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Verdämmung für eine rückstoßfreie Abschußvorrichtung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Verdämmung für eine rückstoßfreie Abschunvorrichtung, bestehend
aus im Abschußrohr über Stützelemente abgestützte und stapelweise zusammengefaßte
Blättchen aus inertem Material zwischen hinterem Bremsring und hinterem Treibspiegel
des beidseitig offenen Abschußrohres.
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Nach der DT-OS 2 123 411 ist es bekannt, als Verdämmung mehrere nebeneinander
angeordnete Stapel aus übereinander
geschichteten Blättchen zu benützen,
die die Form von Kreisringsektoren aufweisen. Die Blättchenstapel sind durch radial
gerichtete Stützleisten aus leichtem, gut zerteilbarem Material im Rohr abgestützt
und durch am Treibspiegel befestigte Schnüre zusammengehalten. Der Gesamtdurchmesser
der derart aufgebauten Verdämmung ist unterkalibrig bzw. gleich oder kleiner als
der Austrittsdurchmesser des Abschußrohres.
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Das Zusammenfügen einer Vielzahl von Blättchen zu einem Stapel und
mehrerer Stapel zu einer Verdämmung ist sehr zeitraubend und bedarf besonderer Vorrichtungen.
Da die Stirnseiten der Stapel ebenflächig, die Stirnseiten der Treibspiegel aus
hier nicht zu erörternden Gründen aber konkav gekrümmt sind, muß ferner eine den
freien Raum ausfüllende Zwischenschicht eingefügt werden, welche in aller Regel
aus feinkörnigem Sand besteht. Dieser behindert, wie die Erfahrung gezeigt hat,
das funktionsgerechte Abbremsen des die Stapel beschleunigenden Treibspiegels und
läßt sich bei der Fertigung ebenfalls schlecht handhaben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine rückstoßfreie Abschunvorrichtung
eine aus Blättchen bestehende Verdämmung zu schaffen, deren einzelne Blättchen eine
die Montage erleichternde Form aufweisen und die nach ihrer Stapelbildung vom Treibspiegel
unmittelbar beaufschlagbar sind, so daß Zwischenschichten nicht mehr benötigt werden.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die den
Stapel bildenden Blättchen schmale rechteckförmige Streifen sind, die an ihrer einen
schmalen Stirnseite eine der zugewandten Stirnseite des Treibspiegels entsprechende
Form aufweisen und im Stapel radial stehend oder nach Art einer Evolvente aneinanderliegend
sich parallel zur Längsachse des Abschußrohres erstrecken.
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Die einzelnen Streifen können dabei einen rechteckigen, oder aber
auch einen keilförmigen Querschnitt aufweisen.
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Die Streifen können aber auch trapezförmig sein und an der breiteren
Stirnseite eine der zugewandten Stirnseite des Treibspiegels entsprechende Form
aufweisen, während die kürzere Schmalseite geradlinig ausgebildet ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Stützelemente jeweils
paarweise angeordnete äußere und innere Führungsringe aus geschäumtem Kunststoff,
zwischen denen der durch eine Bandage zusammengehaltene Stapel angeordnet ist.
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Schließlich sind am Ende des Abschunrohres dem Auftrennen der Führungsringe
und der Bandage dienende Trennmesser angeordnet.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der einzelnen Blättchen kann
eine optimale Anpassung des Stapels an die Kurvenform der zugewandten Stirnfläche
des Treibspiegels erzielt werden. Zwischenschichten in Form von Sandfüllungen entfallen,
so daß der Treibspiegel unmittelbar auf den Stapel wirken kann. Bei gleicher Masse
werden weniger Blättchen benötigt, die infolge ihrer größeren Fläche beim Ausstoßen
in den Luftraum hinter dem Abschußrohr früher zum Stillstand kommen. Der Sicherheitsbereich
hinter der Abschußvorrichtung kann verkleinert werden. Die Reibung der längs der
Rohrachse liegenden Blättchen an der Innenwandung des Abschußrohres ist geringer
als bei querliegenden Blättchen, da der Stapel bis zum Verlassen des Rohres seine
Konfiguration beibehält und durch die Beschleunigungskräfte nicht ausbeult. Das
Stapeln der streifenförmigen Blättchen ist bedeutend leichter als das der kreissektorförmigen
Blättchen, die als Stapel besonders leicht auseinanderfallen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand dreier in der Zeichnung
dargestellter
ausführungsbeispiele beschrieben.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 einen Langsschnitt durch den hinteren
Abschnitt einer Abschunvorrichtung mit einer Verdämmung gemäß der Erfindung; Fig.
2 einen Querschnitt durch die Verdämmung nach der Linie II-II in Fig. 1; Fig. 3
einen Teilschnitt längs der Linie III-III in Fig. 1; Fig. 4 einen Schnitt durch
eine zweite Ausführungsform der Verdämmung gemdß der Erfindung; Fig. 5 eine Seitenansicht
eines einzelnen Blättchens der erfindungsgemäßen Verdämmunq und Fig. 6 eine Seitenansicht
einer anderen Ausführungsform eines Blattchens der Verdämmung nach Fig. 1.
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In einem beidseitig offenen Abschunrohr 1 einer nur teilweise dargestellten
rückstonfreien Abschußvorrichtung ist hinter einer hier nicht dargestellten Treibladung
- der ein weiterer ebenfalls nicht dargestellter Treibspiegel und ein Geschoß vorgeschaltet
ist - ein Treibspiegel 2 mit einem Verbindungsstück 3 angeordnet, das von einer
Schraube 4 gehalten ist.
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Dem Treibspiegel ist am hinteren Ende des Rohres 1 ein Bremsring 5
zugeordnet, durch den beim Einsatz der Abschußvorrichtung der von der Treibladung
beschleunigte Treibspiegel 2 abrupt abgebremst wird.
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Eine als Gegenmasse zu dem zu beschleunigenden hier nicht dargestellten
Geschoß dienende Inertmasse, im nachfolgenden als Stapel 6 bezeichnet, besteht aus
einer Vielzahl von in Fig. 5 dargestellten, schmalen rechteckförmigen Streifen 6a
von rechteckförmigem Querschnitt. Die eine'dem Treibspiegel 1 abgewandte'schmale
Stirnseite 7 der Streifen ist jeweils geradlinig, die andere.dem Treibspiegel zugewandte
schmale Stirnseite 8 dagegen kreisbogenförmig ausgebildet und entspricht
in
ihrer Linienfshrung exakt dem kreisbogenförmigen Querschnitt des Treibspiegels 2,
dessen dem Stapel 6 zugewandte Stirnseite 9 kugelkalottenförmig ausgebildet ist.
Die Blattchen 6a sind an ihrem vorderen und hinteren Ende mit Hilfe zweier innerer
Stützringe 10 und 11 und zweier äußerer Führungsringe 12 und 13 und einer um diese
Ringe und die Bllttchen geführten Schnur 14 zu dem genannten Stapel zusammengefant,
der mit Hilfe der Führungsringe sich an der Innenwandung des Abschußrohres abstützt.
Um die Reibung zu verkleinern, weist die außenmantelfläche des Führungsringes 12
Stege 12' auf, die an der Innenmantelflache des Abschußrohres anliegen.Die Schnüre
sind mit ihren einen Enden mittels der Schraube 4 im Treibspiegel 2 verankert. Nach
der Stapelung der Bldttchen - etwa 470 Stück 0,2 mm diCke Blättchen aus PVC ergeben
einen Stapel - wird, um ein Aufbeulen des Stapels in Längsrichtung zu vermeiden,
dieser an der Außenmantelfläche längs des freien Raumes zwischen diesen Ringen von
einem dünnen Band 15 umwickelt. Diese Umwickelung umfaßt auch die anderen Enden
der Schnüre 14. Das hintere Ende des Stapels ist von dünnen Deckscheiben 16 abgedeckt,
die von den bereits genannten Schnüren 14 in der in Fig. 1 dargestellten Lage gehalten
werden.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, weisen die Blättchen 6a eine größere Breite
auf als es dem radialen Abstand zwischen den Außendurchmessern der Stützringe und
den Innendurchmessern der Führungsringe entspricht und sind daher in Form einer
Evolvente vorgeformt, um den zylinderringförmigen Raum zwischen den genannten Stütz-
und Führungsringen auszufüllen.
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Schließlich sind am hinteren Ende des Abschußrohres Trennmesser 17
vorgesehen, die in einem auf das Ende des Abschußrohres aufgeschraubten Abschlußring
18 befestigt sind. Die Trennmesser 17 ragen in den Weg der aus Kunststoff bestehenden
Führungsringe 12 und 13 und der Umwicklung oder Bandage 15 und zerteilen diese,
sobald sie beim noch zu beschreibenden Ausstoß des Stapels die Trennmesser passieren.
*)geschäumtem
Beim Auslösen der hier nicht dargestellten Treibladung,
die im bschunrohr zwischen zwei der in Fig. 1 dargestellten Treibspiegel geordnet
ist, wird der dargestellte Treibspiegel 2 beschleunigt und in bezug auf Fig. 1 nach
rechts bewegt und auf diesem Wege vom Bremsring 5 abrupt abgebremst.
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Der gleichzeitig mit dem ebenfalls nicht dargestellten Geschoß beschleunigte
Stapel wird dabei nach hinten aus dem Abschußrohr mit hoher Geschwindigkeit herausgeschoben.
Beim Abbremsen des Treibspiegels zerreisen die Schnüre 14 infolge der dabei auftretenden
Massenkräfte. Da vorher über die Trennmesser 13 die Führungsringe und die Bandage
15 aufgetrennt worden sind, verlieren diese und die Stützringe ihre feste Zuordnung
zum Stapel, und die einzelnen Bluttchen können sich in dem Luftraum hinter der Abschußvorrichtung
aufgrund der an den BldEtchen angreifenden Luftkräfte frei verteilen. Die eine große
Oberfläche pro Masseneinheit aufweisenden Bldttchen haben einen relativ großen Luftwiderstand,
so dan nch kurzer Flugzeit ihre kinetische Energie verbraucht ist und sie zum Erdboden
fallen.
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Bei der in Fig. 4 - teilweise auch aus Fig. 3 zu ersehen -dargestellten
zweiten Ausführungsform besteht der Stapel 6 aus einzelnen Blättchen 6b, die dieselbe
rechteckige Form wie die Blättchen 6a, vgl. Fig. 4, aufweisen, jedoch im Querschnitt
keilförmig ausgebildet sind. Infolge ihrer Keilform füllen diese bei ihrem radialen
Aneinanderfügen den zylinderringförmigen Raum zwischen den Stütz- und Führungsringen
12,13 bzw.
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lo und 11 aus, so daß sich in diesem Fall die Verwendung vorgeformter
Blättchen erübrigt.
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Der Stapel 6 kann aber auch aus Blättchen 6c bestehen, die eine trapezförmige
Konfiguration aufweisen, wie dies Fig. 5 zeigt. Die Anpassung an die Stirnseite
9 des Treibspiegels 2 erfolgt an der breiteren Schmalseite 8', während die kürzere
Schmalseite 7' ebenfalls geradlinig ausgebildet ist.
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Patentansprüche: