DE2424523A1 - Neue 1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-derivate und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Neue 1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-derivate und verfahren zu deren herstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D209/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D209/56—Ring systems containing three or more rings
- C07D209/80—[b, c]- or [b, d]-condensed
- C07D209/82—Carbazoles; Hydrogenated carbazoles
- C07D209/88—Carbazoles; Hydrogenated carbazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to carbon atoms of the ring system
Description
BOEHRINGER MANNHEIM GMBH 1962
Neue 1|2,3,4-Tetrs,hydrocarbazol~Deriva,te und Verfahren zu deren
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind 1,2, zol-Derivaΐe der allgemeinen ÜPoriael I,
0-CH2-CHOH-CH2-KH-E1
'S n
in welcher R, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest bedeutet,
deren pharmazeutisch verträgliche Salze, Verfahren zur Herstellung
derselben sowie pharmazeutische Zubereitungen mit einem Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I.
Der Alkyl »Rest R1 ist "bevorzugt verzweigt und kann 1 - 8 Kohlenstoffatom©
enthaltenf vorzugsweise 5 ~ 5 -Kohlenstoffatome.
Es wurde gefunden, dass die neuen Verbindungen die Aktivitaet
der ß-Rezeptoren des Sympathieiis blocken und eich daher zur
Behandlung oder Prophylaxe von Heraarterienerkrankungen eignen.
S09850/0932
Das erfindungsgemaesse Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, dass man in an sich bekannter Weise entweder
a) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
0-CB2-X-CEL-Y
(II)
mit einer Verbindung der al.1 geraoinen Formel ΙΙΪ
in welchen einer der Reste Y und Z eine - Aminogruppe und der andere einen reaktiven
Rest bedeuten und X die Gruppe >C=O oder >CH-A vorstellt, wobei A eine Hydroxylgruppe
oder auch zusammen mit Y ein Sauerstoffatom sein kann,
während R_ die gleiche Bedeutung wie R, hat oder ein Vvasserstoffatom vorstellt,
oder
b) ein l,2,5,4-Totrahydro»carbazol-DeriTat der Formel IV
503850/0932
mit einer Verbindung der Formel V
in welcher Y, X, R die oben angegebene Bedeutung haben,
umsetzt und für den Fall, daß X die Gruppe >C=O bedeutet,
anschließend reduziert, worauf man - für den FaE, daß R3 = Wasserstoff ist - nachträglich alkyliert und gegebenenfalls
die so erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre pharmakologisch verträglichen Salze umwandelt.
Reaktive Gruppen Y und Z in den Verbindungen der Formel II, III und V sind insbesondere Säurereste, z.B. von Halogenwasserstoffs
äuren und Sulfonsäuren.
Die Umsetzungen der Verbindungen der Formel II mit Verbindungen der
Formel III gemaess Verfahren a) sowie der Verbindungen der Formel IV
mit Verbindungen der Formel V gemaess Verfahren b) erfolgen zweckmaessig in einem polaren Loesungsmittel,.z. B. Methanol, Aethanol oder
Dioxan. Die Reaktion kann auch bewirkt werden durch Mischen molarer Mengen der Reaktionskomponenten und Stehenlassen bei Raumtemperatur;
durch kurzes Erhitzen, gegebenenfalls im Druckgefaess, laesst sich
die Reaktion beschleunigen.
509850/0932
Die Umsetzung der Verbindungen der Formel IV mit den Substanzen der
Formel V gemaess Verfahren b) wird zweckiaaeasig in Gegenwart eines
Saeureakzeptors durchgeführt. Man kann aber auch ein Alkalisalz
der Hydroxyverbindungen der Formel IV einsetzen.
Die gegebenenfalls durchzuführende Reduktion der Gruppe erfolgt durch lcatalytische Hydrierung oder mittels anderer
geeigneter Reduktionsmittel wie komplexe Metallhydride z.B. Natriurnborhydrid. Vorzugsv/eise jedoch durch lcataly tische
Hydrierung mit bekannten Katalysatoren z.B. Edelmetallkstalysatoren,
Nickelkatalysatoren in üblichen Lösungsmittel«z.B. Alkohol, Dioxan.
Die gegebenenfalls durchzufuehrende nachtraegliche H-Alkylierung-zu-Verbindungen
der Formel I - fiter den Fall, dass in den als Ausgängsverbindungen
verwendeten Substanzen der Formel III und V R3 Wasserstoff
bedeutet - kann in ueblicher Weise durcligef'uohrt werden, ssweckmaessig
mit reaktiven Alkylverbindungen, z. B. Alkylhalogeniden oder
Dialkylsulfaten. Vorzugsweise erhitzt man die Reaktionspartner in einem organischen Loesungsmittel, z. B. Aethanol, in Gegenwart einer
Base, z. B. Natrium- oder Kaliumcarbonat. Zur Herstellung der erfindurtgsgemaessen
Verbindungen der Formel Ϊ, in der E1 eine verzweigte Alkylgruppe
bedeutet, wird die Alkylierung der Aminogruppe vorteilhaft durch Umsetzung mit einem geeigneten Keton unter reduzierenden Bedingungen
durchgefuehrt. Bevorzugt bedient man sich dabei der katalytischer!
Hydrierung unter Verwendung von Raney-Mekel oder Platinmetall-Katalysatoren.
Die Hydrierung wird in einem inerten Loesungsmittel odor in einem Ueberschuss des Ketons durchgefuehrt. Die Alkylierung kann
auch in Gegenwart eines Alkaliborhydrids mit einem Ueberschuss an Carbonylverbindung durchgefuehrt werden. Man arbeitet zweckmaessig
bei Raumtemperatur oder maessig erhoehter Temperatur.
50985^/0932
Zur Ueberfuehrung der Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre
pharmakologißch unbedenklichen Salze setzt man diese, vorzugsweise
in einem organischen Loesungsmittel, mit der aequivalenten Menge
einer anorganischen oder organischen Saeure, z. B. Salzsaeure, Bromwasserstoffsaeure, Phosphorsaeure, Schwefelsaeure, Essigsaeure,
Salicyl saeure, Citronensaeure, Benzoesa.eure, Napht hoe saeure,
o-Acetoxybenzoesaeure, Adipinsaeure oder Maleinsaeure um.
Die erfindungsgemaessen neuen Substanzen I und ihre Salze koe-nnen
in fluessiger oder fester Form enteral oder parenteral appliziert werden. Als Injektionsiaediuin kommt -vorzugsweise Wasser zur Anwendung,
welches die bei Injektionsloesungen ueblichen Zusaetze wie Stabilisierungsmittel,
Loesungsvermittler oder Puffer enthaelt. Derartige Zusaetze sind z. B. Tartrat- und Gitratpuffer, Aethanol, Komplexbildner
(wie Aethylendiamintetraessigsaeure und deren nicht-toxische
Salze), hochmolekulare Polymere (wie fluessiges Polya,ethylenoxyd)
zur Viskositaetsregulierung. Feste O?raegerstoffe sind z. B. Staerke,
Lactose, Mannit, Methylcellulose, Talkum, hochdisperse Ifieselsaeuren,
hoehermolekulare Fettsaeuren (wie Stearinsaeure), Gelatine, Agar-Agar,
Calciuaphosphat, Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche
Fette und feste hochmolekulare Polymere (wie Polyaethylenglykole),
fuer orale Applikation geeignete Zubereitimgen koennen gewuenschtenfalls
Gesclimacks- und Sueßstoffe enthalten.
In den folgenden Beispieln vmrden die neuen Substanzen und die
erfindungsgemaessen Verfahren zur Herstellung derselben naeher erlaeutert.
509850/0932
1,2, 3>4-Tetrahydro-5-(2-hydroxy-3~tert. butylaraino-propoxy)-carbazol
_^___________
19 g 1,2,3»4-Tetrahydro-5~(2,3-epoxy-propoxy)-carbazol werden
in einer Mischung aus 100 ml Aethanol und 50 nil tert. Butylamin
2 Std. am Rueckfluss erhitzt. Bann wird eingedampft, der erhaltene Reaktionsrueckstand in I50 ral Essigester geloeßt und die Loeaung
mit 10 ml Eisessig versetzt, wobei das 1,2, 3i4~51etrahydro--5-(2~
hydroxy-3-tert. butylamino-propoxy)-carbazol — Hydroacetat
auskristallisiert.
Ausbeute: 24,1 B (^ 95 1° d.Th.)
Nach Umkristallisieren aus He-thanol / Essigester schmilzt die
Verbindung bei 2030C.
Das als Ausgangsmaterial verwendete 1,2,5f4-Tetrahydro-5-(2,3-epoxypropoxy)-carbazol
v/urde wie folgt dargestellt:
10,8 g ls2,3,4~Iletrahydro-5-»hydroxy~carbazol werden in einer Mischung
aus 160 ml Bioxan und 69,5 ml ln-Natronlauge geloest und nach Zugabe
von 45 ml Epiohlorhydrin 8 Std. auf 400C erwaerat. Dann wird die Eeaktionsmischung
mit 1,5 ltr. Wasser verduennt und viermal mit Methylenchlorid
ausgeschuettelt. Die vereinigten Methylenchloridphasen werden ueber Natriumsulfat getrocknet und dann eingedampft. Der Rueckstand
wird zur Reinigung an einer Aluminiumoxidsaeule chromatographiert.
(500 g neutrales Al2O3; Aktivitaetsstufe II; Elutionsmittel: Toluol/
Methylenchlorid l:l).
Nach dem Eindampfen der Saeulenfraktionen erhaelt man 8,3 g eines oeligen Rueckstandes, der fuer die Veiterverarbeitung genuegend rein
ist.
509850/0932
1,2,3» 4-Tetraliydro-5-(2-hydroxy-3~iBopropylamino-propoxy)-car"bazol_
'
8i3 S 1,2,3»4-l'e"trahydro-5-(2,3-epoxy-propo2:y)-carbazol werden in
einer Mischung aus 100 ml Alkohol und 50 ^l Isopropylamin 7 Std.
8.m Rueckfluss erhitzt. Dann, wird eingedampft, der Rueckstand in
Toluol geloest und zur Reinigung lieber eine Aluciinrumoxidsaeule
chromatographiert (500 g bas» Al2O3; Aktivitaetsstufe V; Elutionsmitteli
Toluol/lfethylenchlorid 7:3).
Nach dem Eindampfen der Säulenfraktionen erhält man einen öligen Rückstand. Dieser wird in Isopropanol gelöst und die
Lösung mit ätherischer Salzsäure angesäuert. Das ausgefallene
1,2,3, 4-Tetrahydro-5-(2-hydroxy-3-isopropylamino-propoxy)-carbazol-Hydrochlorid
wird abfiltriert und aus einem Methanol/ Äthanol-Gemisch umkristallisiert.
Ausbeute: 5,2 g (= 45 % d.Th.). Schmp. 225 - 226°C.
Ausbeute: 5,2 g (= 45 % d.Th.). Schmp. 225 - 226°C.
509850/0932
Claims (4)
- Patentansprüche1,2,3,4-Tetrahydro-carbazol-Derivate der allgemeinen Formel I0-CE2-CHOH-CH2 -HH-H1(D,in welcher R-, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest bedeutet.sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze.
- 2. Verfahren zur Herstellung von 1,2,3,4-Tetrahydro-car.bazol-Derivaten der allgemeinen Formel I0-CH2 -CHOH-CH2 -IfH-H1(D,in welcher R1 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest bedeutet,503850/0932sowie deren pharmazeutisch verträglichen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entwedera) eine Verbindung der allgemeinen Formel IIO-CIL-X-CH^-Y
& 2(IDmit einer Verbindung der allgemeinen Pormol ΙΪΪZ-Ii2in Vielehen einer der Reste Y und Z eine - Ämlnogruppe und der andere einen reaktiven Rest bedeuten und X die Gruppe >C=0 oder >CH-A vorstellt, wobei A eine Hydroxylgruppe oder auch zusammen mit Y ein Sauerstoffatom sein kann,während R die gleiche Bedeutung wie R, hat oder ein Wasserstoffatom vorstellt, oder :509850/0932-ιοein l,2,3»4-TotrahydrQ-carbasol-;Derivat der Formel IYmit. einer Verbindung der Formel VY-CB2-X-CH2-NH-R3 (γ)in welcher Y, X, R3 die oben angegebene Bedeutung haben,umsetzt und für den Fall, daß X die Gruppe >C=O bedeutet, anschließend reduziert, worauf man - für den FaIL, daß R3 = Wasserstoff ist - nachträglich alkyliert und gegebenenfalls die so erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre pharmakologisch verträglichen Salze umwandelt. - 3. Verwendung von Substanzen der Formel I und deren pharmakologisch verträglichen Salze zur Herstellung von Arzneimitteln mit ß-rezeptorenblockierender Wirkung.
- 4. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I und deren pharmakologisch verträglichen Salze.509850/0932
Priority Applications (9)
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