DE2423677B2 - Verfahren zur stabilisierung von polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung von polyolefinenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K9/00—Use of pretreated ingredients
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Description
Polyolefine erleiden bekanntlich unter Einwirkung von Licht oder Wärme in Anwesenheit von atmosphärischem
Sauerstoff eine allmähliche Zersetzung. Diese Oxydation der Polymeren kann zum Bruch der Ketten,
tür Vernetzung oder zur Bildung von sauerstoffhaltigen
funktioneilen Gruppen führen. Dies bewirkt erhebliehe Strukturveränderungen, die sich auV die physikalischen
Eigenschaften auswirken und auf diese Weise die «us solchen Polymeren hergestellten Gegenstände unbrauchbar
machen können (Alterung).
Dieser Alterung kann durch Zusatz von stabilisierend wirkenden Antioxydantien entgegenwirkt werden.
Bekannte Antioxydantien, die durch ihre Wirkung die Alterung zu verzögern oder zu verhindern vermögen.
Sind mineralische, metallorganische oder organische Verbindungen, wie z. B. dialkylierte Phenole. Das Einarbeiten
von Antioxydantien in Mischungen aus Polyolefinen, insbesondere Polypropylen und Füllstoffen
reicht jedoch nicht aus, um den Einfluß von Luftsauerstoff, ultravioletter Strahlung und/oder Wärme in befriedigendem
Ausmaß zu begegnen.
Es wurde nun gefunden, daß man gefüllte Polyolefine, insbesondere Polypropylene dadurch wirksam stabilisieren
kann, daß man Mischungen aus Polyolefinen, Füllstoffen und Antioxydantien mit feuchtigkeitsbindenden
und/oder vor Feuchtigkeit schützenden Mitteln imprägniert. Es hat sich nämlich gezeigt, daß der
Feuchtigkeitsgehalt von gefüllten Polyolefinen im allgemeinen wesentlich höher als derjenige von ungefüllten
Polymeren ist. Verursacht wird dieser höhere Feuchtigkeitsgehalt durch den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt
von Füllstoffen und Pigmenten, die infolgedessen einen beschleunigenden Einfluß auf die Alterung
der Polyolefine ausüben. Besonders unangenehm ist die Wirkung der Feuchtigkeit bei gefülltem Polypropylen,
das gegenüber Feuchtigkeit bekanntlich besonders 6s
empfindlich ist.
Aus der DT-PS 12 57 071 ist es bereits bekannt, Anthrazitstaub
in Kunststoff- und Kautschukmassen einzuarbeiten. Darüber hinaus beschreibt die französische
Patentschrift 20 28 046 die Anwendung von Polypropylen-Anthrazitstaub-Gemischen
für die Herstellung von Batteriekästen. Die Wärmestabilität der aus beispielsweise
10 bis 50% Anthrazitstaub und Polypropylen erzeugten Batteriekästen ist jedoch unbefriedigend. Während
das Polypropylen bei etwa 1400C meist gut 30 Tage stabil bleibt, zerfallen aus den vorstehend erwähnten
Mischungen gespritzte Teile meist schon nach 3 bis 5 Tagen, getestet bei 140°C. Demgegenüber werden
durch die erfindungsgemäße Imprägnierung Wärmestabilitäten von etwa 20 Tagen und darüber erreicht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vermischt man die Füllstoffe und/oder die mit
Füllstoffen vermischten Polymere mit etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent an feuchtigkeitsbindenden Mitteln,
bezogen auf die Füllstoffmenge. Als feuchtigkeitsbindende Mittel kommen vor allem mineralische, wasseranziehende
Stoffe, wie Calciumoxyd, Calciumchlorid und Phosphorpentoxyd in Frage.
Die feuchtigkeitsabsorbierenden Stoffe werden mit den Polyolefinen oder den Füllstoffen oder beiden
Komponenten in dem besagten Verhältnis innig vermischt. Der Zeitpunkt der Beimischung kann je nach
Type des verwendeten Kunststoffs verschieden sein, d. h.. man kann z. B. Füllstoff und Feuchtigkeitsabsorber
kalt vermischen oder den Feuchtigkeitsabsorber der heißen plastischen mit Füllstoff versetzten Kunststoffmasse
im Mischer vor dem Granulieren und Verspritzen der Masse zusetzen.
Der Feuchtigkeitsabsorber kann erfindungsgemäß in ummantelter Form in die Mischung eingebracht werden,
wobei die Ummantelung mit Hydrophobierungsmitteln erfolgen kann, was als willkommene Nebenwirkung
zu einer besseren Lagerfähigkeit der noch nicht verspritzten gefüllten Polyolefine sowie ihrer besseren
Verarbeitbarkeit führt. Derartige Hydrophobierungsmittel sind seit langem bekannt. Es handelt sich dabei
um gewisse Netzmittel, Stearinsäure-Derivate, Harze, öle und gewisse Polymere. Die Ummantelung wird bei
Einarbeiten in das Polyolefin und/oder den Füllstoff durch die meist erhöhte Temperatur und die entstehende
Reibung automatisch ganz oder teilweise abgelöst und damit der Feuchtigkeitsabsorber aktiviert.
Die Wirkung der Hydrophobierungsmittel kommt im allgemeinen dadurch zustande, daß diese Produkte, z. B.
Mineralöle, gewisse Kunstharze, Stearinsäure oder Silikon-Öle an der Oberfläche der Polyolefine oder Füllstoffe
adsorbiert werden und dadurch die Hydrophobierung herbeiführen.
Andererseits kann die Hydrophobierung auch durch chemische Reaktion an der Oberfläche der Füllstoffe
eintreten. Nahezu alle Füllstoffe besitzen an ihrer Oberfläche mehr oder weniger funktioneile Gruppen.
Diese Gruppen können mit bestimmten Säuregruppen, Amingruppen, Isocyanatgruppen, Silangruppsn usw.
reagieren und dabei hydrophobe Reaktionsprodukte bilden, die die gesamte Füllstoffoberfläche hydrophobieren.
Als chemische Hydrophobierungsmittel kommen metallorganische Verbindungen, wie gewisse Ester,
Chelate, Acylate, Alkoxylate, Oxacylate der Metalle Natrium, Kalium, Lithium, Aluminium, Bor, Chrom, Zirkon,
Titan, Silicium, Calcium und Zink in Frage.
Für die Hydrophobierung genügen im allgemeinen verhältnismäßig geringe Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent
des jeweiligen Mittels bezogen auf die Gesamtmischung des gefüllten Polyolefins.
Wesentliche Merkmale der vorliegenden Erfindung sind also:
1. Inaktivierung der Füllstoffoberfläche durch Hydrophobierung und/oder Umhüllung, wodurch die
Absorption von Wasser und Luftsauersioff verringert und damit deren schädigende Einwirkung auf
das Polymer herabgesetzt wird.
2. Chemische Bindung des an der Füllstoffoberfläche
haftenden Wassers, wodurch ebenfalls die Oberflächenaktivität verändert und gleichzeitig die Wirkung
des Wassers auf die Oxydation des Polymers verhindert wird.
In beiden Fällen wird in Verbindung mit den bekannten
Antioxydantien eine erheblich bessere Dauerwärmestabilität gefüllter Polyolefine, z. B. insbesondere
von Polypropylen-Anthrazitstaubgemischen erreicht, fn besonderem Maße zeigt sich dies bei Einsatz von
Mischungen aus Polypropylen und anderen Polymeren, wie man sie z. B. zur Verbesserung mechanischer
Kennwerte dem Polypropylen zufügt.
1800 Teile eines hochkristallinen, isotaktischen Polypropylens
vom mittleren Molekulargewicht 340 000, MFi 190/5 = 4,5, Dichte 0,96 und 1200 Teile feinstkörniger
Anthrazitstaub, Korngröße bis maximal 0,07 mm sowie 9 Teile des dialkylierten Phenols der Zusammensetzung
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6 tertiär-butylphenol) werden in einem Innenkneter bei 2100C gemischt,
mit 25 Teilen Phosphorpentoxyd versetzt und anschließend granuliert.
Die aus Granulat gespritzten Prüfstäbe werden bei 1400C im Trockenschrank bei stehender Luft gelagert.
Nach 10 bis 12 Tagen (bei 140°C) zeigen sich an dem
Prüfkörper erste Zersetzungserscheinungen an den Rändern, erst nach 14 bis 16 Tagen sind sie völlig zersetzt.
Ohne Zugabe eines Feuchtigkeitsabsorbers zeigen die Prüfstäbe bereits nach 5 bis 8 Tagen erste Zersetzungserscheinungen
an den Rändern. In etwa 14 Tagen sind sie völlig zerfallen.
1800 Teile Polypropylen gemäß Beispiel 1 werden
mit 9 Teilen dialkyliertem Phenol und 1200 Teilen hydrophobiertem
Anthrazitstaub innig vermischt. Die Hydrophobierung erfolgte durch Vermischen des Anthrazitstaubes
mit 2 Gewichtsprozent Calciumoxyd.
Diese Mischung wird etwa 40 Minuten bei 210°C durchmischt sodann granuliert und zu Prüfstäben verspritzt
Die Prüfung bei 140°C im Trockenschrank ergab erste
Zersetzungserscheinungen nach 15 bis 17 Tagen. Erst nach 20 bis 23 Tagen sind die Prüfkörper völlig
zersetzt
1500 Teile Polypropylen gemäß Beispiel 1 werden mit 300 Teilen eines Äthylen-Copoiymeres, 1200 Teilen
Anthrazitstaub sowie 23 Teilen eines 2 :1-Gemisches aus Dilauryl-3,3-thiodipropionat und 2,6-ditertiärbutyl-4-metliylphenol
etwa 30 Minuten in einem Innenkneter bei 2100C unter allmählicher Zugabe von 25Teilen
eines Calciumoxyds, das mit Polyamin-Ainid (Aminzahl
200) umhüllt ist, gemischt.
Die aus dieser Mischung erzeugten Prüfkörper zeigen nach 20 Tagen erste Zersetzungserscheinungen
und sind erst nach 28 Tagen völlig zersetzt.
2000 g feinstkörniger Anthrazitstaub werden bei 150cC in einem Wirbelbett mit 10 g eines Polyamin-Amids
(Aminzahl 200) umhüllt. Ein auf diese Weise behandelter Füllstoff zeigt hydrophobe Eigenschaften.
1200 Teile eines solchen Füllstoffs werden wie in Beispiel 3 mit 1500 Teilen Polypropylen, 300 Teilen Äthylencopolymer und 23 Teilen Antioxydansgemisch werden im Innenmischer etwa 30 Minuten bei 210°C gemischt
Die aus dieser Mischung hergestellten Prüfkörper zeigen nach 18 bis 19 Tagen erste Zersetzungserscheinungen und sind nach 27 Tagen völlig zerstört.
1200 Teile eines solchen Füllstoffs werden wie in Beispiel 3 mit 1500 Teilen Polypropylen, 300 Teilen Äthylencopolymer und 23 Teilen Antioxydansgemisch werden im Innenmischer etwa 30 Minuten bei 210°C gemischt
Die aus dieser Mischung hergestellten Prüfkörper zeigen nach 18 bis 19 Tagen erste Zersetzungserscheinungen und sind nach 27 Tagen völlig zerstört.
Claims (4)
1. Verfahren zur Wärmestabilisierung von mit Antioxydantien versetzten gefüllten Polyolefinen.
dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe und/oder mit Füllstoffen vermischten Polyolefine
mit feuchtigkeitsbindenden und/oder feuchtigkeitsabstoßenden Mitteln imprägniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung mit etwa 0,1 bis
5 Gewichtsprozent an feuchtigkeitsbindenden Mitteln, bezogen auf die Füllstoffmenge erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsbindenden Mittel in
von Hydrophobierungsmitteln ummantelter Form verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch chemische Behandlung hydrophobierte
Füllstoffe verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742423677 DE2423677B2 (de) | 1974-05-15 | 1974-05-15 | Verfahren zur stabilisierung von polyolefinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742423677 DE2423677B2 (de) | 1974-05-15 | 1974-05-15 | Verfahren zur stabilisierung von polyolefinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2423677A1 DE2423677A1 (de) | 1975-11-20 |
DE2423677B2 true DE2423677B2 (de) | 1976-04-08 |
Family
ID=5915670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742423677 Pending DE2423677B2 (de) | 1974-05-15 | 1974-05-15 | Verfahren zur stabilisierung von polyolefinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2423677B2 (de) |
-
1974
- 1974-05-15 DE DE19742423677 patent/DE2423677B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2423677A1 (de) | 1975-11-20 |
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