DE2441346C2 - Vorrichtung zum Dämpfen des Geräusches der Schubdüse eines Strahltriebwerkes eines Luftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zum Dämpfen des Geräusches der Schubdüse eines Strahltriebwerkes eines LuftfahrzeugesInfo
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Description
Im Hauptpatent 22 46 483 ist beschrieben eine Vorrichtung zum Dämpfen des Geräusches der
Schubdüse eines Strahltriebwerkes eines Luftfahrzeuges, mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten
Paaren von sich jeweils gegenüberliegenden Ablenkteilen, die wahlweise betätigbar sind, wobei die Ablenkteile
jedes Paares gemeinsam betätigt werden sowie eine wirksame Stellung haben, in der sie von der Wand der
Schubdüse getrennt sind und den aus der Schubdüse austretenden Strahl in einer Ebene verengen und
dadurch seine Ausbreitung in dieser Ebene hervorrufen, und eine unwirksame Stellung haben, in der sie den
Strahl nicht beeinflussen.
Mit einer solchen Vorrichtung wird, wenn das Luftfahrzeug sich am Boden befindet, maximale
Geräuschdämpfung in der waagerechten Ebene erhalten, so daß die Geräuschbelästigung im wesentlichen auf
eine schmale senkrechte Schneise hinter dem Luftfahrzeug beschränkt ist. Im Flug dagegen wird die maximale
Geräuschdämpfung in der senkrechten Ebene erhalten, so daß demgemäß das Geräusch im wesentlichen in der
waagerechten Ebene vorhanden ist, in der es keine Belästigung für die Umwelt darstellt,
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Hauptpatent dahingehend zu
verbessern, daß ohne Beeinträchtigung der Geräuschdämpfungswirkung
die beim Inwirkungbringen der den Strahl verengenden Ablenkteile auftretenden Verluste
vermindert werden.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß das erste Paar von Ablenkteilen zwei mit
Bezug auf die Achse des aus der Schubdüse austretenden Strahles seitlich und waagerecht argeordnete
Ablenkteile, und das zweite Paar von Ablenkteilen zwei mit Bezug auf die Achse des aus der Schubdüse
austretenden Strahles seitlich und senkrecht angeordneis te Ablenkteile aufweist, und daß eine Betätigungsvorrichtung zur gemeinsamen Betätigung der Ablenkteilpaare vorgesehen ist.
Bei Verwendung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung wird gewissermaßen eine abgestufte Veren
gung des Strahles in der gewünschten Ebene bewirkt,
nämlich eine erste Verengung, die den zentralen Teil des Strahles beeinflußt, und eine zweite Verengung, die nur
die seitlichen Teile des Strahles beeinflußt und die vorteilhaft ausgeprägter als die erste Verengung des
zentralen Teiles des Strahles ist. Demgemäß können ein seitlicher Teil oder beide seitlichen Teile des Strahles
»überverengt« werden, während der zentrale Teil des Strahles »unterverengt« wird. Dies bedeutet, daß
hinsichtlich der Geräuschdämpfung zumindest das
gleiche Ergebnis wie bei Verwendung einer Vorrichtung
nach dem Hauptpatent erhalten wird, wobei jedoch der zentrale Teil des Strahles nur in geringerem Ausmaß
verengt ist, so daß geringere Schubverluste auftreten und demgemäß der Wirkungsgrad verbessert ist. Es
konnte ferner festgestellt werden, daß der Satz der komplementären Ablenkteile zum seitlichen Verengen
des Strahles eine stärkere Verbreiterung des Strahles in der Ausbreitungsebene und ein.e Verminderung des
Ausbreitungswinkels des Strahles in der rechtwinkligen
Ebene hervorruft, was in einer stärkeren Herabsetzung
des Geräusches in der bevorzugten Richtung zum Ausdruck kommt. Zwei Faktoren tragen zu der
Verstärkung des Schalldämpfungseffektes bei; einerseits ein sehr deutliches Erweitern der Mischzonen und
andererseits eine beachtliche Verkürzung des zentralen Überschallkernes, die mit einer sehr deutlichen Dämpfung der Struktur von Stoßwellen verknüpft ist,
wodurch das Geräusch erheblich vermindert wird, das aus der gegenseitigen Einwirkung der Stoßwellen und
so der Wirbelung usw. herrührt, was gewöhnlich als
»Stoßwellengeräusch« bezeichnet wird. In der Tat erweist sich das Stoßwellensystem als vollkommen
aufgelöst; es bleiben allein die Stoßwellen von geringer Intensität in einer Zone fortbestehen, die in unmittelba
rer Nähe des Ausgangs der Schubdüse liegt.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen unter Schutz gestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
F i g. 1 ist eine schematische schaubildliche Ansicht einer Ausführungsform einer Geräuschdämpfungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig.2 bis 4 sind schematische Ansichten des Endes
der Ausfuhrungsform gemäß F i g. 1 und geben die
Konfiguration im normalen Flug bzw. die Konfiguration
beim Start und die Konfiguration beim Überfliegen wieder.
Fig.5 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
schaubildliche Teilansicht, welche die mechanische '
Beziehung der verschiedenen Ablenkteile wiedergibt.
Fig,6 ist eine weiter vergrößerte Schnittansicht
einer Einzelheit der Ausführung von F i g, 5,
Fig,7 veranschaulicht die Art der Steuerung der Ablenkteile,
In der Zeichnung ist eine zweiclirnensionale Schubdüse Tdargestellt mit sich gegenüberliegenden Ablenkteilen,
die in der wirksamen Stellung eine Verengung des aus der Schubdüse T austretenden Strahles bewirken, to
und die in der unwirksamen Stellung einen Teil der Wand der Schubdüse 7 bilden. Bei der dargestellten
Ausführungsform sind die verschiedenen Ablenkteile zum Verengen des Strahles in zwei Hälften unterteilt
und so angeordnet, daß sie zwei Sätze von Ablenkteilen zur abgestuften Verengung bilden, die gegeneinander
um 90° versetzt sind.
Genauer gesagt, sind vorgesehen: einerseits zentrale
Hauptablenkteile A 1, die waagerecht angeordnet sind, und zentrale Hauptablenkteile A 2, die senkrecht
angeordnet sind, und andererseits seitliche Hilfsablenkteile
B 1 und ß'l, die waagerecht angeordnet sind, und seitliche Hilfsablenkteile B2 und ß'2, die senkrecht
angeordnet sind.
Die verschiedenen Ablenkteile sind aus Platten zusammengesetzt, die sich mit Überlagerung in bezug
aufeinander verschieben können, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich ist, wobei die aufeinanderfolgenden
Ablenkteile außerdem an ihrer Verbindungsstelle durch Scharniere / gelenkig verbunden sind, um die
Wahl der gewünschten Konfiguration zu ermöglichen, nämlich eine Konfiguration beim normalen Flug mit
eingezogenen Ablenkteilen, d. h. eine Schubdüse von quadratischem Querschnitt (siehe F i g. 2), eine Arbeitskonfiguration beim Start mit Ausbreitung des Strahls in
der waagerechten Ebene, d.h. eine Schubdüse von kreuzförmigem Querschnitt mit längeren waagerechten
Armen (siehe F i g. 1 und 3), und eine Konfiguration beim Überfliegen mit Ausbreitung des Strahles in der
senkrechten übene, d. h. eine Schubdüse von kreuzförmigem
Querschnitt mit längeren senkrechten Armen (siehe F i g. 4).
Es ist vor allem festzustellen (siehe insbesondere F i g. 1 und 5), daß die die zentralen Hauptablenkteile
bildenden, in Übereinanderlagerung verschiebbaren Platten ein mittleres Element m aufweisen, das einen
Schieberahmen für zwe. äußere Elemente e bildet, die um Achsen χ schwenkbar sind und Schieber bilder,,
welche in der zurückgezogenen Stellung aneinanderstoßen, Purch diesen Anschlag wird die Bewegung des
Ganzen begrenzt und die Arretierung der Verformung der Schubdüse in der gewünschten Arbeitskonfiguralion
(mit Ausbreitung des Strahles in der waagerechten oder in der senkrechten Ebene) bestimmt Die mit Überlagerung
verschiebbaren Platten, welche die seitlichen Hilfsablenkteile bilden, können auf zwei Elemente
reduziert werden, von denen das eine einen Schieberrahmen und das andere einen Schieber bildet, und ein
analoger Anschlag tritt in zurückgezogener Stellung gleichzeitig wie der vorstehend genannte Anschlag der
äußeren Elemente e der zentralen Hauptablenkteile auf.
Die Steuerung der Konfiguration erfolgt leicht mit Hilfe von Winkeldruckvorrichtungen Kund zentralen
Druckvorrichtungen Vi und V 2 (siehe Fig. 1 und 7).
Wenn von der quadratischen Konfiguration beim normalen Flug ausgegangen wird, d.y in Fig.2 sowie
bei (1) in Fig.7 wiedergegeben ist, dann ist ersichtlich,
daß durch das Wirksammachen der Winkeldruckvorrichtungen V in Richtung der Pfeile Fl über
verschiedene Zwischenstellungen, die in Fig. 7 bei (2) und (3) wiedergegeben sind, auf eine kreuzförmige
Konfiguration übergegangen werden kann, die in F i g. 7 bei (4) dargestellt ist Danach ruft die zentrale
Druckvorrichtung Vl. die in Richtung der Pfeile F2
wirkt, eine senkrechte Erweiterung der kreuzförmigen Konfiguration hervor, die durch die Zwischenstellung
(5) hindurchgeht, um die Konfiguration (6) für die Ausbreitung des Strahles in der waagerechten Ebene
anzunehmen, wie dies auch-in F i g. 3 wiedergegeben ist. Wenn dagegen die andere Arbeitskonfiguration gewünscht
wird, welche den Strahl in der senkrechten Ebene ausbreitet (Fig.4), würde in analoger Weise in
Richtung des in F i g. 7 eingezeichneten Pfeiles F3 mittels der anderen zentralen Druckvorrichtung V2
gearbeitet werden.
Es ist zu bemerken, daß die Winkeldruckvorrichtungen V jeweils an einem auf den Scharnieren J
angeordneten Befestigungsteil ρ abgespannt sind, wie dies am besten aus F i g. 6 ersichtlich ist, weiche die in
F i g. 5 dargestellte Einzelheit in größerem Maßstab wiedergibt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Dämpfen des Geräusches der
Schubdüse eines Strahltriebwerkes eines Luftfahrzeuges, mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten
Paaren von sich jeweils gegenüberliegenden Ablenkteilen, die wahlweise betätigbar sind, wobei
die Ablenkteile jedes Paares gemeinsam betätigt werden sowie eine wirksame Stellung haben, in der
sie von der Wand der Schubdüse getrennt sind und den aus der Schubdüse austretenden Strahl in einer
Ebene verengen und dadurch seine Ausbreitung in dieser Ebene hervorrufen, und eine unwirksame
Stellung haben, in der sie den Strahl nicht beeinflussen, nach Patent 22 46 483, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Paar (Bi, Bl)
von Ablenkteilen zwei mit Bezug auf die Achse des aus der Schubdüse austretenden Strahles seitlich und
waagerecht angeordnete Ablenkteile, und das zweite PaAr (B 2, B 2) von Ablenkteilen zwei mit
Bezug auf die Achse des aus der Schubdüse austretenden Strahles seitlich und senkrecht angeordnete Ablenkteile aufweist, und daß eine
Betätigungsvorrichtung zur gemeinsamen Betätigung der Ablenkteilpaare vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Bezug auf die Achse des Strahles
symmetrisch zu dem ersten und dem zweiten Paar von Ablenkteilen (Bi, Bi bzw. B2, B2) ein drittes
B'i, B'i) bzw. ein viertes (B'2, B'2) Paar von Ablenkteiler vorgesehen ist, die gemeinsam mit dem
ersten bzw. dem zweiten Paar von Ablenkteilen betätigbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch .2, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Paar zentraler waagerechter
Ablenkteile (A i, A1) und ein Paar zentraler senkrechter Ablenkteile (A 2, A 2) zwischen den
betreffenden Paaren von seitlichen Ablenkteilen vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkteile in der unwirksamen
Stellung Teile der Düsen wand bilden.
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