DE2430166B2 - Durchsichtiger Glaskörper mit Muster unterhalb der Glasoberfläche und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Durchsichtiger Glaskörper mit Muster unterhalb der Glasoberfläche und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen durchsichtigen Glaskörper mit einem Muster aus photochrom wirkenden Metallionen unterhalb der Glasoberfläche, welche
durch Austausch gegen Alkaliionen in die Glasmasse eingebracht worden sind. Weiterhin ist die Erfindung
auf ein Verfahren zur Herstellung solcher durchsichtiger Glaskörper gerichtet
Die Ausbildung undurchsichtiger Abschnitte bzw. Muster in durchsichtigen Glaskörpern ist bekannt
Beispielsweise werden mit der US-Patentschrift 25 15 940 Silikatgläser mit 10 bis 25% Lithiumoxid
beschrieben, die zusätzlich in geringen Mengen Gold, Silber oder Kupfer als lichtempfindliche Komponente
enthalten. Nach der Herstellung sind diese Gläser farblos und transparent Durch gezielte Belichtung
ausgewählter Bereiche mit kurzwelliger Strahlung und anschließender Erwärmung der belichteten Bereiche
wird dort Lithiumdisilikat ausgeschieden, wodurch diese belichteten Bereiche undurchsichtig werden, während
die nicht belichteten Bereiche klar bleiben.
Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Durchlässigkeit von Glaskörpern ist bei photochromen
Gläsern gegeben, wie sie beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 15 96 764 bekannt sind. Solche
photochromen Gläser enthalfen in feiner Verteilung Silberhalogenid-Kristalle, die durch Bestrahlung mit
UV-Licht oder kurzwelligem sichtbarem Licht in elementares Silber und Halogen gespalten werden. Das
freigesetzte Silber bewirkt eine Dunkelfärbung der Glasmasse. Das freigesetzte Halogen wird in der
umgebenden Glasmasse festgehalten und steht für eine Rekombination mit dem Silber zur Verfügung. Nachdem die Strahlung aufgehört hat, vermag deshalb
derartiges photochromes Glas seine ursprüngliche Durchlässigkeit wieder anzunehmen; hinsichtlich weiterer Einzelheiten vgl. den Beitrag von R. J. A r a u j ο und
S. D. S too key in »The Glass Industry«, Dezember 1967.
Ionendiffusion herstellen, wobei auf die Oberfläche
eines alkalihaltigen Glases Silber aufgebracht wird, und anschließend unter geeigneten Bedingungen die Silberionen gegen Alkaliionen der Glasmasse ausgetauscht
werden. Sofern das Silber nur auf ausgewählten Bereichen der Glasoberfläche aufgebracht ist, werden
lediglich entsprechende Bereiche der Glasmasse photochrom sein.
Für die vorliegende Erfindung ist weiterhin das Fluoreszensverhalten von Glas von Bedeutung. Für die
Fluoreszens sind sogenannte Fluoreszenscentren, beispielsweise bestimmte Übergarigsmetallionen, verantwortlich, die Erregerstrahlung zu absorbieren und
gleichzeitig langwelligere Strahlung zu emittieren vermögen; beispielsweise spricht man von fluoreszierendem Glas, wenn dieses nicht sichtbares UV-Licht zu
absorbieren und gleichzeitig sichtbares Licht auszusenden vermag. Die Intensität der Fluoreszensstrahlung ist
von verschiedenen Faktoren abhängig; beispielsweise vermindert eine Temperaturerhöhung diese Intensität;
eine Verringerung der Intensität der Fluoreszensstrahlung kann auch dann auftreten, wenn die Konzentration
der Fluoreszenscentren einen bestimmten kritischen Wert übersteigt (vgl. beispielsweise Seite 449 aus dem
Fachbuch »Coloured Glasses« von W. A. Weyl, erschienen bei Society of Glass Technology, 1967).
Sofern ein durchsichtiger Glaskörper unterhalb seiner Oberfläche ein Muster aus photochrom wirkenden Metallionen aufweist, kann dieses Muster in der
Regel nur in heller Umgebung wahrgenommen werden. Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe darin, einen Glaskörper der eingangs genannten Art mit wenigstens einem zusätzlichen
Muster unterhalb der Glasoberfläche zu versehen, dessen Wahrnehmung auf andere Ursachen beruht so
daß eine erweiterte Einsatzmöglichkeit des durchsichtigen, mit Muster versehenen Glaskörpers gegeben ist
Ausgehend von dem eingangs genannten, durchsichtigen Glaskörper mit einem Muster aus photochrom
wirkenden Metallionen unterhalb der Glasoberfläche, welche durch Austausch gegen Alkaliionen in die
Glasmasse eingebracht worden sind, ist die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus einer bei Bestrahlung
fluoreszierenden Glasmasse besteht, und unterhalb der Glasoberfläche ein weiteres Muster aus Kupfer(I)- oder
Thallium(I)-Ionen vorhanden ist, welche die Fluoreszens auslöschen.
Vorzugsweise enthält die fluoreszierende Glasmasse Kupfer(I)- und Halogen-Ionen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieser Glaskörper ist dadurch gekennzeichnet daß die
Metallionen der beiden Muster in Form dünner Metallschichten auf der Glasoberfläche aufgebracht
werden, und zum Ionenaustausch unter oxidierenden Bedingungen erwärmt werden.
Vorzugsweise wird im Anschluß an den Ionenaustausch eine weitere Wärmebehandlung durchgeführt
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Glaskörper bereitgestellt, der wenigstens zwei Muster aufweist,
deren Wahrnehmung auf unterschiedlichen Ursachen beruht Die beiden Muster können übereinstimmen,
voneinander unabhängig sein oder sich gegenseitig ergänzen. Die Muster können beispielsweise als
Gradeinteilungen, sich kreuzende Linien, Gitter, Buchstaben, Symbole od. dgl. ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäßen Glaskörper mit den beiden Mustern sind vorzugsweise für die Verwendung in
optischen Geräten vorgesehen; hierzu kann der Glaskörper die Gestalt einer Platte, eines Keils, eines
iYismas, einer linse od. dgL aufweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Glaskörper befinden sich beide Muster unterhalb der Glasoberfläche, so daß s
sie vor einer mechanischen Beschädigung geschützt sind.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Glaskörpers stimmen die beiden
Muster in ihrer Gestalt fiberein, so daß das übereinstimmende Muster sowohl in heller wie in dunkler
Umgebung wahrgenommen werden kann. Wird dieser Glaskörper beispielsweise mit UV-Licht bestrahlt und
befindet sich in heller Umgebung, so ist das photochrome Muster wegen seiner geringerer Durchlässigkeit als
dunkles Muster gut zu erkennen; befindet sich andererseits der Glaskörper in dunkler Umgebung, so
fluoresziert im wesentlichen der gesamte Glaskörper unter Bestrahlung mit UV-Licht, da der Glaskörper aus
einer fluoreszierenden Glasmasse besteht; lediglich diejenigen Bereiche werden nicht fluoreszieren, welche
die fluoreszensauslöschenden Kupfer(I)- oder Thallium(I)-Ionen enthalten, so daß diese Bereiche dunkel an
dem ansonsten selbstleuchtenden Glaskörper erscheinen werden. Damit kann das übereinstimmende Muster
unter unterschiedlichen äußeren Bedingungen wahrgenommen werden. Weiterhin kann der Glaskörper mit
verschiedenen Mustern versehen werden, die jeweils nur unter bestimmten äußeren Bedingungen wahrgenommen werden können.
Die erfindungsgemäßen Glaskörper bestehen aus einer fluoreszierenden Glasmasse. Als Fluoreszenscentren können Übergangsmetallionen dienen, beispielsweise Ionen mit unvollständiger f-Schale, wie beispielsweise EiP+.Tb3+, UO2 2+ u. dgl.;
Ionen mit unvollständiger d-Schale, wie z. B. Mn2+,
BP+, SW+, Pb*+, Sn2+, In+, Ga+u. dgl.;
Ionen mit vollständiger d-Schale, wie beispielsweise Cu+, Ag+, Au+u.dgl.
Weiterhin enthält die Glasmasse Alkaliionen, insbesondere Natriumionen, obwohl auch Kalium, Lithiumoder andere Alkali-Ionen brauchbar sind. Die wesentliche Aufgabe der Alkaliionen besteht darin, das
Einwandern der die Muster bildenden Metallionen durch Ionenaustausch zu ermöglichen.
Weiterhin soll die Glasmasse Halogenidionen, beispielsweise Chloridionen, enthalten, Dies erleichtert die
Ausbildung des photochrome)! Musters, sofern als photochrome Metallionen Silber(I)-Ionen eindiffundiert
werden. Vorzugsweise enthält die Glasmasse zusätzlich so in geringer Konzentration Kupfer(I)-Ionen, da diese
häufig die Sensibilität der photochromen Metallionen erhöhen.
Zur Ausbildung des photochromen Musters unterhalb der Glasoberfläche können bekannte, photochrom
wirkende Metallionen verwendet werden, soweit sie sich unter üblichen Bedingungen in eine Glasmasse
eindiffundieren lassen. Vorzugsweise sind als photochrom wirkende Metallionen Silber(I)-Ionen vorgesehen. Sofern die Konzentration der Silber(I)-Ionen einen
bestimmten Wert übersteigt, wird das photochrome Muster auch fluoreszensauslöschend werden, da die
Silber(I)-Ionen in hoher Konzentration die Fluoreszens
auslöschen.
Erfindungsgemäß sind zur Ausbildung des fluoreszensauslöschenden Musters Kupfer(l)- oder Thallium(I)-lonen vorgesehen. Diese Ionen weisen unter üblichen
Bedingungen photochrome Eigenschaften nicht auf. Die
fluoreszensauslöschenden Kupfer(I)- oder Thallium(I)-Ionen sind in dem, bei Bestrahlung mit Erregerstrahlung
floureszierenden Glaskörper im Bereich des vorgesehenen Musters in solcher Konzentration enthalten, daß sie
dort die Fluoreszens wesentlich vermindern bzw. vollständig auszulöschen vermögen. Naturgemäß muß
die aus anderen Gründen, etwa zur Erzeugung der Fluoreszens oder zur Sensibilisierung in der Glasmasse
vorhandene Konzentration an Kupfer(I)-Ionen unterhalb derjenigen Konzentration gehalten werden, bei
welcher die fluoreszensauslöschende Wirkung auftritt
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Glaskörper werden die Ausgangskomponenten für die photochrom
wirkender Metallionen und für die fluoreszensauslöschenden Kupfer(I)- oder Thallium(I)-Ionen auf der
Oberfläche des Glaskörpers aufgebracht und anschließend unter geeigneten Bedingungen die Ionen in die
Glasmasse eindiffundiert, so daß die jeweiligen Muster unterhalb der Glasoberfläche ausgebildet werden. Eine
glatte Glasoberfläche erleichtert das Eindiffundieren der Ionen; vorzugsweise wird deshalb die Glasoberfläche vor dem Aufbringen der Ausgangskomponenten
mechanisch, thermisch oder chemisch poliert; eine solche Polierung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
an die Präzision der Muster hohe Anforderungen gestellt werden.
Die Ausgangskomponenten können aus einer, die jeweiligen Ionen liefernden Verbindung oder aus dem
jeweiligen Metall bestehen. Die Ausgangskomponenten werden in Gestalt eines positiven Bildes des herzustellenden Musters aufgebracht Das Aufbringen der
Ausgangskomponenten kann mittels Druckverfahren, Maskierungsschritten, lithographischen Maßnahmen
od. dgl. erfolgen.
Das Eindiffundieren der Metallionen erfolgt im Austausch gegen Alkaliionen aus der Glasmasse bei
höheren Temperaturen. Sofern eine metallische Ausgangskomponente verwendet wird, erfolgt die E •wärmung vorzugsweise in oxidierender Umgebung. Das
Eindiffundieren der Metallionen kann durch Anlegen eines elektrischen Feldes gefördert werden.
Nachdem die die jeweiligen Muster bildenden Metallionen in die Glasmasse eindiffundiert sind, wird
vorzugsweise eine Wärmebehandlung durchgeführt, um innerhalb der Muster die Metallionen in geeigneter
Weise zu verteilen, damit die photochromen und fluoreszensauslöschenden Wirkungen gewährleistet
sind.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken. Zur Erläuterung der Beispiele dient auch ein Blatt Zeichnungen mit
den F i g. 1 bis 6; im einzelnen zeigen
Fig. la und Ib Draufsicht und Querschnitt eines
Glaskörpers, auf dessen Oberfläche dünne Metallschichten aufgebracht sind,
Fig.2, 3 und 4 Glaskörper mit photochromen und/oder fluoreszensauslöschenden Mustern unterhalb
der Oberfläche,
F i g. 5 einen beispielhaften erfindungsgemäßen Glaskörper mit einem Muster in Form eines Operationssymbols und
Fig.6 einen weiteren erfindungsgemäßen Glaskörper, dessen Muster einer Skala für ein Meßinstmment
entspricht.
Der Glaskörper besteht aus einer fluoreszierenden Glasmasse aus 60 Gew.-% SiO2, 18 Gew.-% B2O3, 9,5
Gew.-% Al2O3, 10,7 Gew.-% Na2O, 1,4 Gew.-% F, 0,3
Gew.-% Cl, 0,1 Gew.-% J und 0,015 Gew.-% Cu2O. Die
Oberfläche des Glaskörpers wird mit einer Maske abgedeckt, welche lediglich die vorgesehenen Muster
freiläßt Anschließend werden im Vakuum eine Silberschicht und eine Kupferschicht entsprechend dem
Muster aufgedampft; die Dicke der Metallschicht beträgt etwa 200nm. Die Fig. la und Ib zeigen den
fluoreszierenden Glaskörper 1 mit der Silberschicht 2 für das photochrome Muster und der Kupferschicht 3
für das fluoreszensauslöschende Muster.
Zur Bildung von Silberionen und Kupferionen sowie zur Eindiffundierung dieser Ionen in die Glasmasse wird
an Luft, die 0,5 bis 5 Gew.-% Schwefeltrioxid enthält, 15
bis 90 min lang auf 250 bis 4000C erwärmt. Mit den Fig.2a und 2b sind die jeweiligen Muster 4 und 5
unterhalb der Glasoberfläche dargestellt. Ohne besondere äußere Maßnahmen, beispielsweise durch Bestrahlung
UV-Licht, können diese Muster 4 und 5 im wesentlichen nicht wahrgenommen werden. Im Anschluß
an das Eindiffundieren kann eine weitere Wärmebehandlung vorgenommen werden, wozu zuerst
30 Std. lang auf 4400C und danach für weitere 10 Std. auf
5300C erwärmt wird; hierdurch wird insbesondere die photochrome Wirkung stark verbessert.
Bei der Bestrahlung mit üblichem weißem oder sichtbarem Licht können die Muster 4 und 5 nicht
wahrgenommen werden. Wird der Körper jedoch von der Seite, von der die Metallionen eingedrungen sind,
mit UV-Licht (Erregerstrahlung) bestrahlt, so werden die Muster sichtbar. Im vorliegenden Falle weist das
photochrome Muster wegen der hohen Konzentration an Silberionen zusätzlich auch fluoreszensauslöschende
Wirkung auf. Das fluoreszensauslöschende Muster enthält eine ausreichend hohe Konzentration an
Kupferionen, so daß es in diesem Bereich zu einer Auslöschung der Fluoreszens kommt, ohne daß
photochrome Wirkung auftritt.
Mit den Fig.3a und 3b ist ein entsprechender Glaskörper mit den Mustern 4' und 5' dargestellt. Wird
dieser Glaskörper in dunkle Umgebung gebracht und mit UV-Licht bestrahlt, so bleiben die Muster dunkel, so
daß von dem Glaskörper lediglich ein Negativ der Muster zu erkennen ist. Wird der Glaskörper mit einer
aus weißem Licht und UV-Licht gebildeter Strahlung bestrahlt, so wird lediglich das von den eingedrungenen
Silberionen verursachte photochrome Muster 4' wahrgenommen, da dieses Muster selektiv das sichtbare
Licht absorbiert (vgl. F i g. 3a). Diese selektive Absorption hält noch eine gewisse Zeitspanne an, nachdem die
Bestrahlung mit UV-Licht beendet worden ist.
In entsprechender Weise ist mit den F i g. 4a und 4b das photochrome Muster 4" dargestellt; in der
praktischen Durchführung ist der Farbton des Musters bräunlich, beispielsweise graubraun.
Auf einem Glaskörper, bestehend aus der in Beispiel 1 angegebenen Glasmasse, wird in der Gestalt eines
positiven Bildes zu dem photochromen Muster eine 200 nm dicke Silberschicht aufgebracht; weiterhin wird
in Form eines positiven Bildes zu dem fluoreszensauslöschenden Muster eine dünne Kupferschicht aufgebracht.
Anschließend werden an beide Seiten der Glasplatte Elektroden angelegt; die mit Silber und Kupfer
beschichtete Seite wird mit dem positiven Pol einer Stromquelle verbunden und die andere Elektrode mil
dem negativen Pol der Stromquelle. Daraufhin wird eine Spannung von 50 Volt an die Elektroden angelegt und
30 min lang auf 280° C erwärmt; hierdurch dringen s sowohl Silberionen wie Kupferionen in einen etwa
20 nm tiefen Oberflächenbereich in den Glaskörper ein. Anschließend wird eine zusätzliche Wärmebehandlung
vorgesehen, wobei zuerst 30 Std. lang auf 4400C und
danach 10 Std. lang auf 530° C erwärmt wird. Hierdurch
ίο entstehen in dem Glaskörper das photochrome und das
fiuoreszensauslöschende Muster. Wegen der hohen Konzentration an Silberionen weist das photochrome
Muster zusätzlich fluoreszensauslöschende Wirkungen auf.
Die Erzeugung der Silber- und Kupfer-Ionen sowie das Eindiffundieren dieser Ionen in die Glasmasse unter
der Wirkung eines elektrischen Feldes ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn sehr feine Muster gewünscht
werden. Sofern zusätzlich zur Maskierung der Glasoberfläche lithographische Maßnahmen mit Photoresist-Material
angewandt werden, lassen sich extrem feine Muster mit einer Strichbreite vor lediglich 3μπι
erzeugen.
Auch bei diesem Glaskörper sind die vorhandenen Muster bei Bestrahlung mit üblichem weißem Licht nicht zu erkennen; zur Sichtbarmachung der Muster ist eine energiereichere Erregerstrahlung, zumeist unsichtbare UV-Strahlung, erforderlich. Deshalb können die Muster unabhängig von der Umgebungshelligkeit sichtbar gemacht werden.
Auch bei diesem Glaskörper sind die vorhandenen Muster bei Bestrahlung mit üblichem weißem Licht nicht zu erkennen; zur Sichtbarmachung der Muster ist eine energiereichere Erregerstrahlung, zumeist unsichtbare UV-Strahlung, erforderlich. Deshalb können die Muster unabhängig von der Umgebungshelligkeit sichtbar gemacht werden.
Mit Bezugnahme auf Fig.5 soll eine beispielhafte
Ausführung der Erfindung erläutert werden. Der Glaskörper 1 besteht aus einer Glasmasse, die bei
Bestrahlung mit UV-Licht fluoresziert Unterhalb der Oberfläche sind die sich zu dem Zeichen » + «
ergänzenden Muster 2 und 3 ausgebildet; das Muster 2 weist sowohl photochrome wie fluoreszensauslöschende
Wirkungen auf; das Muster 3 lediglich fluoreszensauslöschende Wirkungen auf.
4(i Wird dieser Glaskörper lediglich mit UV-Lichl
bestrahlt, so wird der Körper praktisch selbstleuchtend und aufgrund der fluoreszensauslöschenden Wirkunger
der Muster 2 und 3 ist das Zeichen »+« zu erkennen Wird dagegen der Körper mit UV-Licht und zusätzlich
4;i mit weißem Licht bestrahlt, so ist die Fluoreszens, und
damit auch die fluoreszensauslöschende Wirkung praktisch nicht zu erkennen, so daß wegen der alleir
wahrnehmbaren photochromen Wirkung lediglich das Zeichen »—« zu beobachten ist
Mit Bezugnahme auf Fig.6 wird eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Glaskörpers
erläutert. Der Glaskörper 1 besteht aus einer be Bestrahlung mit UV-Licht fluoreszierenden Glasmasse
Unterhalb der Oberfläche ist eine Skala mit mehrerer Gradeinteilungen ausgebildet, wobei die Gradeinteiluni
2 einem Muster mit photochromer und fluoreszensaus
löschender Wirkung entspricht, während die Gradein teilung 3 einem Muster mit lediglich fluoreszensauslö
sehender Wirkung entspricht Wird dieser Körper ir dunkler Umgebung gehalten, und lediglich mit UV-Lich
bestrahlt, so ist die gesamte Skala aus den Gradeintei
lungen 2 und 3 zu erkennen; wird der Körper zusätzlich mit weißem Licht bestrahlt, so ist lediglich die
Gradeinteilung 2 wegen ihrer photochromen Wirkung zu erkennen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Durchsichtiger Glaskörper, mit einem Muster aus photochrom wirkenden Metallionen unterhalb
der Glasoberfläche, welche durch Austausch gegen Alkaliionen in die Glasmasse eingebracht worden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus einer bei Bestrahlung fluoreszierenden
Glasmasse besteht; und unterhalb der Glasoberfläche ein weiteres Muster aus Kupfer(I)- oder
Thallium(I)-Ionen vorhanden ist, welche die Fluoreszenz auslöschen.
2. Glaskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fluoreszierende Glasmasse Kupfer^)- und Halogenionen enthält is
3. Verfahren zur Herstellung des Glaskörpers nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallionen der beiden Muster in
Form dünner Metallschichten auf der Glasoberfläche aufgebracht werden und daß diese Anordnung
zum Ionenaustausch unter oxidierenden Bedingungen erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an den Ionenaustausch
eine weitere Wärmebehandlung durchgeführt wird.
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