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Titel: Verfahren und Vorrichtung an Webmaschinen, bei denen der Schusafaden
mittels über die Webbreite verteilter tuftdtisen und eines aus Lamellen gebildeten
Fadenfligkanals in das Webfach eingetragen wird.
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B e s c r e i b u n g Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und
Verfahren bei der die Schussfäden mittels über die Webbreite verteiiter Luftdüsen
und eines aus Lamellen gebildeten Fadenführungskanals in das Webfach eingetragen
werden.
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Nach dem heutigen Stand der Technik ist es möglich Luftdüsen-Webmaschinen
zu bauen, die bezüglich der pro Zeit eingetragenen Schussfadenmenge die modernsten
Webmaschine mit mechanischer Schusseintragung übertreffen.
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Zwei wesentliche Mängel bei der Luftdüsen-Webmaschine verhindern aber
bis heute deren industriemäßigen Einsatz großen Stils. Im Vergleich zu Webmaschinen
mit mechanischer Schusseintragung, weisen die Luftdüsen-Webmaschinen zu häufige
Sohusseintragafshler und darüber hinaus auch höheren Energieverbrauch auf. »s hat
sich gozeigt, daß Maßnahmen möglich sind einen der beiden Mängel zu beheben, wobei
aber unter Umständen der andere Mängel noch deutlicher hervortreten kann. Aus der
Erkenntnis, daß eine im jebfach gebildete Schu0fadenschlinge durch einen genügend
starken Luftstrahl wieder aufgelöst wird, ist man zu immer höheren Drücken übergegangen.
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ls dann die Maschine fehlerfrei, aber mit höherem Energieverbrauch
arbeiteten, hat man die gezielte Zufuhr der Düsenluft ins 3ebiach eingeführt (Deutsche
Offenlegungsschrift No. 1 760 701). Damit ist es möglich, ohne höheren Energieverbrauch
den Druck an den Düsen zu steigern.
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i)a aber dieses Verfahren nur ir ;inne des energieverzehrenden Beseitigen
bereits entstendener Schußschlingen wirkt, sollte eine ethode gefunden werden, die
schon dem Entstehen solcher Schußfadenschlingen entgegenwirkt.
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Ziel der Erfindung ist es ein Verfahren und eine borrichtung zu schaffen,
die es erlauben die Fehlerhäufigkeit und den Energieverbrauch in Düsenwebmaschinen
mit Fadenführungskanal zu senken.
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Zu ditsem Zwecke wurde ausführlich untersucht, welche physikalischen
Faktoren fehlerfördernd wirken. Es wurde gefunden, daß ein Zusammenhang zwischen
Form der Querschnitt der den Fadenführungskanal bildenden Lamellen, der Strahlenkung
des Luftstrahles und der erforderlichen Luftleistung bestehen.
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Im einzelnen ergab sich: "Während der Mindestkanalquerschnitt vom
Surchmasser des einzutragenden bchussfadons abhängt, steigt mit der Vergrößerung
des Kanalquerschnittes die für den Antrieb des Schussfadens erforderliche Luftmenge
und der damit zusammenhängende :nergiebedarf, Um den Energiebedarf auf ein minimum
zu reduzieren, ist es j;unstig einen mechaniach noch möglichen kleinsten Fadenflugkanalquerschnitt
zu wählen. Die Anwendung eines möglichst kleinan Fadenflugkanalquerschnittes und
damit gewonnen geringen Energiebedarf hat zur olee, daß die aus den am I<ande
des Fadenflugkanals angeordneten Luftaustrittsdüsen, austretende Transportströmung
bereits nach kurzer Strecke, durch die Kanten der den Fadenflugkanal bildenden Lamellen,eine
starke Verwirbelung und damit verlorene Transportwirkung auf den Schussfaden erfährt.
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Bei allen bisher bekannten, einen Fadenflugkanal bildenden Lamellensystemen,
ist die Form des Lamellenschaftes so gehalten, daß diese einen rechteckigen Querschnitt
mit abgerundeten Ecken, wobei die Breite (Länge des Rechtseckes) der Lamelle, ein
Vielfaches der Stärke (Breite des Rechteckes) der Lamelle aufweis#.
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Bei Verwendung derart geformter Lamellenquerschnitte werden die Randströmungen
des Transportmittels in eine so starke Verwirbelung randseitig des Fadenflugkanals
und zwischen die lamellen gezwungen, daß ein beträchtlicher Teil der Transportmittelströmung,
den flachen Längsflächen der rechteckig ausgebildeten Lamellenquerschnitte folgend,
nach außen tritt.
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Dieser schädliche Zustand wird noch durch Sättigung des Fadenflugkanals
mit Luft, die durch die Zwischenräume der Lamellen nach auen strebt, unterstützt.
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Diese damit verursachten Nebenströmungen, wirken sioh auf eine Schussfadenspitze,
die durch Berührung und das Anstoßen an den Lamellenkanten Jede Bewegungsenergie
verloren hat und zum Stillstand kommt, derart aue, daß en stark @ benströmungen
folgend, zwischen den Lamellen hindurch nach außen austritt und erst im laufe einer
innerhalb des Fadenflugkanals sich bildenden Padenschlaufe, zeitlich stark verzögert,
von der in der Mitte des Fadenflugkanals fließenden Haupttransportströmung, aufgelöst
und nachgezogen werden kann. Durch diese Verzögerung wird die Leistungsfähigkeit
solcher Webmaschinen betraichtlich gemindert, weil das während eines Schusseintragvorganges
sich mögliche mehrmalige Wiederholen solcher Vorgänge, den eintrag zeitlich so verzögert,
daß innerhalb der gegebenen Sintragsseit die Auflösung solcher Fadenschlaufen unmöglich
wird und Schussfehler auslösen, oder durch Herabsetzen der Maschinendrehzahl die
Eintragszeit verlängert und damit die Leistung der Webmaschine vermindert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Schass£adenspitze wöhrend
des Eintrages durch Steuerung des Stromungsverhältnisse so zu beeinflussen, daß
diese leistungsmindernden Einflüsse vermieden werden. Diese Erkenntnisse bilden
die Grundlage des erfindungsgemäßen Gegenstandes, der es ermöglicht die Schussfadenspitze
in
ihrem Flug durch das Webfach mittels der ransportströmung so zu steuern, daß diese
sich während des Eintrages innerhalb eines engen Eintragsraumes bewegt und damit
immer im Zentrum des Transportmittelstrahles gehalten wird, indem eine Sekundärströmung
so von der Transportströmung abgeleitet wird, daß diese innerhalb des Fadenflugkanals
quer zur Schussfadenflugbahn eine Richtung einnimmt, die von den Schussfadenaustrittsschlitzen
hinwegführt.
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Dieser bedeutende Fortschritt in der Gestaltung der Strömungsverhältnisse
innerhalb des Fadenflugbereiches, ist auf die Anwendung einer Strahablenkung des
Transportmittels zurückzuführen.
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Es ist bekannt Strahleablenkungen durch im Winkel stehende Nebenstrahlwirkungen
mittels Über- oder Unterdruck zu erreichen, die jedoch zusätzlichen Energiebedarf
auslösen.
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Der erfindungsgemäße Gegenstand erzeugt die Anwendung einer Strahlablenkung
indem entlang des Webfaches Strömungsleitflächen so angeordnet sind, daX diebe die
Kettfäden einer Kettfadenschar des offenen Webfaches aufteilen und zwischen diesen
Kettfäden ins Webfach hineinragen wobei sie sich teilweise im Strahlkegel der Düsen
befinden und die abflußseitige Tangente der Strömungsflächen von dem Schussfadenaustrittsschlitz
der Führungslamellen hingeweist. Damit wird Luft gegenüber der offenen Seite des
Fadenführungskanals abgeführt und zugleich der Shussfaden in seiner Flugrichtung,
entgegen der offenen Kanalseite mit den Schussfadenaustrittsschlitzen, in das Zentrum
der Transportmittelströmung geführt bezw. gehalten.
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Die durch diese Anstrahlung von Strömungsleitflächen erreichbare Strahlablenkung
bedarf gegenüber bekannter Vorschläge für Strömungslenkung an pneumatischen Webmaschinen,
weder zusätzlicher Energie nach dichter Leitungssysteme bezw. deren Steuerung des
darin während
eines Eintragszykluses varierenden Unter- oder Überdruckes.
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Günstig ist es über den Abstandsraum zwischen den Düsen Strömungsleitflächen
durch Formgebung der Lamellen dort ansuordnen, wo der Strahikegel derart zunimmt,
daß Geschwindigkeit und Sogeffekt des Transportmittels auf den Schussfaden stark
abnehmen. Der Strahlkegel wird durch diese Strömungsleitflächen die beispielsweise
aus zylindrischen Kbrpern oder Körpern mit sichelförmigen Querschnitt bestehen können,
in Richtung des Unterfaches einseitig abgebogen, wobei zugleich die gegenüberliegende
Strahlkegelgrenze eine Parallele zur Eintragsebene des Schussfadens erreicht und'damit
der Schussfaden über die ganze Eintragsbreite über die Vielzahl der Dsen hinweg,
eine lineare Strömungsgrenze vorfindet. Damit sind beispielsweise gemaß der nachbeschriebenen
Darstellungen, fur den Schussfadenflug linaare Grenzen'einerseits durch Strömungssteuerung
und andererseits durch polierte Flächen, gesetzt, sodaß die Möglichkeit von Schusseintragsfehlern
an erfindungsgemäßen Webmaschinen stark gemindert ist.
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Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig.l zeigt eine Vorderansicht durch ein Webfach mit Schussfadenführungskanal
im Schnitt G - H der flg.2 und Schnitt C - D der Fig.3.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt des Webfaches mit Schussfadenführungskanal
A - B der Fig.1 Fig.3 zeigt eine Draufsicht auf den Schussfadenführungskanal im
Schnitt E - F der Fig.1.
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In Fig.1 ist schematisch ein aus Oberflachfäden 1 und Unterfachfäden
2 gebildetes Webfach 3 dargestellt. In das Webfach 3 ragt der aus Lamellen 4 gebildete
Fadenflugkanal 5 hinein. In Abständen sind in den Fadenflugkanal 5 die Luftdüsen
6 angebracht, die die durch Pfeile
7 dargestellte Strömung des Transportmitteln
an den Schussfaden 8 zum Eintrag wirken lassen Durch die Kettfäden des Unterfaches
2, in das Webfach 3 eintauchend sind zwischen den Luftdüsen 6 Lamellenteile als
Strömungsleitflächen als Körper mit beispielsweise sichelförmigen duerschnitt 9
oder als zylindrische Körper 10 so ausgebildet,und dazu den Düsen 6 angeordnet,
daB diese sich im Strahlkegel des Transport mittels befinden und damit eine Sekundärströmung
11 erzeugen die innerhalb des Fadenflugkanals 5, quer zur Schussfadenflugbahn 8
eine Richtung einnimmt, die von den Schussfadenaustrittsschlitz 12 hinwegführt.
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Der durch die Strömungsleitflächen 9,10 stark abgebogene Strahlkegels
des Transportmittels das bei 13 zu den Düsen 6 zugeführt wird, läßt beträchtliche
Luftmengen in entspanntem Zustand nach der geschlossenen Seite des Schussfadenführungskanales
5 in Richtung der Pfeile 14 abströmen und dadurch eine Übersättigung des Schussfadenführungskanals
5 mit Transportmittel mit störenden Nebenströmungen, vermeiden.
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In Fig.2 ist schematisch ein Querschnitt des Webfaches 3 mit Schussfadenführungskanal
5, aus den Lamellen 4 bestehend und be dem Schussfadenaustrittsschlitz 12 offen,
dargestellt. Durch die Strömungs-3Leitflächen 9,10, die dicht ii Strahlkegel des
bei Düse 6 austretenden Transportmittels liegen, wird eine Sekundärströmung 11 erzeugt
die in Richtung der Pfeile 14 den Fadenführungskanal 5, entgegengestzt zu den Öffnungen
durch die Schussfadenaustrittsschlitze 12, verläßt, und damit den Schussfaden 8
während seines Fluges eine parallel gerichtete Strömungsgrenze dicht über de@ Düsen
6 vorgibt, sodaß die Schussfadenspitze in diesem Strömungsbereich 8 verbleibt und
keine He@@-nisse durch Berührung der Lamellen 4 nach der offenen Kanalseite 12,
erführt.
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Fig. 3 zeigt wie die Lamellen 4 in die Kettfäden des Unterfaches 2
eintauchen und wie die bei Düsen 6 ausströmende Transportmittelmengen, randseitig
Vol Strahlungskegel durch die Aussparungen 15, den geschlossenen Teil des Schussfadenführungskanales
5 verlassen. Von Vorteil ist es die gegenliber der offenen Seite des Fadenführungskanals
befindlichen Strömungsleitflächen 9,10 so tief in die Kettfadenschar 2 eintauchen
zu lassen, daß zwischen den Strömungsleitflächen 9,10 und den Kettfäden 2, sich
ein Ströinngsspalt 16 ergibt, der die Sekundärstrt5mung 11 ungehindert, weiter durch
die Aussparungen 15, abfließen läßt. Ebenso ist ein Vorteil gegen eine Ubersättung
des Schussfadenführungs kanals 5 mit tiransportmittel damit zu erreichen, indem
die zwischen den Düsen 6 vorgesehenen Strömungsleitilächen 9,10 sich vorzugsweise
im Bereich des erweiterten Strahlkegels der Transportströmung 7 befinden, während
im nächsten bereich nach der Düse 6, keine Strömungsleitflächen 9,10 mit Strömungsspalt
16 und Aussparung 15 vorhanden sind, um einen in diesem Bereich von der mit hoher
Geschwindigkeit fließenden Transportströmung 7, bestehenden Sogeffekt keine Luft
von der geschlossenen Seite des Schussfadenführungskanals aus in diesen 5 einströmen
zu