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Vorrichtung zum Nachstellen der Schneiden eines Werkzeuges an einer
Werkzeugmaschine
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer
Werkzeugmaschine zum automatischen Nachstellen mindestens einer Schneide eines Werkzeuges,
das mit einer durch Drehen nachstellbaren Stelleinrichtung für die Schneide versehen
ist. Dieses Nachstellen soll Abnutzungen der Schneide kompensieren, was insbesondere
bei engtolerierten Bearbeitungsvorgängen (Feinbearbeitung) notwendig ist. Zu diesem
Zweck sind Meßeinrichtungen bekannt, die die bearbeitete Oberfläche des Werkstückes
abtasten und auf Grund einer vorbestimmten Abweichung vom Sollmaß ein Signal, z.B.
einen elektrischen Impuls, abgeben, auf Grund dessen dann die Nachstellung um ein
bestimmtes vorgegebenes Maß erfolgt.
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Vorrichtungen zum Nachstellen mindestens einer Schneide eines Werkzeuges
sind für Werkzeugmaschinen mit antreibbarer Werkzeugspindel entwickelt worden, um
dadurch ein Stillsetzen der Werkzeugmaschine zu vermeiden, was bei einem Nachstellen
der Schneiden von Hand nicht zu vermeiden ist. Wird aber eine Werkzeugmaschine z.B.
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in einer Transferstraße stillgesetzt, dann wirkt sich das äußerst
nachteilig auf den Ausnutzungsgrad der Transferstraße aus.
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Aus diesem Grunde sind z.B. in dem Aufsatz "Automatische Schneidenkorrektur
an umlaufenden Werkzeugen" in der Zeitschrift TZ für praktische Metallbearbeitung,
1973, Seite 339 ff, Vorrichtungen zum automatischen Nachstellen der Schneiden einer
Bohrstange beschrieben, bei denen die Schneiden während des Umlaufens der Bohrstange
nachgestellt werden können. Diese bekannten Vorrichtungen erstrekken sich in einem
Hohlraum in der Längsachse der Bohrstange und können daher nur zum Nachstellen einer
Schneide oder zum gleichzeitigen und zwangsläufigen Nachstellen mehrerer Schneiden
verwendet werden.
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Müssen jedoch die einzelnen Schneiden unabhängig voneinander zu verschiedenen
Zeiten nachgestellt werden, was in der Regel der Fall ist, dann sind diese bekannten
Vorrichtungen unbrauchbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum automatischen
Nachstellen eines Werkzeuges an einer Werkzeugmaschine zu schaffen, die grundsätzlich
sowohl bei Werkzeugmaschinen mit während des Betriebes stillstehendem Werkzeug und
bewegtem Werkstück als auch bei Werkzeugmaschinen mit während des Betriebes umlaufendem
Werkzeug und ruhendem Werkstück verwendbar ist und mittels deren das Werkzeug so
schnell nachgestellt werden kann, daß das Nachstellen innerhalb einer kurzen Nebenzeit
erfolgen kann.
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Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zum Drehen der Stelleinrichtung ein Schraubendreher
axial verschiebbar und drehbar am Gestell der Maschine gelagert und durch einen
Antrieb aus einer Ruhestellung, in der sich der Schraubendreher außer Eingriff mit
der Stelleinrichtung befindet, vorwärts in eine Arbeitsstellung, in der sich der
Schraubendreher im vollen Eingriff mit der Stelleinrichtung befindet, und zurück
verschiebbar und in der Arbeitsstellung um einen vorgegebenen Nachstellwinkel drehbar
ist, daß als Antrieb ein Zylinder-Kolben-Aggregat vorgesehen ist, dessen Kolben
drehfest und gegen die Kraft einer Rückstellfeder axial verschiebbar mit dem Schraubendreher
verbunden ist und in dem am Maschinengestell festgelegten Zylinder von einer Führung
so geführt ist, daß der Kolbenhub in einen Zustellhub, durch den der Schraubendreher
aus seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung verschoben wird, einen Drehhub, während
dessen die Rückstellfeder gespannt und der Kolben zusammen mit dem Schraubendreher
in dessen Arbeitsstellung um den Nachstellwinkel gedreht wird, und einen Leerhub
unterteilt ist, während dessen lediglich die Rückstellfeder um mindestens die Weglänge
zusätzlich gespannt
wird, die der Schraubendreher während seines
Eingriffs mit der Schraube ausführt, und daß mit dem Kolben eine Mitnahmevorrichtung
verbunden ist, die am Ende der Vorwärtsbewegung des Kolbens im Leerhub den Schraubendreher
ergreift und diesen während der anschließenden Rückwärtsbewegung des Kolbens mindestens
im Leerhub aus dem Eingriff mit der Stelleinrichtung herauszieht und vor dem nächsten
Vorwärtshub wieder freigibt. Durch den von einem Antrieb axial verschiebbaren und
drehbaren Schraubendreher wird erreicht, daß das automatische Nachstellen nun so
schnell durchgeführt werden kann, daß es innerhalb der Nebenzeiten erfolgen kann.
Dies ist sowohl bei Werkzeugmaschinen mit stillstehendem Werkzeug und bewegtem,
z.B.
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umlaufendem Werkstück, als auch bei Werkzeugmaschinen, deren umlaufende
Werkzeugspindel in einer bestimmten, der Lage des Schraubendrehers angepaßten Stellung
festlegbar ist, von großem Vorteil, da dadurch die Nachstellung ohne Beeinträchtigung
der Arbeitszeit des Werkzeuges durchführbar ist. Obwohl bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an Werkzeugmaschinen mit umlaufender Werkzeugspindel diese während des
Nachstellens festgelegt werden muß, wirkt sich dies z.B. bei einer Transferstraße
nicht nachteilig auf die Taktzeit aus, weil das Nachstellen innerhalb der Nebenzeiten
durchführbar ist.
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Dadurch, daß als Antrieb ein Zylinder-Kolben-Aggregat vorgesehen ist
~dessen Kolben drehfest und gegen die Kraft einer Ru#ckstellfeder axial verschiebbar
mit einem Schraubuldreher verbunden ist und in dem am Maschinengestell festgelegten
Zylinder in der oben beschriebenen Weise von einer Führung geführt ist, kann das
Nachstellen in der äußerst kurzen Zeit durchgeführt werden, die erforderlich ist,
um den Kolben des Zylinder-Kolben-Aggregats im Vor- und R~uckhub zu bewegen.
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Sollen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung mehrere Schneiden nachgestellt
werden, dann kann dies einmal dadurch erfolgen, daß den verschiedenen Stelleinrichtungen
der Schneiden eine einzige Vorrichtung zugeordnet ist, die verschiebbar und festlegbar
mit dem Maschinengestell verbunden ist, und daß die Schneiden dann nacheinander
und bei verschiedener Schneidenabnutzung in entsprechend verschiedenen Zeitabständen
nachgestellt werden. Das Verschieben
und Festlegen der Vorrichtung
in den verschiedenen Stellungen, die den verschiedenen Stelleinrichtungen zugeordnet
sind, kann in der Zeit erfolgen, in der sich das Werkzeug im Arbeitseinsatz befindet,
so daß die verschiedenen Schneiden dann in verschiedenen Nebenzeiten nachgestellt
werden können.
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In Anbetracht der verhältnismäßig einfachen Bauweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann jedoch auch jeder stelleinrichtung des Werkzeuges eine eigene erfindungsgemäße
Vorrichtung zugeordnet werden, so daß alle diese verschiedenen Vorrichtungen während
einer Nebenzeit gleichzeitig wirksam werden können.
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Für das Rückführen des Kolbens des Zylinder-Kolben-Aggregates kann
in bekannter Weise eine Feder vorgesehen sein. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist ein Zylinder-Kolben-Aggregat mit doppelt wirkendem Kolben vorgesehen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
zum Anzeigen einer den Dreh- und Leerhub überschreitenden Relativverschiebung des
Schraubendrehers gegenüber dem Kolben ein Schalter, vorzugsweise ein berührungslos
schaltbarer elektrischer.Endschalter, vorhanden. Dadurch wird erreicht, daß, wenn
aus irgend einem Grunde beim Kolbenvorschub der Schraubendreher nicht in den Eingriff
mit der Stelleinrichtung kommen kann, z.B. infolge einer unvermeidlichen Verschmutzung,
der Schraubendreher relativ zum Kolben um mehr als den Dreh- und Leerhub verschoben
wird und dadurch der Schalter anzeigt, daß die Nachstellung nicht erfolgt ist.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines durch die Zeichnung schematisch
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Verbindung mit einer Werkzeugmaschine mit umlaufender Werkzeugspiiel und einer
Bohrstange als Werkzeug im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 in Richtung der Bohrstangenachse gesehene
Ansichten des Ausführungsbeispiels, in denen der Schraubendreher in seiner Ruhe-bzw.
seiner Arbeitsstellung dargestellt ist;
Fig.3,4 und 5 zur Bohrstangenachse
senkrechte Axialschnitte der in Fig. 2 mit III bzw. IV und V bezeichneten Abschnitte
des Zylinder-Kolben-Aggregates mit dazugehörigen Ansichten von Teilen der Werkzeugmaschine;
Fig. 6 eine in Richtung des Pfeiles VI in Fig.2 gesehene, abgebrochen und teilweise
geschnitten dargestellte Ansicht.
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Das Ausführungsbeispiel ist an Hand einer Werkzeugmaschine erläutert,
von der in den Zeichnungen nur Teile des Gestells 6 darumlauferdes gestellt sind
und die als/Werkzeug eine Bohrstange 4 aufweist, die beim Anhalten in einer ganz
bestimmten Winkelstellung festlegbar ist. Ein mit einer Schneide 2 versehener Schneidkörper
1 der Bohrstange 4 ist an einem Halter 14 befestigt, der in bekann-#ter Weise ein
Biegegelenk aufweist.
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Die Schneide 2 kann daher durch Drehen einer stelle#nrichtung 8 nachgestellt
werden, die in bekannter Weise ausgebildet ist und z.B. eine in einer Gewindebohrung
3 der Bohrstange 4 9 sitzende Schraube/aufweist, die über eine konische Fläche 10
und einen Druckkörper 12 auf den Halter 14 einwirkt.
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Die Nachstellvorrichtung weist einen Schraubendreher 18 auf, der aus
der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung in die in Fig. 2 und 3 dargestellte Arbeitsstellung
und zurück verschiebbar und in der Arbeitsstellung um einen vorgegebenen Nachstellwinkel
drehbar ist. Als Antrieb für diese Bewegungen des Schraubendrehers 18 ist ein als
Ganzes mit 16 bezeichnetes Zylinder-Kolben-Aggregat vorgesehen, dessen Zylinder
22 am Maschinengestell befestigt ist und dessen Kolben 28 drehfest und gegen die
Kraft
einer Rückstellfeder 72 axial verschiebbar mit dem Schraubendreher
18 verbunden ist.
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Der zwei Teilräume 24 und 26 gegeneinander abdichtende Kolben 28 ist
hohl und weist eine zweiteilige Kolbenstange 30, 32 auf, deren sich vom Kolben 28
nach vorn zur Bohrstange 4 erstreckender vorderer Teil 30 hohl und einstückig mit
dem Kolben 28 ausgebildet ist und deren sich vom Kolben 28 nach hinten erstreckender
hinterer Teil 32 massiv ist und mit dem Kolben 28 verschraubt und durch einen Stift
33 gesichert ist. Der Zylinder 22 ist mit zwei Deckeln 34 und 36 versehen, von denen
der hintere Deckel 34 als Führung für das hintere Teil 32 der Kolbenstange 30, 32
eine Führungshülse 38 bildet. Die angeschraubten Deckel 34 und 36 sind jeweils mit
zwei Dichtungsringen 40 versehen, welche die Deckel gegen den benachbarten Teil
des Zylinders 22 und gegen die Kolbenstangenteile 30 bzw. 32 abdichten. Außerdem
sind der vordere Deckel 36 und das hintere Ende der Führungshülse 38 jeweils mit
blabstreifringen 42 für das vordere und das hintere Teil der Kolbenstange 30, 32
versehen. Die beiden Teilräume 24 und 25 des Zylinders 22 sind über Bohrungen 48
und 52 bzw. direkt mit einander diametral gegenüberliegenden radialen Bohrungen
44 und 46 zum Anschluß zweier nicht dargestellter Druckmittelleitungen verbunden.
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Der Schraubendreher 18 ist mit seinem hinteren Ende im Hohlraum des
vorderen Teiles 30 der Kolbenstange 30, 32 angeordnet und weist einen vorderen kreiszylindrischen
Abschnitt 62 und einen mit einem Kellwellenprdfil versehenen hinteren Abschnitt
64 größeren Durchmessers auf, so daß am Ubergang beider Abschnitte eine Schulter
65 gebildet wird. Das Keilwellenprofil . des Abschnittes 64 des Schraubendrehers
18 bildet mit einem entsprechenden Keiln\:itenprofil der Innenwandung 66 des vorderen
Teiles 30 der Kolbenstange 30, 32 die drehfest2# aber axial verschiebbare Verbindung
zwischen dem Schraubendreher i8 und dem Kolben 28.
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Die mit dem Keilnutenprofii versehene Innenwandung 66 des vorderen
Teiles 30 der Kolbenstange geht über eine Innenschulter 68
in eine
erweiterte kreiszylindrische Innenwandung über. An das hintere Ende des Schraubendrehers
18 ist eine Scheibe 70 angeschraubt, an der sich das vordere Ende einer verhältnismäßig
weichen Rückstellschraubenfeder 72 abstützt, deren hinteres Ende gegen das benachbarte
Ende des hinteren Teiles 32 der Kolbenstange drückt. Der hintere Abschnitt 64 des
Schraubendrehers 18 trägt einen axial verschiebbaren Außenring 74, an dem sich das
hintere Ende einer den Abschnitt 64 umfassenden Dämpfungs-Schraubenfeder 78 abstützt,
deren vorderes Ende an der Innenschiter 68 anliegt. Durch die Schraubenfedern 72
und 78 wird der Schraubendreher 18 in seiner Normallage gegenüber der Kolbenstange
30, 32 und damit gegenüber dem Kolben 28 gehalten.
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In dieser Normallage liegt die Schulter 65 des Schraubendrehers 18
in einem Abstand außerhalb des Hohlraumes des vorderen Teils 30 der Kolbenstange,
wie das in Fig. 1 dargestellt ist.
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Das vordere Ende des vorderen Abschnittes 62 des Schraubendrehers
18 ist als Mehrkantmitnehmer 60 ausgebildet, der einer Mehrkantaussparung 54 der
Stellvorrichtung 8 angepaßt ist. Der Gesamthub des Kolbens 28 und damit der Kolbenstange
30, 32 ist in drei Teilhube unterteilt, nämlich in einen Zustellhub, einen Drehhub
und einen Leerhub. Während des Zustellhubes wird der Schraubendreher 18 in seiner
Normallage gegenüber der Kolbenstange 30, 32 ohne Drehung um seine Achse der Stelleinrichtung
8 zugeführt, bis sein Mehrkantmitnehmer 60 vollständig in die Mehrkantaussparung
54 eingedrungen ist. Während des Drehhubes wird anschließend der Schraub####den
seren gewünschten Nachstellwinkel, z.B. um 600, gedreht. Während dieses Drehhubes
bewegt sich der Schraubendreher gleichzeitig relativ zur Kolbenstange 30, 32 um
die Weglänge des Drehhubes gegen die Kraft der Ruckstellfeder 72 axial aus seiner
Normallage gegenüber dem Kolben 28 heraus. Während des Leerhubes setzt der Schraubendreher
diese die Rückstellfeder 72 spannende Bewegung ohne Drehung fort. Am Ende des Leerhubes
wird dann der Schraubendreher von einer Mitnahmevorrichtung 20 erfaßt, die ihn erst
wieder freigibt, wenn beim Rückhub des Kolbens 28 der Mehrkantmitnehmer 60 völlig
aus der
Mehrkantaussparung 54 herausgetreten ist, um beim Rückhub
ein Zurückdrehen der Stelleinrichtung 8 zu vermeiden.
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Für diese Unterteilung des Kolbenhubes ist das hintere Teil 32 der
Kolbenstange 30, 32 mit einer Nut 56 versehen, die drei Abschnitte aufweist, nämlich
zwei dem Zustell- bzw. Leerhub des Kolbens 28 zugeordnete Endabschnitte Z und L,
die parallel zur Aggregatachse 50 verlaufen und um diese gegeneinander versetzt
sind, und einen dem Drehhub des Kolbens 28 zugeordneten Mittelabschnitt D, der die
Endabschnitte Z und L im wesentlichen längs einer Schraubenlinie verbindet. In die
Nut 56 greift ein als radialer Bolzen ausgebildeter Führungskörper 58 ein, der im
hinteren Deckel 34 gelagert ist. Der Mittelabschnitt D der Nut 56 erstreckt sich
entsprechend dem gewünschten Nachstellwinkel über einen Winkelbereich von 600. Die
Länge des hinteren Endabschnittes L der Nut 56 muß so bemessen sein, daß während
der Rückbewegung des Kolbens 26 zusammen mit dem durch die Mitnahmevorrichtung 20
festgehaltenen Schraubendreher 18 der Führungskörper 58 erst in den Mittelabschnitt
Dseintritt, wenn der Mehrkantmitnehmer 60 des Schraubendrehers 18 die Mehrkantaussparung
54 vollständig verlassen hat.
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Die als Rastvorrichtung ausgebildete Mitnahmevorrichtung 20 ist am
verjüngten freien Ende des vorderen Teiles 30 der Kolbenstange 30, 32 mittels eines
rechtwinkligen Winkelstückes 92 befestigt, dessen beide Schenkel 90 und 116 in der
Fig. 6 bzw. 3 im Schnitt dargestellt sind. Sie weist als Mitnehmer einen Rastbolzen
80 auf, der in einer Bohrung 88 im Schenkel 90 des Winkelstückes 92 geführt ist
und mit seinem dem Schraubendreher 18 benachbarten Ende 82 durch eine radiale Bohrung
84 im vorderen Teil 30 der Kolbenstange 30, 32 greift und sich beim Zustell-und
Drehhub während des Vorwärtshubes des Kolbens 28 mit der Kraft einer Feder 21 am
hinteren Abschnitt 64 und am Ende des Leerhubes am vorderen Abschnitt 62 des Schraubendrehers
18 abstützt und so vor der Schulter 65 einrastet und dadurch den Schraubendreher
18 beim Rückhub des Kolbens 28 mitnimmt. Das aus dem
Schenkel 90
des Winkel stückes 92 herausragende Ende 100 des Rastbolzens 80 trägt ein Außengewinde,
auf das eine Mutter 102 mit einer dem Winkelstück 92 zugekehrten kegelstumpfförmigen
Fläche 104 aufgeschraubt ist, die durch eine Kontermutter 106 gesichert ist. Die
Fläche 104 wirkt am Ende des Kolbenrückhubes mit einer korrespondierenden schrägen
Fläche 108 zusammen, wodurch der Rastbolzen 80 aus seinem Eingriff vor der Schulter
65 radial nach außen herausgezogen wird und den Schraubendreher 18 freigibt, so
daß dieser durch die Kraft der Feder 72 wieder in seine Normallage zurückgestellt
wird, wo er von der Dämpfungsfeder 78 aufgefangen wird. Die schräge Fläche 108 ist
an einem an dem vorderen Deckel 36 des Zylinders 22 angeschraubten Teil 110 ausgebildet.
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Zur Begrenzung des Hubes des Kolbens 28 des vorzugsweise hydraulisch
betätigten Zylinder-Kolben-Aggregates 16 dienen elektrische Endschalter 126. Am
hinteren Ende 120 des hinteren Teils 32 der Kolbenstange sitzt, gesichert durch
einen Gewindestift 122, ein zwei kegelstumpfförmige, einander abgekehrte Flächen
aufweisender Schaltnocken 124 für die beiden Endschalter 126, deren Gehäuse an einer
Schiene 128 befestigt sind, die ihrerseits am hinteren Deckel 34 des Zylinders 22
angeflanscht ist. Die Endschalter 126 weisen parallel zur Aggregatachse 50 hin-
und herbewegbare Taster 130 auf, welche durch den Schaltnocken 124 mittels der jeweils
zugeordneten kegelstumpfförmigen Flächen in Schaltstellungen verschoben werden,
bei denen die weitere den Kolbenhub verursachende Zufuhr des Druckmittels gesperrt
wird.
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In Fällen, in denen z.B. durch Verschmutzung der Mehrkantaussparung
54 der Stelleinrichtung 8 der Mehrkantmitnehmer 60 des Schraubendrehers 18 nicht
in die Mehrkantaussparung 54 eindringen kann, wird der Schraubendreher 18 während
des Drehhubes gedreht, ohne hierbei die Stelleinrichtung 8 zu betätigen.
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Um solche Zwischenfälle anzuzeigen, ist ein berührungslos schaltbarer
elektrischer Endschalter 114 vorgesehen, der eine z.B.
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kapazitiv oder induktiv mit einem metallischen Betätigungsteil 118
zusammenwirkende
Führfläche 112 aufweist. Der Endschalter 114 ist am Schenkel 116 des Winkelstückes
92 (Fig. 3) angeordnet, während das Betätigungsteil 118 am vorderen Abschnitt 62
des Schraubendrehers 18 befestigt ist. Sobald der Abstand zwischen der Kontaktfläche
112 und dem Betätigungsteil 118 eine bestimmte Größe unterschritten hat, wenn also
die Relativverschiebung des Schraubendrehers 18 gegenüber dem vorderen Teil 30 der
Kolbenstange größer ist als die Summe des Drehhubes und des Leerhubes, zeigt der
Schalter 114 dies an, so daß die Bedienungsperson das Notwendige veranlassen kann.
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Für das oben beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
der Nachstellvorrichtung ergibt sich folgende Wirkungsweise Wenn die Nachstellvorrichtung
zwischen zwei Verstellvorgängen, z.B. während des Betriebes der Werkzeugmaschine,
außer Betrieb ist,befinden#sich der Kolben und die Kolbenstange 30, 32 in ihrer
rückwärtigsten Stellung, bei der der Schaltnocken 124 den Endschalter 126 betätigt
und bei der der Rastbolzen 80 durch das Zusammenwirken seiner kegelstumpfförmigen
Fläche 104 mit der maschinengestellfesten Gegenfläche 108 so weit gegen die Kraft
der Feder 21 gelüftet ist, daß die Schulter 65 des Schraubendrehers 18 freigegeben
ist und dieser sich in seiner Normallage gegenüber der Kolbenstange 30, 32 befindet,
bei der die auf seinem hinteren Ende aufgeschraubte Scheibe 70 sich über den Ring
74 auf der Dämpfungsfeder 78 abstützt. In einer Nebenzeit der Werkzeugmaschine,
bei der sich z.B. die Werkzeugspindel in ihrer Ruhestellung befindet, kann nun jederzeit
die Nachstellung der Schneide 2 dadurch erfolgen, daß dem oberen Teilraum 26 des
Zylinders das Druckmittel, z.B. Öl, zugeführt wird, wodurch der Kolben 28 seinen
Vorwärtshub ausführt und dabei während des Zustellhubes den Schraubendreher 18 bis
zum Eingriff seines Mehrkantmitnehmers 16 in die Mehrkantaussparung 54 vorschiebt,
dann während de,s Drehhubes den Schraubendreher 18 um den Nachstellwinkel dreht,
wobei die Feder 72 um diesen Drehhub gespannt wird und anschließend im Leerhub die
Schraubenfeder 72 um diesen Leerhub
noch zusätzlich spannt, bis
der Rastbolzen 80 von der Außenfläche des hinteren Abschnittes 64 des Schraubendrehers
18 auf die Außenfläche des vorderen Abschnittes 62 des Schraubendrehers an der Schulter
65 herabgleitet und so den Schraubendreher in dieser Stellung mit der Kolbenstange
30, 32 verriegelt.
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Bei dem sich sofort anschließenden Rückhub des Kolbens 28 wird der
Schraubendreher 18 aus seinem Eingriff mit der Stelleinrichtung 8 herausgezogen,
dann während des Drehhubes um den Nachstellwinkel zurückgedreht und in die oben
beschriebene rückwärtigste Stellung zurückbewegt, in der der Schraubendreher vom
Rastbolzen 80 wieder freigegeben wird und von der Feder 72 in seine Normallage bewegt
wird, in der er von der Dämpfungsfeder 78 aufgefangen wird.
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Aus der oben beschriebenen Wirkungsweise geht hervor, daß das Nachstellen
der Schneide um einen bestimmten vorgegebenen Betrag in einer Zeit erfolgen kann,
die der Kolben 28 für seinen Vor- und Rückhub braucht. Dadurch ist gewährleistet,
daß das Nachstellen schon in einer ganz kurzen Nebenzeit durchführbar ist, so daß
auch bei einem Einsatz der Werkzeugmaschine in einer Bearbeitungsanlage, z.B. in
einer Transferstraße, ein Stillsetzen dieser für das Nachstellen einer Schneide
des Werkzeuges nicht erforderlich ist. Da die beschriebene Nachstellvorrichtung
eine verhältnismäßig einfache und nicht kostspielige Bauweise hat, können an einer
Werkzeugmaschine zum Nachstellen verschiedener Schneiden mehrere solcher Nachstellvorrichtungen
vorgesehen sein. Die Nachstellvorrichtung kann aber auch in geeigneten Führungen
verstellbar mit dem Maschinengestell verbunden sein, so daß sie z.B. während des
Betriebs der Werkzeugmaschine zum Nachstellen einer anderen Schneide versetzt werden
kann.
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Die Erfindung ist im Vorstehenden an Hand einer Werkzeugmaschine mit
einer Bohrstange erläutert. Die erfindungsgemäße Nachstellmit drehbaren Werkzeugen
vorrichtung kann jedoch an jeder beliebigen Werkzeugmaschine/ verwendet werden,
bei der die Werkzeugspindel in einer bestimmten
Stellung gegenüber
der Nachstellvorrichtung festlegbar ist und bei der die dort verwendeten Werkzeuge
drehbare Stelleinrichtungen für nachzustellende Schneiden aufweisen. Ein bevorsind
z.B.
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zugtes Anwendungsgebiet/Plandrehköpfe zum Plandrehen von Werkstückoberflächen
mit nachstellbaren Schneiden.
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Die erfindungsgemäße Nachstellvorrichtung kann aber auch bei Werkzeugmaschinen
mit feststehenden Werkzeugen und sich relativ zum Werkzeug bewegenden Werkstücken
verwendet werden, z.B.
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bei Drehmaschinen od.dgl..