DE2437695B2 - Verfahren zur Reinigung von Fluorkomponenten enthaltendem Ofenabgas - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Fluorkomponenten enthaltendem OfenabgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Fluorkomponenten enthaltendem Ofenabgas
durch Abkühlen des Abgases auf 150 bis 400° C, durch Einführen eines mit Fluor reagierenden Pulvers
in den abgekühlten Abgasstrom, durch Hindurchführen des mit dem Pulver beladenen Abgasstroms durch
mindestens ein Filter unter Abscheidung des Pulvers und durch Entfernen des abgeschiedenen Pulvers vom
Filter.
Ein solches Verfahren ist aus der US-PS 1869019
bekannt. Die Abkühlung des Ofenabgases erfolgt dabei durch einen Wärmeaustauscher, dessen Kühlwirkung
durch Ablagerungen von agglomerierten Pulverteilchen beeinträchtigt wird. Außerdem werden die
Fluorkomponenten nur unzureichend abgetrennt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Abtrennung von
Fluorkomponenten aus Ofenabgas derart zu modifizieren, daß Störungen durch agglomerierte i'ulverteilchen
unterbleiben und der Grad der Reinigung von Fluorkomponenten erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Abgas durch Einsprühen von Wasser
kühlt.
Es kommen insbesondere Ofenabgase aus Glasschmelzofen
oder Aluminiumöfen in Frage.
Man kann als mit Fluor reagierendes Pulver Calciumhydroxid, Calciumoxid, Calciumcarbonat oder
Aluminiumhydroxid einsetzen. Es ist bevorzugt, Calciumhydroxid einzusetzen, da der Fluorabsorptionskoeffizient
sehr groß ist. Es ist bevorzugt, feines Pulver mit einer Teilchengröße von 200 Maschen/2,5 cm
(Durchtritt) und insbesondere 325 Maschen/2,5 cm (Durchtritt) einzusetzen. Das mit Fluor reagierende
Pulver wird auf einem Sackfilter abgelegt und bildet eine Durchgänge aufweisende Schicht, da es mit
Dampf befeuchtet ist.
Das Filter besteht aus baumwolle, aus synthetischen Fasern oder aus Glasfasern. Es ist insbesondere
bevorzugt, ein Sackfilter einzusetzen und speziell ein Sackfilter aus Glasfasern, falls die Temperatur des
hilldurchströmenden Abgases sehr hoch ist. Die Schicht des abgeschiedenen Pulvers kann leicht durch
Ausbildung eines Gegendrucks oder durch Vibrieren des Filters zum Herabfallen gebracht werden, so daß
das Filter wieder neu verwendet werden kann. Auf diese Weise kann die Lebensdauer des Filters wesentlich
verlängert werden. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, das Abgas auf 150 bis 400° C
ί und vorzugsweise 200 bis 400° C abzukühlen. Wenn die Temperatur des Abgases unterhalb 150° C liegt,
so bildet sich ein Nebel aus Schwefelsäure oder schwefeliger
Säure, weicherauf die Apparatur korrodierend wirkt, da der Taupunkt von SOx bei 180 bis 200° C
i« liegt. Wenn die Temperatur des Abgases oberhalb
400° C liegt, so wird der Filtersack leicht zerstört, auch wenn ein Glasfaserfiltersack verwendet wird. Zu
Beginn der Filtration ist es bevorzugt, das Filter auf eine Temperatur oberhalb 150° C vorzuheizen, um
eine Kondensation von SO1 zu verhindern und um eine Korrosion der Filterkammer und ein Verstopfen
der Kanäle zu vermeiden. Es ist ferner bevorzugt, das mit Fluor reagierende Pulver zunächst in einem Luftstrom
mitzuführen und dabei eine Schicht auf dem
jo Filter abzulegen, bevor das Abgas eingeleitet wird.
Auch hierdurch wird eine Beschädigung des Filters durch Kondensation von SOx verhindert und ein anfängliches
Ausströmen von nichtumgesetztem, fluorhaltigem Gas wird vermieden oder weitgehend unter-
r> drückt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fi g. 1 und 2 näher erläutert.
Zu Fig. 1:
Zu Fig. 1:
J() (A) Kühlstufe
Aus einem Glasschmelzofen 1 tritt Abgas 2 aus und wird durch ein Kühlaggregat 3 geführt. Dieses ist mit
einer Vielzahl von Düsen 4 ausgerüstet, und das Abgas wird durch Sprühen von Wasser auf 150 bis
r> 400° C abgekühlt. Hochschmelzende Materialien, welche das Abgas verunreinigen, werden hierdurch
verfestigt und fallen auf den Boden des Kühlaggregats, wo sie entnommen werden.
Es wurden Vergleichsversuche der Defluorierung
in von Abgas durchgeführt. Hierbei wurde einmal das Abgas nach der Wassersprühmethode gekühlt und
zum anderen nach der Wärmeaustauschmethode unter Verwendung von Wärmeaustauschrohren. Bei der
Wassersprühmethode wird ein Abgas mit einem
r, Fluorgehalt von 200 bis 230 ppm bei 900° C mit einem Durchsatz von 14000 NmVh durch den Kühler
geführt und durch Aufsprühen von Wasser mit einem Durchsatz von 26 l/min gekühlt. Alternativ wird das
Gas durch einen Wärmeaustauscher geführt und ab-
-„I gekühlt. Das Gas wird auf etwa 250° C abgekühlt, und Calciumhydroxidpulver wird mit einem Durchsatz
von 40 kg/h eingeleitet und mit dem abgekühlten Abgas kontaktiert, ehe es mit Hilfe eines Sackfilters
abfiltriert wird. Das behandelte Abgas weist bei An-
-,-, wendung der Wassersprühmethode einen Fluorgehalt
von weniger als 1 ppm und bei Anwendung der Wärmeaustauschermethode einen Fluorgehalt von etwa
3 ppm auf.
Zufuhr des mit Fluor reagierenden Pulvers
Das aus dem Kühlaggregat 3 austretende Abgas wird durch eine Rohrleitung 6 geleitet und gelangt in
ein Sackfiltergehäuse 9. Das mit Fluor reagierende Pulver, z. B.: Kalziumhydroxidpulver, wird in die
h, Rohrleitung 6 eingeführt, wodurch das abgekühlte
Abgas mit Pulver beladen wird. Das mit Fluor reagierende Pulver kann in beliebiger Weise gelagert und
befördert werden. Gemäß Fig. 1 wird das Pulver aus
einem Vorratsbehälter 8 mittels einer Förderschnecke befördert und dann mittels einer Luftpumpe zum Einlaß
7 für das mit Fluor reagierende Pulver in der Rohrleitung 6 geführt. Hierzu kann man aber auch
andere Einrichtungen verwenden. Fig. 2 zeigt eine
einfache Zufuhreinrichtung. Das mit Fluor reagierende Pulver gelangt aiss einem Vorratsbehälter 8' in
eine Nebenstromleitung 22 der Rohrleitung 6, und zwar gegebenenfalls mit Hilfe eine Gebläses. Wenn
man das mit Fluor reagierende Pulver zunächst iait
Luft oder Abgas vermischt, so ist es möglich, dieses gleichförmig zuzumischen und den Gehalt an zugemischtem
Pulver konstant zu halten und gleichzeitig ein Verstopfen des Einlasses für das reaktive Pulver
zu verhindern. Es ist in dieser Stufe bevorzugt, das mit Fluor reaktive Pulver in einem Molverhältnis von
1,5 bis 10:1 zur Fluorkomponente des Abgases einzuführen.
Wenn das Molverhältnis geringer als 1,5 ist, so '.yird Abgas mit einem hohen Fluorgehalt abgelassen.
Wenn das Molverhältnis oberhalb 10 liegt, so ist der Filterkoeffizient herabgesetzt, der Gehalt an Fluor
im behandelten Abgas wird jedoch nicht weiter gesenkt.
Ein solch hoher Gehalt ist ferner unwirtschaftlich. Bei einem Mol verhältnis von etwa 1,5 gelingt eine
Senkung des Fluorgehaltes von 200 ppm auf weniger als 3 ppm. Wenn das Molverhältnis etwa 5 beträgt,
so gelingt eine Senkung des Fluorgehalts von 201) ppm auf weniger als 0,5 ppm. Das aus dem Glasschmelzofen
mit einer Temperatur von 900° C austretende und 200 bis 250 ppm der Fluorkomponente enthaltende
Abgas wird durch Aussprühen von Wasser mit einer Geschwindigkeit von 14000 NmVh auf 250° C
abgekühlt und dann wird Kalziumhydroxidpulver (325 Maschen/2,54 cm [Durchtritt]) in den Strom des
abgekühlten Abgases eingeführt und dann mittels eines Glasfaserfiltersacks abfiltriert. Es werden die folgenden
Ergebnisse erhalten:
Nr. | Zufuhr von | Fluorgehalt im |
Ca(OH)2-pulver | Abgas (ppm) | |
Ca/F (Molverhältnis) | ||
1 | 1 | 10-50 |
2 | 1,2 | 1-20 |
3 | 1,5 | 0,5-3 |
4 | 5 | 0,5 > |
10 | 0,5 > | |
6 | 15 | 0,5 > |
Filtrierstufe
Das mit dem mit Fluor reaktivem Pulver vermischte Abgas wird durch die Einlasse 11,11' in das Filtergehäuse
9 eingeführt und mit Hilfe der Glasfasevfiltersäcke 10,10' filtriert. Dabei wird das mit Fluor reagierende
Pulver an den Filtersäcken abgeschieden. Auf diese Weise wird die Umsetzung der Fluorkomponente
im Abgas mit dem reaktiven Pulver herbeigeführt, wobei z. B. CaF2 gebildet wird. Das abgekühlte
Abgas wird durch die Auslässe 12, 12' entlassen und gelangt - gegebenenfalls unter Verwendung eines Gebläses
13 - durch einen Schornstein 14 an die Außenatmosphäre. Es wird angenommen, daß der größte
Teil der Fluorkomponente des Abgases während des Durchströmens der abgeschiedenen Schicht des mit
Fluor reagierenden Pulvers durch das Abgas entfernt wird, da nämlich im Falle eines Bruchs des Filtersacks
nicht umgesetzte Fluorkomponerite im Abgas gefunden wird. Somit ergibt sich deutlich, daß die Umsetzung
der Fluorkomponente mit der abgeschiedenen mit Fluor reagierenden Pulverschicht zur Erzielung
eines verbesserten Fluorabsorptianskoeffizienten äußerst wichtig ist.
Rückgewinnungsstufe
Mit fortschreitender Zeit nimmt die Dicke der abgeschiedenen
Schicht zu. Die abgeschiedene Schicht muß dann von dem Sackfilter entfernt werden und
zum Herunterfallen gebracht werden. Hierzu werden Drosselklappen in den Einlassen 11 und den Auslässen
12 geschlossen, so daß die abgeschiedene Schicht zum Boden 15 des Filtergehäuses herabfällt. Das herabgefallene
Pulver gelangt sodann durch ein Ventil 16 in ein Silo 17. Während der Entfernung der abgeschiedenen
Schicht sollte die Abgasbehandlung vorzugsweise nicht unterbrochen werden. Somit ist es bevorzugt,
nur das eine der Sackfilter von der abgeschiedenen Schicht zu befreien, während das Abgas
ungehindert durch das andere Filter hindurchströmt und normal gereinigt wird. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 werden die im rechten Sackfilter und im linken Sackfilter abgeschiedenen
Schichten alternierend entfernt, indem man das Abgas jeweils durch das andere Sackfilter strömen läßt.
Wenn man ein Filtergehäuse mit vier Sackfiltern verwendet, so findet die Filtrierung jeweils durch drei
Sackfilterkammern statt, während in der jeweils vierten Sackfilterkammer die abgeschiedene Staubschicht
entfernt wird. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 befindet sich in jeder der Filterkammem nur ein Sackfilter.
Gewöhnlich setzt man jedoch eine Vielzahl solcher Sackfilter ein, zum Beispiel IO bis 100 Sackfilter
pro Filterkammer. Darüber hinaus verwendet man gewöhnlich Filtergehäuse mit einer Vielzahl von Filterkammern
(zum Beispiel 3 bis 20 Filterkammem). Bei dieser Ausführungsform werden jeweils ein oder
zwei Sackfilterkammern außer Betrieb gesetzt, um die abgeschiedene Pulverschicht zu entfernen. Die Zahl
der Sackfilter und die Zahl der Sackfilterkammern kann je nach der für die Rückgewinnung ei forderlichen
Zeitdauer und der Filtriergeschwindigkeit ausgewählt werden. Diese Werte hängen wiederum vom
Abgasvolumen ab sowie vom Fluorgehalt und von der Geschwindigkeit, mit der das mit Fluor reagierende
Pulver zugeführt wird, sowie von der Oberfläche der Filter. Zur Entfernung des abgeschiedenen Pulvers
ι vom Filter kann man auch andere herkömmliche Methoden anwenden. Bevorzugt wendet man die Gegendruckmethode
an. Hierbei wird die abgeschiedene Schicht vom Filter abgelöst, indem man Luft aus der
entgegengesetzten Richtung vom Sackfilter zuführt. Die abgeschiedene Schicht besteht z. B. aus Ca(OH)1
und CaF, und befindet sich bei Temperaturen oberhalb 150 C im trockenen Zustand. Somit kann die
abgeschiedene Schicht leicht ohne Beschädigung des Sackfilters abgelöst werden. Wenn Abgase eines
Glasschmelzofens mit Kalziumhydroxid behandelt werden, so wird das herabgefallene Pulver durch das
Ventil 18 aus dem Silo 17 entnommen und in einen Vorratsbehälter 20 überführt und dann diesem Behälter
als Ausgangsmaterial für das Glas entnommen. Die Menge an CaF, hangt ab von dem Fluorgehalt im Abgas
und der Menge an zugeführtem Kalziumhydroxid. Es ist jedoch bevorzugt, vor Wiederverwendung ilt/s
zurückgewonnenen Pulvers eine Analvse hin<;ii'htli<-h
der Komponenten durchzuführen, da der Fluorgehalt nicht konstant ist und da auch andere Verunreinigungen,
z. B. SO , des Abgases abgefangen werden. Das während der Kühlstufe gewonnene hochschmelzende
Material kann ebenfalls dem Glas wieder als Ausgangsmaterial zugemischt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich insbesondere gut in Verbindung mit Glasschmelzofen, da nämlich das
Abfallproblem durch Wiederverwendung der gebildeten Stoffe gelöst werden kann. Wenn man alle
abgeschiedenen Schichten von den Filtersäcken entfernt, so kann man die Zeitdauer, welche erforderlich
ist, um die Behandlung wieder zu beginnen, verkürzen. Dabei wird jedoch Abgas, welches relativ große
Mengen nichtumgeseizier Fiuorkomponenten enthält,
entlassen. Um einen hohen Fluorentfernungskoeffizienten aufrechtzuerhalten, ist es bevorzugt, auf
jeweils einem Teil der Sackfilter die abgeschiedenen Schichten zu belassen. Wenn die abgeschiedene
Schicht mit einer durchschnittlichen Dicke von mehr als 5 mm auf dem Filter verbleibt, so sind die Auswirkungen
der Entfernung des Pulvers nicht drastisch. Wenn eine abgeschiedene Schicht mit einer durchschnittlichen
Dicke von mehr als 7 mm auf dem Filter verbleibt, so findet man keine Störungen. Es ist unmöglich,
das abgeschiedene Pulver gleichförmig zu entfernen. Wenn eine abgeschiedene Schicht mit einer
Dicke von 7 mm verbleibt und Calciumhydroxid mit 50 kg/h in das 200 ppm Fluorkomponenten enthaltende
Abgas eingeführt wird und wenn das Abgas mit einer Geschwindigkeit von 14000NmVh strömt, so
beträgt der Fluorgehalt im filtrierten Abgas nach einer Anfangsphase etwa lppm. Wenn eine abgeschiedene
Schicht mit einer Dicke von 5 mm verbleibt, so wird der Fluorgehalt im filtrierten Abgas erst nach einer
kurzen Zeitspanne auf 1 ppm gesenkt. Wenn die abgeschiedene Schicht jeweils im wesentlichen vollständig
vom Filter entfernt wird, so beobachtet man während einer Anfangszeitdauer einen relativ hohen
Fluorgehalt im filtrierten Abgas. Diese Anfangszeitdauer ist jedoch im Vergleich zur Gesamtbetriebsdauer
relativ kurz. Wenn eine abgeschiedene Schicht mit einer Dicke von mehr als 5 mm insgesamt auf einmal
herabfällt, so besteht die Möglichkeit, daß Abgas mit mehr als 5 ppm und manchmal mehr als etwa
20 ppm nichtumgesetzten Fluors entweicht.
Zu Fig. 2:
Zu Fig. 2:
Das die Fluorkomponenten enthaltende Abgas entweicht einem Ofen 1' und wird in einem Recuperatorrohr
2' abgekühlt, indem man durch den Einlaß
21 Luft einführt. Auf diese Weise wird verhindert, daß mitgerissene, hochschmelzende Materialien an
der Wandung der Rohrleitung 25 abgeschieden werden und erstarren. Im Falle eines Glasschmelzofens
zur Herstellung von Glasfasern kommt es z. B. zur Verdampfung oder zum Mitreißen einer relativ großen
Menge hochschmelzender Materialien. Diese werden abgekühlt, kondensiert und an einer Wandung
einer Rohrleitung während des Durchtritts des Abgases durch die Rohrleitung bei 700 bis 1100° C zum
Erstarren gebracht. Auf diese Weise kommt es leicht zu einem Verstopfen der Rohrleitung bei längerem
Betrieb. Es ist somit erforderlich, die Rohrleitungen zu reinigen. Hierzu dient die Klappe 26. Beim Vorkühlen
des Abgases auf etwa 500 bis 600° C wird der größte Teil der hochschmelzenden Materialien zum
Erstarren gebracht und bildet ein Pulver, welches sich nicht an der Rohrleitung abscheidet und leicht am Bo-
■> den des Kühlers 3 entnommen werden kann. Die Vorkühltemperatur hängt ab von der Art der hochschmelzenden
Materialien, weiche im Abgas mitgerissen werden. Man kann die Kühlung sowohl durch
Luftzufuhr als auch auf andere Weise durchführen.
ι Es ist bevorzugt, hierzu Vorrichtungen einzusetzen,
welche weder eine Fluktuation des Druckes noch eine Fluktuation der Temperatur des Ofens hervorrufen
und welche keine wesentliche Erhöhung des Volumens des zu behandelnden Abgases hervorrufen.
Wenn die Länge der Rohrleitung gering ist oder wenn die Temperatur völlig aufrechterhalten bleibt, so ist
es nicht erforderlich, eine Vorkühlung anzuwenden. Wenn andererseits eine lange Rohrleitung vorgesehen
ist oder wenn die Temperatur nur unvollständig aufrechterhalten bleibt und wenn das Abgas eine relativ
große Menge mitgerissenen hochschmelzenden Materials enthält, so ist es bevorzugt, eine Vorkühlstufe
vorzuschalten. Das durch die Rohrleitung strömende Abgas wird im Kühlaggregat auf 150 bis 400° Cabgekiihlt,
und das erstarrte hochschmelzende Material mit relativ großer Teilchengröße wird am Boden des
Kühlaggregats entnommen. Das abgekühlte Abgas gelangt durch eine Rohrleitung 6 zu den Sackfiltern.
Ein Teil des Abgases wird durch eine Nebenströmungsleitung 22 geführt, und Kalziumhydroxidpulver
wird in dieser Nebenströmungsleitung 22 eingeführt. Auf diese Weise gelingt eine Vormischung des Kalziumhydroxidpulvers
mit dem Abgas. Dieses Vorgemisch 23 wird sodann durch einen Einlaß 7' in das Hauptströmungsrohr 36 eingeführt, so daß das Kalziumhydroxidpulver
gleichmäßig im Abgas dispergiert wird.
Sodann gelangt das Abgas durch Einlasse 11, 11' in das Filtergehäuse 9 und wird mit Hilfe der Sackfilter
10,10' filtriert. Während dieses Filtriervorganges wird die Umsetzung der Fiuorkomponenten vervollständigt.
Nach Durchtritt durch die Filter wird das Abgas durch Auslässe 12,12' aus dem Filtergehäuse entlassen.
Die abgeschiedenen Pulverschichten fallen bei Anwendung von Gegendruck mittels Luftpumpen 24,
24' von den Sackfiltern herab. Wenn zum Beispiel der Filtrierkoeffizient durch Abscheidung des Pulvers auf
den Sackfiltern 10 absinkt, so werden der Einlaß 11 und der Auslaß 12 des zugeordneten Filtergehäuses
mittels der Klappen geschlossen und ein Ventil 16 zur Entnahme des abgeschiedenen Pulvers wird geöffnet,
worauf mittels einer Luftpumpe 24 das Sackfilter 10 einem Gegendruck ausgesetzt wird.
Aufgrund dieses Gegendrucks wird die abgeschiedene Pulverschicht vom Sackfilter 10 abgelöst und
fällt in das Silo 17. Aus diesem Silo 17 gelangt das Pulver schließlich nach Öffnungeines Verschlusses 18
in einen Vorratstank 20.
Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt auch
ι eine Senkung des Gehaltes an SO1 (SO2, SO3) (abgeschieden
als CaSO4) und Ruß. Es gelingt zum Beispiel
eine Senkung des SO2-Gehalts von 1000 bis 1500 ppm
auf weniger als 400 ppm bei Anwendung der Apparatur gemäß Fig. 1.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Fluorkomponenten enthaltendem Ofenabgas durch Abkühlen
des Abgases auf 150 bis 400° C, durch Einführen eines mit Fluor reagierenden Pulvers in den abgekühlten
Abgasstrom, durch Hindurchführen des mit dem Pulver beladenen Abgasstroms durch
mindestens ein Filter unter Abscheidung des Pulvers und durch Entfernen des abgeschiedenen
Pulvers vom Filter, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abgas durch Einsprühen von Wasser
kühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Abgas vor dem Einsprühen des Wassers durch Zuführen von Luft vorkühlt.
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