DE2430465B1 - Adaptiver entzerrer zur entzerrung eines fernsehsignals - Google Patents
Adaptiver entzerrer zur entzerrung eines fernsehsignalsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen adaptiven Entzerrer zur Entzerrung eines Fernsehsignals, bestehend
aus einem im Übertragungsweg des Fernsehsignals angeordneten Transversalfilter mit speichernden Einstellgliedern,
deren Einstellung über eine Kontrolleinrichtung erfolgt, deren einer Eingang mit einem Abgriff des
Transversalfilters und deren anderer Eingang mit dem Ausgang eines Subtrahierers verbunden ist, dessen
einer Eingang (Sollwert-Eingang) an einen Vergleichssignalgenerator und dessen anderer Eingang (Istwert-Eingang)
an dem Ausgang des Transversalfilter angeschlossen ist.
Zur Entzerrung von auf Nachrichtenübertragungskanälen auftretenden Laufzeit- und Dämpfungsverzerrungen
lassen sich bekanntlich sogenannte adaptive Entzerrer verwenden, d. h. also sich selbst einstellende Entzerrer,
bei denen mit Hilfe von Vergleichs- und Regelschaltungen die empfangsseitig ankommenden Signale
untersucht, die Qualität des Übertragungskanals festgestellt und dementsprechend die im Entzerrer vorhandenen
Einstellglieder eingestellt werden. Es sind in diesem Zusammenhang bereits eine Reihe verschiedenartiger
Entzerrer bekannt geworden, bei denen die Schaltungsstruktur und dementsprechend die verwendeten Ab-
leichkriterien dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt sind. Zur Entzerrung breitbandiger Analogsignale
ist insbesondere durch den Aufsatz »An Adaptive Equalizer for Television Channels« (»IEEE Transactions
Communications Technology«, Vol. Com.-17, No.
6, Dec. 1969, S. 726 bis 734) ein Entzerrer bekannt geworden,
bei dem die vom Nachrichtenübertragungskanal kommenden Signale einem einstellbaren Entzerrer
zugeführt werden, der in Form eines Transversalfilters ausgeführt ist. Das Transversalfilter selbst besteht aus
einer Verzögerungsleitung mit speichernden Einstellgliedern, deren Einstellung über eine Kontrolleinrichtung
erfolgt. Die Kontrolleinrichtung ist mit ihrem einen Eingang mit einem Abgriff des Transversalfilters
verbunden, während ihr anderer Eingang an den Atisgang
eines Subtrahierers angeschaltet ist. Die Ausgangssignale des Subtrahierers werden wiederum in
der Weise gebildet, daß einer seiner Eingänge unmittelbar mit dem Ausgang des Transversalfilters verbunden
ist, während sein anderer Eingang an einen Vergleichssignalgenerator
angeschaltet ist, mit dessen Hilfe ein Vergleichssignal solcher Art hergestellt werden kann,
daß unter Einwirkung der Kontrolleinrichtung die am Ausgang des Transversalfilters auftretenden Signale
möglichst frei von Störungen sind. Bei dieser bekannten Einrichtung wird zur Einstellung des Entzerrers,
beispielsweise in den Vertikalbildaustastlücken eines Fernsehbildes, ein Testsignal übertragen und dieses
Testsignal mit dem empfangsseitig erzeugten Vergleichssignal verglichen und daraus die nötigen Ein-Stellkriterien
gewonnen.
Bei der adaptiven Entzerrung von Fernsehkanälen besteht jedoch die Schwierigkeit, daß im Signalweg
dem adaptiven Entzerrer signalformende und signalverzerrende Systembestandteile bis hin zum Frequenzgang
des Auges folgen, deren Signalveränderungen der adaptive Entzerrer nicht mit berücksichtigt. Die signalverzerrenden
Bestandteile entstehen beispielsweise im Bildgeber und Bildwiedergabegerät, während die signalformenden
Bestandteile vom Augenfrequenzgang gebildet werden. Somit kann also das im Sehzentrum
subjektiv wahrgenommene Bild von schlechterer Qualität sein als das wirklich empfangene Bild.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen adaptiven Entzerrer zur Entzerrung eines Fernsehsignals
eine Lösung anzugeben, mit der die vorstehend genannten Schwierigkeiten in einfacher Weise behoben
werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem adaptiven Entzerrer der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung in
der Weise gelöst, daß eine Signalquelle für ein Test- und Vergleichssignal einerseits über einen ersten Testsignalgeber
an den Übertragungsweg des Fernsehsignals angeschlossen ist und andererseits über einen
zweiten Testsignalgeber und einen Modellkanal mit dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers verbunden ist,
und daß zwischen dem ersten Testsignalgeber und dem Istwert-Eingang des Subtrahierers, außerhalb des zugleich
vom Fernsehsignal durchlaufenen Abschnitts des Übertragungsweges, Verzerrer eingeschaltet sind, die
den verzerrenden Frequenzgängen des Bildgebers und des Bildwiedergabegerätes des Fernsehsignals entsprechen
und ferner solche Elemente, die den erwünschten Signalformungen und dem Frequenzgang von Bild-
wiedergabegerät und Auge entsprechen und daß gleiche Elemente mit den erwünschten, signalformenden
Frequenzgängen auch zwischen dem zweiten Testsignalgeber und dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers
eingeschaltet sind. Auf diese Weise ist es also möglich, zum einen die dem adaptiven Entzerrer folgenden Verzerrungen
auszugleichen und zum anderen die Fehlerminimierung an einer Stelle vorzunehmen, an der das
Fehlerminimum tatsächlich gewünsht wird, nämlich nach dem Durchgang durch einen das Auge teilweise
nachbildenden Frequenzgang.
In vorteilhafter Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die verschiedenen Elemente
mit den verzerrenden und formenden Frequenzgängen der einzelnen Signalwege in jeweils einem einzigen
Testimpulsformer zusammengefaßt sind.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt in der
Zeichnung
F i g. 1 in einem Blockschaltbild den Signalweg eines Fernsehbildes und
F i g. 2 und 3 den adaptiven Entzerrer jeweils in einem Blockschaltbild.
In F i g. 1 ist in einem Blockschaltbild der Signalweg eines Fernsehbildes dargestellt. Bei den in Reihe angeordneten
Kästchen ist mit 1 der Bildgeber bezeichnet, mit 2 die sendeseitigen Verzerrungen, mit 3 der
Kanal mit Übertragungsverzerrungen, mit 4 der Entzerrer, mit 5 die empfangsseitigen Verzerrungen, mit 6
die erwünschten Signalformungen, z. B. roll off, mit 7 der Frequenzgang des Bildschirmes und des Auges und
mit 8 das Sehzentrum.
Bei den sendeseitigen Verzerrungen handelt es sich im wesentlichen um die signalverzerrenden Bestandteile
vom Bildgeber und bei den empfangsseitigen Verzerrungen um die des Bildwiedergabegerätes und etwaiger
zwischen Entzerrer 4 und Bildwiedergabegerät eingeschalteter Filter. Die signalformenden Bestandteile
werden im wesentlichen vom Frequenzgang des Auges bestimmt, zum Teil aber auch vom Bildschirm. Um erwünschte
Signalformungen handelt es sich auch beim roll off, nämlich dem Dämpfungsanstieg gegen die
Bandgrenze. Die Wirkung des roll off soll im folgenden kurz erläutert werden: Beim Bildfernsprecher hat das
angebotene Bildfernsprechsignal, über der Frequenz aufgetragen, einen fast rechteckförmigen Verlauf. Von
diesem Verlauf unterscheidet sich der Augenfrequenzgang in der Weise, daß er zur Bandgrenze hin allmählich
abfällt und diese dabei überschreitet. Durch ein roll-off-Fiiter läßt sich das Bildfernsprechsignal so formen,
daß es bei einem allmählich abfallenden Verlauf innerhalb des rechteckigen Verlaufes liegt.
In F i g. 2 ist der Signalweg des Fernsehbildes dargestellt mit den Vergleichs- und Regelschaltungen für den
adaptiven Entzerrer. Gleiche Elemente sind hierbei mit gleichen Bezugszeichen wie in F i g. 1 versehen, während
die signalverzerrenden und signalformenden Elemente, die zusätzlich in den Vergleichs- bzw. Regelweg
eingefügt sind, das Bezugszeichen des entsprechenden Elementes des Fernsehbildweges erhalten, jedoch ergänzend
noch mit einem Strich versehen sind.
Das Signal δ (t) einer Signalquelle, ein sehr schmaler,
breitbandiger Impuls, wird auf die Eingänge zweier Testsignalgeber 9 und 10 gegeben, von denen der erstgenannte
9 über den Kanal 3 und den Enzerrer 4 mit dem Istwert-Eingang des Substrahierers 12 verbunden
ist, während der zweite Testsignalgeber 10 über einen Modellkanal 11 mit dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers
12 verbunden ist, dessen Ausgang an die Kontrolleinrichtung 13 geführt ist, über die die Einstellung
des Entzerrers 4 erfolgt. Zwischen den Testsignalgeber 9 und den Kanal 3 ist nun das Element 2', das die sendeseitigen
Verzerrungen darstellt, so eingeschaltet, daß es außerhalb des vom Fernsehsignal durchlaufenen Übertragungsabschnitts
liegt; der Bildgeber 1 ist also über das die sendeseitigen Verzerrungen darstellende Element
2 direkt an den Kanal 3 herangeführt. In entsprechender Weise sind auch die Elemente 5', 6' und 7', die
Nachbildungen der empfängerseitigen Verzerrungen 5, der erwünschten Signalverformungen 6 und des Frequenzganges
von Bildschirm und Auge 7 darstellen, in den Abschnitt des Signalweges eingefügt, der außerhalb
des Übertragungsweges des Fernsehbildes liegt, also zwischen dem Entzerrer 4 und dem Istwert-Eingang
des Subtrahierers 12. Der zwischen dem Testsignalgeber 9 und dem Istwert-Eingang des Substrahierers
12 liegende Teil der Regelschleife wird nachfolgend als Istweg bezeichnet und der zwischen dem Testsignalgeber
10 und dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers 12 liegende Teil als Sollweg. In ihm sind, zwisehen
dem Modellkanal 11 und dem Sollwert-Eingang, die Elemente 6' für die erwünschten Signalformungen
und T für den Frequenzgang von Bildschirm und Auge eingefügt. Die verzerrenden Frequenzgänge im Bildweg
sind also nur in den Istweg, die erwünschten, nur formenden Frequenzgänge des Bildweges dagegen in
den Istweg und den Sollweg des adaptiven Entzerrers geschaltet. Im vorliegenden Fall sind alle Übertragungskanäle
und Filter als verzögerungsfrei angenommen. Somit können, im Interesse einer übersichtlichen
Zeichnerischen Darstellung, ausgleichende Verzögerungsglieder in der Zeichnung entfallen.
Das Testsignal für den Sollwert-Eingang des Subtrahierers 12 läßt sich auch empfangsseitig gewinnen und
zwar aus dem Ausgangssignal des Kanals 3. Hierfür ist eine, in der F i g. 2 strichliert eingezeichnete Testsignalgewinnungseinrichtung
16 vorgesehen, die eingangsseitig mit dem Ausgang des Kanals 3 und ausgangsseitig
mit dem Eingang des zweiten Testsignalgebers 10 verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Signalquelle
für das Signal δ (t) und dem Testsignalgeber 10 entfällt in diesem Fall.
Diese in F i g. 2 dargestellte Ausführungsform eines adaptiven Entzerrers zur Entzerrung eines Fernsehsignals
ist im wesentlichen dafür vorgesehen, die vielfältigen Zusammenhänge einer derartigen Einrichtung anschaulich
zu erläutern. Die Realisierung eines derartigen adaptiven Entzerrers erfolgt in vorteilhafter Weise
in der in F i g. 3 dargestellten Form. Dabei sind nämlich die signalverzerrenden und die erwünschten, signalformenden
Elemente 2', 5', 6' und T im Istvveg mit dem Testsignalgeber 9 zu einem Testsignalformer 14 zusammengefaßt
und die erwünschten, signalformenden Elemente 6' und T sowie der Modellkanal 11 und der Testsignalgeber
10 im Sollweg zu einem Testsignalformer
15. Von den beiden Testsignalformern 14 und 15 werden also alle die Funktionen erfüllt, für die im Ausführungsbeispiel
nach Fig.2 die einzelnen Elemente vorgesehen sind. Der Übersichtlichkeit wegen sind in
F i g. 3 die sendeseitigen und empfangsseitigen, dem Kanal 3 vorangehenden und dem Entzerrer 4 nachfolgenden
Teile des Bildweges nicht mit eingezeichnet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Adaptiver Entzerrer zur Entzerrung eines Fernsehsignals, bestehend aus einem im Übertragungsweg
des Fernsehsignals angeordneten Transversalfilter mit speichernden Einstellgliedern, deren
Einstellung iioer eine Kontrolleinrichtung erfolgt, deren einer Eingang mit einem Abgriff des Transversalfilters
und deren anderer Eingang mit dem Ausgang eines Subtrahierers verbunden ist, dessen
einer Eingang (Sollwert-Eingang) an einen Vergleichssignalgenerator und dessen anderer Eingang
(Istwert-Eingang) an dem Ausgang des Transversalfilters angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Signalquelle für ein Test- und Vergleichssignal einerseits über einen ersten Testsignalgeber
(9) an den Übertragungsweg des Fernsehsignals angeschlossen ist und andererseits über
einen zweiten Testsignalgeber (10) und einen Modellkanal (11) mit dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers
(12) verbunden ist, und daß zwischen dem ersten Testsignalgeber (9) und dem Istwert-Eingang
des Subtrahierers (12), außerhalb des zugleich vom Fernsehsignal durchlaufenen Abschnitts des Übertragungsweges,
Verzerrer (2', 5') eingeschaltet sind, die den verzerrenden Frequenzgängen des Bildgebers
(1) und des Bildwiedergabegerätes des Fernsehsignals und etwaiger zwischen Entzerrer (4) und
Bildwiedergabegerät eingeschalteter Filter entsprechen und ferner solche Elemente (6', T), die den erwünschten
Signalformungen und dem Frequenzgang von Bildwiedergabegerät und Auge entsprechen
und daß gleiche Elemente (6', 7') mit den erwünschten, signalformenden Frequenzgängen auch
zwischen dem zweiten Testsignalgeber (10) und dem Sollwert-Eingang des Subtrahierers (12) eingeschaltet
sind.
2. Adaptiver Entzerrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Elemente
mit den verzerrenden und formenden Frequenzgängen der einzelnen Signalwege in jeweils einem einzigen
Testimpulsformer (14, 15) zusammengefaßt sind.
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