DE2434054C3 - Belastungsvorrichtung fur einen Probepfahl - Google Patents
Belastungsvorrichtung fur einen ProbepfahlInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D33/00—Testing foundations or foundation structures
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Description
Die Erfindung betrifft eine Belastungsvorrichtung für einen Probepfahl der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
Mit einer solchen Belastungsvorrichlung wird die Belastungsfähigkeit von Gründungen, insbesondere
Pfahlgründungen, geprüft, um die maxima'c Tragfähigkeit von Pfählen, Pfeilern und dergleichen sowie das
Setzverhalten des Baugrundes zu untersuchen.
Bei einer bekannten Belastungsvorrichtung werden mehrere, als Verankerung dienende Pfähle in einem
möglichst großen Abstand vom Probepfahl in den Boden eingetrieben. Ein biegefester Träger wird dann
so auf die oberen Enden der Pfähle aufgelegt, daß seine Mitte sich über dem Probepfahl befindet. Eine
hydraulische Presse wird zwischen dem oberen Ende des Probepfahls und der Unterseite dieses biegesteifen
Trägers angeordnet und übt eine nach unten gerichtete Kraft auf den Probepfahl aus, wobei sie sich an dem
biegesleifen Träger abstützt.
Bei dieser Belastungsvorrichtung ist ein sehr schwe rcr Träger erforderlich, wenn die anderen Pfähle soweit
von dem Probepfahl angeordnet werden sollen, daß sie die Kräfteverteilung im Untergrund und die Bodenbeanspruchung
nicht beeinflussen. Bei der Benutzung einer solchen Belastunpsvorrichtung wird für die
Bewegung des Trägers ein schwerer Kran benötigt, so daß die Kosten für eine Prüfung sehr hoch sind.
Es wird manchmal versucht, die Kosten dadurch zu verringern, daß die Pfähle in relativ kurzem Abstand
vom Probepfahl angeordnet werden, da man mit einem leichteren Träger arbeiten kann. Die erhaltenen
Ergebnisse sind jedoch häufig falsch, da die nach oben gerichteten, auf die Pfähle wirkenden Kräfte durch den
Boden auf den Probepfahl übertragen werden.
Und schließlieh muß die zur Erzeugung der vertikalen
Kraft benötigte Presse häufig nachgestellt werden, wenn das Setzverhalten des Bodens über einen längeren
Zeitraum gemessen werden soii, da der verwendete Träger starr und biegesteif ist und sich die Belastung
etwas verringert, wenn sich der Probepfahl im Boden setzt, also etwas nach unten bewegt
Aus dem DE-GM 67 52 233 ist eine Belastungsvorrichtung bekannt, bei welcher der Mittelpfosten als
Stahlrohr ausgebildet ist, das an seinem oberen Ende eine zylindrische Kappe für die Befestigung von
Zuggliedern aufweist
Eine Belastungsvorrichtung der angegebenen Gattung ist schließlich aus »Die Bautechnik«, 1973, Heft 1,
Seiten 9 bis 11, bekannt Dabei ist das über dem Probepfahl angeordnete räumliche Fachwerk unverschieblich
ausgebildet, am die für die Vertikalbelastung
benötigten und durch die Pressen erzeugten Kräfte aufnehmen zu können. Bei dieser Vorrichtung laufen die
Druckstreben von Ankerpfahl zu Ankerpfahl durch, so daß sie zusätzlich auf Biegung beansprucht werden.
Diese Träger erschweren den Transport und die Aufstellung der Vorrichtung.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Belastungsvorrichtung wird schließlich noch darin gesehen, daß zur
Messung der Verfestigung und des Setzverhaltens des Bodens über einen größeren Zeitraum die Vertikalbelastung
regelmäßig und häufig nachgestellt werden muß. Denn wegen der verwendeten starren, bzw. biegesleifen
Träger verringert sich die einmal eingestellte BeIastungskraft kontinuierlich, wenn sie der Probepfahl
»setzt«, also etwas nach unten bewegt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Belastungsvorrichtung für einen Probepfahl der
angegebenen Gattung zu schaffen, bei der bei großem Abstand zwischen Probepfahl und Ankerpfählen die
Bodenverfestigung und das Setzverhalten über einen langen Zeitraum gemessen werden können, ohne daß
die Vertikalbelastung häufig nachgestellt werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Ausführungsformen sind in den Untcransprüchen zusammengestellt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere auf folgender Funktionsweise: Wenn die
Presse betätigt wird, werden der Mitlelpfosten angehoben und die Zugglieder gegenüber den horizontalen
Druckstreben und den Ankerpfählen gespannt. Dabei gleitet der Mitlelpfosten in dem Druckring, so daß die
Druckstreben in ihren horizontalen Lagen bleiben. In dieser Stellung können die Messungen üblicherweise
durchgeführt werden. Da die Zugglieder beispielsweise durch Seile gebildet werden, die eine hohe Zugfestigkeit
und einen geringen Querschnitt haben, werden sie durch die von der Presse ausgeübten Kräfte sehr stark
gestreckt.
Setzt sich nun der Probepfahl etwas, d. h., bewegt er sich etwas nach unten, so wird der Mittelpfosten durch
die Zugglieder ebenfalls nach unten gedrückt, da die Zugglieder aufgrund ihrer Elastizität wieder ihre
ursprüngliche Form und Länge einnehmen wollen. Der Mittelpfosten verschiebt sich also in dem Druckring, so
daß sich die auf den Probepfahl ausgeübte Vertikalbelastung nur sehr langsam ändert. Die Presse muß also nur
in relativ großen Zeitabständen betätigt und damit die Belastungsvorrichtung nachgespannt werden, um die
Vertikalbelastung nachzustellen.
Da diese Belastungsvorrichtung keinen massiven Träger und kein starres, räumliches Fachwerk, sondern
nur relativ leichte Teile benötigt, die ohne Schwierigkeiten und insbesondere ohne schwere K-äne auf der
Baustelle montiert werden können, sind die Aufstellungskosten für die Belastungsvorrichtung relativ
gering. Dabei können auch die Ankerpfähle in relativ
großen Abständen von dem Probepfahl angeordnet werden, ohne daß schwere, massive, horizontale,
biegesteife Träger erforderlich sind. Und schließlich lassen sich die verwendeten Einzelteile auch leicht
transportieren, so daß nun an Stellen Belastungsprüfungen vorgenommen werden können, die mit schweren
Transportern nicht zu erreichen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Belastungsvorrichtung gemäß der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Aufbau für die Belastungsprüfung nach der Erfindung, zum Teil im Schnitt,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie A -A in F i g. 1 und J<
> F i g. 3 eine Abänderung des Druckrings.
Ein zu belastender Probepfahl 1 ragt mit seinem oberen Ende aus dem Baugrund 2 heraus. Um den
Probepfahl 1 sind vier Beton-Ankerpfähle 3 vorgesehen, von denen in F i g. 2 lediglich drei dargestellt sind. Diese 2r>
Ankerpfähle 3 sind jeweils an einer Ecke eines Quadrats angeordnet, wobei sich der Probepfahl 1 in der Mitte
befindet. Jeder Ankerpfahl ist mit einem pilzförmig verbreiterten Fuß 4 versehen, so daß Kräften in
Richtung nach oben ein Widerstand entgegengesetzt m wird. Jeder Ankerpfahl 3 ist mit vier senkrechten Boken
5 versehen, die in Beton eingebettet sind und auf der oberen horizontalen Fläche des Ankerpfahls 3 vorstehen.
Der Aufbau für die Belastungsprüfung weist eine r>
hydraulische Presse 6 auf, die auf der flachen Oberseite des Probepfahls 1 miltig angeordnet ist, wobei der
Kolben 8 der hydraulischen Presse 6 nach oben gerichtet ist. Am oberen Ende dieses Kolbens ist
konzentrisch zu diesem ein steifer, senkrechter Mittel- 4»
pfosten 9 in der Form eines dickwandigen Stahlrohres so angeordnet, daß seine Achse im wesentlichen
lotrecht verläuft. Am oberen Abschnitt dieses Mittelpfostens ist konzentrisch ein zylindrischer Block 10 für die
Befestigung von vier Zuggliedern 11 vorgesehen. «
Der Mittelpfosten 9 ist mit seinem unteren Ende in einem Druckring 12 verschiebbar angeordnet, dessen
Innenbohrung etwas größer ist als der Außendurchmesser des Mittelpfostens, wobei der Außenumfang dieses
Druckrings 12 an vier Stellen mit einer Ausnehmung 13 V)
versehen ist, die gleichen Abstand voneinander haben. Von dem Druckring 12 aus erstrecken sich in radialer
Richtung vier horizontal verlaufende Drucksireben 14 zu den vier Ankerpfählen 3, mit denen sie mittels der
Bolzen 5 und einer oberen und einer unteren -Λ
Verankerungsplatte 7 bzw. 7' starr verbunden sind. Für diese Befestigung sind Muttern 15 vorgesehen. Die
Innenenden der Druckstreben 14 haben eine den Ausnehmungen 13 des Druckrings 12, in die sie
eingesetzt sind, entsprechende Form. w
Die Druckstreben 14 bestehen aus Stahl- oder Betonträgern, die so bemessen sind, daß sie die
horizontale Belastung ohne Verbiegen oder Ausknicken aufnehmen können. An den Außenenden weisen sie
Einrichtungen, wie Durchbrechungen, für die Verbindung mit den unteren Enden der Zugglieder 11 auf.
Diese Zugglieder 11 bestehen entweder aus Stahlseilen oder Stahlstreben hoher Zugfestigkeit, wobei sie an
ihren Enden Einrichtungen für die Verbindung mit dem zylindrischen Block 10 aufweisen.
Für die Belastungsprüfung wird dieser Aufbau in demontiertem Zustand zum Aufstellungsort gebrachL
Durch eine leichte Hubeinrichtung kann er in einfacher Weise aufgestellt und zusammengesetzt werden. Im
zusammengebauten Zustand wird die hydraulische Presse 6 betätigt, so daß der Mittelpfosten 9 angehoben
wird und die Zugglieder 11 gegenüber den horizontalen
Druckstreben 14 und den Ankerpfählen 3 gespannt werden. Die Presse 6 ist im allgemeinen geeicht, so daß
die ausgeübte Kraft durch Messen des Öldrucks im Zylinder errechnet werden kann. Nachdem die volle
Last angreift, wird das Setzen des Probepfahls ! durch ein an sich bekanntes Verfahren gemessen und in
entsprechender Weise wird die Verdichlungssetzung gemessen, wobei die hydraulische Presse in ihrer
ausgefahrenen Stellung verbleibt. Aufgrund der hohen Zugfestigkeit und des geringen Querschnitts der
Zugglieder 11 werden diese durch die von der Presse 6
susgeübten Kräfte erheblich gedehnt. Dementsprechend sinkt die Belastung am Probepfahl 1 nur sehr
langsam ab, während er sich allmählich setzt bzw. absenkt, weil hierdurch die Länge der Zugglieder 1 nicht
wesentlich beeinflußt wird, so daß die Presse 6 nur in relativ großen Abständen betätigt zu werden braucht.
Die F i g. 3 zeigt einen achteckigen Druckring 12', der für den Anschluß von acht Druckstreben vorgesehen ist,
die mit acht Verankerungen verbunden sind, welche bei großen Prüflasten erforderlich werden können. Wie aus
der Darstellung in F i g. 3 hervorgeht, kann der Druckring aus acht Stahlsegmenten 16 hergestellt
werden, so daß auch der Innenumfang achteckig ist. Der Innendurchmesser ist dabei so ausgelegt, daß der
Druckring 12' auf dem Mittelpfosten 9 verschiebbar ist.
Anstelle der Verbindung der Druckstreben mit dem Druckring 12 durch Einsetzen in Ausnehmungen 13
kann auch eine andere geeignete Einrichtung für die Befestigung der Druckstreben 14 vorgesehen werden.
Die Druckstreben können in ihrer horizontalen Stellung durch Seile oder Streben gehalten werden, die im Boden
so verankert sind, daß eine Verschiebung des Druckrings verhindert wird.
Andererseits kann eine Verschiebebewegung des Druckringes auf dem Mittelpfosten auch durch Ringe
begrenzt werden, die auf dem Mittelpfosten in einem kurzen Abstand darunter und darüber befestigt sind.
Der Mittelpfosten, der lediglich Druckkräften standhalten muß, kann auch in der Form einer Betonsäule
ausgebildet werden, jedoch werden hierdurch schwerere Hubeinrichtungen wegen des größeren Gewichts
erforderlich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Belastungsvorrichtung für einen Probepfahl mit wenigstens drei zentralsymmetrisch zu diesem
angeordneten Ankerpfählen, mit einem lotrechten, von den Ankerpfählen über horizontale Druckstreben
und diagonale Zugglieder getragenen Mittelpfosten und mit einer zwischen dem Kopf des
Probepfahls und dem unteren Ende des Mittelpfostens angeordneten Presse, dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende des Mittelpfostens (9) längsverschieblich in einem Druckring (12)
gelagert ist, daß die horizontal verlaufenden Druckstreben (14) einzeln an dem Druckring (12)
abgestützt sind, und daß die Zugglieder (11) aus einem Stahl mit großer elastischer Dehnungsfähigkeit
ausgebildet sind.
2. Belastungsvorrichtung najh Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mittelpfosten (9) als
Stahlrohr ausgebildet ist das am oberen Ende zur Befestigung der Zugglieder (11) mit einem zylindrischen
Block (10) versehen ist
3. Belastungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugglieder (11) aus Stahlseilen hoher Festigkeil bestehen.
4. Belastungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugglieder (11) aus zylindrischen Streben aus Stahl hoher Zugfestigkeit bestehen.
Applications Claiming Priority (1)
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