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"Vorrichtung zum Stapeln von Platten" weanspruchte Priorität: Finnische
Patentanmeldung 1 328/74 vom 30. April 1974.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach den merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Es handelt sich hierbei vor allem um das Stapeln von Platten mit empfindlicher
Oberfläche nach Abschluß des Herstellungsverfahrens, der Endbearbeitung oder der
Nachbehandlung. In üblichen Stapelvorrichtungen schabt das vordere Ende der im Stapel
einlaufenden Platte auf der Fläche der oben liegenden Platte und kann dort Kratzer
hinterlassen. Dieses Problem taucht auf, wenn verhEltnismäßig schwere, ziemlich
steife und mit einer empfindlichen oberfläche versehene, beispielsweise lackierte
oder auf sonstige Weise oberflächenbehandelte Span-, Sperrholz-, Faser- oder andere
Platten dieser Art behandelt werden sollen. Bei leichten, dünnen Platten,z. B. Papier-
oder Kartonbögen, tritt dieses Problem nicht auf. Es tritt auch nicht bei nicht
oberflächenbehandelten Platten auf.
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Zum Ldsen des oben aufgefihrten Problems sind bereits Verfahren unterschiedlicher
Art bekannt. Bei einer solchen Art geschieht das Stapeln unter Anwendung von Saugnäpfen,
indem die Platte mit Hilfe von Saugnäpfen lotrecht nach oben von der Förderbahn
abgehoben wird, anschließend an den Saugnäpfen hEngend liter den danebenliegenden
Stapel gebracht und dort abermals lot recht auf den Stapel ab gelassen wird. Die
Verwendung von Saugnäpfen bringt technisch ein verhdltnism5ßig gutes Ergebnis. Sie
hat aber die Nachteile, daß die entsprechende Bauform langsam sowie ferner recht
kompliziert und kostspielig ist.
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Bei einer zweiten bekannten Bauform befinden sich ilber dem Stapel
mehrere endlose perforierte Förderbänder, durch deren Löcher ein die Platte tragender
Sog wirkt. Die Forderbänder befordern die Platte von der Förderbahn auf den Stapel.
Diese an sich gute Bauform eignet sich filr leichte und biegsame Platten beissielsweise
fÜr Furniere, dagegen aber nicht fqr schwere und steife Platten.
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Bei noch einer bekannten Bauform werden die rinder der Platzte mit
mechanischen Klauen gegriffen, mit deren Hilfe die Platte von der Förderbahn in
den Stapel befördert wird. Diese Lösung eignet sich in erster Linie für dicke und
verhRltnismäßig schmale Platten.
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Genau wie die Saugnäpfe aufweisende Bauform ist auch dieses Verfahren
langsam.
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Durch die vorliegende Frfindung sollen die vorstehend aufgeführten
Nachteile vermieden werden. Die Erfindung ist durch die Merkmale des Kennzeichnunsteiles
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Unter der Platte entsteht ein Staudruck (teilweise Umwandlung des
dynamischen Drucks der Luft in statischen Druck), der die Platte trägt und sie hindert,
die Unterlage zu berühren. Da die Platte ein niedriges Gewicht je Flächeneinheit
hat, ist auch der erforderliche Staudruck sehr gering und leicht erzeugbar, obgleich
die
Luft unbehinderte Abflußmöglichkeit nach der Seite hat.
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Beispielsweise wird zum Tragen einer 10 mm starken Span-, Sperrholz-
oder Faserplatte nur ein Staudruck von etwa 0,001 at benetigt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet im Vergleich mit zuvor bekannten
Lösungen rasch, d. h. die Förderung der Platte von der Förderbahn zur Lage als oberste
Platte auf dem Stapel geschieht praktisch genauso schnell, wie wenn keine Luft unter
die Platte geblasen werden würde. Ferner ist die Vorrichtung einfach auszebildet.
Die gleichen Grundbauformen eignen sich zur Anwendung in einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung wie in einer entsprechenden herkömmlichen Vorrichtung, wo die zu stapelnden
Platten auf dem Stapel gleiten. Dies ist hinsichtlich der Normung wichtig und wertvoll.
Eine übliche Stapelvorrichtung läßt sich leicht zu einer erfindungsgemäßen, filr
Platten mit empfindlicher Oberfläche geeigneten Vorrichtung durch Hinzufügen eines
Gebläses umbauen.
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Da das Gebläse zwischen der Förderbahn und der Stapelunterlage angebracht
ist, bläst es Luft in gleicher Richtung, wie sich die Platte bewegt. Wenn der vordere
Rand der Platte sich infolge ihres gewichts zur oberen Fläche des Stapels neigt,
wird der Luftaustrittspalt in Strömungsrichtung gedrosselt.
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Bei einer günstigen Ausflhrungseorm der Erfindung befinden sich auf
den Seiten der Stapelunterlage WEnde, um das Entweichen von Luft zu vermindern.
In den meisten Fällen sind diese Wände nicht unbedingt notwendig, aber wegen deren
Vorhandensein kann ein eblase mit niedrigerer Leistung verwendet werden als wenn
diese Wände fehlen werden. Ferner leiten die Wände die Platte in die richtige Lage.
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Vorstehend ist vom Stapeln von Platten die Rede. Die Erfindung kann
aber eben so gut zum Fördern von Platten von einer Förderbahn auf eine andere Unterlage
als einen Stapel angewandt werden. Eine solche Anwendung stellt das Fördern von
Platten von einer Förderbahn
zwischen die Pressplatten einer Presse
dar. Im Prinzip wird dabei ganz gleich wie beim Fntrdern der Platten von der F6rderbahn
auf den Stapel gearbeitet. Der vom Geblase erzeugte Staudruck hindert den vorderen
Rand der zu verschiebenden Platte daran, die Pressplatte zu berühren, Damit wird
das Verkratzen der Pressplatte unterbunden.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Hinweis auf die beiliegende 7eichnung
beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Vorrichtung nach einem AusfÜhrungsbeispiel der
Erfindung in Seitenansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 und
Firr. 3 die gleiche Vorrichtung wie in Fig. 1 beim Entfernen von Platten vom Stapel.
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In Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine F5rderbahn bezeichnet, auf welcher
oberflchenbehandelte Platten, z. B. Span-, Sperrholz-, Faser- und dergleichen Platten
2, beispielsweise in lackiertem Zustand aus einem Trockentunnel ankommen. ede Platte
2 läuft zwischen Zuführrollen 3 durch und legt sich oben auf den Stapel 4. Der Stapel
4 ruht auf einer Unterlage 5, die sich in dem Maß senkt wie der Stapel an Ilöhe
zunimmt.
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Wenn keine maßnahmen ergriffen werden, wÜrde die in Fig. 1 soeben
auf den Stapel auflaufende Platte 2 mit ihrem vorderen Rand auf der oberen Bleche
der auf dem Stapel oben liegenden Platte schaben und diese verkratzen. Um diesen
Nachteil zu vermeiden, ist zwischen der Förderbahn 1 und der Stapelunterlage 5 ein
Gebläse 6 eingesetzt, welches Luft unter die soeben von der Förderbahn auf den Stapel
in die oberste Lage übergehende Platte blEst. Die Platte 2 wird von der durch das
Gebläse 6 gefö-rderten Luft getragen und fällt erst dann auf den Stapel 4, wenn
die Luftzufuhr vom Gebläse 6 z. B. durch Schließen des Luftkanals mittels einer
Klappe 7 abgestellt wird. Die Platte 2 fällt lotrecht und weich
auf
den Stapel. Anstatt die Klappe 7 zu schließen, kann der Motor des Gebläses 6 stillgesetzt
oder die Platte 2 mit geringer Kraft, z. B. mittels eines geeigneten Drucklieds,
auf den Stapel 4 gedrÜckt werden. Zu beiden Seiten des Stapels 4 befinden sich Wände9,die
das Entweichen des Luftkissens unter der Platte 2 verhindern. Hinter dem Stapel
4 befindet sich ferner ein Anschlag 8, der zusammen mit den Wänden 9 die Platte
genau richtig zum Stapel einrichtet.
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Die Erfindung kann auch dann Anwendung finden, wenn Platten von einem
Stapel auf eine Förderbahn gefördert werden. Eine solche Vorrichtung ist in Fig.
3 gezeigt. Diese weicht von dem in Fig. 1 und 2 Dargestellten im wesentlichen nur
darin ab, daß leber dem Ende des Stapels 4, das der Förderbahn 1 am nächsten liegt,
eine Saugvorrichtung 11 angebracht ist. Wenn diese Saugvorrichtung in Betrieb gesetzt
wird, saugt sie das benachbarte Ende der obersten Platte im Stapel an. Hiernach
wird das Gebläse 6 in Gang gesetzt, welches dann ein Luftkissen unter der Platte
2 erzeugt, so daß sich die ganze Platte vom Stapel4abhebt. Anschließend werden die
Reibungsrollen 12 an der unteren Fläche der Saugvorrichtung in Betrieb gesetzt,
die dann die Platte 2 auf die Förderbahn 1 transportieren.
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nem Fachmann ist klar, daß verschiedene Ausf1.thrungsbeispiele der
Erfindung im Rahmen der nachstehenden AnsprÜche variieren können.