-
Sichtlochkarten-Bohr- und ~Leseeinrichtung Die Erfindung betrifft
eine Sichtlochkarten-Bohr- und Leseeinrichtung mit beleuchteter Grundplatte und
zwei Koordinateneinstellgliedern, von denen das zweite mechanisch im ersten gerührt
ist.
-
Derartige Sichtlochkarten-Bohr- und -Leseeinrichtungen sind an sich
bekannt (Prospekt der Firma EKAHA, Hannover). Sie bestehen aus einer beleuchtbaren
Grundplatte mit Anschlägen für die Sichtlochkarte und zwei Koordinateneinstellgliedern,
von denen das zweite im ersten senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung mechanisch
gefUhrt ist und einen elektrisch angetriebenen Bohrer trägt, der nach manueller
Einstellung der Koordinaten für die Lochposition durch Schalterdruck betätigt werden
kann.
-
Diese Einrichtungen dienen zur Erstellung von Stichwortkarteien für
Dokumentationsaufgaben. Allerdings lassen sich mit den bekannten Einrichtungen nur
Sichtlochkarten erstellen und in fertigen (gelochten) Sichtlochkarten die gelochten
Feldererkennen, jedoch ist kein Kopieren von Sichtlochkarten und keine Übertragung
ihrer Informationen, z. B. auf Sichtlochkarten eines anderen Formats oder einer
anderen Einteilung möglich.
-
Ein solches Kopieren und Übertragen ist aber vielfach notwendig, sei
es, daß vorhandene Sichtloohkarten beschädigt oder durch ständigen Gebrauch verschmutzt
sind, oder daß die Informationen einer ganzen Kartei neu aufbereitet werden mUssen,
weil sich im Zuge fortschreitender Entwicklung die Dokumentationsschwerpunkte verschoben
haben. Dieses Umlochen geschieht gegenwärtig rein manuell und ist deshalb auf einzelne
Sichtlochkarten beschränkt. Andererseits verfUgen zentrale Dokumentationsstellen
Uber computer- bzw. lochstreifengesteuerte Sichtlochkartenstanzgeräte und könnten
schnell neue
Kartensätze herstellen, sofern man ihnen nur einen
Lochstreifen mit dem Karteninhalt zur Verfügung stellt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Sichtlochkarten-Bohr-
und -Leseeinrichtungen zum Auslesen der in den Sichtlochkarten gespeicherten Informationen
und Übertragen dieser Informationen in Lochstreifen geeignet zu machen und damit
ein rationelles Kopieren von Sichtlochkarten zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch-gelöst, daß an jedes der
Koordinateneinstellglieder ein elektrischer Positionsgeber angeschlossen ist, dessen
Ausgangssignale in digitaler Form über ein Schaltglied zu einer Lochstreifenstanzeinrichtung
gerührt sind.
-
Durch einfache Zusatzmittel wird hier erreicht, daß man die Informationen
der Sichtlochkarten während des Bohrens oder getrennt vom Bohrvorgang in Lochstreifenform
erhält. Der Lochstreifen läßt sich leicht zum Steuern einer markt-Ublichen Sichtlochkartenstanzeinrichtung
verwenden.
-
Die Positionsgeber liefern digitale Signale in einem Code, der unter
Umständen direkt riir den Lochstreifen geeignet ist.
-
Falls £r die Steuerung der Sichtlochkartenstanzeinrichtung ein anderer
Code notwendig ist, wird dem in einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch Rechnung
getragen, daß vor dem Schaltglied oder zwischen dem Schaltglied und der Lochstreifenstanzeinrichtung
ein Codewandler angeschlossen ist.
-
Wenn in einer Zeile oder Spalte der ausgewerteten Sichtlochkarten
mehrere Löcher vorkommen, ist es an sich nicht nötig, die Zeilen- bzw. Spalteninformationen
dauernd zu wiederholen.
-
Um in dieser Hinsicht Speicherplatz und -zeit zu sparen, sieht
eine
Weiterbildung der Erfindung vor, daß dem Schaltglied eine einen Vergleich der Ausgangssignale
eines jeden Positionsgebers mit den vorhergehenden Ausgangssignalen desselben Positionsgebers
durchführende digitale Speicher- und Verknüpfungsschaltung nachgeschaltet ist, die
den betreffenden Ausgangssignalen nur dann den Weg zur Lochstreifenstanzeinrichtung
freigibt, wenn sie sich gegenUber den vorhergehenden verändert haben.
-
Das Schaltglied, das die Ausgangssignale der Positionsgeber zur Lochstreifenstanzeinrichtung
weitergibt, kann, wenn der Lochstreifen beim Bohrvorgang erstellt wird, gleichzeitig
mit dem Bohrer betätigt werden. Wenn dagegen die Sichtlochkarte getrennt ausgewertet
wird, kann dieser Schalter nach manueller Einstellung der Koordinaten ebenfalls
manuell betätigt werden. Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung ist hingegen
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite, im ersten mechanisch gefUhrte Koordinateneinstellglied
eine lichtempfindliche Anordnung aufweist, deren Ausgangssignale das Schaltglied
betätigen, Dadurch entfällt jegliche Einstellarbeit auf gelochte Koordinatenfelder,
und der Abtastvorgang läuft bedeutend schneller ab.
-
Eine weitere Vereinfachung der Handhabung ergibt sich nach einer weiteren
Ausbildung der Erfindung dadurch, daß mindestens eines der Koordinateneinstellglieder
mit einer elektrischen Antriebseinrichtung versehen ist.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß mit geringem Aufwand Sichtlochkarten, die in großer Zahl als billige und am
schnellsten auswertbare Organisationsmittel eingesetzt sind, kopiert und dupliziert
werden können, daß sie ferner Uber den Lochstreifen durch Computer aufbereitet werden
können und, wiederum Uber den Lochstreifen, spezielle Stanzeinrichtungen steuern
können, die Sichtlochkarten mit den gleichen Informationen in
hoher
Stückzahl herstellen lassen. Dadurch wird erreicht, daß Daten, die an einer Stelle
gesammelt und sortiert werden, eine weitere Verbreitung finden, und somit die Datenaufbereitung
zentralisiert werden kann. Außerdem wird der Veraltungs gefahr von Sichtlochkartenkarteien
begegnet, da ein Neuaufbau des Thesaurus möglich ist, ohne daß man die bisher hineingesteckte
Arbeit, das heißt die in der Kartei enthaltenen Informationen verliert.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist index Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Die Figur zeigt eine Sichtlochkarten-Bohr- und -Leseeinrichtung 1,
die aus einer von unten zu beleuchtenden Grundplatte (nicht näher bezeichnet), zwei
Anschlägen 2a und 2b für die Sichtlochkarte 3 und zwei Koordinateneinstellgliedern
4 und 5 besteht. Das erste Koordinateneinstellglied 4 ist hier ein Schlitten, der
sich über die ganze Breite der Grundplatte erstreckt und an einer Seite über ein
Ritzel in einer Zahnstange 6 geführt ist. Das zweite Koordinateneinstellglied 5
ist senkrecht dazu bewegbar und wird mechanisch im ersten Koordinateneinstellglied
geführt. Zu diesem Zweck ist eine Zahnstange 7 im Koordinateneinstellglied 4 angeordnet.
Am Koordinateneinstellglied 5 ist ein Bohrer 5a befestigt und einige Positionen
davor im Abstand d eine lichtempfindliche Anordnung 5b angebracht, beide nur schematisch
angedeutet und zur Sichtlochkarte 3 hin gewandt.
-
Das Koordinateneinstellglied 4 ist an einen elektrischen Positionsgber
8 angeschlossen, der z. B. ein digitaler Verlagerungsaufnehmer bekannter Bauart
sein kann. Man kann an dieser Stelle auch einen analogen Posltionsgeber, z. B. ein
Potentiometer, einsetzen, dem ein Analog-Digital-
Wandler nachgeschaltet
ist. Ein entsprechender Position geber 9 ist an das Koordinateneinstellglied 5 angeschlossen.
-
Die Ausgangsleitungen beider Positionsgeber fUhren zu einem Codewandler
10. Der Codewandler formt den von den Position gebern gelieferten Koordinatencode
in einen für die weitere Verarbeitung passenden Lochstreifencode um und fUhrt diesen
einem S¢hal%¢ied 11 zu, das beispielsweise eine elektronische Verknüpfungsschaltung
bekannter Bauart sein kann. Es schaltet bei einem bestimmten Eingangssignal an seinem
Steuereingang lla die Ausgangssignale des Codewandlers 10 zu einer Lochstreifenstanzeinrichtung
14 durch. Per Steuereingang lla des Schaltgliedes 11 wird in der Zeichnung über
einen Drehschalter 12 wahlweise von einer Taste 15 oder von dem dem Bohrer 5a zugeführten
Signal oder von dem von der lichtempfindlichen Anordnung Sb abgegebenen Signal angesteuert0
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist wie folgt. Zum Bohren einer Sichtlochkarte
5 wird diese wie üblich in das Gerät 1 eingelegt und das Koordinateneinstellglied
4 in die zu lochende Zeilenposition gebracht. Dann wird das Koordinateneinstellglied
5 waagerecht verschoben, bis der Bohrer in der zu lochenden Spaltenposition steht,
und danach ein Schalter betätigt, der den Bohrvorgang auslöst. Gleichzeitig wird
über den Drehschalter 12 (obere Stellung) das Schaltglied 11 am Steuereingang lla
mit Signal belegt. Mit der Einstellung der Koordinateneinstellglieder 4 und 5, die
über die Zahnstangen 6 und 7 in digitalen Schritten erfolgt, sind auch die Positionsgeber
8 und 9 verstellt worden und haben fortlaufend Ausgangs signale ihrer jeweiligen
Position abgegeben, die vom Codewandler 10 aus der vorliegenden n-stelligen Form
in eine für den Lochstreifen passende m-stellige Form umgewandelt wurden. Diese
umoodierten Signale werden nun in der Bohrstellung vom Schaltglied 11 weitergegeben
und beaufschlagen die Lochstreifenstanzeinrichtung mit Je einem Zeilen~ und Spaltencode.
Der Lochstreifen nimmt die betreffenden
Informationen parallel in
einer Spur oder - mittels Verzogerungsgliedern oder einer Taktsteuerung - in vorgegebener
Reihenfolge in zwei oder mehreren Spuren auf. Auf diese Weise entsteht mit der Sichtlochkarte
ein Lochstreifen, der später zum Duplizieren der Karte oder zur Übernahme der Karteninformationen
in ein anderes Speichermedium dienen kann.
-
Soll die Auswertung strennt vom Bohrvorgang geschehen, gibt es zwei
Möglichkeiten.
-
Karten mit wenigen Löchern lassen sich manuell auswerten.
-
Dazu wird die auszuwertende Sichtlochkarte 3 genauso in das Gerät
1 eingelegt wie zum Bohren und die Grundplattenbeleuchtung eingeschaltet. Ferner
wird der Drehschalter 12 in die untere Stellung gebracht. Die Bedienungsperson verschiebt
nun die Koordinateneinstellglieder 4 und 5 in die Stellung, in der die Bohrerspitze
auf ein Loch in der Sichtlochkarte weist und betätigt die Taste 15, fährt dann in
der gleichen Zeile oder Spalte bis zum nächsten Loch vor und drückt erneut auf die
Taste 13 usw. Auf diese weise wird die ganze Karte 3 der Reihe nach abgetastet und
deren Informationen in den Lochstreifen übernommen.
-
Wenn die Bohrerspitze nicht gut sichbar ist, kann man für die- manuelAi:swertung
zusätzlich einen Abtastdorn oder einen Lichtleiter eine oder mehrere Positionen
vor oder neben dem Bohrer 5a anordnen und die Positionsgeber 8 und 9 entsprechend
versetzt anordnen. Das andere Ende des Lichtleiters kann an eine gut sichtbare Stelle
an einem der Koordinateneinstellglieder geführt werden. Die Bedienungsperson fährt
dann in normaler Weise mit den Koordinateneinstellgliedern 4 und 5 über die Zeilen
und Spalten der Sichtlochkarte 3 und hat nur jeweils dann, wenn Licht durch den
Lichtleiter gesandt wird, die Taste 15 zu drücken. In allen
Fällen,
wo das Abtastelement, sei es ein Dorn oder ein Lichtleiter, versetzt zum Bohrer
angeordnet ist, ist es zweckmäßig, einen zweiten Anschlag am Gerät 1 vorzusehen,
an dem die Sichtlochkarte entsprechend versetzt plaziert werden kann.
-
In den meisten Fällen ist die manuelle Auswertung zu ano strengend
und zeitraubend. Hierfür ist im Ausführungsbeispiel eine dritte Betriebsart vorgesehen,
für die der Drehschalter 12 in Mittelstellung zu bringen ist. Außerdem muß der Anschlag
2a um den Abstand d versetzt werden, wozu die Einrichtung 1 entsprechende FUhrungen
la und lb aufweist, und auch der Positonsgeber 8 umgesteckt werden, so daß er nun
(punktiert angedeutet) die Stellung der lichtempfindlichen Anordnung 5b wiedergibt.
Man kann auch zwei Positionsgeber 8 im Abstand d voneinander vorsehen und sie, z.
B. gleichzeitig mit dem Drehschalter 12, elektrisch umschalten.
-
Jetzt steuert die lichtempfindliche Anordnung 5b das Schaltglied 11
bei jedem Loch in der Sichtlochkarte, das beim Vorbeibewegen der Koordinateneinstellglieder
4 und 5 unter der lichtempfindlichen Anordnung auStaucht. Um sicherzugehen, daß
keine Information ausgelassen wird, fährt man bei unveränderter Einstellung von
5 die erste Spalte zunächst mit 4 ab, verstellt dann 5 um eine Position und wiederholt
die Abtastung mit 4 usw.
-
Dieser Abtastvorgang läßt sich auf einfache Weise dadurch nooh vereinfachen,
daß man an einem der beiden Koordinateneinstellglieder, vDrzugsweise 4, oder an
beiden, 4 und 5, eine elektrische Antriebseinrichtung anbringt. Mit einem Gleichstrom
motor am Koordinateneinstellglied 4 arbeitet die Anordnung wie folgt. Das Koordinateneinstellglied
5 wird von Hand auf die erste Spalte eingestellt und danach der Motor eingeschaltet,
der das Koordinateneinstellglied 4 nacheinander über sämtliche Zeilen der betreffenden
Spalte befördert.
-
Sobald die lichtempfindliche Anordnung 5b Licht durch ein Loch in
der Sichtlochkarte 5 empfängt, betätigt dessen Ausgangssignal das Schaltglied 11,
so daß die Codewerte der zugehörigen Koordinaten vom Umcodierer 10 in umgewandelter
Form zur Lochstreifenstanzeinrichtung 14 gelangen. Am Spaltenende setzt sich der
Motor, beispielsweise durch einen Kontakt an dieser Stelle, selbst still. Jetzt
wird das Koordinateneinstellglied 5 von Hand in die zweite Spalte befördert, und
durch erneutes Einschalten des Motors beginnt ein neuer Abtastvorgangtter sämtliche
Zeilen usw. Die Handeinstellung auf die Spalten wird durch eine zweite AntriDsvorrichtung
für das Koordinateneinstellglied 5 vermieden, für die man zweckmäßig einen Magneten
einsetzt, der jeweils vom Endkontakt für das Koordinateneinstellglied 4 betätigt
wird, so daß der Spaltenvorschub nach Beendigung jeder Zeilenabtastung erfolgt.
Die Rückflanke des Betätigungssignals für den Magneten wirdaäzu ausgenutzt, den
Motor für das Koordinateneinstellglied 4 erneut einzuschalten, so daß während des
Abtastvorgangs überhaupt keine Schaltvorgänge von Hand vorzunehmen sind. In diesem
Fall läuft die Übernahme der Informationen aus der Sichtlochkarte 3 in die Lochstifenstanzeinrichtung
14 vollkommen selbsttätig ab.
-
Um nicht, wenn in einer Spalte mehrere Löcher in verschiedenen Zeilen
enthalten sind, dauernd die gleiche Sdpaltenposition in codierter Form auf den Lochstreifen
zu geben, sondern nur Informationen über jede neue Zeile in der gleichen Spalte,
die schon vorher ein Loch enthielt, sieht man zweckmäßig hinter dem Schaltglied
11 eine digitale Spei cher- und Verknüpfungsschaltung vor, die jeweils die Informationen
über die abgetastete Zeile und Spalte aufnimmt und mit den vorhergehenden Informationen
vergleicht. Stellt sie Gleichheit in einer der beiden Informationen fest, sogLbt
sie diese nicht zur Lochstreifenstanzeinrichtung weiter,
sondern
nur die geänderte Information, Auf diese Weise erscheinen im Lochstreifen jeweils
hinter einer Spalteninformation nur sämtliche Zeileninformationen, die Löchern in
der Sichtlochkarte entsprechen, ohne daß die betreffende Spalteninformation jedesmal
wiederholt wird, oder es kommt die Zeileninformation und danach sämtliche Spalteninformationen,
die Löchern in einer Sichtlochkarte 3 entsprechen, je nachdem in welcher Richtung
der Abtastvorgang läuft.