittels entspricht, verformt.
Allerdings läßt im praktischen Gebrauch die Bruchfestigkeit sowie die Elastizität dieser Minen zu
wünschen übrig. Ein weiterer Nachteil ist, daß sie entweder wasserunlöslich oder aber zu stark wasserlöslich
sind, während der für die Gebrauchseigenschaften erwünschte »mittlere« Zustand praktisch
nicht erreicht wurde. Das hohe Maß der Verdunstung der gebräuchlichen Lösungsmittel führt vielfach zu
einem Verziehen der im allgemeinen extrudierten oder stranggepreßten Minen, und zwar um so mehr,
je dünner die Minen sind. Bei Minen ohne Lösungsmittel, bei denen Bestandteile durch Erwärmung
plastifiziert werden, treten schließlich durch thermische Differenzen bei der Abkühlung Spannungen auf, die
ebenfalls zu einer Verformung der fertigen Mine führen können. Man hat diese Schwierigkeiten bisher noch
nicht wirksam beheben können.
Es stellt sich infolgedesssen die Aufgabe nach Schaffung einer ungebrannten Mine, die zwar die Eigenschaften
der bekannten Kunststoffminen aufweist, sich jedoch durch ein Höchstmaß an Formbeständigkeit,
Bruchfestigkeit, Elastizität sowie durch einen mittleren Zustand bezüglich der Wasserlöslichkeit
auszeichnet. Der mittlere Zustand, betreffend die Wasserlöslichkeit, ist deshalb wichtig, da die Abstriche
vollkommen wasserunlöslicher Minen nahezu nicht korrigierbar sind, während bei einer zu starken
Wasserlöslichkeit die Abstriche sehr leicht verwischen. Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst,
daß die als Bindemittel verwendete Methylcellulose und/oder Methylhydroxäthylcellulose und/oder
Methylhydroxypropylcellulose und/oder Hydroxyäthylcellulose mit Benzaldehyd vernetzt oder teilvernetzt
ist.
Die Verwendung von Celluloseäther als Bindemittel ist zwar bereits aus der US-PS 29 17 777 sowie der
CH-PS 1 95 333 bekannt gewesen, wobei bei der letzteren eine Mischung von wasserlöslichen und wasserunlöslichen
Celluloseäthern verwendet werden soll, von denen die wasserunlöslichen Celluloseäther eine faserige
Struktur besitzen und eine Veretherung durch Zusatz entsprechender Substanzen zur Cellulose erfolgt.
Aus keiner der beiden Patentschriften ist jedoch die erfindungsgemäße Vernetzung des Bindemittels
mit Benzaldehyd zu entnehmen, ohne die die angestrebte Formbeständigkeit, Bruchfestigkeit, Elastizität sowie der gewünschte »mittlere« Zustand bezüglich
der Wasserlöslichkeit gemeinsam nicht erreicht werden können.
In der US-PS 23 18 803 ist zwar bereits bei der Verwendung
von Cellulosederivaten (Celluloseäther) als Bindemittel bereits die Verwendung von Benzylalkohol
beschrieben worden. Eine Vernetzung des Bindemittels, wie bei der vorliegenden Erfindung, ist jedoch
dort nicht beschrieben. Das beim Arbeiten nach dieser US-PS aus Benzylalkohol resultierende Cellulosederivat
ist Benzylcellulose, wobei eine Verätherung nicht als Vernetzung zu verstehen ist, auf die es erfindungsgemäß
entscheidend ankommt. Benzylcellulose ist darüber hinaus wasserunlöslich, so daß die
Verwendung organischer Lösungsmittel notwendig ist.
Mit besonderem Vorteil ist vorgesehen, daß die als Bindemittel verwendete Cellulose in Wasser gelöst und
mit einem Zusatz von Benzylalkohol, Benzaldehyd oder einem Gemisch von Benzylalkohol und Benzaldehyd
emulgiert ist.
Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise mit einem durchschnittlichen Substitutionsgrad
von etwa 0,2 bis 2,3 verwendet. Beim Trocknen der im allgemeinen stranggepreßten Minen gemäß der
Erfindung verdunstet das Wasser, während Benzylalkohol/Benzaldehyd
auf Grund der hohen Verdunstungszahl von 1700 bis 1800 (Äther = 1) in der Mine
verbleibt. Bei der nun folgenden Temperaturbehandlung von etwa 20° C auf 110° C mit einem Temperaturanstieg
von 20 bis 300C pro Stunde unter normaler
Atmosphäre erfährt die Methylcellulose und/oder Methyihydroxyäthyl- und/oder Methylhydroxypropyl-
und/oder Hydroxyäthylcellulose eine Vernetzung durch eine Aldehyd-Reaktion.
In der nachstehenden schematischen Darstellung ist die Verknüpfung zweier Celluloseätherketten durch
Benzaldehyd wiedergegeben. Hierbei sind die Makromoleküle durch vertikale Striche mit je einer Hydroxylgruppe
symbolisiert.
(— OH + CHO
-> h-0—CH-OH
—CH-OH + HOH
—H,0
"--> (-Ο—CH-
Diese Reaktion führt zu einem Aushärten der Methylcellulose und/oder Methylhydroxyäthyl- und/oder
Methylhydroxypropyl- und/oder Hydroxyäthylcellulose, ohne daß das Reaktionsprodukt zu schnell abgegeben
wird, wie dies bei den bekannten Substanzen bereits bei Raumtemperatur vorkommt, wodurch
sich die Minen verziehen. Im vorliegenden Fall wird der Benzylalkohol, von dem angenommen werden
kann, daß durch die Temperaturbelastung ein Teil zu Benzaldehyd oxidiert, sowie dor Benzaldehyd sehr
langsam abgegeben, wodurch keine Spannungen in der Mine und somit keine Verformungen auftreten.
Es kann weiter angenommen werden, daß ein Teil des Benzaldehyd zu Benzoesäure oxidiert, wobei letztere
zu einer Polymerisation fähig ist und zusätzlich zur Festigkeit beiträgt.
von den insgesamt 3 verfügbaren OH-Gruppen veräthert sind, führt die gleichzeitige Anwesenheit ausgeprägt
hydrophober und hydrophiler Bezirke im Molekül zu einer deutlichen Herabsetzung der Oberflächenspannung
des Wassers, wodurch das Benzylalkohol/Benzaldehyd-Gemisch
leicht in die Lösung emulgiert werden kann. Der Benzylalkohol hat ferner den Vorteil, daß er ein ausgezeichnetes Dispergiermittel
für Farbstoffe und Pigmente darstellt. Dann erfolgt die Formgebung der Mine, in der Regel im
Wege des Strangpressens.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiter den Vorteil, überwiegend mit Wasser arbeiten zu können,
da wäßrige Systeme im allgemeinen rationeller, müheloser und ungefährlicher zu handhaben sind.
Beispiele für die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Mine lauten wie folgt:
QH, QH
6 "5
QH,
QH
6 "5
20
24,0 Gewichtsanteile Aluminiumstearat,
14,0 Gewichtsanteile Ruß,
33,0 Gewichtsanteile Kaolin,
4,0 Gewichtsanteile Paraffin,
25,0 Gewichtsanteile Methylcellulose.
14,0 Gewichtsanteile Ruß,
33,0 Gewichtsanteile Kaolin,
4,0 Gewichtsanteile Paraffin,
25,0 Gewichtsanteile Methylcellulose.
Die Methylcellulose wird in 90 Teilen Wasser gelöst und anschließend mit 9 Teilen Benzylalkohol
und 1 Teil Benzaldehyd emulgiert. Nach der Emulgierung werden die übrigen Komponenten eingeknetet,
die Mine gepreßt und nach langsamem Temperaturanstieg mehrere Stunden bei etwa 110°C gelagert.
CO C(OH) C(OH) C(OH) CH(OH)
In der fertigen Mine liegt somit vernetzte bzw. teilvernetzte Methylcellulose und/oder Methylhydroxyäthyl-
und/oder Methylhydroxypropyl- und/oder Hydroxyäthylcellulose vor.
Da es sich bei den erfindungsgemäß zu vernetzenden Produkten um nichtionogene Stoffklassen handelt,
braucht innerhalb eines bestimmten pH-Bereichs nicht auf den isoelektrischen Punkt der übrigen Komponenten
geachtet zu werden.
Die erfindungsgemäße Mine zeichnet sich überraschenderweise durch ein besonders hohes Maß an
Elastizität aus. Sie ist darüber hinaus wischfest und dennoch gut radierbar.
Die Erfindung erstreckt sich darüber hinaus auf ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Mine. Dieses zeichnet sich dadurch aus, daß man die Methylcellulose und/oder Methylhydroxyäthylcellulose
und/oder Methylhydroxypropylcellulose und/ oder Hydroxyäthylcellulose in Wasser löst sowie
darauf Benzylalkohol, Benzaldehyd oder ein Gemisch von Benzylalkohol und Benzaldehyd zusetzt, emulgiert
und anschließend Farbstoff, Gleitmittel, Füllstoff und gegebenenfalls Wachs in das Gemisch einknetet
und daraus die Mine geformt wird. Da innerhalb der Cellulosekette an jeder Glucoseeinheit nur 1 bis 2
24,0 Gewichtsanteile Aluminiumstearat,
14,0 Gewichtsanteile Ruß,
35,0 Gewichtsanteile Kaolin,
2,0 Gewichtsanteile Graphit,
25,0 Gewichtsanteile Methylhydroxyäthylcellulose.
14,0 Gewichtsanteile Ruß,
35,0 Gewichtsanteile Kaolin,
2,0 Gewichtsanteile Graphit,
25,0 Gewichtsanteile Methylhydroxyäthylcellulose.
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 1.
20,0 Gewichtsanteile Aluminiumstearat,
20,0 Gewichtsanteile Phthalocyaninblau,
10,0 Gewichtsanteile Titandioxid,
25,0 Gewichtsanteile Kaolin,
25,0 Gewichtsanteile Methylcellulose.
20,0 Gewichtsanteile Phthalocyaninblau,
10,0 Gewichtsanteile Titandioxid,
25,0 Gewichtsanteile Kaolin,
25,0 Gewichtsanteile Methylcellulose.
Die Herstellung erfolgt gemäß Beispiel 1, wobei jedoch die Minen nach dem Pressen (Formen) mehrere
Stunden bei Raumtemperatur lagern, dann langsam unter stufen weisem Temperaturanstieg bei etwa 100" C
erwärmt, bei dieser Temperatur einige Stunden belassen und anschließend langsam abgekühlt werden.
Durch diese spezielle Temperaturbehandlung wird das Bruchgewicht der Mine günstig beeinflußt, als auch
einem Verziehen entgegengewirkt.
Claims (3)
1. Ungebrannte Mine für Schreib- und Zeichenstifte, besonders zur Verwendung auf Zeichenfolien,
bestehend aus Farbstoff, Gleitmittel, Füllstoff, Methylcellulose und gegebenenfalls Wachs,
dadurch gekennzeichnet, daß die als Bindemittel verwendete Methylcellulose und/oder
Methylhydroxyäthylcellulose und/oder Methylhydroxypropylcellulose und/oder Hydroxyäthylcellulose
mit Benzaldehyd vernetzt oder teilvernetzt ist.
2. Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das als Bindemittel verwendete
Cellulosederivat in Wasser gelöst und mit einem Zusatz von Benzylalkohol, Benzaldehyd oder einem
Gemisch von Benzylalkohol und Benzaldehyd emulgiert ist.
3. Verfahren zum Herstellen einer Mine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Methylcellulose und/oder Methylhydroxyäthylcellulose und/oder Methylhydroxypropylcellulose
und/oder Hydroxyäthylcellulose in Wasser löst, sowie darauf Benzylalkohol, Benzaldehyd
oder ein Gemisch von Benzylalkohol und Benzaldehyd zusetzt, emulgiert und anschließend
Farbstoff, Gleitmittel, Füllstoff und gegebenenfalls Wachs in das Gemisch einknetet, daraus die
Mine formt und diese anschließend bei Temperaturen zwischen etwa Raumtemperatur und 1100C
trocknet.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2442983A DE2442983C2 (de) | 1974-09-07 | 1974-09-07 | Ungebrannte Mine für Schreib- und Zeichenstifte |
JP50106454A JPS5185824A (en) | 1974-09-07 | 1975-09-01 | Hitsukyooyobi seizuyoenpitsuno hishoseishinnarabini sonoseizohoho |
US05/611,394 US4023974A (en) | 1974-09-07 | 1975-09-08 | Unburnt lead refill for writing and drawing pencils |
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ID=5925186
Family Applications (1)
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JP (1) | JPS5185824A (de) |
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-
1975
- 1975-09-01 JP JP50106454A patent/JPS5185824A/ja active Granted
- 1975-09-08 US US05/611,394 patent/US4023974A/en not_active Expired - Lifetime
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