DE2442441A1 - Kunstfuss mit knoechelgelenk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kunstfuß mit Knöchelgelenk, das als
zweiteiliges Gabelgelenk ausgebildet ist, dessen unteres, die Gelenkachse aufweisendes Gelenkteil starr mit dem Fußteil verschraubt
ist unter Zwischenschaltung einer fest mit dem Fußteil verbundenen Kunststoffschale, während das obere, aus zähhartem,
elastischem Kunststoff bestehende und im Querschnitt angenähert U-förmig ausgebildete Gelenkteil die Gelenkachse von unten übergreift
und starr mit dem Knöchelteil verschraubt ist unter Zwischenschaltung
einer fest mit letzterem verbundenen Kunststoffschale,
wobei in die Kunststoffschale des Fußteils'ein mit einer
gewölbten Abwälzfläche am unteren Ende des Knöchelteils korrespondierender, ringförmiger Abwälzkörper aus elastischem Werkstoff,
vorzugsweise aus Gummi, lose eingelegt ist, durch dessen Ringöffnung das untere Gelenkteil ragt.
Diese Ausführungsform entspricht einer Weiterentwicklung des durch
die DT-PS 1 173 612 bekanntgewordenen Kunstfußgelenkes. Bei der
bekannten Ausführungsform umfaßt der ringförmige Abwälzkörper neben
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den Abrollflächen für die Abwälzflache des Knöchelteils einen vorderen
Dorsal-Anschlag sowie einen hinteren Anschlag für die Plantar-Flexion. Nachteilig bei dieser Ausführungsform 4-St die
fehlende Anpassungsmöglichkeit der Plantar-Flexion an den Kunstbeinträger, und zwar hinsichtlich Gewicht, Alter und dergleichen.
Die Kunststoffschalen sind bei der vorbekannten Ausführungsform als separate Spritzgußteile ausgebildet, die in entsprechende
Ausfräsungen des aus Holz bestehenden Fuß- bzw. Knöchelteils eingesetzt und verklebt sind. Diese Lösung erfordert verhältnismäßig
aufwendige Fräsarbeiten in den Holzteilen sowie einen entsprechenden Platzbedarf. Die Befestigung der separaten Kunststoffteile
ist schwierig, da diese Teile aus gleitfreudigem Material bestehen
müssen, das sich nur schlecht verkleben läßt. Außerdem lassen sich diese Kunststoffteile nur unter großem Aufwand mit ausreichender
Exaktheit in der vorbestimmten Position festlegen.
Unterhalb der in das Fußteil einzusetzenden Kunststoffschale muß
im Holz ein ausreichend dicker Querschnitt verbleiben, um die übertragen-en Kräfte einwandfrei aufnehmen zu können. Durch das Aufsetzen
des Kunststoffteils auf diesen Holzquerschnitt liegt die Gelenkachse verhältnismäßig hoch. Für eine optimale Annäherung an
die natürlichen Gegebenheiten wird jedoch grundsätzlich eine möglichst
tiefe Anordnung der Gelenkachse angestrebt.
Nachteilig ist ferner die aufwendige Herstellung der balligen Abwälzfläche
des aus Holz bestehenden Knöchelteils. Die innerhalb dieser Abwälzfläche vorgesehene Ausfräsung zur Aufnahme der Kunststoffschale
muß sehr genau hergestellt werden, damit letztere genau bündig in der Abwälzfläche liegt.
- 3 609817/0021
Nachteilig hinsichtlich der Kosmetik ist der sichtbare Gelenkspalt
zwischen Fuß- und Knöchelteil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Kunstfußgelenk so zu verbessern, daß es eine Anpassung der Plantar-Flexion
an den Kunstbeinträger ermöglicht und sich einfacher herstellen
läßt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der ringförmige
Abwälzkörper neben den Abrollflächen für die Abwälzfläche des Knöchelteils nur noch einen Dorsal-Anschlag aufweist, während
für eine dosierte Plantar-Flexion ein separater, auswechselbarer Gummipuffer vorgesehen ist.
Durch Auswechseln des separaten Gummipuffers gegen einen Puffer
unterschiedlicher Härte ist in einfacher Weise eine Anpassung an die individuellen Gegebenheiten des Prothesenträgers möglich .
In einer zweckmäßigen Ausführungsform bestehen die beiden Kunststoff schalen aus direkt in entsprechende Ausfräsungen des aus Holz
bestehenden Fuß- und Knöchelteils eingespritzten Kunststoffteilen.
Dabei wird der flüssige Kunststoff in verhältnismäßig einfach gestaltete
Ausfräsungen der Holzteile unmittelbar eingespritzt, so
daß ein integriertes Holz-Kunststoff-Bauteil entsteht. Das Holzteil
bildet bei dieser Herstellung die eine Hälfte der Werkzeugform.
Der unter hohem Druck eingespritzte flüssige Kunststoff dringt in die Poren, Kapillaren und dergleichen öffnungen des
Holzteiles ein und bewirkt somit eine formschlüssige Verbindung. Es entfällt daher die bisherige aufwendige Verklebung. Außerdem
lassen sich die Kunststoffschalen sehr exakt an der gewünschten
Stelle herstellen. Aufgrund der formschlüssigen Verbindung zwischen
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Holz und Kunststoff können zwischen diesen Materialien keine Verschiebungen
und somit auch keinerlei Geräusche auftreten. Durch den Einspritzvorgang erfährt das Holzteil eine Verdichtung und damit
Verfestigung. Um ein Sprengen des Holzteiles unter dem hohen Einspritzdruck zu verhindern, ist es vorteilhaft, den Kunststoff
durch einen Abdichtring in das Holzteil einzuspritzen, der die auszufüllende Ausfräsung im Holzteil dichtend umschließt und
gleichzeitig formschlüssig in das Holzmaterial eingedrückt wird. Hierdurch wird eine Stabilisierung des Holzteiles erreicht.
Das integrierte Holz-Kunststoff-Bauteil ermöglicht dünnere Materialquerschnitte,
so daß die Gelenkachse etwas tiefer angeordnet werden kann als bei der vorbekannten Ausführungsform.
Im Gegensatz zu der vorbekannten Konstruktion bildet die obere Kunststoffschale das untere Ende des Knöchelteils und somit dessen
ballige Abwälzfläche. Aus dieseiJKonstruktion ergibt sich für die
Herstellung der große Vorteil, daß das Kunststoffteil auf eine
plane Knöchelfläche aufgespritzt werden kann, und zwar noch vor Bearbeitung der Außenform des Knöchelteils. Beim Bearbeiten der
Außenfläche des Knöchels wird gleichzeitig auch das aufgespritzte Kunststoffteil in seiner Außenkontur entsprechend geformt. Die Bearbeitung
einer balligen Abwälzfläche im Holzteil selbst sowie das aufwendige bündige Einsetzen der separaten Kunststoffschale entfallen
vollständig.
Eine zweckmäßige Ausführungsform ist gekennzeichnet durch eine an sich bekannte, den Gelenkspalt überdeckende Fußverkleidung. Hierdurch
wird außerdem erreicht, daß innerhalb des Fußteils das ein-
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gespritzte Kunststoffteil etwas weiter in Richtung auf die Schuhspitze
hin verlegt werden kann, so daß sich die neue Gelenkkonstruktion
erstmalig auch für kleinere Schuhgrößen eignet.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Kunstfuß mit Knöchelgelenk;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie A-B in I1Ig. 1; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Fußteil.
Danach besteht das dargestellte Kunstfußgelenk aus einen Fußteil 1,
einem Knöchelteil 2 und einem beide Teile miteinander verbindenden zweiteiligen Gabelgelenk 3. Das untere Gelenkteil $& weist die
Gelenkachse 4 auf und ist starr mit dem Fußteil i verschraubt.
Das obere Gelenkteil 3b besteht aus zähhartem, elastischem Kunststoff, ist im Querschnitt angenähert U-förmig, ausgebildet, übergreift
die Gelenkachse 4 von unten und ist starr mit,dem Knöchelteil
2 über Bolzen 5 verschraubt.
Das untere Gelenkteil 3a stützt sich über eine Kunststpffschale 6
gegen den Holzkörper 1a des Fußteils 1 ab. Diese Kunststoffschale
ist in eine entsprechende Ausfräsung des Holzkörpers 1a unmittelbar eingespritzt und bildet mit diesem ein integriertes Bauteil
(siehe Fig. 1).
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In den Holzkörper 1a des Fuß teils 1 ist ein aus Gummi "bestehender
ringförmiger Abwälzkörper 7 lose eingelegt, dessen zur Fußspitze weisendes Ende einen Dorsal-Anschlag 7a und dessen seitlichen
Teile Abrollflächen 7h "bilden. Letztere korrespondieren mit einer
gewölhten Abwälzfläche 8a einer Kunststoffschale 8, die unmittelbar
auf das untere plan ausgebildete Ende 9 des Knöchelteils 2
aufgespritzt ist und als Abstützung für das obere Gelenkteil 3b
sowie als Abrollfläche für den Abwälzkörper 7 und als Gegenlager für einen Gummipuffer 10 dient. Letzterer ist auswechselbar hinter
dem Abwälzkörper 7 eingesetzt und dient einer dosierten Plantar-Flexion.
Das Fußteil 1 ist mit einer Fußverkleidung 1b versehen, durch die der Gelertepalt 11 überdeckt wird.
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Claims (3)
1. Kunstfuß mit Knöchelgelenk, das als zweiteiliges Gabelgelenk ausgebildet ist, dessen unteres, die Gelenkachse aufweisendes
Gelenkteil starr mit dem Fußteil verschraubt ist -unter Zwischenschaltung
einer fest mit dem Fußteil verbundenen Kunststoffschale, während das obere, aus zähhartem, elastischem Kunststoff
bestehende und im Querschnitt angenähert ΙΓ-förmig ausgebildete
Gelenkteil die Gelenkachse von unten übergreift und starr mit dem Knöchelteil verschraubt ist unter Zwischenschaltung
einer fest mit letzterem verbundenen Kunststoffschale,
wobei in die Kunststoffschale des Fußteils ein mit einer gewölbten
Abwälzfläche am unteren Ende des Knöchelteils korrespondierender, ringförmiger Abwälzkörper aus elastischem Werkstoff,
vorzugsweise aus Gummi, lose eingelegt ist, durch dessen Ringöffnung das untere Gelenkteil ragt, dadurch gekennzeichnet
, daß der ringförmige Abwälzkörper (7) neben den Abrollflächen (Tb) für die Abwälzfläche (8a) des,Knöchelteils
(2) nur noch einen Dorsal-Anschlag (7a) aufweist, während für eine dosierte Plantar-Flexion ein separater, auswechselbarer
Gummipuffer (9) vorgesehen ist.
2. Kunstfuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Kunststoffschalen (6,8) aus direkt in entsprechende Ausfräsungen
des aus Holz bestehenden Fuß- (1) und Knöchelteils (2) eingespritzten Kunststoffteilen bestehen.
3./Kunstfuß nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine an
sich bekannte, den Gelenkspalt (11) überdeckende Fußverkleidung (1b).
..-Ing. Werner Gramm
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |