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Mulchgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein Mulchgerät, das aus
einer in einen Maschinenrahmen eingesetzten und parallel zum Boden angeordneten
antreibbaren und mit Messern bestückten Schlegelwelle besteht und mit einem Kraftfahrzeug
kuppelbar ist, und betrifft eine zweckmässige und in vorteilhafter Weise verwendbare
Ausgestaltung einer derartigen Arbeitsmaschine.
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Schlegelmulchgeräte zum Mähen von Gras und zum Zerkleinern von Gestrüpp
und Reisig sind bereits in verschiedenen unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt
und haben sich insbesondere im Weinbau ausserordentlich gut bewährt. Mit diesen
bekannten Geräten ist es aber nur möglich, Gras zu mähen oder das Rebholz zu zerkleinern.
Zur Bodenbearbeitung sind diese mit schwenkbar gehaltenen Messern ausgestatteten
Geräte jedoch nicht verwendbar. Dazu werden derzeit aufwendige Hackfräsmaschinen
oder Kreiselkrümler benutzt, so dass zur Ausrüstung eines Betriebes mit diesen Maschinen
hohe Investitionen unumgänglich sind.
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Es wurde zwar bereits vorgeschlagen, ein Schlegelmulchgerät der vorgenannten
Art mit einer gesonderten Messerwalze, die. als Hackfräse arbeitet, auszurüsten.
Dieses Gerät hat sich jedoch nicht bewährt, da besondere Zustellvorrichtungen erforderlich
sind, um die Schlegelwelle oder die Messerwalze in Arbeitsstellung zu bringen.-
Ausserdem werden zwei getrennte Antriebsstränge benötigt und in der Messerwalze
bleibt beim Mähen das abgemähte Gut vielfach hängen. Des weiteren baut dieses kombinierte
Gerät gross und es ist in der Anschaffung teuer.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Mulchgerät zu schaffen,
das diese Nachteile nicht aufweist, das aber dennoch für zwei Arbeitsvorgänge und
damit vielseitig verwendbar ist. Der dazu erforderliche Bauaufwand sowie die Herstellkosten
sollen gering gehalten werden, so dass eine hohe Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
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Gemäss der Erfindung wird dies mit einem Mulchgerät, das aus einer
in einen Maschinenrahmen eingesetzten und parallel zum Boden angeordneten antreibbaren
und mit Messern bestückten Schlegelwelle besteht, dadurch erreicht, dass zur Verwendung
des Mulchgerätes sowohl als Mähmaschine als auch zur Bodenbearbeitung die Schlegelwelle
in beiden Drehrichtungen mit unterschiedlichen Drehzahlen antreibbar ist und dass
die Messer der Schlegelwelle jeweils mit zwei gegenüberliegenden Schneiden versehen
sind.
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Zum Antrieb der Schlegelwelle kann hierbei ein dieser vorgeschaltetes
mit der Zapfwelle des Kraftfahrzeuges trieblich verbindbares Wendegetriebe vorgesehen
werden, das zwei parallel zur Schlegelwelle angeordnete Abtriebswellen aufweist,
die jeweils mit dieser mittels eines Riemen- oder Kettentriebes oder über Zahnräder
trieblich verbunden sind. Nach einer andersartigen
Ausgestaltung
können dazu anstelle des Wendegetriebes aber auch zwei dieser vorgeschaltete Winkelgetriebe,
von denen das eine als Untersetzungsgetriebe und vorzugsweise als Wendegetriebe
ausgebildet ist, vorgesehen sein. Bei dieser Ausgestaltung des Antriebes ist es
angebracht, der Schlegelwelle einen zwischen dieser und den Antriebsgliedern des
niedertourigen Antriebsstrangs angeordneten Freilauf zuzuordnen, um dessen Mitnahme
auszuschliessen.
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Zum Antrieb der Schlegelwelle kann nach einer weiteren Ausführungsform
ein seitlich neben dieser angeordnetes zweistufiges mit dem Kraftfahrzeug in Triebverbindung
stehendes Wendegetriebe vorgesehen werden.
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Vorteilhaft ist es ferner, den verschwenkbar gelagerten Messern der
Schlegelwelle jeweils einen Anschlag zuzuordnen, mittels dem diese in der der Bodenbearbeitung
zugeordneten Drehrichtung in Betriebsstellung gehalten sind.
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Des weiteren sollte die Schlegelwelle des Mulchgerätes in der Höhe
mittels Spindeln, Druckzylinder od.ähnl. Servoeinrichtungen verstellbar in Schwingen
gelagert sein. Zu dem gleichen Zweck können aber auch die Laufräder mittels in ihrer
Anlenkung verstellbarer Hebel an dem Maschinenrahmen gehalten sein.
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Mit einem gemäss der' Erfindung ausgebildeten Mulchgerät ist es möglich,
sowohl Gras zu mähen und Gestrüpp zu zerkleinern, als auch den Boden zu bearbeiten.
Werden nämlich die Antriebsmittel der Schlegelwelle derart ausgebildet, dass diese
in zwei Drehrichtungen antreibbar ist und werden die Messer mit zwei Schneiden versehen,
so ist dies auf einfache Weise zu bewerkstelligen.
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Umbauten an der Maschine sind dazu nicht erforderlich, lediglich die
Schlegelwelle ist zur Bodenbearbeitung gegebenenfalls abzusenken.
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Das erfindungsgemässe Mulchgerät, das nahezu iu gleicher Weise ausgebildet
ist wie die bisher bekannten Ausführungen, ermöglicht somit zwei Arbeitsgänge, ohne
dass der Bauaufwand und die Herstellkosten wesentlich höher sind. Durch die vielseitige
Verwendbarkeit ist aber eine hohe Wirtschaftlichkeit bei nahezu gleichem Anschaffungspreis
gegeben.
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Weitere Einzelheiten sind den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
die nachfolgend im einzelnen erläutert sind, zu entnehmen. Hierbei zeigt: Fig. 1
ein an einen Schlepper angehängtes Schlegelmulchgerät in Draufsicht, Fig. 2 eine
andersartige Ausgestaltung der Antriebsmittel des Mulchgerätes nach Fig. 1 in schematischer
Darstellung und Fig. 3 die Schlegelwelle des Mulchgerätes nach Fig. 1 in vergrössertem
Maßstab.
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Das in Fig. 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Mulchgerät besteht
im wesentlichen aus einem mit der Anhängevorrichtung 3 eines Schleppers 2 kuppelbaren
fahrbaren Maschinengestell 4 und einer in diesem gehaltenen Schlegelwelle 9, die
mit Schlegelmesser 10 bestückt ist. Das Maschinengestell 4 ist mittels Laufrädern
5 auf dem Boden abgestützt, die in Hebel 6 drehbar gehalten sind. Mittels der Hebel
6 ist das Maschinengestell 4 und somit auch die Schlegelwelle 9 in der Höhe verstellbar.
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Dazu dienen Stifte 8, die in nicht sichtbare Ausnehmungen der Hebel
6, die in Gabelstücke 7 gehalten sind, eingreifen. Auf diese Weise ist durch eine
Lageänderung der Stifte 8 ein mehr oder weniger grosser Abstand der Schlegelwelle
9 vom Boden
einstellbar. Selbstverständlich kann das Maschinengestell
4 aüch auf andere Weise, z.B. mittels höhenverstellbarer Kufen, auf dem Boden abgestützt
werden.
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Damit das Mulchgerät 1 sowohl zum Mähen von Gras und Zerkleinern von
Gestrüpp als auch zur Bodenbearbeitung verwendet werden kann, ist es erforderlich,
den Antrieb der Schlegelwelle 9 derart zu gestalten, dass diese in beiden Drehrichtungen
antreibbar ist.
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Dazu ist nach Fig. 1 ein Wendegetriebe 21 vorgesehen, das mitteils
einer Gelenkwelle 22 mit der Zapfwelle 18 des Schleppers 2 in Triebverbindung steht.
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Das Wendegetriebe 21 weist hierbei zwei parallel zur Schlegelwelle
9 angeordnete Abtriebswelle 23 und 24 auf, die über einen Riementrieb 25 bzw. einen
Kettentrieb 26 mit dieser trieblich verbunden sind. Über den Riementrieb 25 wird
dabei die Schlegelwelle 9 bei einer durch den Pfeil C gekennzeichneten Fahrtrichtung
in Drehrichtung A angetrieben, über den Kettentrieb 26 dagegen zur Bodenbearbeitung
in der entgegengesetzten Drehrichtung B.
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Damit der Kettentrieb 26 bei einem Antrieb in Drehrichtung A nicht
mitdreht, ist zwischen diesem und der Schlegelwelle 9 ein Freilauf 27 eingebaut,
durch den in dieser Drehrichtung selbsttätig ein Lösen des Kettentriebes 26 von
der Schlegelwelle 9 erfolgt. Durch Verkleidungen 28 sind der Riementrieb 25 und
der Kettentrieb 26 abgedeckt.
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Wie es in Fig. 1 des weiteren strichpunktiert eingezeichnet ist, können
anstelle des Wendegetriebes 21 auch zwei Winkelgetriebe 29 und 30 vorgesehen werden.
Das Getriebe 30 ist hierbei als Wendeuntersetzungsgetriebe ausgebildet, damit auch
eine Umkehrung und Reduzierung der Antriebsdrehzahl vorzunehmen ist.
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Die an der Schlegelwelle 9 angebrachten Messer 10 sind gemäss Fig.
3 mittels Bolzen 14 verschwenkbar zwischen Halterungen 13 eingesetzt. Auf diese
Weise können die Messer 10, die mit zwei sich gegenüberliegenden Schneiden 11 und
12 ausgestattet sind und durch die Fliehkraft nach aussen geschwenkt werden, sofern
sie beim Mähen (Drehrichtung A) auf ein Hindernis auftreffen, ausweichen.
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Bei einem Antrieb in Drehrichtung B, d.h. wenn mittels der Messer
10 eine Auflockerung des Bodens vorgenommen wird, dagegen werden sie arretiert,
und zwar durch einen an der Halterung 13 vorgesehenen Anschlag 15. Bei der Bodenbearbeitung
liegen die Messer 10 der Schlegelwelle 9, die auch, wie es strichpunktiert in Fig.
1 dargestellt ist, mittels zweier Schwingen 16 und Servoeinrichtungen 17 in Form
von Druckzylindern in der Höhe verstellt werden kann, somit an dem Anschlag 15 an
und werden in dieser Lage gehalten.
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Zum Antrieb der Schlegelwelle 9 in beiden Drehrichtungen kann des
weiteren, wie es in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, ein seitlich neben dieser
angeordnetes zweistufiges Wendegetriebe 31 vorgesehen werden, dessen Eingangswelle
32 trieblich mit der Zapfwelle 18 über nicht bezifferte Kegelräder verbunden ist.
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Wird die Schlegelwelle 9 des Mulchgerätes 1 in Drehrichtung A angetrieben,
so kann mit diesem Gras gemäht oder am Boden liegendes Gestrüpp zerkleinert werden.
Erfolgt dagegen der Antrieb der Schlegelwelle 9 in Drehrichtung B - dazu ist lediglich
das Wendegetriebe 21 bzw. 31 umzuschalten oder die Gelenkwelle 22 ist mit dem Winkelgetriebe
30 zu verbinden -, so kann eine Bodenbearbeitung vorgenommen werden. Je nach dem,
wie tief der
Boden aufgelockert werden soll, kann dazu die Schlegelwelle
9 mittels der Hebel 6 oder der Servoeinrichtung 17 in der Höhe verstellt werden.
Das Mulchgerät 1 ist somit, ohne grösseren zusätzlichen Aufwand, vielseitig für
zwei Arbeitsgänge verwendbar.