-
Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einer passiven Dreipunkt-Sicherheitsgurtanordnung
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere Eraftfahrzeug, mit einer passiven
Dreipunkt-Sicherheitsgurtanordnung für einen Fahrzeuginsassen, enthaltend einen
Bekken- und Schultergurt bildenden durchgehenden Sicherheitsgurt, der unter Bildung
eines ersten der drei Punkte der Anordnung in einer Fahrzeugtür bei Öffnungs und
Schließ bewegungen derselben längs einer Führung in derselben im Sinne des Abhebens
bzw. Anlegens des Gurtes bewegbar gehalten ist, und mit einem Aufrollautomaten für
den Sicherheitsgurt.
-
Eine derartige beispielsweise aus der britischen Patentschrift 1 215
424 bekannte passive Dreipunkt-Sicherheits~ gurtanordnung bietet den Vorteil, daß
der Fahrzeuginsasse beim Schließen der Tür automatisch den Sicherheitsgurt angelegt
bekommt,
er also das Anlegen des Gurtes nicht bewußt unterlassen oder vergessen kann.
-
Bei dem aus der britischen Patentschrift bekannten Fahrzeug befindet
sich der Aufrollautomat für den Sicherheitsgurt am äußeren Ende des Schultergurts
und ist an der Rückseite der Sitzlehne im Bereich der der Tür abgekehrten Seite
des Sitzes befestigt. Ein ösenartiger Halter für denjenigen Bereich des einstückigen
Gurtes, an dem Becken- und Schultergurt ineinander übergehen, ist mittels eines
sich beim Öffnen bzw. Schließen der Tür automatisch schwenkenden Hebels längs einer
schlitzartigen Führung in der Tür bewegbar.
-
Die bekannte Anordnung besitzt den Nachteil, daß die beim Öffnen der
Tür erforderliche zusätzliche Gurtlänge von einem Aufwickelautomaten abgewickelt
wird, der sich auf der der Tür abgekehrten Seite des Fahrzeuginsassen befindet.
-
Demgemäß wird die zusätzlich erforderliche Gurtlänge unter mehr oder
weniger großer Reibung über den Fahrzeuginsassen gezogen wodurch zumindest im Laufe
der Zeit die Kleidung desselben beschädigt wird. Dasselbe spielt sich in umgekehrter
Richtung beim Schließen der Tür ab: Der Sicherheitsgurt wird durch den Aufrollautomaten
stets unter Spannung gehalten, so daß die beim Schließen der Tür und damit Anlegen
des Sicherheitsgurts auftretende Lose im Gurt durch Aufwickeln einer bestimmten
Länge desselben beseitigt wird.
-
Auch dieses Einlaufen einer Gurtlänge in den Aufrollautomaten erfolgt
auf der der Tür abgekehrten Seite des Fahrzeug insassen, so daß die Gurtlänge über
den Insassen gezogen wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß dieser Nachteil beseitigt ist. Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß der erste Punkt das äußere
Ende des Beckengurtes enthält, dessen in den Schultergurt übergehendes inneres Ende
unter Bildung eines zweiten der Punkte an der der Tür abgekehrten Seite des Insassen
am Fahrzeug gehalten ist, und daß das äußere Ende des Schultergurts an der Tür unter
Bildung des dritten Punktes gehalten und zu dem Aufrollautomaten geführt ist, der
- bei geschlossener Tür - höher als der erste Punkt an der Tür festgelegt ist.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist also in der Anordnung des
Aufrollautomaten in der Tür und in der Halterung des äußeren Endes des Schultergurts
ebenfalls in der Tür zu sehen. Der dritte Punkt der Dreipunkt-Sicherheitsgurtanordnung,
der also durch die Anlenkung des äußeren Endes des Schultergurts gegeben und vorzugsweise
durch eine Umlenkung gebildet ist, durch die das äußere Ende des Schultergurts zu
dem Aufrollautomat7geführt ist, kann im Gegensatz zu der bekannten Anordnung, bei
der die Anlenkungies äußeren Endes des Schultergurts durch die Höhe der Sitzlehne
begrenzt ist, in Bezug auf die Körperverhältnisse optimal gelegt werden. Ein gleitendes
Ziehen des Sicherheitsgurts beim Öffnen und Schließen der Tür über den Fahrzeuginsassen
ist vermieden, da der Aufrollautomat an oder in der Tür angeordnet ist, d.h. an
derjenigen Stelle, durch deren Bewegung eine Änderung der erforderlichen Gurtlänge
erzeugt wird.
-
An sich ist die Festlegung des Aufrollautomaten an der Tür
aus
der US-Patentschrift 3 411 602 auch für einen Dreipunktgurt bekannt. Eier sind die
äußeren Enden von Schulter- und Beckengurt jedoch unter Umschlingung der Rückenlehne
an einem gemeinsamen Punkt hinter dem Sitz festgelegt, so daß der Fahrzeuginsasse
wiederum einem nach unten wirkenden Druck durch den Schultergurt ausgesetzt ist;
ferner ist der Aufrollautomat etwa in Höhe des Beckens unmittelbar neben der dem
Fahrzeuginsassen benachbarten Türstirnfläche auf die Tür fest aufgesetzt. Demgemäß
fehlt dieser bekannten Anordnung eine längs einer Führung beim Öffnen und Schließen
der Tür ortsveränderbare Anlenkung für einen der drei Punkte der Gurtanordnung,
so daß selbst bei weit geöffneter Tür das Ein- und Aussteigen erschwert wird, ganz
zu schweigen von der Situation in engen Parklücken, in denen die Tür nur teilweise
geöffnet werden kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Figuren erläutert, von denen die Figuren 1 und 2 eine Draufsicht auf den Bereich
des Fahrers eines Personenkraftwagens bei geschlossener und geöffneter Tür und Figur
3 eine Innenansicht der Fahrertür wiedergeben.
-
Betrachtet man zunächst die Figuren 1 und 2, so ist der Fahrzeuginsasse
1 bei geschlossener Tür (Figur 1) durch eine Dreipunkt-Gurtanordnung auf seinem
Sitz 2 gehalten, die einen durch einen durchlaufenden Gurt gebildeten Schultergurt
3 und Beckengurt 4 aufweist. Das äußere Ende des Beckengurts 4 ist unter Bildung
des ersten der drei Punkte der Gurtanordnung mittels eines Wagens 5 beim Öffnen
und Schließen der Tür 6 in dem Führungsschlitz 7 (siehe Figur 3) derselben verschiebbar
an der Tür gehalten, während der Übergangsbereich
des Gurts zwischen
Becken- und Schultergurt unter Bildung des zweiten Punktes der Gurtanordnung über
den ösenartig aufgebauten Verschluß 8 in bekannter und daher nicht im einzelnen
zu erläuternder Weise auf der der Tür 6 abgekehrten Seite des Fahrzeuginsassen 1
beispielsweise mit dem Boden des Fahrzeugs verbunden ist. Das äußere Ende des Schultergurts
3 wiederum ist unter Bildung des dritten der Punkte der Gurtanordnung bei 9 an der
Tür 6 in einer Höhe gehalten, die den anatomischen Verhältnissen der Fahrzeuginsassen
entspricht.
-
Betrachtet man nun Figur 3, die die Tür 6 von innen unter teilweiser
Entfernung der inneren Türverkleidung zeigt, so wird ersichtlich, daß sich der Wagen
5 beim Öffnen der Tür nicht nur von hinten nach vorne, sondern auch in Richtung
nach oben entsprechend der gekrümmten Form der Führung 7 in der Tür 6 bewegt. Er
tut dies in diesem Ausführungsbeispiel unter der Wirkung des beispielsweise über
Türkontakte gesteuerten Antriebsmotors 10 für den Drahtzug 11, der in hier nicht
näher interessierender Weise mit dem Wagen 5 verbunden ist. Je nach Drehrichtung
des Motors 10 erfolgt eine Bewegung des Wagens 5 in Figur 3 nach rechts oben, also
nach vorn (Öffnen der Tür),oder nach links unten (Schließen der Tür). In dem figürlich
dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt der Antrieb des Motors 10
und damit die Bewegung des Wagens 5 in seine den Gurt anlegende, figürlich dargestellte
Endstellung so, daß bereits vor dem endgültigen Schließen der Tür sich der Wagen
5 in seiner gezeichneten Endstellung befindet. Beim Schließen der Tür läuft dann
der mit einem verdickten Kopf versehene Zapfen 12 an dem Wagen 5 in die Halterung
13 ein, die an der B-Säule 14 vorgesehen ist, so daß die auf den Sicherheitsgurt
ausgeübte Kraft unmittelbar in die Säule eingeleitet wird.
-
Die Halterung 9 für das äußere Ende des Schultergurts 3 ist als ösenförmige
Umlenkung für den Gurt zu dem Sufrollautomaten 15 ausgebildet, der in der Nähe des
Wagens 5 in seiner den Gurt anlegenden Stellung in der Tür 6 festgehalten ist.
-
Damit befindet sich auch der Aufrollautomat 15 an einer Stelle der
Tür, die bei einem seitlichen Aufprall nicht auf Körperteile des Fahrzeuginsassen
zu bewegt wird.
-
Dadurch, daß auch der Aufrollautomat 15 in der Tür angeordnet ist,
wird der Vorteil erzielt, daß die beim Öffnen der Tür auftretende, im wesentlichen
durch Verlängerung des Abstandes zwischen den Punkten 8 und 9 bedingte Verlängerung
des Gurts durch Abspulen von dem Aufrollautomaten 15 kein Schleifen des Gurts unter
Druck über den Fahrzeuginsassen hervorruft, Im ersten Augenblick des Türöffnens
ist nur eine Verlängerung des Schultergurts 3 erforderlich, während sich der Beckengurt
4 nur wenig lockert, denn zunächst muß ja die Tür so weit geöffnet sein, daß der
Bolzen 12 aus der Halterung 13 herausbewegt ist. Dann, wenn eine Verlängerung auch
des Beckengurts 4 durch Abrollen des Gurts von dem Aufrollautomaten 15 erforderlich
ist, nämlich etwa in dem gekrümmten Bereich der Führung 7, ist der Gurt aber bereits
vom Fahrzeuginsassen abgehoben, so daß ein Schleifen des Gurts über den Insassen
bei der Gurtverlängerung und - beim Schließen der Tür - bei der Gurtverkürzung vermieden
ist. Auch im Bereich des dritten Punktes der Gurtanordnung, also der Umlenkung 9,
ist die Tür 6 mit dem einen verdickten Kopf besitzenden Bolzen 16 versehen, der
im geschlossenen Zustand der Tür von der Halterung 17 an der Säule 14 umgriffen
ist.