DE2437494B2 - Reibbremse an einem Scharnier - Google Patents
Reibbremse an einem ScharnierInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Reibbremse an einem Scharnier mit einer Bremstrommel und an die
Innenfläche der Bremstrommel andrückbaren Brems- so backen zum Bremsen und Feststellen der Drehbewegung
von beweglichen Wandteilen, bei der die Bremsbacken und ihre Verbindungsteile au» einem
einzigen Formstück elastischen Werkstoffes bestehen und mit im Inneren des Fonnstückes vorgesehener
gebogener Blattfeder.
Es ist bekannt bewegliche Wandteile mit Rasteinrichtungen
festzustellen. So werden z. B. Fensterläden mit einer Rasteinrichtung aus Bandstahl festgestellt (DE-PS
22 056).
Es ist auch bekannt, Klappen an Möbeln durch Sperrklinken festzustellen (US-PS 15 90 416).
Es ist fernerhin bekannt, zum Halten schwerer Klappen, die von einer vorzugsweise senkrechten in
eine waagerechte Lage geklappt werden, z. B. bei den als »Sekretär« bekannten Möbelstücken, Gleitschienen
mit Schlitten zu verwenden, die in der unteren Endlage des Schlittens über eine Verbindungsstrebe die Klappe
in der waagerechten Lage halten, Dabei sind an dem Schlitten Bremsmittel angebracht die ein allzu heftiges
Herunterschlagen der Klappe vermeiden, wenn sie beim Klappvorgang versehentlich losgelassen wird (Katalog
der Fa. Moellmann, 1969, Seite IV/15).
Eine Bremsvorrichtung, die aus zwei relativ zueinander
drehbaren Lagerteilen besteht Bremstrommel und Bremsbacken, wird in der DE-PS 9 08 230 beschrieben.
Der Aufwand ist hier allerdings relativ groß und kostspielig. Es sind auch Luftdruck-Bremsen bekannt
die das Zuschlagen schwerer Haustüren verhindern. Luftdruckbremsen ähnlicher Art, jedoch mit einer
Rasteinrichtung, werden bei Möbelstücken verwendet bei denen Klappen vorzugsweise in einer waagerechten
Stellung gehalten werden sollen (Katalog der Fa. Moelliiiann,
1969, Seite IV/26).
Die bei den Möbelstücken bekannten Klappenbremsen haben technisch bedingt einen gewissen Platzbedarf.
Ihr Einbau muß sorgfältig vorgenommen weiden und sie lassen beim öffnen der Klappen viel »Technik«
sehen, was aus Gründen der Formgestaltung nicht uiuuci erwünscht ist
Bei modernen Möbeln werden des öfteren Wandteile aus transparenten Werkstoffen verwendet So ist es z. B.
üblich, Plattenspieler mit einer Plexiglashaube abzudekken, die bei Benutzung des Plattenspielers hochgestellt
werden muß und dort in ihrer Lage verharren solL
Der Erfindung Kegt die Aufgabe zugrunde eine
Reibbremse an einem Scharnier der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß das Scharnier gebremst wird, ein Zuschlagen der Haube verhindert wird und die
Haube in jeder Lage stehen bleibt Das Scharnier soll
trotz der Transparenz der Plexiglashaube nicht störend in Erscheinung treten, klein und von gefälligem Äußeren
sein. Seine Konstruktion ist so zu wählen, daß es von ungelernten Arbeitskräften zeitsparend und fehlerlos
montiert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Mittel gelöst Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung siki In den Unteransprüchen
angegeben.
Alle Teile der Reibkupplung sind mit den in der Mengenfertigungstechnik üblichen Mittel (Fließpressen,
Spritzen, Stanzen, Biegen) herstellbar. Die Montage geschieht durch einfaches Zusammensteckea Die
Herstellkosten sind außerordentlich niedrig. Auch bei
der einzigen Handarbeit der Montage, können keine Fehler gemacht werden, da alle Teile formschlüssig
zueinander passen und ein falsches Zusammenfügen nicht möglich ist
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher
er'äutert Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Reibbremse in
ihren Einzelteilen,
Fig.2 eine zusammengesetzte Reibbremse, bei der
das Bremsmoment mittels einer Druckschraube reguliert wird,
Fig.3 eine zusammengesetzte Reibbremse, bei der
das Bremsmoment mittels einer Schwenkhebcl/Stößel-Anordming
reguliert wird.
Die Bremstrommel 1 ist mit dem ersten Arm 1 des
Scharniers formschlüssig und gegebenenfalls stoffschlüssig, z. B. geschrumpft, verbunden. Die Bremstrommel
1 trägt in ihrem Inneren eine umlaufende Nut 3.
Die Bremsbacken 4 und 5 bilden zusammen mit dem U ähnlichen Formstück 6 ein einziges Teil aus einem
elastischen Werkstoff. Die Bremsbacken 4 und 5 lassen
sich vor der Montage infolge der U-ähnlichen Ausbildung des Formstücks 6 leicht zusammendrücken
und in die Bremstrommel einführen, wobei die Bremsbacken in die umlaufende Nut 3 im Inneren der
Bremstrommel 1 einschnappen.
Das U-ähnliche Formstück 6 besitzt radial verlaufend
und sich über den gesamten Durchmesser erstreckend eine dreieckige Aussparung 7 und eine rechteckige
Aussparung 8. In die dreieckige Aussparung 7 wird die im stumpfen Winkel gebogene Blattfeder 9 seitlich
eingeschoben und in die rechteckige Aussparung 8 der zweite Arm 10 des Scharniers.
Die Druckschraube Ii wird in das Gewinde 12 des
zweiten Arms 10 des Sicharniers eingeschraubt und
drückt mit ihrer Spitze 131 in das Loch 14 der Blattfeder 9. Mittels der als Stellschraube mit einem Rändel
ausgebildeten Druckschraube 11 ist eine Verstellbarkeit des Bremsmomentes möglich.
Wird die Druckschraube 11 angezogen, so spreizt sie
die Blattfeder 9 auseinander, wodurch die Bremsbacken 4 und 5 in Richtung der Pfeile 15 und 16 auseinander
gedrückt werden und die Reibung der Bremsbacken gegen die Innenfläche der Bremstrommel 1 Vergrößert
wird.
Mit einem Zwischenring 17 erfolgt eine Anpassung an
die Stärke des ersten Scharnieranns 2.
Die F i g. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung. Hier ist die Druckschraube 11 aus den Fig. 1 und 2 durch einen
glatten Stößel 21 ersetzt Weiterhin ist am zweiten Arm
10 des Scharniers oder auch am U-ähnlichen Formstück 6 eine Halterung 22 für eine Achse 23 angebracht, auf
der der Schwenkhebel 24 mit seiner Handhabe 25 drehbar gelagert ist Der Schwenkhebel 24 trägt an
seinem achsnahen Ende einen Spiralkeil 26, mit dem der Stößel 21 auf die im stumpfen Winkel gebogene
Blattfeder 9 gedrückt wird
In der gezeichneten Stellung ist die Reibbremse festgebremst Wird der Schwenkhebel 24 nach oben
geschwenkt, so wird die Bremswirkung vermindert, bis
sie in der oberen Stellung des Schwenkhebels ganz -to gelöst ist Mittels dieser weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist die erwünschte Druckkraft durch Schwenken des Schwenkhebels 24 schnell einstellbar.
Die Steigung des Spiralkeils 26 wird vorteilhafterweise so ausgebildet, daß kurz vor Erreichen der
festbremsenden Endstellung des Schwenkhebels 24 eine Totpunktüberschreitung stattfindet, um ein Rückfedern
des Schwenkhebels aus der festbremsenden Endstellung zu verhindern. Die Steigung des Spiralkeils 26 muß
somit an dieser Stelle leicht rückläufig sein. Bei rauher Handhabung wird das Grenzbremsmoment überschritten
und die Reibbremse gibt nach, ehe eine Zerstörung einsetzt
Durch eine leichte Drehung der Druckschraube 11 bzw. ein leichtes Schwenken des Schwenkhebels 24 ist
ein Lösen oder Festbremsen der Haube möglich. Die Druckkraft der Bremsbacken 4 und 5 auf die
Innenfläche der Bremstrommel 1 ist so einstellbar, daß ein Zuschlagen der geöffneten Haube, z. B. eines
Plattenspielers, verhindert wird und die Haube in jeder geöffneten Stellung stehen bleibt.
Wird da« die Bremsbacken enthaltende elastische Formstück z. B. aus einem polyamid ähnlichen Werkstoff
gespritzt, so ist die Reibung der Rah'; nicht größer
als die Reibung der Bewegung. Das bedeutet völlige Geräuschfreiheit, also keine Knarr-Geräusche und ein
ganz sanftes Bediengefühl, was bei hochwertigen Konsumgütern von ganz besonderer Wichtigkeit ist
Das Erzeugen der Anpreß-Kraft erfolgt in einem in sich geschlossenen System. Das bewegliche Wandteil
selbst ist hiervon völlig freigehalten. Auf das Wandteil selbst wirkt nur das Bremsmoment
Die Anwendung der hier erläuterten Reibbremse beschränkt sich nicht nur auf Plexiglasdeckel für
Plattenspieler. Die Reibbremse kann mit Vorteil bei vielen Klappen und Deckeln von Möbelstücken und
Konsumgütern aller Art eingesetzt werden. In schwererer Ausführung eignet sie sich auch vorzüglich zum
Feststellen oder zum Bremsen von Fensterläden, von Fenstern, von Türen, usw, deren Zuschlagen, z. B. durch
Zugluft bzw. Wind, verhindert werden soll Ihre geringen Herstellkosten und ihr Bedienungskomfort
sichern ihr eine breite Anwendung.
Claims (5)
1. Reibbremse an einem Scharnier mit einer Bremstrommel und an die Innenfläche der Bremstrommel
andrückbaren Bremsbacken zum Bremsen und Feststellen der Drehbewegung von beweglichen
Wandteilen, bei der die Bremsbacken und ihre Verbindungsteile aus einem einzigen Formstück
elastischen Werkstoffes bestehen, mit im Inneren des Formstückes vorgesehener gebogener Blattfeder,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Bremstrommel (1) und der Bremsbakken
(4, 5) gleichzeitig für die Bremswirkung vorgesehen ist und daß die Blattfeder (9) an einer
Biegestelle zu einem stumpfen Winkel gebogen ist is und eine auf diese Biegestelle wirkende Kraft nach
dem Kniehebelprinzip, zum Andrücken der Bremsbacken an die Bremstrommel, auf die Bremsbacken
übertragbar ist
2. Reibbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
da«l die Bremstrommel (1) in ihrem Inneren
eine umlaufende Nut (3) enthält, in die die
Bremsbacken (4,5) eingreifen und daß die Blattfeder (9) so bemessen ist, daß nach Einsetzen der
Blattfeder (9) in das Innere des Formstückes (6) der 2s
Formschluß zwischen Bremstrommel und Bremsbacken nicht lösbar ist
3. Reibbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck auf die Biegestelle
der Blattfeder (9) durch eine in Richtung der Drehachse des Scharniers wirkende Druckschraube
(11) justierbar eingestellt ist
4. Reibbremse nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle eier Druckschraube (11)
ein Stößel (21) vorgesehen ist, drs beim Drehen des »
beweglichen Wandteiles mit der Kraft Null oder beim Feststellen des beweglichen Wandteiles mit
einer vorbestimmten Kraft auf die Biegestelle der Blattfeder wirkt
5. Reibbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß der Stößel durch eine totpunktüberschreitende
Hebp'anordnung (23, 24, 2S1 26) betätigbar ist
Priority Applications (1)
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DE2437494B2 true DE2437494B2 (de) | 1980-12-18 |
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Family Applications (1)
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DE822056C (de) * | 1950-06-08 | 1951-11-22 | Hermann Hildenbrand | Feststeller fuer Fensterlaeden |
DE908230C (de) * | 1951-12-16 | 1954-04-01 | Steihbach & Vollmann | Drehlager fuer Wende- und Schwingfluegelfenster mit Brensvorrichtung |
-
1974
- 1974-08-03 DE DE19742437494 patent/DE2437494C3/de not_active Expired
Also Published As
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Legal Events
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEWEK VEREINIGTE DEUTSCHE ELECTRONIC-WERKE GMBH, 7 |
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