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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Sägemodellen für die
Zahntechnik Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Sägemodellen für die Zahntechnik, bei dem am Modell mindestens eines Teiles
der abgeformten Zahnreihe eine im Längsschnitt gewellte oder zickzackförmige Patrizenleiste
befestigt wird, die in eine auf einer Unterlage befestigte, entsprechend profilierte
Matrizenleiste eingesteckt wird.
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Durch die Zeitschrift "dental-labor", 1972, Seite 44 ist
ein
Verfahren zum Herstellen von Sägemodellen bekannt, bei dem eine gebogene, im Längsschnitt
zickzackförmige Patrizenleiste auf dem Modell einer abgeformten Zahnreihe aufgeklebt
wird. Als Halterung dient eine entsprechend profilierte Matrizenleiste, die auf
einer ebenen Platte befestigt ist. Das Modell der Zahnreihe kann dann mitsamt der
Patrizenleiste in einzelne Stücke zersägt werden, die dann wieder in die Matrizenleiste
eingesteckt und dort zu einer vollständigen Reihe zusammengesetzt werden können.
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Das bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß nur ein kleirver Teil
des Kiefers mit der Zahnreihe auf der Unterlage befestigt werden kann, das aber
weiter zurUckliegende Kiefernpartien und insbesondere der Gaumen des Oberkiefers
im Modell nicht erkennbar sind. Ferner ist mit dem Aufkleben der Patrizenleiste
auf das Modell der Zahnreihe ein erheblicher Aufwand verbunden, da zunächst die
vollständige Erhärtung des Modelles abgewartet, dieses dann eben geschliffen und
nach dem Aufkleben der Patrizenleiste das Erhärten des Klebstoffes abgewartet werden
muß, bis die Aufarbeitung beginnen kann.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß entsprechend den verschiedenen
Kiefergrößen eine große Anzahl von verschieden gebogenen Patrizenleisten auf Lager
gehalten werden muß, wodurch die Anwendung des bekannten Verfahrens erschwert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein
Verfahren anzugeben, nach dem sehr rasch ein vollständiges Sägemodell mit einer
Patrizenleiste und einer Matrizenleiste hergestellt werden kann, dessen Zahnreihe
nach dem Zersägen exakt wieder zusammengesetzt werden kann und welche alle abgeformten
Partien von Kiefer und Gaumen in ihrer gegenseitigen Lage und Anordnung zueinander
erkennen läßt.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst
die Zahnreihe des Abdruckes mit einer ersten Schicht Modellmasse ausgefüllt und
die Patrizenleiste mit ihrer Basis in die noch plastische Modellmasse -eingedrückt
und verankert wird, daß dann nach dem Erhärten der ersten Schicht deren Oberfläche
mit einem Trennmittel isoliert, die Matrizenleiste auf die Patrizenleiste aufgesteckt
und danach die restliche Form des Abdruckes mit dem gesamten Kieferbereich und gegebenenfalls
auch mit dem Gaumenbereich mit einer zweiten Schicht Modellmasse ausgefüllt wird.
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Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß zugleich mit dem Erhärten der
die Zahnreihe bildenden ersten Schicht der Modellmasse auch die Patrizenleiste in
der Zahnreihe verankert wird. Diese Patrizenleiste dient dann als Halterung für
die aufgesteckte Matrizenleiste, welche sogleich im restlichen Teil des herzustellenden
Modelles eingebettet wird und dort in Stellung gehalten wird. Der Ober- bzw.
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Unterteil des Modelles selbst dient dann als Basis und Halterung für
die Patrizenleiste der Zahnreihe und läßt nach dem Einfügen von deren Einzelteilen
die gegenseitige Stellung der Zähne und des Kiefers bzw. Gaumens jederzeit erkennen.
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In der zweiten Schicht der Modellmasse werden zweckmäßig von der Oberfläche
bis zum Scheitel der Matrizenleiste durchgehende Öffnungen angeordnet. Diese Ausbildung
hat den Vorteil, daß die Patrizenleiste mit den hiermit verbundenen Zähnen oder
einzelne Teile hiervon leicht ausgestoßen werden können, so daß ein rasches und
rationelles Arbeiten möglich ist.
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Bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Sägemodellen für die Zahntechnik,
insbesondere nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren, die aus einer gebogenen,
im Längsschnitt wellen- oder zickzackförmigen Patrizenleiste besteht, die in eine
entsprechend profilierte Matrizenleiste einsteckbar ist, deren Schenkel einen der
Dicke der Patrizenleiste entsprechenden Abstand voneinander haben, hat nach der
Erfindung die Patrizenleiste an ihrer Basis eine Ankerschiene und eine Auflageplatte,
die zweckmäßig an der Unterseite angeordnete Rinnen aufweist. An den Außenseiten
der Schenkel der Matrizenleiste sind nach der Erfindung Halteleisten befestigt.
Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß sowohl die Patrizenleiste als auch
die Matrizenleiste
sich fest in der Modellmasse verankern, die die
Ankerschiene der Patrizenleiste fest umschließt und zwischen Halteleisten und Schenkel
der Matrizenleiste greift.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Matrizenleiste auch
an ihrem Scheitel offen und ihre Schenkel sind durch im Abstand voneinander angeordnete
Stege miteinander verbunden. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die Patrizenleiste
an ihrem Scheitel durch die Öffnungen der Matrizenleiste hindurch ausgeschoben und
die Modelle der Zähne besonders leicht aus der Leiste gelöst werden können.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Patrize für eine vollständige
Zahnreihe aus zwei geraden Leistenabschnitten und einem gebogenen Leistenabschnitt
besteht, die an ihren aneinanderstoßenden Kanten mit Nut und Feder ineinandergrei
fen. Die geraden Leistenteile können dann mit verschiedenen Frontzahnbögen unterschiedlicher
Krümmung kombiniert werden, wobei mit nur wenig verschiedenen Bögen praktisch jede
Kieferngröße darstellbar ist.
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Um eine Verschiebung de Lëistënteilë in zwei zueinander senkrechten
R1chtangen zu verhindern, können die Nuten und Federn als Kreuznuten ünd Kreuzfedern
ausgebildet sein.
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Um ein beäönders leichtes Zusammenfügen und Losen der einzelnen Teile
zu ermöglichen, ist die Patrizenleiste im Querschnitt
keilförmig
und die Schenkel der Matrizenleiste sind entsprechend gegeneinander geneigt.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein nach der Erfindung hergestelltes Sägemodell
in einem senkrechten Teilschnitt in vergrößertem Maßstab, Fig. 2 den oberen Teil
des Modelles nach Fig. 1 mit der in der zweiten Schicht angeordneten Matrize, Fig.
3 den unteren Teil des Modelles nach Fig. 1, der die Patrize enthält, Fig. 4 den
Gegenstand der Fig. 2 in einem Längs-oder Horizontal schnitt nach Linie IV-IV der
Fig. 2, Fig0 5 den Gegenstand der Fig. 3 in einem Längsschnitt nach Linie V-V, Fig0
6 das Modell eines Oberkiefers in einer Draufsicht,
Fig 7 eine mehrteilige
Patrizenleiste nach der Erfindung mit verschiedenen Frontzahnbögen in schematischer
Darstellung, Fig. 8 eine seitliche Ansicht der Verbindungsstelle von zwei Patrizenleistenstücken
und Fig. 9 eine Stirnansicht eines Teiles der Patrizenleisten nach Fig. 8.
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In den Zeichnungen ist mit 10 das Sägemodell eines Oberkiefers bezeichnet,
welches durch Ausgießen eines Kieferabdruckes 11 mit Modellmasse gewonnen wurde.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei der Herstellung so vorgegangen, daß
zunächst die Zahnreihe 12 mit dem unmittelbar angrenzenden Zahnfleisch 13 des Abdruckes
11 mit einer ersten Schicht 14 Modellmasse ausgefüllt wird. In diese erste Schicht
14 wird dann von oben her eine Patrizenleiste 15 mit ihrer Basis 16 eingedrückt
und verankert. Diese Patrizenleiste 15 ist im -Längsschnitt zickzackförmig (Fig.
5) und im Querschnitt keilförmig ausgebildet. Sie hat an ihrer Basis eine Auflageplatte
17 mit an der Unterseite angeordneten Rinnen 18, in die die Modellmasse eingreifen
kann. Eine an der Unterseite der Patrizenleiste 15 angeordnete Ankerschiene 19 greift
tief in die erste Schicht 14 der Modellmasse ein, so -daß die Patrizenleiste 15
in der Modellmasse fest verankert ist0
Nach dem Erhärten dieser
ersten Schicht 14 der Modellmasse wird die Oberfläche 20 dieser ersten Schicht 14
mit einem Trennmittel isoliert. Auf die Patrizenleiste 15 wird dann eine Matrizenleiste
21 aufgesteckt. Die Matrizenleiste 21 besteht aus zwei im Längsschnitt ebenfalls
zickzackförmigen Schenkeln 22, die entsprechend der Keilform der Patrizenleiste
15 gegeneinander geneigt sind. Sie haben auch im Bereich der Scheitellinie der Matrize
einen gewissen Abstand voneinander und sind hier durch im Abstand voneinander angeordnete
Stege 23 miteinander verbunden (Fig. 2 und 4). An den Außenseiten 24 der Schenkel
22 sind Halteleisten 25 befestigt, die als Verankerungsmittel dienen und hinter
die die Modellmasse fließen kann.
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Nach dem Aufstecken der Matrizenleisten 21 wird in einem zweiten Arbeitsgang
die restliche Form des Abdruckes 11 mit einer zweiten Schicht 26 der Modellmasse
vollständig ausgefüllt, die auch den oberen Kieferbereich 27 und den Gaumenbereich
28 abformt und ausfüllt. Um eine zusammenhängende Platte zu erhalten, werden auf
den Abdruck 11 zweckmäßig hier nicht näher dargestellte seitliche For;-wände aufgesetzt,
die bis zur Oberkante des Matrizenscheitels 29 reichen.
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In der zweiten Schicht 26 der Modellmasse wird dann eine von der Oberfläche
30 bis zum Scheitel 29 der Matrizenleiste 21 durchgehende Öffnung 31 angeordnet.
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Nach dem Erhärten der Modellmasse der zweiten Schicht 26 kann dann
das Oberteil vom Unterteil abgehoben werden. Es ist dann möglich, einzelne Zähne,
beispielsweise den Zahn 32 durch senkrecht zur Oberfläche 20 verlaufende Radialschnitte
33 und 34 mitsamt dem in ihm steckenden Patrizenteil herauszusägen. Durch Einstecken
in den Matrizenteil kann der Zahn dann wieder exakt in die richtige Position zu
den anderen Zähnen dieses Modelles gebracht werden.
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Wie aus den Fig. 7 und 8 erkennbar, besteht die Patrizenleiste 15
aus jeweils zwei geraden Leistenabschnitten 35 und einem gebogenen Leistenabschnitt
36 für den Frontzahnbogen. Hierbei stehen gebogene Leistenabschnitte 36a und 36b
mit verschiedener Krümmung zur Verfügung, so daß praktisch jede Kiefernform zusammengesetzt
werden kann. Erweisen sich die geraden Leistenabschnitte 35 als zu lang, kennen
sie in einfacher Weise abgesägt werden.
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Wie ats den Fig. 8 und 9 hervorgeht, greifen der gebogene Leistenabschnitt
36 und die geraden Leistenabschnitte 35 mit Nut un& Feder ineinander. Hierbei
sind die Nuten im einen Abschnitt 35 als Kreuznuten und die Leisten 38 im anderen
Abschnitt 36 als Kreuzleisten aúsgebildet, um eine Verschiebung in Querrichtung
und in senkrechter Richtung zu verhindern.
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Entsprechend der Aufteilung der Patrizenleiste in mehrere
Abschnitte
ist auch die Matrizenleiste 21 in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Hier ist Jedoch
eine Nut-Federverbindung an den Stirnseiten nicht erforderlich, da diese während
des Ausgieß-Vorganges von der Patrizenleiste festgehalten werden und an einer gegenseitigen
Verschiebung gehindert sind.