DE243809C

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Publication number: DE243809C
Application number: DENDAT243809D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 243809 KLASSE 21c. GRUPPE

FRED CHAMIER in FRANKFURT a. M.

Überspannungsableiter. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1911 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Überspannungsableiter, dessen Wirkung in bekannter Weise darauf beruht, daß der bei Überspannungen zwischen Spitzen und Hörnern in der Luft entstandene Lichtbogen durch selbsttätiges Kurzschließen der Funkenstrecken zum Erlöschen gebracht und hiernach der Kurzschlußweg des nachfließenden Stromes unterbrochen wird. Die Erfindung besteht im

ίο wesentlichen darin, daß der Kurzschlußweg mittels desselben Schalters unterbrochen wird, der vorher den Kurzschluß der Funkenstrecken erzeugte, und daß dieser Schalter unter Öl angeordnet ist. Bei seinem Abfallen kann er zunächst Widerstände einschalten und dann letztere gänzlich abschalten oder auch zur Abführung statischer Ladungen eingeschaltet lassen.

Auf der Zeichnung ist ein derartiger Überspannungsableiter schematisch veranschaulicht. α und b sind zwei Überschlagsstrecken zwischen der Leitung und der Erde. An dem mittleren und äußeren Kontakt, also parallel zu b, ist in an sich bekannter Weise eine Spule d angeschlossen, welche bei ihrer Erregung einen Anker mit dem Schaltmesser β (drehbar um den Punkt f) anzieht, g sind Widerstände, die durch die Kontakte k nacheinander eingeschaltet werden können, e¹ zeigt die Ausschaltstellung des Schaltmessers e auf den Leerkontakt h. Die Schaltteile und Widerstände befinden sich in einem Behälter unter Öl; die Funkenstrecken sind auf dessen Deckel c isoliert angeordnet, i ist eine Leitung, welche nur dann gelegt wird, wenn der Apparat gleichzeitig zur Abführung statischer Ladungen benutzt wird.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :

Das Schaltmesser e steht normal in der Stellung e¹. Bei Auftreten einer Überspannung fließt parallel zum Lichtbogen b ein Strom durch die Spule d: Dadurch wird das Schaltmesser e in die in der Zeichnung ausgezogene Stellung gebracht. Die Lichtbogen bei a, b erlöschen durch diesen Kurzschluß, die Spule d verliert ihre Erregung und läßt das Kontaktmesser e fallen, welches durch seine Schwere über die Kontakte k hinwegstreicht und so die Widerstandsstufen nacheinander in die Erdverbindung einschaltet, bis es auf dem Leer kontakt h angelangt ist. Der Apparat hat dann wieder seine normale Stellung erreicht. Ist die Leitung * vorhanden, dann erfolgt natürlich keine vollständige Unterbrechung der Erdverbindung.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Überspannungsableiter, dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Öl angeordneter Schalter (e) zum Kurzschließen der, aus Spitzen und Hörnern mit Luftzwischenräumen bestehenden Funkenstrecken (a, b) von einem parallel zu diesen oder einem ihrer Teile (b) geschalteten' Magneten (d) gesteuert wird, so daß er (e) beim An-

sprechen der Funkenstrecken (a, b) diese und den Magneten (d) kurzschließt und bei seinem dann folgenden Abfallen den nachfließenden Strom unter Öl unterbricht.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (e) beim Abfallen, über ebenfalls unter Öl angeordnete Kontakte (k) Widerstand (g) parallel zu den Funkenstrecken (a, b) schaltet und ihn (g) dann entweder gänzlich abschaltet oder zur Abführung statischer Ladungen eingeschaltet läßt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.