DE2422260A1 - Verfahren zum aufbereiten von messfluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum aufbereiten von messfluessigkeiten

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Description

Compur-¥erk Gesellschaft ·. 8.5.1974 mit beschränkter Haftung & Co 721/La/Gs/DP-700
Verfahren zum Aufbereiten von Meßflüssigkeiten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbereiten einer in. Küvette gehaltener Meßflüssigkeit, die aus einem Gemisch einer Reagenzflüssigkeit mit einer zu messenden Substanz besteht, wobei eine bestimmte Eigenschaft, beispielsweise die Lichtdurchlässigkeit der MeßflUssigkeit zwecks Substanzuntersuchung gemessen wird.
Untersuchungen dieser Art, insbesondere für medizinische Zwecke, müssen häufig in kürzester Zeitspanne und trotzdem mit hoher, Genauigkeit diirchführbar sein, um beispielsweise bei Unfällen oder vor dringenden Operationen auf schnellstem Wege ein Meßergebnis erreichen und die nötigen Maßnahmen treffen zu können. Die vorliegende Erfindung hat deshalb zur Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, welches das Aufbereiten der Meßflüssigkeit auch in sehr eiligen Fällen mit der erforderlichen Genauigkeit durchzuführen gestattet.
Dieses Verfahren ist -erfindungsgemäß dadurch 'gekennzeichnet, daß in einer Küvette eine konstante Menge
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■ vorbestimmter Reagenzflüssigkeit aufbewahrt und eine Kanüle mit Kapillarwirkung und mit bestimmtem Aufnahmevolumen vorgesehen ist, daß eine dem vollen Aufnahmevolumen entsprechende Menge der Substanz unter Kapillarwirkung in die Kanüle aufgenommen wird, und daß schließlich die mit der Substanz gefüllte Kanüle in die Küvette eingeführt wird, um hier durch Vermengen der Reagenzflüssigkeit mit der Substanz eine Meßflüssigkeit von exaktem Mischungsverhältnis zu bilden.
Bei Substanzen, die in Vorratsbehältern gehalten sind, wird zwecks Auffüllens der Kanüle ihre Aufnahmeöffnung in die Substanz einfach eingetaucht, so daß die Substanz unter Kapillarwirkung selbsttätig einfließt und die Kanüle exakt auffüllt. Es ist aber vielfach notwendig, die zu messende Substanz erst dem Humankörper zu entnehmen. In solchen Fällen wird gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung die Kanüle mit ihrer Aufnahmeöffnung in den Substanztropfen eingeführt, der sich nach dem Öffnen des Körpers an der betreffenden Körperpartie bildet.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen dieses Verfahrens ist zum Öffnen der Körperpartie eine"Schneide vorgesehen,
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die entweder an der Küvette oder an der Kanüle selbst angebracht ist. Auf diese Weise kann ohne Zuhilfenahme von externen Hilfsmitteln das Öffnen des Humankörpers rasch und mit der geforderten Sterilität durchgeführt werden.
Bei über eine längere Zeitspanne lagerungsfähigen Reagenzflüssigkeiten werden in der Regel Küvetten verwendet, die nach dem Auffüllen mit der Reagenzflüssigkeit mittels eines Verschlußelementes luftdicht abschließbar sind. Nach einem anderen Erfindungsmerkmal \iird bei solchen Einrichtungen das Verschlußelement zumindest eine zum Durchstoßen geeignete Stelle aufweisen, wobei die Kanüle mit einer Schneide zum Durchstoßen dieser Stelle ausgerüstet ist.
Eine besonders zweckmäßig gestaltete Einrichtung ergibt sich nach einem anderen Erfindungsmerkmal dadurch, daß in einem verschließbaren Behälter mehrere Küvetten von gleicher Form und mit gleicher Reagenzflüssigkeit gefüllt zu einem Satz vereinigt sind, dem ein entsprechender Satz von Kanülen zugeordnet ist.
In der nachstehenden Beschreibung sind Ausführungsbeispiele zum erfindungsgemäßen Verfahren anhand einer
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Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 einen mit Küvetten und Kanülen ausgerüsteten Behälter im Schnitt und in Draufsicht,
Fig. 3 einen teilweisen Schnitt durch eine Kanüle im vergrößerten Maßstab,
Fig. 4 die Kanüle bei Probeentnahme,
Fig. i? und 6 eine Küvette in zwei verschiedenen Betriebsstellungen,* und
Fig. 7 eine Einzelheit an der Küvette.
In Fig. 1 und 2 ist ein länglicher Behälter 10 aus Karton o.dgl. dargestellt, der z.T. mit einer Füllmasse 12 beispielsweise aus Schaumgummi ausgelegt und mit einem Deckel 14 verschließbar ist. Dieser Behälter 10 dient zum Aufbewahren von fünf gleichen Küvetten 16, die in entsprechenden Aufnahmeöffnungen der Füllmasse 12 eingesteckt sind. Außerdem sind in der Füllmasse noch fünf zugehörige Kanülen 18 eingesteckt. Diese Anordnung ergibt einen zur Messung einer bestimmten Substanz vorbereiteten Satz.
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Jede in Fig. 1 und 2 etwa in natürlicher Große dargestellte Küvette 16 ist im Querschnitt quadratisch gestaltet und aus einem klar durchsichtigen Material, z.B. dünnwandigein Kunststoff hergestellt und enthält eine konstante Menge einer vorbestimmten Reagenzflüssigkeit 20. Die Öffnung der Küvette 16 wird nach dem Auffüllen mit einem Verschlußelement 22, beispielsweise einer dünnen Klebefolie luftdicht verschlossen. Bei einem Fassungsvolumen der Küvette von etwa 4 Kubikzentimetern werden etwa 1,5 Kubikzentimeter Reagenzflüssigkeit eingefüllt.
Jede Kanüle 18 ist aus durchsichtigem Glas gefertigt und hat im Darstellungsfalle einen Außendurchmesser von etwa 1 mm und einem Innendurchmesser von etwa 0,5 mm bei einer Lärige von 30 mm. Bei diesen Abmessungen dieser Kanüle wird ihre Kapillarwirkung sicher gewährleistet, so daß beim Eintauchen der Kanüle in eine benetzende Flüssigkeit durch molekulare Kräfte zwischen Flüssigkeit und Rohrwandung die Kapillarwirkung eintritt, d.h. ein selbsttätiges Hochsteigen der Flüssigkeit im Innern der Kanüle und somit ihr Auffüllen mit der Flüssigkeit erreicht wird. Da man auch bei einer Massenherstellung die Kanüle mit hoher Genauigkeit ihrer Abmessungen liefern kann, ergibt sie ein exaktes und konstantes
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Kapillarvolumen und somit auch ein genaues Aufnahmevolumen für die zu messende Substanz.
An der einen Aufnahmeöffnung der Kanüle 18 ist beispielsweise durch Abschrägen eine Schneide 18a gebildet, wie Fig. 3 in mehrfach vergrößertem Maßstab zeigt. Mit dieser Schneide 18a kann die Küvette 18 zum Öffnen der Haut bei einem Humankörper verwendet werden. Außerdem kann auch die Verschlußfolie 22 der Küvette 16 mit dieser Schneide 18a durchgestoßen werden,
Das Aufbereiten einer beispielsweise zur Hämoglobin-Untersuchung im Blut bestimmten Meßflüssigkeit erfolgt in nachstehender Weise:
Die Bedienungsperson entnimmt dem Behälter 10 eine Kanüle 18 und öffnet mit ihrer Schneide 18a die Haut an derjenigen Stelle des Körpers, an welcher die Blutprobe entnommen werden soll. In Fig. 4 ist in etwas größerem Maßstab gezeigt, daß die Kanüle 18 bereits die Hautpartie 24 an der Stelle 24a geöffnet hat und mit ihrer Aufnahmeöffnung in den sich dort bildenden Bluttropfen 26 hineinragt. Das Blut steigt in Bruchteilen einer Sekunde in die Kapillare der Kanüle 18, so daß dieselbe
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in kürzester Zeitspanne mit einer exakt bestimmten Blutmenge aufgefüllt wird.
Nun entnimmt die Bedienungsperson eine Küvette 16 und durchstößt mit der Schneide 18a der Kanüle eine Öff-'nung 22a im Verschlußelement 22, durch welche die Kanüle 1.8 in das Innere der Küvette 16 eingeführt wird, wie Fig. 5 zeigt.
Die Blutprobe fließt nun aus der Kapillare der Kanüle in die Reagenzflüssigkeit 20 und vermengt sich mit derselben. Durch Schütteln der Küvette 16 mit eingeführter Kanüle 18 wird der Vermengungsprozeß unterstützt und außerdem erreicht, daß die entleerte Kanüle 18 unter Kapillarwirkung in einem Eck der Küvette 16 haften bleibt, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist.
Da in jeder Küvette 16 eine konstante Menge der Reagenzflüssigkeit 20 gehalten ist und bei Entnahme der Blutprobe mit Hilfe der Kanüle 18 ebenfalls eine stets konstante Menge der zu messenden Substanz aufgenommen wird, erreicht man nach jedem Vermengen in der Küvette 16 eine Meßflüssigkeit von einem vorbestimmten, stets ' konstanten Mischungsverhältnis zwischen Substanz und Reagenzflüssigkeit.
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Die Küvette 16 mit der auf diese Weise aufbereiteten Meßflüssigkeit wird in ein geeignetes Meßgerät eingesetzt, z.B. in ein Photometer, mit welchem in an sich bekannter ¥eise der Grad der Lichtdurchlässigkeit der Meßflüssigkeit geprüft und dadurch der gesuchte Meßwert der Substanz definiert wird, im vorliegenden Falle also der Anteil von Hämoglobin im Blut.
Es wurde bereits erwähnt, das gleiche Küvetten und Kanülen in einem Satz vereinigt sind, der nur für eine bestimmte Untersuchung vorgesehen ist. Bei Untersuchungen anderer Art sind andere Küvetten mit anderen Reagenzflüssigkeiten und gegebenenfalls unter Benutzung von Kanülen von anderem Kapillarvolumen zu verwenden, damit eine für diesen anderen Untersuchungsfall geeignete Meßflüssigkeit erreicht wird. Durch farbige Kennzeichnung am Behälter und gegebenenfalls an den anderen Elementen kann man eine Identifikation des Verwendungszwecks des betreffenden Satzes sehr erleichtern.
In denjenigen Fällen, wo die zu messende Substanz bereits in einem Vorratsbehälter aufbewahrt oder als Tropfen vorhanden ist, wird zwecks Aufbereitens in sehr einfacher Weise die Aufnahmeöffnung der Kanüle 18 in
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die vorhandene Substanz eingetaucht und in ihrer Kapillare die zur Messung erforderliche Substanzmenge entnommen.
Es sei noch erwähnt, daß man auch an jeder Küvette 16 eine Schneide 16a zum Öffnen oder Anritzen der Körperpartie vorsehen kann, wie Fig. 7 andeutet.
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Claims (7)

  1. - 10 - 8.5.1974
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    Patentansprüche
    ι' 1 Λ Verfahren zum Aufbereiten einer in Küvette gehaltener Meßflüssigkeit, die aus einem Gemisch einer Reagenzflüssigkeit mit einer zu messenden Substanz besteht, wobei eine bestimmte Eigenschaft, beispielsweise die Lichtdurchlässigkeit der Meßflüssigkeit zwecks Substanzuntersuchung gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Küvette (16) eine konstante Menge vorbestimmter Reagenzflüssigkeit (20) aufbewahrt und eine Kanüle (18) mit Kapillarwirkung und mit bestimmtem Aufnahmevolumen vorgesehen ist, daß eine dem vollen Aufnahmevolumen entsprechende Menge der Substanz (26) unter Kapillarwirkung in die Kanüle aufgenommen wird, und daß schließlich die mit der Substanz gefüllte Kanüle in die Küvette eingeführt wird, um hier durch Vermengen der Reagenz flüssigkeit mit der Substanz eine Meßflüssigkeit von exaktem Mischungsverhältnis zu bilden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, zur Untersuchung einer in einem Vorratsbehälter gehaltenen Substanz, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Auffüllens der Kanüle ihre Aüfnahmeöffnung in die Substanz eintauchbar ist.
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  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, zur Untersuchung einer dem Humankörper entnehmbaren Substanz, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kanüle (18) mit ihrer Äufnahmeöffnung unmittelbar in den Substanztropfen (26) einfuhrbar ist, der sich nach dem Öffnen (24a) des Körpers
    , an der betreffenden Körperpartie (24) bildet.
  4. 4. Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle (18) an ihrer Aufnahmeöffnung eine Schneide (18a) zum Öffnen der Körperpartie (24) aufweist.
  5. 5. Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Küvette (16) eine Schneide (16a) zum Öffnen der Körperpartie (24) aufweist.
  6. 6. Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3 bei Verwendung von Küvetten, die nach Auffüllen mit Reagenzflüssigkeit mittels eines Verschlußelementes luftdicht abschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (22) zumindest eine zum Durchstoßen geeignete Stelle (22a) aufweist, und daß die Kanüle (18) eine Schneide· (I8a) zum Durchstoßen dieser Stelle besitzt.
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  7. 7. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, daß in einem verschließbaren Behälter (10, 14) mehrere Küvetten (.16) von gleicher-Form und mit gleicher Reagenz-flüssigkeit (2Q) ge füllt au einem Satz vereinigt sind, dem ein ent sprechender Satz von Kanülen (18) zugeordnet ist.
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