DE2439600A1 - Verfahren zur herstellung von polyhalogen-kupferphthalocyaninen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyhalogen-kupferphthalocyaninenInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT , . >
Aktenzeichen: HOE 74/F 231
Datum: 14. August 1974 Dr.OT/St
Aus der US-Patentschrift 2 549 842 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Polyhalogen-phthalocyaninfarbstoffen mit mehr als 8 Halogenatomen je Molekül durch Umsetzung von halogenhaltigen Phthalsäuren
oder deren Derivaten mit Harnstoff, einem Metallkompiexbildner und
einem Halogenid oder Hydroxyhalogenid des Zirkons, Titans, Zinns,
Arsens oder Antimons als Katalysator bekannt. Dieses Verfahren führt
zu einem Gemisch des Polyhalogen-phthalocyanin-farbstoffs mit den
hydratisierten Oxiden des Zirkons, Titans, Zinns, Arsens oder Antimons,
die durch Behandlung mit Schwefelsäure entfernt werden müssen.
Ein Nachteil des Verfahrens ist die relativ große Menge des eingesetzten Katalysators, die nicht wesentlich geringer als 1 Mol
Katalysator je 1 Mol an gebildetem Polyhalogen-phthalocyaninfarbstoff
sein soll. In Abhängigkeit von der Menge an Katalysator müssen zu dessen Entfernung aus dom Reaktionsprodukt entsprechende
Mengen an verdünnter Schwefelsäure eingesetzt werden, die wiederum
um ökologische Probleme zu vei^rneiden, aufgearbeitet werden muß.
Diese Aufarbeitung ist jedoch mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
Es wurde nun gefunden, daß man Polyhalogen-phthalocyanine :ait
mindestens 8 Halogenatomen je Molekül herstellen kann, wenn man '
zwischen 2 und 4 Chlor- od»r Broiuatome je Molekül enthaltende
Phthalsäuren oder Ueren Anhydride·, ImIdS, Anide oder Aiciion-lunisalze
mit Harnstoff, einem Kupfersais; und ein«m Gemisch aus eineni
Titantetrahalogeiiiü und einen Mittel umsetzt, mit dem das Titan-
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tetrahalogenid eine Additionsverbindung eingeht. Als Titantetra·"
halogenide kommen vor allem Titan (IV)-chlorid und Titan (IV) *-
bromid in Betracht. ·
Geeignete Additionskomponenten sind z.B. Sulfurylchlorid, Thionylchlorid,
Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid und Phosphorpentachlorid
oder auch andere Verbindungen, die mit Titan (IV)-halogeniden eine Additionsverbindung eingehen (s. Gmelins Handbuch
d. anorg. Chemie, 8. Aufl., Bd. 41, Titan, S. 312 ff.). Hierbei
ist es nicht nötig, diese Additionsverbindungen in Substanz zu
isolieren; man verfährt vielmehr so, daß man eine Mischung des Titan (IV)-halogenid mit einem Überschuß der AdditionskompoTiente
einsetzt. Überraschenderweise zeigte es sich, daß bei der Verwendung
derartiger Gemische die Menge an Titantetrahalogenid auf
etwa 0,3 bis 0,4 Mol je Mol an gebildetem Polyhalogen-kupferphthalocyanin
gesenkt werden kann, ohne daß eine Verminderung der Ausbeute oder eine Verschlechterung der Qualität des Farbstoffs
eintritt.
Die Reaktion wird vorteilhaft in Anwesenheit eines indifferenten Lösungsmittels wie Nitrobenzol, Trichlorbenzol, o-Dichlorbenzol,
Chlorbenzol u.a. durchgeführt. Als Phthalsäurederivate können z.B. 3,4-Dichlorphthalsäure, 3,5-Dichlorphthalsäure, 3,6-Dichlorphthalsäure,
4,5-Dichlorphthalsäure, 3,4,5~Trichlorphthalsäure,
Tetrachlorphthalsäure, 3 ,6-Dibromphthäls'äure, 4,5-Dibromphthaisäure,
3,5-Dichlor-4-brom-phthalsäure, 3,4,5-Tribrom-phthalsäure, 4,6-Dichlor-3,5-dibrom-phthalsäure,
Tetrabromphthalsäure, deren Anhydride,
Imide, Amide oder Ammoniumsalze oder Gemische aus ,diesen Verbindungen eingesetzt werden.
Als Kupfersalze können z.B. Kupfer (Il)sulfat, Kupfer(I)Chlorid,
Kupfer(II)Chlorid, Kupfer(II)nitrat deren Gemische untereinander
oder deren Gemische mit Kupferpulver Verwendung finden.
Die günstigste Reaktionstemperatur liegt zwischeif 170 C und 210°C,
insbesondere zwischen 190° und 200 C. Es ist empf ehlensv/en t, die
Temperatur-zunächst langsam zu steigern, so daß die Reaktions-
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temperatur innerhalb von etwa 3 bis 5 Stunden erreicht wird, da bei rascher Steigerung der Temperatur nicht die optimalen Ausbeuten
zu erreichen sind. Die Reaktionstemperatur wird sodann einige Zeit, zweckmäßig zwischen 1 und 4 Stunden, gehalten, Je
Nach der Wahl des Lösungsmittels findet die Reaktion unter Normaldruck oder unter erhöhtem Druck im Autoklaven statt. Die Isolierung
des Poly-halogen-kupferphthalocyanins erfolgt auf übliche Weise
durch Filtration, Das so erhaltene Produkt wird gegebenenfalls gereingt, etwa durch Auflösen in konzentrierter Schwefelsäure,
eventuell unter Zufügung von Zusätzen wie Natriumnitrat, und Ausfällen des Sulfats etwa durch Verdünnen mit Wasser auf SchwefelsäurGkonzentrationen
zwischen 80 und 90%
Infolge der Herabsetzung der Menge an Titantetrahalogenide und demzufolge
auch der Menge an Titanverbindungen im Reaktionsprodukt ist die Abtrennung der Titanverbindungen aus dem Produkt mit
wesentlich geringeren Mengen an Schwefelsäure zu bewerkstelligen, was die Kosten der aus ökologischen Gründen notwendigen Regeneration
der Schwefelsäure deutlich senkt. So kann zum Beispiel die Abtrennung
der Titanverbindungen mit der Reinigung des Farbstoffs zusammen in der Weise erfolgen, daß das Reaktionsprodukt in lOO%iger
Schwefelsäure oder, falls es sich um einen wasserhaltigen Preßkuchen handelt, in Oleum löst, dessen Konzentration an.Schwefeltrioxid so
bemessen ist, daß sich mit dem Wassergehalt des Preßkuchens 95%ige bis lOö%ige Schv/efe!säure ergibt. Durch Verdünnen des Gemisches a-^1
einen Sclrweielsäuregehalt von 80 bis 90% wird der Farbstoff als
Sulfat ausgefällt und ist nach der Hydrolyse des Sulfats und Isolierung durch Filtration frei von Titanverbindungen. Die Filtrat-
schwefelsäure ist so konzentriert, daß sie ohne weiters einer
I. Regeneration zugeführt werden kann. Die so ergestellten Polyhalogenkupfer-pht
halocyan ine färben nach ihrer Überführung in «eine Pigmentform,
beispielsweise durch Mahlen in Gegenwart von Wasser und/oder organischen Mitteln Lacke, Kunststoffe und Druckpasten in reinen
Grüntönen isit guten Echtheiten..
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140 Gewichtsteile Harnstoff, 100 Gewichtsteile Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
l6 Gewichtsteile Kupfer(ll)-sulfat werden in 800 Gewichtsteilen
Trichlorbenzol auf 85° bis 900C erhitzt. Bei dieser Temperatur wird ein
Gemisch aus 6 Gewichtsteilen Titantetrachlorid und 20 Gewichtsteilen Sulfurylchlorid zugetropft. Die Mischung wird 1 Stunde bei 85° bis 900C
gerührt und dann innerhalb 3 Stunden auf 190° erhitzt. Bei dieser Temperatur
wird 2 Stunden gerührt und die Mischung dann auf 150$C abgekühlt. Bei dieser
Temperatur wird abgesaugte Der Filterkuchen wird mit 50 Gewichtsteilen
Trichlorbenzol, dann mit 200 Gewichtsteilen Aethanol, schließlich mit 1000 Gewichtsteilen heißem Wasser gewaschen und getrocknet.
Man erhält 99 Gewichtsteile Hexadeca-chlor-kupfer-phthalocyanin, das noch
etwa 3$ Titandioxid enthält.
Durch Auflösen des Farbstoffs in 250 Gewichtsteilen 100$iger Schwefelsäure,
Verdünnen mit 28 Gewichtsteilen Wasser, Absaugen des gebildeten Sulfats,
Eintragen in 300 Gewichtsteile Wasser, Absaugen des Farbstoffs, Waschen
mit Wasser und Trocknen erhält man 95 Ge^ichtsteilc Hexadeca-chlor-kupferphthalocyanin,
das frei von Titanverbindungen ist.
Der Farbstoff färbt nach einer Mahlung in Gegenwart von Wasser und Isobutanol
Lacke, Kunststoffe oder Druckpasten in einem klaren Grün mit hervorragenden Echtheiten. Die Filtratschwefelsäure wird unmittelbar der Regeneration zugeführt.
80 Gewichtsteile Tetrachlorphthalsäureanhydrid, 32,4 Gewichtsteile Tetrabromphthulsäureanhydrid,
24 Gewichtsteile Kupfer(ll)'-nitrat und 140
Gewichtsteile Harnstoff werden in 800 Gevichtsteilen Nitrobenzol 1 Std. auf 80° erhitzt. Dann wird ein Gemisch aus 9 Gewichtsteilen Titantetrabromid
und 20 Gewichtsteilen Phosphortrichlorid zugesetzt. Die Mischung wird eine
Stunde bei 85 bis 90°, dann eine Stunde bei 130°, dann eine Stunde bei l60° und schließlich 3 Stunden bei 185° bis 19O0C gerührt. Dann wird auf
1000C abgekühlt, abgesaugt, mit 100 Gewichtsteilen Nitrobenzol, dann mit
200 Gewichtsteilen Isopropanol und schließlich mit 1000 Gewichtsteilen heißem Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 110 Gewichtsteile eines
Gemisches aus Eexadeea-chl or-kuprier-pfhr-th'alib'crya'i'iih^ EcXa^e^tf-IJrcrm^Tcupfer-"
phthalocyanin und Titandioxid.,
Das Gemisch wird in 300 GewichtsteiJen 100*igcr Schwefelsäure gelöst und
mit 10 Gewichtsteilen Natriumnitrat versetzt. Pia Mischung wird 1 Stunde
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bei 90° bis 950C gerührt. Dann wird sie auf Raumtemperatur abgekühlt-
und mit 33 Gewichtsteilen Wasser verdünnt. Das ausgefallene* Sulfat wird
abgesaugt, mit 50 Gewichtsteilen 90j£iger Schwefelsaure gewaschen und in
500 Gewichtsteile Wasser eingetragen. Nach dem Absäugeii, Waschen und
Trocknen erhält man 100 Gewichtsteile eines von Titanverbindungen freien
Farbstoffgemisches, das nach einer Mahlung in Aceton Lacke, Kunststoffö
und Druckpaste*! rein gelbstichig-grün mit sehr gitter Farbstarkö und
hervorragenden Echtheiten färbt.
76 Gewichtsteile 3,6-Dichlörphthalimid, fö ßevicntsteile Eärriätöff,
10 Gewichtsteiie Ktipfer(l)-chlorid und 6öd Gewictitsteiiä Trichiäibenzoi
werden auf 90° erwärmt. Bei dieser Temperatur wird ein Giemisch aus 5 Gewichtsteilen
Titäntetrachlorid und 10 Gewichtsxeileri Phosphorpentächiörid
zugefügt.
Die Mischung wird innerhalb vcn 4 Stunden auf 19O0C erhiizt Und 2 Stunden
bei dieser Temperatur gerührt. Dann wird auf I5Ö0 abgekühlt urid, wie iii
Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.
Man erhält 75 Gewichtsteile Octa-chlor-kripfer-phthalöcyänin, das etwa
2,5% Titandioxid enthält.
Der Farbstoff wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, durch Reinigung über
das Sulfat von dem Titandioxid befreit.
Man erhält 72 Gewichtsteile reines Octa-ehlcr-kupfer-phthaiocyanin, das
nach einer Mahlung in Wasser tinter Zusatz von Isoprops-iiol Lacke, Kunststoffe und Druckpasten grünstichig blau färbt.
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch statt des
Gemisches aus Titantetrachlorid mit Sulforylchlorid ein Gemisch von 6 Gewichtsteilen
Titäntetrachlorid mit 20 Gevichtsteilen Thionylchlorid.
Man erhält das gleiche Ergebnis wie in Beispiel I. Ebenfalls das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man statt des Thionylchlorids 20 Geviclitsteile
Phosphoroxychlorid verwendet.
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyhalogen-kupfer-phthaiocyaninen
dadurch gekennzeichnet, daß man Phthalsäuren, die zwei bis vier Chlor- oder Bromatome enthalten oder deren
Anhydride, Imide, Amide oder Ammoniumsalze mit Harnstoff, einem Kupfersalz und einem Gemisch umsetzt, das aus einem
Titantetrahalogenid und einem Mittel besteht, mit dem das Titantetrahalogenid eine Ädditionsverbindung eingeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Titantetrahalogenid Titantetrachlorid oder Titaritetrabromid
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mittel, mit dem das Titantetrahalogenid eine Ädditionsverbindung
eingeht, Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid oder Phospho^oxychlorid verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man
je Mol des entstehenden Polyhalogen-kupfer-phthalocyanins 0,3 bis 0,4 Mol Titantetrahalogenid verwendet.
5. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 4 hergestellten und anschließend
formierten Pclyhalogen-kupfer-plvthalocyauine als
Pigmente.
SÖ9809/09S0
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