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Höhenverstellbarer Sitz Die Erfindung bezieht sich auf einen höhenverstellbaren
Sitz, insbesondere Fahrersitz in Kraftfahrzeugen, miteinem zum Anheben des Sitzrahmens
dienenden Antrieb.
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Die Verkehrssicherheit eines Kraftfahrzeuges hangt unter anderem auch
davon ab, ob und wie gut es vom Fahrzeuglenker gehandhabt werden kann Eine wesentliche
RIle kommt dabei der Sitzposition des Fahrers zu. Diese ist entscheidend dafür,
wie der Fahrer das Brems-,Kuplungs- und Gaspedal sowie die verschiedenen Bedienungshebel
und Schalter erreichen kann und natürlich auch dafür, wie er die Verkehrssituation
optisch erfasse ; snnb Es versteht sich, daß auch der Fahrkomfort durch die Sitzposition
beeinflußt wird.
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Um für einen möglichst großen Personenkreis unabhängig von deren Körpergröße
eine optimale Sitzposition zu gewährleisten, ist es unter anderem üblich, Sitze
einzubauen, die in ihrer Höhe der Körpergröße des jeweiligen Fahrzeuginsassen angepaßt
werden können. Es gibt viele, zum Teil sehr unterschiedliche Arten von höhenverstellbaren
Sitzen (z. B. DU-PS 1 053 331, DrU-PS 1 087 016), die jedoch alle insoweit übereinstimmen,
daß der Sitzrahmen des Sitzes mit Hilfe eines besonderen Antriebs, sei es ein hydraulischer
Zylinder oder eine Spindel, angehoben wird. Der für die Röhenverstellung des Sitzes
erforderliche Mehraufwand verteuert den Fahrzeugsitz nicht unwesentlich.
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Ausgehend von einem Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art liegt
der Erfindung insbesondere die Aufgabe zugrunde, den Aufwand für die Höhenverstellung
des Sitzes zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindengsgemäß dadurch gelost, daß als Antrieb
ein am oder unter dem Sitz angeordneter Wagenheber vorgesehen-.ist, der im Bedarfsfalle
vom Sitz trennbar ist.
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Erfindungsgemäß wird also der im Kraftfahrzeug sowieso vorhandele
Wagenheber als Antrieb bzw. als Hubelement für den höhenverstellbaren Sitz verwendet.
Netten der Verringerung des Aufwandes für den Sitz selbst wird dadurch zusätzlich
der insbesondere für kleinere Fahrzeuge wesentliche Vorteil erzielt, daß für die
Unterbringung des mitzuführenden Wagenhebers kein besonderer Platz mehr benötigt
wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung stehen bei einem
höhenverstellbaren Sitz mit einem di$epolsterte Sitzfläche tragenden Sitzrahmen
o.ä., der über mehrere ihn führende und abstützende Schwingen o.ä. mit einem mit
dem Fahrzeugboden in Verbindung stehenden Grundrahmen verbunden und durch Schwenken
der Schwingen in der Röhe verstellbar ist, entweder der Tragarm des Wagenhebers
mit dem Sitzrahmen und das Standrohr des Wagenhebers
mit dem Grundrahaen
oder der Tragarm mit dem Grundrahmen und das Standrohr mit dem Sitzrahmen in der
Weise- in Verbindung, daß ein Betätigen des Wagenhebers,ein Schwenken der Schwingen
und somit -je nach Ausgangslage des Sitzrahmens und je nach Betätigungsrichtung
des Wagenhebers- ein Reben oder Senken des Sitzrahmens zur Folge hat Eine vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich aus durch einen als Gelenkheber ausgebildeten
Wagenheber, dessen am Standrohr schwenkbar angelenkter Tragarm durch Drehen einer
einerseits am Tragarm und andererseits am oberen Ende des Standrohrs angreifenden
Gewindespindel mittels einer Kurbel nach oben sch-en'«-ba- ist Vorzugsweise ist
der Wagenheber dabei derart unter dem Sitz angeordnet, daß das am Sitzrahmen angreifende
freie Ende des Tragarms durch die Betätigung der an der Vorderseite des Sitzes zugänglichen
Spindelkurbel nach vorne schwenkend anhebbar ist, so daß auch der über die Schwingen
geführte und abgestützte Sitzrahmen nach vorne schwenkend angehoben wirdo In einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist der Wagenheber dabei derart unter dem Sitz
angeordnet,daß das am Sitzrahmen angreifende freie Ende des Tragarms durch die Betätigung
der an der Rückseite des Sitzes zugänglichen Spindelkurbel nach hinten schwenkend
anhebbar ist, so daß auch der über die Schwingen geführte und abgestützte Sitz rahmen
nach hinten schwenkend angehoben wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich
aus durch einen als Spindel-Wagenheber ausgebildeten Wagenheber, dessen Tragarm
auf einer am Standrohr angeordneten Gewindespindel gelagert und auf dieser durch
Drehen der Spindel mittels einer Kurbel entlang dem Standrohr verschiebbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet
durch einen scherenartige Wagenheber, dessen Fußplatte mit einem mit dem Fahrzeugboden
in Verbindung stehenden Grundrahmen des Sitzes und dessen Rubplatte, die über ein
durch eine Spindel in der Höhe verstellbares Scherengitter mit der Fußplatte verbunden
ist, mit einem den gepolsterten sitztragenden Sitzrahmen o.ä. in Verbindung stehen,
wobei der Sitzrahmen über mehrere ihn führende und abstützende Schwingen o.ä. in
der Weise mit dem Grundrahmen verbunden ist, daß er durch Schwenken der Schwingen
in der Höhe verstellbar ist.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles werden die Erfindung und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung erläutert.
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In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung Figur 1 die Seitenansicht
eines in einer niedrigen Sitzposition befindlichen höhenverstellbaren Sitzes und
Figur 2 die Seitenansicht eines in einer hohen Sitzposition befindlichen höhenverstellbaren
Sitzes.
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Der in Figur 1 nur schematisch dargestellte Kraftfahrzeugsitz 1 besteht
wie üblich aus einer gepolsterten Sitzfläche 2 und einer Rückenlehne 3, welche über
einen nur angedeuteten Sitz- oder Liegesitzbeschlag 20 miteinander verbunden sind.
Die gepolsterte Sitzfläche 2 wird von einem Sitzrahmen 4 getragen, der im Aus-.
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führungsbeispiel als Rohrkonstruktion mit im hinteren Bereich des
Sitzes nach unten gebogenen Rohrenden ausgeführt ist. Dieser Sitzrahmen 4 ist über
vordere Schwingen 10 und hintere Schwingen 11 mit einem Grundrahmen 5 verbunden,
der im Ausführungsbeispiel ebenfalls im wesentlichen als Rohrkonstruktion ausgeführt
ist.
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Im hinteren Bereich ist die P.ohrkonstruktion des Grundralmens 5 mit
Stütz- und Gleitfüßen 8 versehen, welche in am nicht näher dargestellten Fahrzeugboden
befindlichen Gleitschienen 9 geführt und in Fahrzeuglängsrichtung verschoben werden
können.
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Im vorderen Bereich ist der Grundrahmen 5 mit einer etwa in der Sitzmitte
angeordneten, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Tragstrebe 6 versehen, welche
sich auf einem am Fahrzeugboden befindlichen Führungs- und Tragebock 7 abstützt.
Die üblicherweise im Tragestreben/Tragebock-Bereich und/oder im Gleitfuß/ Gleitschienen-Bereich
vorhandenen Führungs-- und Arretierungsmittel sind nicht besonders dargestellt,
weil sie für die Erfindung ohne Bedeutung sind. Die den Sitzrahmen 4 führenden 11
und abstützenden Schwingen 10 bzw.,/;ind am Sitzrahmen in den punkten 13 bzw. 15
und am Grundrahmen bzw. an der Tragstrebe in den Punkten 12 bzw. 14 drehbar gelagert.
Man erkennt, daß ein Schwenken der Schwingen 10 und 11 in Pfeilrichtung zur Folge
hat, daß der Sitzrahmen 4 angehoben wird. Entsprechend wird auch die gepolsterte
Sitzfläche 2 angehoben und -bedingt durch das Schwenken der Schwingen- gleichzeitig
etwas nach vorne geschwenkt. Ein auf der Sitzfläche 2 befindlicher Punkt H würde
sih also beispielsweise nach El bewegen. Die Lage der angehobenen und nach vorne
geschwenkten gepolsterten Sitzfläche 2 undder zugehörigen Rückenlehne 3 ist gestrichelt
dargestellte Erfindungsgemäß ist für das Anheben des Sitzrahmens 4 ein Wagenheber
17 vorgesehen, der am oder unter dem Sitz angeordnet ist und im Bedarfsfalle vom
Sitz 1 getrennt werien ktnn. Im Ausfuhrungsbeispiel ist ein als Gelenkheber ausgebildeter
Wagenheber verwendet. Ein solcher handelsüblichbrGeienkheber ist beispielsweise
in Figur 4 der deutschen Gebrauchumusterschrift 73 36 408 dargestellt. Erfindungsgemäß
ist der am Standrohr 18 des Wagenhebers 17 im Punkt 21 schwenkbar angelenkte Tragarm
19 des Wagenhebers über einen am Sitzrahmenbefestigten Mitnahmezapfen 16 o. a. mit
dem Sitzrahmen 4 verbunden. Das Standrohr 18
des Wagenhebers 17
ist amGnindrahaen 5 befestigt. Diese nicht näher dargestellte Befestigung verhindert,
daß sich der Wagenheber 17 gegen den Grundrabmen 5 verschiebenkann.
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Wenn der Wagenheber 17 be-tätigt wird, d. h. wenn die im Ausführungsbeispiel
nur schematisch durch ihre Achse dargestellte Gewindespindel 24 durch die Kurbel
25 gedreht wird, dann wird der Tragarm 19 des Wagenhebers 17 angehoben, wobei er
gleichzeitig nach vorne schwenkt. Da das freie Ende des Tragarms 19 an dem am Sitzrahmen
4 befestigten Mitnahmezapfen 16 angreift, werden dadurch gleichzeitig auch die vorderen
und hinteren Schwingen 10 bzw. 11 sowie der Sitzrahmen 4 selbst nach vorne geschwenkt,
wobei der Sitzrahmen 4 gleichzeitig angehoben wird. Die Gewindespindel 24 greift
am Tragarm 19 im Punkt 22 und am oberen Ende des Standrohrs 18 im Punkt 23 an.
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Man erkennt, daß sich die Neigung der Spindelachse beim Anheben des
Tragarmes 19 ebenfalls ändert. Bekanntlich sind die Wagenheber selbstemmend ausebii
det. Beim erf indungsgemäßen Sitz sind daher keine besonderen Arretierungs- oder
Rasteinrichtungen erforderlich, um den Sitz in der eingestellten Höhe zu fixieren.
diese Aufgabe übernimmt ebenfalls der Wagenheber.
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In Figur 2 sind die Verhältnisse dargestellt, die bei angehobenem
Sitz vorliegen. Man erkennt, daß die Lage des Standrohrs 18 des Wagenhebers 17 unverändert
ist. Der Tragarm 19 des Wagenhebers ist durch das Drehen der Gewindespindel dagegen
nach vorne bzw. nach oben geschwenkt. Entsprediend sind auch die vorderen Schwingen
10 und die hinteren Schwingen 11 nach vorne geschwenkt. Die Anlenkpunkte 13 und
15 der Schwingen sind zusammen mit dem Sitzrahmen 4 nach vorne und nach oben geschwenkt.
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Die Sitz fläche 2 und die Rückenlehne 3 sind entsprechend angehoben
und verschoben worden. Die Lage der Sitzfläche sowie der Rückenlehne im abgesenkten
Zustand ist für Vergleichszwecke ge strichelt dargestellt.
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Zur Erläuterung des Gedankens der Erfindung ist nur ein Ausführungsbeispiel
dargestellt worden. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß der gewünschte Effekt auch
eintritt, wenn der in den Figuren 1 und 2 verwendete Wagenheber die umgekehrte Einbaulage
einnimmt, d h. wenn der Wagenheberfuß 26 nicht im hinteren Bereich, sondern im vorderen
Bereich des Sitzes 1 angeordnet und die Spindelkurbel 25 nicht an der Vorderseite
des Sitzes, sondern an der Bückseite des Sitzes zugänglich ist. Die Schwingen 10
bzw. 11 und ihre Anlenkung am Sitzrahmen bzw. am Grundrahmen müßten dieser geänderten
Einbaulage des Wagenhebers natürlich angepaßt werden, und zwar in der Weise, daß
die Schwingen durch das Schwenken des Wagenheber-Tragarms 19 nicht nach vorne, sondern
nach hinten geschwenkt werden. Entsprechend würde dann die Sitz fläche 2 beim Betätigen
des Wagenhebers 17 nicht mehr nach vorne links, sondern nach hinten rechts geschwenkt
werden.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, das Standrohr 18 des Wagenhebers
am Sitzrahmen und den Tragarm 19 des Wagenhebers am Grundrahmen zu befestigen. Es
versteht sich, daß auch in diesem Falle die Anlenkung und die Ausrichtung der Schwingen
10 und 11 zur Erreichung des gewünschten Zweckes an die Bewegungsrichtung des Tragarms
bzw. des Standrohrs angepaßt werden müssen.
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Anstelle eines Gelenkhebers können auch andere handelsübliche Wagenheber
als Antriebs- bzw. Hubelement für den höhenverstellbaren Sitz verwendet werden.
Entscheidend ist lediglich,. daß die Bewegung, die der Tragarm o.ä. des jeweiligen
Wagenhebertyps ausführt, auf die den Sitzrahmen führenden und abstützenden Schwingen
o.ä. übertragen werden. Es ist daher z. B. auch möglich, für den erfindungsgemäßen
höhenverstellbaren Sitz einen als Spindel-Wagenheber ausgebildeten Wagenheber, wie
er beispielsweise in der DU-AS 1 955 575 beschrieben ist, einzusetzen. Solche Spindel-Wagenheber
sind im wesentlichen dadurch charakterisiert, daß ihr Tragarm auf einer im Standrohr
des Wagenhebers angeordneten Gewindespindel gegelagert
ist und
auf dieser durch Drehen der Spindel entlang dem Standrohr verschiebbar ist. Wenn
gemäB der Erfindung ein solcher Spindel-Wagenheber in einem höhenverstellbaren Sitz
verwendet wird, dann wird -ähnlich wie beim in den Figuren 1 und 2 erläuterten Ausführungsbeispiels-
entweder der Tragarm mit dem Sitzrahmen und das Standrohr mit dem Grundrahmen oder
der Tragarm mit dem Grundrahmen und das Standrohr mit dem Sitzrahmen in der Weise
in Verbindung gebracht, daß die beim Betätigen des Wagenhebers stattfindende Relativbewegung
zwischen Tragarm und Standrohr des Wagenhebers in eine entsprechende Relativbewegung
zwischen Sitzrabmen und Grundrahmen des Fahrzeugsitzes umgewandelt wird, wobei durch
Schwingen o.ä. dafür gesorgt wird, daß der Sitzrahmen während dieser Bewegung gleichzeitig
angehoben wird.
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Denkbar ist es auch, für den geYünschten Zweck einen scherenartigen
Wagenheber, wie er beispielsweise in der DT-PS 925 072 dargestellt ist, zu verwenden.
In einem solchen Falle würde die Fußplatte dieses Wagenhebers mit dem Grundrahmen
des Fahrzeugsitzes und die Hubplatte des Wagenhebers, die über ein durch eine Spindel
in der Höhe verstellbares Scherengitter mit der Fußplatte des Wagenhebers verbunden
ist, mit dem Sitzrahmen in Verbindung gebracht werden. Auch in diesem Falle hätte
ein Betätigen des Wagenhebers ein Anheben oder ein Absenken des über Schwingen o.ä.
mit dem Grundrahmen verbundenen Sitzrahmens zur Folge.
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In den Figuren 1 und 2 sind die einzelnen Elemente des Fahrzeugsitzes
sowie ihre räumliche Lage nur schematisch dargestellt.
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Insbesondere ist die Lage des Wagenhebers nur andeutungsweise eingetragen
worden. Vorzugsweise wird dieser unter dem Sitz angeordnet werden. Es ist aber auch
möglich, ihn gegebenenfalls neben dem Sitz anzuordnen, entscheidend ist lediglich,
daß die Relativbewegung zwischen Tragarm und Standrohr des Wagenhebers in eine Relativbewegung
zwischen Sitzrahmen und Grundrahmen des Sitzes umgewandelt werden kann.