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Lisenenund Riegel für Fassaden Die Erfindung bezieht sich auf Lisenen
und Riegel mit Kernprofil mit Verkleidung für in Elementbauweise erstellte Fassaden.
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Bei bekannten Lisenen und Riegeln dieser Art, welche auch Steher bzw.
waagerechte Profile genannt werden, ist es üblich, ein tragendes Stahlkernprofil
zu verwenden, welches mit Aluminiumblech oder dergleichen verkleidet ist. Eine Ausbildung
eines solchen Stahlkernprofils derart, daß Paneelplatten, Glasscheiben und dergleichen
unter Zwischenfügung von Dichtungen und einfacher Anfügung einer Halteleiste unmittelbar
an das Stahlkernprofil angebracht werden können, ist praktisch nicht möglich, da
sich ein
Profil mit den hierfür erforderlichen direkt angeformten
Elementen für die Lagerung und Abstützung der Dichtungen aus Stahl zumindest in
wirtschaftlich vertretbarer Weise praktisch nicht herstellen läßt. Auch ist es schwierig,
mehrteilige Stahlkernprofile für Lisenen und Riegel herzustellen, welche waagerechte
bzw. senkrechte Ausgleichsbewegungen der Fassade in sich aufzunehmen vermögen Die
Anforderungen an Bauteile, insbesondere im Hochhausbau, werden zunehmend strenger.
So ist beispielsweise für tragende Bauteile, wie Lisenen undRiegel die Feuerwiderstandsklasse
F90 nach DIN 4102 notwendig, d.h. es werden feuerbeständige Lisenen und Riegel gefordert.
Dies bedeutet, daß bei einer Beflammung des Bauteils von einer Seite während einer
Zeit von mindestens 90 Minuten bei einer Beflammungstemperatur von 10000C die Temperatur
auf der anderen Seite des Materials nicht mehr als 1400 über der Anfangstemperatur
0 und an keiner der Meßstellen mehr als 180 über der Anfangstemperatur betragen
darf. Für die Glasscheiben einer Fassade wird derzeit ein Glas entwickelt, welches
selbst für die Glasscheibenelemente eine Feuerwiderstandsklasse F30 und darüber
nach DIN 4102 ermöglichen wird. Dies bedeutet, daß selbst die Glasscheibenelemente
während 30 Minuten einem Feuer widerstehen, d.h. feuerhemmend sind, während bisher
für diese Elemente nur mit einer Widerstandsfähigkeit gegen Feuer während wenigstens
drei Minuten gerechnet wurde.
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Die zunehmenden Anforderungen an die Feuerbeständigkeit von Lisenen
und Riegeln lassen sich bisher nur mit Stahlkernprofilen der Lisenen und Riegel
erreichen. Die Verwendung eines Stahlkernprofils scheidet aber für wirtschaftlich
und sicher zu erstellende Fassaden aus den oben erwähnten Gründen aus. Die Verwendung
einesAluminiumkernprofils für die Lisene bzw. den Riegel,welcher auf einfache und
wirtschaftliche Weise eine Ausbildung des Profilquerschnitts in der gewünschten
und erforderlichen Form für die unmittelbare Aufnahme von Paneelplatten, Glasscheiben
und dergleichen ermöglicht,
ist ohne besondere Maßnahme im Hinblick
auf die Anforderungen an die Feuerbeständigkeit der Lisene bzw. des Riegels nicht
möglich.
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Ziel der Erfindung ist es daher, Lisenen und Riegel mit Kernprofil
und Verkleidung für in Elementbauweise erstellte Fassaden zu schaffen, welche nicht
nur den Anforderungen an die Feuerbeständigkeit derartiger Bauteile vollauf genügen,
sondern welche auch auf einfache, wirtschaftliche und sichere Weise in der Lage
sind, Paneelplatten, Glasscheiben und dergleichen der Fassade unter Zwischenfügung
von Dichtungen und einfacher Anfügung einer Halteleiste direkt aufzunehmen. Weiter
sollen die Lisenen und die Riegel in der Lage sein, innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches
waagerechte bzw. senkrechte Verschiebungen der Fassade aufzunehmen.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein tragendes
Lisenen- bzw. Riegelprofilpaar aus wenigstens zwei horizontal zueinander verschiebbar
und gegeneinander abgedichteten tisenen-bzw. Riegelprofilen aus Aluminium mit angeformten
und aufgesetzten Elementen zur Aufnahme von Dichtungen für Paneelplatten, Glasscheiben
und dergleichen allseitig von einer Verkleidung aus Stahlblech umgeben ist und daß
in den Raum zwischen Verkleidung und Lisenen-bzw. Riegelprofilen wärmedämmendes
und feuerbeständiges Material eingebracht ist.
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Dadurch, daß das Lisenen- bzw. Riegelprofilpaar aus Aluminium von
wärmedämmendem und feuerbeständigem Material und einer hierüber angeordneten Verkleidung
aus Stahlblech umgeben ist, läßt sich für das Kernprofil Aluminium verwenden, welches
sich andererseits leicht und einfach so formen läßt, daß Paneelplatten, Glasscheiben
und dergleichen unter Zwischenfügung von Dichtungen und Anfügung einer Halteleiste
unmittelbar von den Lisenen- bzw. Riegelprofilen.aufgenommen und gehalten werden
können. Die Unterteilung des Kernprofils in zwei gegeneinander verschiebbare Lisenen-
bzw. Riegelprofile ermöglicht ihrerseits einen Ausgleich von waagerechten bzw.
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senkrechten Bewegungen der Fassade durch die Lisene bzw. den Riegel
selbst.
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Die Verkleidung aus Stahlblech auf der Außenseite der Fassade ist
zweckmäßig über Dichtungen in entsprechenden, einem oder beiden Lisenen- bzw. Riegelprofilen
angeformten Halteelementen so gehalten, daß sich die Lisenen- bzw. Riegelprofile
gegenüber der Verkleidung verschieben können, ohne daß die Verkleidung beschädigt
oder unwirksam wird. Dabei ist in dem Raum zwischen Lisenenprofil bzw. Riegelprofil
und der Verkleidung aus Stahlblech vorteilhaft eine Asbestschicht vorgesehen.
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Die Verkleidung aus Stahlblech auf der Innenseite der Fassade kann
zweckmäßig über eine Schnappverbindung mit den Lisenen- bzw. Riegelprofilen in Verbindung
stehen. Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht eine solche Schnappverbindung
zwischen der Verkleidung und Versteifungsstücken von mit den Lisenen- bzw. Riegelprofilen
in Verbindung stehenden Dichtleisten für Paneelplatten, Glasscheiben und dergleichen.
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Der Raum zwischen der Verkleidung aus Stahlblechaif der Innenseite
der Fassade und den Lisenen- bzw. den Riegelprofilen ist vorzugsweise im Querschnitt
U-förmig und mit einem untrennbaren, feuerbeständigen Material ausgekoffert. Wenn
die Lisene oder der Riegel mit anstoßenden Paneelplatten verwendet wird, so wird
das feuerbeständige Material der Auskofferung dabei zweckmäßig so vorgesehen, daß
es das feuerbeständige Material der Paneelplatten überlappt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Lisene mit angrenzenden Glasscheiben, und
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch eine erfindungsgemäße Lisene mit einer angrenzenden
Paneelplatte.
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In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele der Erfindung Lisenen
dargestellt und im folgenden beschrieben. Gemäß der Erfindung aufgebaute Riegel
sind, abgesehen von funktionsbedingten Unterschieden in ihren erfindungswesentlichen
Teilen entsprechend ausgeführt.
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Fig. 1 zeigt einen waagerechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Lisene für in Elementbauweise erstellte Fassaden. Die Lisene weist einKernprofil
auf, welches aus zwei Lisenenprofilen 1 und 2 aus Aluminium besteht. Die Lisenenprofile
1 und 2 sind an Stellen 3 und 4 unter Zwischenfügung von dauerelastischen Dichtungen
5 und 6 so miteinander verbunden, daß sie zueinander horizontal verschiebbar sind.
Damit vermag das aus den Lisenenprofilen 1 und 2 bestehende Kernprofil waagerechte
Toleranzbewegungen der Fassade aufzunehmen.
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Auf der Zur Außenseite der Fassade gerichteten Seite der Lisene sind
Glasscheiben 7 in Form von Doppelglasscheiben in einer entsprechenden Scheibenhalterung
gehalten. Die Halterung der Glasschein 7 ist wie folgt aufgebaut. Auf der einen
Seite der Glasscheibe 7 ist an dem Lisenenprofil 1 bzw. 2 ein parallel zur Fassadenebene
wegragender Schenkel 8 bzw. 9 vorgesehen, an welchem die Glasscheibe 7 unter Zwischenfügung
einer dauerelastischen Dichtung 10 anliegt. An der gegenüberliegenden Fläche der
Glasscheibe 7 liegt eine Dichtleiste 11 aus dauerelastischem Material an. Die Dichtleiste
11 wird mit Hilfe einer Glasfalzleiste 12 so gegen die Glasscheibe 7 gedrückt, daß
ein vorgegebener Anpreßdruck gegen die Glasscheibe 7 ausgeübt wird. Die Glasfalzleiste
12 ist mit ihrem zugehörigen Lisenenprofil 1 bzw. 2 schraubenlos wie dargestellt
verbunden.
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Die zusammengefügten Lisenenprofile 1 und 2 sind auf der Innenseite
der Fassade von einem wärmedämmenden und feuerbeständigen Material 13, beispielsweise
Thermax umgeben. Das wärmedämmende
und feuerbeständige Material
13 reicht dabei U-förmig von der Glasfalzleiste 12 an dem Lisenenprofil 1 bis zu
der Glasfalzleiste 12 an dem Lisenenprofil 2. Das feuerbeständige Material ist seinerseits
von einer im wesentlichen U-förmigen Verkleidung 14 aus Stahlblech umgeben. Die
Verkleidung 14 kann ihrerseits dreiteilig sein und aus zwei senkrecht zur Fassade
verlaufenden Teilen 16 sowie einem parallel zur Fassade verlaufenden Teil bestehen.
Dabei können die senkrecht zur Fassade verlaufenden Teile 16 das parallel zur Fassade
verlaufende Teil beispielsweise in Form einer U-förmigen Verbindung 15 überlappen.
Die senkrecht zur Fassade verlauf enden Teile 16 der Verkleidung 14 sind mit den
Lisenenprofilen 1, 2 zweckmäßig über Schnappverbindungen 17 verbunden, wobei die
Schnappverbindungen vorzugsweise in Nasen 18 einrasten, welche ihrerseits an Versteifungsstücken
19 der Dichtleisten 11 angeformt sind. Damit ergibt sich eine vollständige überdeckung
der Außenseite der Lisene von Glasscheibe zu Glasscheibe durch die Verkleidung 14
aus Stahlblech.
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Auf der Außenseite des Kernprofils aus den Lisenenprofilen 1, 2 ist
ebenfalls eine Verkleidung 20 aus Stahlblech vorgesehen. Diese Verkleidung 20 ist
über dauerelastische Dichtungen 21 derart mit den Lisenenprofilen 1, 2 verbunden,
daß sich die Lisenenprofile 1, 2 relativ zueinander in waagerechter Richtung bewegen
können, ohne daß die Verkleidung 20 in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt
wird. In der hier gewählten Ausführungsform wird die Verkleidung 20 unter Zwischenfügung
der Dichtung 21 in zwei Halteelementen 22 mit schlitzförmigen, parallel zur Außenwand
der Fassade verlaufenden Ausnehmungen gehalten, während sich die Dichtungen 21 zusätzlich
gegen das Lisenenprofil 1 bzw. das Lisenenprofil 2 abstützen. Zwischen den Lisenenprofilen
1, 2 und der Verkleidung 20 ist eine Asbestschicht 23 über die gesamte Breite der
Verkleidung vorgesehen.
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Fig. 2 zeigt einen waagerechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Lisene,
an welche eine Paneelplatte 27 statt einer Glasscheibe 7 angeschlossen ist. Die
Paneelplatte 27 ist unter Zwischenfügung einer Dichtung 10 und einer Dichtleiste
11 zwischen einem Schenkel 8 der Lisene 1 und einer schraubenlosen Glasfalzleiste
12 gehalten. Auch hier ist auf der Innenseite der Fassade eine Verkleidung 28 aus
Stahlblech vorgesehen, welche U-förmig von der Paneelplatte 27 zu der nicht dargestellten
Paneelplatte auf der anderen Seite der Lisene verläuft. Der Raum zwischen dem Kernprofil
aus den Lisenenprofilen 1, 2 und der inneren Verkleidung 28 ist mit unbrennbarem,
feuerbeständigem Material 29 derart ausgekoffert, daß das feuerbeständige Material
29 das in der Paneelplatte 27 enthaltene feuerbeständige Material 30 überlappt.
Die äußere Verkleidung 20 ist bezüglich ihres Aufbaus und ihrer Anbringung genau
wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgeführt.