DE2431613B2 - Gasbetonsteinmischungen - Google Patents
GasbetonsteinmischungenInfo
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Description
wie SiCh-Komponenten in sehr aktiver, hochdisperser
Form.
In den erfindungsgemäßen Gasbetonmischungen sorgen die reaktiven Kalk- und SiCh-Komponenten
Die vorliegende Erfindung betrifft Mischungen zur 40 zusammen mit dem Weißfeinkalk für eine ausreichen-Herstellung
von Gasbetonsteinen. de und schnelle Calciumsilikathydratphasenbildung,
Für die Gasbetonherstellung werden wäßrige Mi- wodurch die Standzeiten der rohen Gasbetonsteintchungen
von Weißfeinkalk, Sand (teils gemahlen, blöcke erheblich verkürzt werden können. Außerdem
teils ungemahlen) und einem Blähmittel, z. B. Alu- steigen die Raumgewichte der fertigen Gasbetonsteine
tniniumpulver, verwendet. Das Anmachwasser wird 45 nur unbeachtlich, zumindest aber erheblich weniger
In der Regel so vorgewärmt, daß die Ausgangstem- als bei einem Zusatz von Zement. Darüber hinaus
peratur der Mischung etwa 40° C beträgt. Diese stark konnte festgestellt werden, daß die Reaktionszeiten
alkalisch reagierende Mischung bildet mit dem Alu- im Autoklavprozeß ebenfalls verkürzt werden köntniniumpulver
Wasserstoffgas. nen. Es wird angenommen, daß die hochdisperse Kie-
Die wäßrige Mischung wird in rechteckige Behäl- so seisäure katalytisch oder keimbildend wirkt und daterwagen
gegossen und beginnt unter Volumenver- durch die gewünschten Reaktionen schneller in Gang
größerung zu reagieren. In Abhängigkeit von der Zu- kommen bzw. ablaufen, als wenn nur reiner Weißiammensetzung
der Ausgangsmischung entstehen feinkalk und Zement in den Ausgangsmischungen mehr oder weniger stark poröse Körper, in denen sich vorhanden sind. In den erfindungsgemäßen Gasbedas
Calciumhydroxid teilweise mit dem gemahlenen 55 tonsteinmischungen liegen somit bei einer Kombina-
oder ungemahlenen Zuschlagstoff Sand zu Calcium- tion von Weißfeinkalk und dem entsäuerten Mergel
Silikathydratphasen verbindet. Dadurch tritt schon für die Gasbetonsteinherstellung optimale Reaktionsnach
etwa 20 min eine Versteifung der Masse ein. bedingungen vor. Diese sind am günstigsten, wenn
Wesentlich ist, daß zur Erzielung eines möglichst nie- es sich dabei noch um einen entsäuerten Kalkmergel
drigenRaumgewichtsder aufgeblähte poröse Kalksand- 6o handelt. Das schließt jedoch nicht aus, daß der Wcißsteinkuchen
nach Beendigung der Gasbildung nicht feinkalk vollständig durch entsäuerten Mergel ersetzt
mehr zusammenfällt, sondern als stabile Masse sein v/erden kann, weil hierbei schon gegenüber den beVolumen
bewahrt. kannten Mischungen günstigere Reaktionsbedingun-
Nach üblichen Standzeiten werden diese rohen gen angetroffen werden.
Gasbetonsteinblöcke geschnitten und dampfgehärtet. 65 Sehr gute Ergebnisse werden mit Gasbetonstein-Wünschenswert
ist die Herstellung von Gasbetonstei- mischungen erzielt, in denen der Weißfeinkalk bis zu
nen mit niedrigem Raumgewicht und ausreichender 80 Gewichtsprozent durch entsäuerten Mergel ersetzt
Druckfestigkeit. worden ist. Insbesondere sind die Mischungen gün-
3 ^y 4
stig, die 4C bis 70 Gewichtsprozent entsäuerten Kalk- CaCo3 hergestellt worden und besaß die folgenden
mergel, bezogen auf Weißfeinkalk, enthalten. Analysenergebnisse:
Zur weiteren Erhöhung der Festigkeit von Gas- Glühverlust 0 90°/o
betonsteinerzeugnissen bietet sich an, gemeinsam mit Rest-CCh 082°/
Portlandzementklinker gemahlenen, entsäuerten Mer- 5 Unlösliches
223°/
gel bzw. gemahlenem und entsäuertem Mergel im SiCh Ιδ'710/
Gemisch mit gemahlenem Zement zu verwenden. Je AhCb
570°/
nach gewünschter Eigenschaft des Fertigprodukts hin- Fe2Cb 2'o2°/
sichtlich Festigkeit und Raumgewicht kann das Mi- q^q
65930Z
schungsverhältnis bei 20 bis 80 Gewichtsprozent ent- io MeO
108°/
säuertem Mergel und 80 bis 20 Gewichtsprozent Ze- j^Jq 096°/
mentanteilen liegen. Hierbei kann in den wäßrigen NaaO
009%
Ausgangsmischungen der Weißfeinkalk ebenfalls bis ^q3 l'25°/o
zu 80 Gewichtsprozent durch das beschriebene Binde- ^est 03I0/
mittelgemisch ersetzt werden, wobei die Zusatzmenge 15
von der Temperatur der Ausgangsmischung abhängig υυ,υυ /ο
ist, weil bekanntlich die Temperatur den Reaktions- Das Gasbetonsteinrohmischung wurde 1 min ge-
verlauf stark beeinflußt. mischt. Anschließend wurden 800 g Aluminiumpul-
Bevorzugt werden Mischungen aus etwa 60 Ge- ver (1:10 mit Wasser gemischt) zugegeben, nochmals
wichtsprozent entsäuertem und gemahlenem Kalk- ao 12 see gerührt und die fertige Mischung in Härtewamergel
und etwa 40 Gewichtsprozent Portlandzement gen gegossen. Nach einer Standzeit von 30 min war
und Gasbetonsteinmischungen, in denen etwa 40 bis der Blähprozeß abgeschlossen. Die Maximaltempe-70
Gewichtsprozent desWeißfeinkalks durch dieses ratur Betrug 9PC. Der Rohling wurde dann in
Bindemittelgemisch ersetzt wird. Dadurch erreicht Steinformat von 11,5 · 240 · 365 mm geschnitten und
man unter gegebenen Voraussetzungen einen Reak- »5 im Härtekessel gehärtet. Die Temperatur im Kessel
tionsablauf wie bei ausschließlicher Verwendung von betrug 200° C und der Druck entsprechend 16atü.
Weißfeinkalk. Außerdem werden wesentlich höhere Die Verweilzeit im Härtekessel betrug 11,5 h, wovon
Druckfestigkeiten bei gleichbleibendem Raumgewicht 3,5 h auf die Aufheizzeit entfielen. Das Raumgewicht
von beispielsweise 0,5 t/m3 Gasbetonstein erreicht. der Gasbetonsteine betrug 0,5 t/m3 und die Druck Dabei
bestätigt sich, daß der aufgeblähte Gasbeton- 3° festigkeit erreichte einen Wert von 34 kp/cm2.
steinrohling sein Volumen behält und nicht zusam- Die Mindestdruckfestigkeit für derartige Steine bemenfällt. Bei Zementzusätzen zum Weißfeinkalk tritt trägt 25 kp/cm2. Bei Verwendung des obigen Bindedagegen eine Volumenverrr.inderung und dadurch mittelgemisches, bei dem sich schon zu Beginn des bedingt ein höheres Raumgewicht auf. Prozesses die hochaktive, feinzerteilte Kieselsäure zu
steinrohling sein Volumen behält und nicht zusam- Die Mindestdruckfestigkeit für derartige Steine bemenfällt. Bei Zementzusätzen zum Weißfeinkalk tritt trägt 25 kp/cm2. Bei Verwendung des obigen Bindedagegen eine Volumenverrr.inderung und dadurch mittelgemisches, bei dem sich schon zu Beginn des bedingt ein höheres Raumgewicht auf. Prozesses die hochaktive, feinzerteilte Kieselsäure zu
Die erfindungsgemäßen Gasbetonsteinmischungen 35 Calciumsilikathydratphasen verbindet, dienen letztere
führen neben qualitäts- und verfahrenstechnischen im anschließenden Autoklavprozeß nach Art der
Verbesserungen zu einer höheren Wirtschaftlichkeit Impfkristalle und wirken somit beschleunigend auf
(niedriges Raumgewicht bei sehr guter Druckfestig- den vollkommenen Umsatz vonCa(OH);>
zu Calcium-
keit und Verwendung eines preisgünstigeren Aus- Silikaten. Hierdurch ergibt sich eine Druckfestigkeits-
gangsprodukts). 4° steigerung der Gasbetonsteine bei gleicher Verweil-
An Hand des folgenden Beispiels soll die Erfin- zeit im Autoklavprozeß. Umgekehrt kann natürlich
dung naher erläutert werden. die Verweilzeit im Autoklav verkürzt werden, weil
auch dann noch ausreichende Druckfestigkeiten, die
B e ' s P ' e ' oberhalb vom 25 kp/cm2 liegen, erreicht werden.
In einem Vormischer wurde zunächst eine 45 Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Gas-
Schlammenge, bestehend aus silicatischem Zuschlag- betonsteinmischungen ist der äußerst niedrige SCb-
stoff. Wasser und Rückschlamm, mit einer Rohdichte Gehalt im Bindemittel. Der entsäuerte Mergel ent-
von 1,63 g/ml hergestellt. Die Temperatur dieses hält praktisch kein SCb. Bei der zusätzlichen Verwen-
Schlamms betrug etwa 40° C. Zu 1700 kg dieser Mi- dung von Zement liegen die SCb-Gehalte etwa bei
schung wurden dann in einem Trogmischer mit verti- 5o 1,0 bis 1,5%, wobei der SCb-Gehalt aus dem bei der
kai angeordneten, schnellaufenden Rührarmen 240 kg Zementmahlung zur Regulierung der Abbindezeiten
Weißfeinkalk und 80 kg eines Gemisches, bestehend zugegebenen Gipsdihydrat bzw. Anhydrid stammt,
aus 60 Gewichtsprozent entsäuertem und gemahle- Bekanntlich gelten alle SCb-Träger als Reaktionsver-
nem Kalkmergel und 40 Gewichtsprozent Portland- zögerer, so daß aus dem sehr niedrigen SCb-Gehalt
zement, zugesetzt. Der entsäuerte und gemahlene 55 der erfindungsgemäßen Gasbetonsteinmischungen
Kalkmergel war aus einem Rohstoff mit etwa 77°/o sehr günstige Reaktionsbedingungen resultieren.
Claims (6)
1. Gasbetonsteinrüschungen, bestehend aus satz von Zement erhöht zwai-die *™«fj*™>
es stei-KaIk,
Sand und einem Blähmittel, dadurch 5 gen aber auch giftigJwiShSkdt dT
g e k e η η ζ e i c h η e t, daß der Kalk ganz oder über hinaus nimmt die Reak lonsgeschwindigkeit der
Teilweise durch einen entsäuerten Mergel ersetzt Calciumsilikathydratphasenbildung mit steigendem
ist Zementanteil ab.
2. Gasbetonsteinmischungen nach Anspruch 1, Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den
dadurch gekennzeichnet, daß der entsäuerte Mer- t. Weißfeinkalkante.l m Gasbetonsteinmischungen zu
gel ein Kalkmergel ist. ersetzen bzw. zu reduzieren, ohne daß die ^aktions-
3. Gasbetonsteinmischungen nach Anspruch 1 geschwindigkeit der Calciums.l.ka hydratb'ldung ab-
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalk bis nimmt und die Raumgewdite der mit üblichen Verzu
80%, insbesondere zwischen 40 und 70 Ge- fahrensschritten hergestellten Gasbetonsteine stark
wichtsprozent, durch einen entsäuerten Mergel 15 steigen. . ersetzt ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dem-
4. Gasbetonsteinmischungen nach Anspruch 1 entsprechend Gasbetonsteinmischungen bestehend
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalk teil- aus Kalk, Sand und einem Blähmittel, dadurch geweise
ciurch ein Bindemittelgemisch, bestehend kennzeichnet, daß die Kalkkomponente em entsaueraus
entsäuertem Mergel und gemahlenem Ze- 10 ter Mergel ist. Besonders geeignet zur Herstellung
ment, ersetzt ist von Gasbetonsteinen sind Mischungen bestehend aus
5. Gasbetonsteinmischungen nach Anspruch 4, Kalk, Sand und einem Blähmittel, dadurch gekenndadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemitteige· zeichnet, daß die Kalkkomponente zumindest leilmisch
aus 20 bis 80 Gewichtsprozent entsäuertem weise durch einen entsäuerten Mergel ersetzt wird.
Kalkmergel und 80 bis 20 Gewichtsprozent Ze- 25 Unter den Begriff Mergel fallen im Rahmen der
ment besteht. Erfindung alle Rohstoffe, die in ihrer Zusammenset-
6. Gasbetonsteinmischungen nach Anspruch 4, zung zwischen dem reinen Kalkstein und dem Ton
dadurch gekennzeichnet, daß etwa 40 bis 70 Ge- liegen und insbesondere auch zur Herstellung von
wichtsprozent des Kalks durch ein Bindemittel- Zement und Kaik geeignet sind.
gemisch, bestehend aus etwa 60 Gewichtsprozent 30 Diese Mergel werden bei Temperaturen von etwa
entsäuertem und gemahlenem Kalkmergel und 900 bis 1300, insbesondere 1200 C, entsäuert. Die
etwa 40 Gewichtsprozent Portlandzement, ersetzt Entsäuerung soll dabei nur soweit durchgeführt wersind.
den, daß sich praktisch keine Zementklinkerminerale
bilden. Bei einem derart schonend durchgeführten 35 Brand bildet sich ein sehr reaktionsfähiges CaO, so-
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