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Titel: "Gefederter Sitz, insb. für Kraftfahrzeuge"
Die
Erfindung bezieht sich auf einen gefederten Sitz, insb. für Kraftfahrzeuge, mit
Sitz- und Lehnenkonstruktion sowie je einem diese tragenden Rahmen, wobei mindestens
der Rahmen der Sitzkonstruktion über ein Zwischenglied an einem Stützkörper angebracht
ist.
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Ein bekannter Sitz, insb. für Schwerfahrzeuge, wird im wesentlichen
von einer das Sitz- und Lehnenkossen tragenden Sitzkonstruktion sowie einer weiteren
als Rahmen ausgeführten und mit dem Chassis des Fahrzeuges zu verbindenden Tragkonstruktion
gebildet. Zwischen der Sitzkonstruktion und der Tragkonstruktion ist ein diese gegeneinander
abstützendes Hebelsystem vorgesehen, wobei dieses als Gelenkschere ausgeführt ist
und zudem ein Dämpfungsmittel aufweist. Die Gelenkschere, die mit ihren jeweils
freien Enden in Gelenken sowohl an der Tragkonstruktion als auch an der Sitzkonstruktion
gelagert ist, ist jeweils zu beiden Längsseiten des Sitzes vorgesehen, und es sind
deren Mittelgelenke Quersteif ausgebildet. In der Mitte des Sitzes ist zwischen
der Sitzkonstruktion und der darunterliegenden Tragkonstruktion das Dämpfungsmittel
angeordnet, wobei dieses als ein pneumatischer Zylinder ausgeführt ist, dessen Kolbenstange
an einem sowohl mit der Sitzkonstruktion als auch der Tragkonstruktion verbundenen
Arm gelenkig verbunden ist. Bei diesem Sitz wird es als konstruktionsaufwendig empfunden,
daß durch die Anwendung der Lenkerschere jeweils zwei Gelenkpunkte derselben axial
verschiebbar sein müssen, was wartungsbedürftige und kostspielige Gleitschuhe erfordert
(Prospekt der Firma Isringhausen, Lemgo/Lippe "Viking-Sehwebesitz").
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Es ist ferner vorgeschlager worden, einen gefederten Sitz für Fahrzeuge,
insb. Kraftfahrzeuge, dahingehend weiterzubilden, daß zwischen einer Sitzkonstruktion
und
einem mit dem Chassis des Fahrzeuges verbindbaren Rahmen eine Wiege vorgesehen ist,
welche in Lagern des Rahmens wippbar gelagert und mit ihrem einen Ende an der Sitzkonstruktion
gelenkig angschlossen und mit ihrem anderen Ende über mindestens eine Feder an der
Sitzkonstruktion abgestützt ist, wobei bei dieser Ausführung zwischen der Sitzkonstruktion
und dem Rahmen mindestens ein Schräglenker gelenkig an diesen Teilen angeschlossen
ist. Bei dieser Konstruktion ist die Wippe das wesentliche tragende Teil des Sitzes,
wobei die Bewegung dieser Wippe beim Ein- und Ausfedern auf einer Lemniskate verläuft.
Zwar läßt sich hiermit ein Sitz sehr einfach herstellen, doch haben Untersuchungen
ergeben, daß ein einfacheres Ein federn dadurch geschaffen werden kann, wenn die
Sitzkonstruktion nicht direkt mit dem Rahmen verbunden ist. (vgl. deutsche Patentanmeldung
P 22 15 750.4) Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zu Grunde liegt, die
Verbindungsteile zwischen der Stützkonstruktion und dem Rahmen der Sitzkonstruktion
dahingehend zu vereinfachen, daß eine gute Dämpfungswirkung ohne großen Aufwand
und eine Abstützung des Sitzes über nur einige Gelenkpunkte erreicht werden können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem gefederten Sitz der
eingangs genannten Art dadurch gelist, daß das Zwischenglied als ein aus Armteilen
bestehender Schwingrahmen ausgebildet und mit einem seiner Armteile einerseits mit
der Sitzkonstruktion und andererseits mit einem Stützkörper verbunden ist, und daß
zwischen diesen Armteilen ein weiterer Armteil vorgesehen ist, welcher wiederum
einerseits an den beiden anderen Armteilen und andererseits am Stützkärper selbst
angeschlossen ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird ferner dadurch
erreicht, daß der mit der Sitzkonstruktion verbundene Armteil des Schwingrahmens
sowie der mit dem Stützkirper verbundene Armteil als U-firmige Rahmen ausgeführt
sind, deren jeweils freie Schenkel an der Sitzkonstruktion bzw. am Stützkärper angeschlossen
und deren zwischen den Schenkeln liegenden Streben fest miteinander verbunden sind,
und daß der mit der Sitzkonstruktion verbundene Armteil zusätzlich mit dem zwischen
den endseitigen Armteilen liegenden Armteil gelenkig verbunden ist, und daß dessen
Anlenkung am anderen endseitigen Armteil im Bereich der Mitte desselben vorgesehen
ist.
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Auch zeichnet sich ein weiteres Merkmal der Erfindung dadurch aus,
daß der zwischen den endseitigen Armteilen liegende Armteil zusätzlich zu seinen
gelenkigen Anschlüssen eine Verbindung zum Stützkärper aufweist.
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Durch all diese Maßnahmen wird ein Sitz geschaffen, der nicht nur
einfach in seinem konstruktiven Aufbau, sondern auch effektvoll in seiner Feder-
und Dämpfungswirkung ausgebildet ist. Durch die erfindungsgemäße, gelenkige Anordnung
der Armteile des Schwingrahmens kann die Sitzfläche derart geführt werden, daß sie
bei Federungseinwirkung um die Anlenkung des mit der Stützkonstruktion verbundenen
Armteiles ein- und ausschwenkt, wobei im wesentlichen eine geradlinige vertikale
Bewegung der Sitzfläche ermöglicht wird. Dadurch wird verhindert, daß insb. der
Fahrer in eine ungünstige Bewegung gerbt, die zu einer vorzeitigen Ermüdung desselben
führen kann. Die sitzende Person empfindet die Bewegungen des Sitzens als angenehm,
zumal Zitterschwingungen u.a. vom Körper ferngehalten werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung kennen den verbleibenden
Unteransprüchen entnommen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt: Figur 1 eine Seitenansicht eines Sitzes mit dem zwischen
Sitzkonstruktion und Stützkörper vorgesehenen Schwingrahmen, Figur 2 eine Stirnansicht
auf den Sitz nach Fig. 1 Figur 3 eine Draufsicht auf den Schwingrahmen in der Schnittebene
III-III des Sitzes nach Fig. 1 Der erfindungsgemäße Sitz wird im wesentlichen von
einer je ein Sitz- und Lehnenpolster 1,2 aufnehmenden Sitz-und Lehnenkonstruktion
3,4 sowie einem diese Konstruktionen auf einem Stützkörper 5, beispielsweise dem
Chassis 6 eines Fahrzeuges, abstützenden Schwingrahmen 7 gebildet. Der Stützkörper
5, der je nach Ausrührung des zu verwendenden Fahrzeuges mit festen oder gleitbaren
Halterungen für dessen Abstützung auf dem Chassis 6 oder mit einem Standfuß oder
einer Standplatte als Verwendung desselben als gewöhnlicher Sitz ausgestattet sein
kann, ist vorzugsweise als torsionssteifer Rahmen ausgefuhrt und mit Gelenkanschlüssen
8 für den an ihn gelenkig anzuschließenden Schwingrahmen 7 ausgestattet. Der Schwingrahmen
7, der aus Vereinfachungsgründen auch vorteilhafterweise als torsionssteifer Rahmen
ausgeführt sein kann, weist mehrere, in diesem Fall drei, miteinander verbundene
Armteile 9, 10, 11 auf, von denen ein Armteil 9 mit dem Stützkörper 5, ein weiterer
Armteil 11 mit der Sitzkonstruktion 5 und der dritte Armteil 10 einerseits mit dem
einen Armteil 11 und andererseits mit dem anderen Armteil 9 gelenkig verbunden ist,
auf. Die Anlenkung der einzelnen Armteile 9 - 11 ist dabei so getroffen, daß der
zwischen den
endseitig angeordneten Armteilen 9, 11 vorgesehene,
mittlere Armteil 10, einerseits mit seinem einen Ende im Bereich der Anlenkung der
Lehnenkonstruktion 4 am endseitigen Armteil 11 an diesem gelenkig angeschlossen
und andererseits im Bereich der Mitte des am Stützkirper 5 angeschlossenen, anderen
endseitigen Armteiles 9 angelenkt ist. Zusätzlich zu diesen Anlenkungen an den endseitigen
Armteilen 9,11 ist der mittlere Armteil 10 über eine Verbindung 12 mit dem Stützkirper
5 verbunden, wobei diese Verbindung der Einstellung des Federweges des Schwingrahmens
7 wegen als eine hbheneinstellbare Verbindung ausgeführt sein kann. Durch diese
Anlenkung des Schwingrahmens 7 am Stützkörper 5 läßt sich der Schwingrahmen um dessen
Gelenkanschluß 8 am Stützkörper 5 bewegen, wobei diese Bewegung derart vorgenommen
wird, daß eine über die ganze Sitzfläche gleichmäßige bis gleichmäßige vertikale
Bewegung möglich ist.
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Die Anordnung dieser Verbindung 12 ist dabei so zu treffen, daß sie
auch während des Sitzens bequem erreicht werden kann.
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Um dem Sitz auch eine gewisse Feder- bzw. Dämpfungswirkung zu geben,
ist zwischen dem mit dem Stützkärper 5 verbundenen Armteil 9 und dem StUtzkirper
selbst mindestens ein Feder- bzw. Dämpfungsmittel 15 vorgesehen, das nicht nur die
Feder- bzw. Dämpfungswirkung zwischen diesen Teilen übernimmt, sondern auch die
RUckstellung dieser Teile in ihre Ursprungs lage bewerkstelligt. Als Feder- bzw.
Dämpfungsmittel 15 kann hierbei eine Schraubenfeder mit oder ohne Stoßdämpfer, eine
Luftfeder oder eine sonstige Feder, beispielsweise eine Gummifeder sein, welche
in deren Abmessungen so gestaltet ist, daß sie zwischen den vorstehenden Teilen,
d.h. dem Armteil 9 und dem Stützkärper 5 eingebaut werden kann. Aus Gründen der
Vereinfachung lassen sich die einzelnen Armteile 9 - 11 des Schwingrahmens 7
auch
als einfache U-förmige Rohrrahmen gestalten, wobei lediglich die endseitigen Armteile
9, 11 an ihren zwischen den freien Schenkeln liegenden Streben 14 fest miteinander
zu verbinden sind. Es ist jedoch auch miglich, diese endseitigen Armteile 9, 11
in ein gemeinsames Rohrteil zu integrieren und an den vorbezeichneten Stellen das
mittlere Armteil 10 an diese anzulenken. Vorteilhafterweise sollte aber die Verbindungsstelle
16 zwischen den beiden endseitigen Armteilen 9 und 11 etwas nachgiebig ausgeführt
werden, besonders dann, wenn die Einfederung nicht allein von der elastischen Nachgiebigkeit
der Verbindung aufgenommen werden kann.
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Die bei diesem Sitz verwendeten Gelenke 8, 17, 18 für den Anschluß
der Armteile 9, 10, 11 kennen als gewdhnliche Bolzengelenke ausgebildet sein, wobei
es nicht notwendig ist, daß die Bolzen vom einen Gelenkpunkt bis zum anderen Gelenkpunkts
also über die ganze Breite des Sitzes reichen.
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In Fällen einer anspruchsvolleren Ausführung kennen die genannten
Gelenke 8, 17, 18 auch als sogenannte Schwingmetallgelenke ausgeführt sein, als
Gelenke nämlich, die in sich ein Federmittel aufweisen und demzufolge auch um einen
gewissen Grad um ihre Achse gedreht werden können.
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Um einerseits die Häheneinstellung des Sitzes, d.h. des Sitzpolsters
1 und andererseits die Federkennung des Sitzes zu variieren, kann die Verbindung
zwischen den endseitigen Armteilen 9, 11 mittels einer Stellschraube 19 erfolgen,
durch die die Armteile sich fest miteinander verspannen lassen. Zu diesem Zweck
kann am Armteil 9 ein Bolzen 20 angebracht sein, der in einem Langloch 21 am Armteil
11 geführt ist und auf welchen Bolzen eine RKndelmutter 22 au£edreht werden kann.