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Vorrichtung zur Herstellung elektrischer Kabel Die Erfindung betrifft
eine Verseiltrorrichtung zur Herstellung elektrischer Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel,
mit mindestens zwei Verseilkörben.
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Bei der Herstellung elektrischer Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel,
werden heutzutage zwei unterschiedliche Verfahren angewendet: die Lagenverseilung
und die BUndelverseilung. Bei der lagenverseilung werden Verseilelemente, wie Einzeladern,
Aderpaare, Vierer, Aderbündel und Adergruppenbündel, lagenweise zu einem hochpaarigen,
also viele Adern enthaltenden Kabel verseilt. Dabei ist für jede Lage ein Verseilvorgang
notwendig.
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Bei der Bündelverseilung werden zunächst vier Einzeladern zu einem
Vierer verseilt. Mehrere solcher Vierer werden dann zu einem Grundbündel verseilt.
Sollen vieladrigere Kabel gefertigt werden, so müssen mehrere Grundbündel zu einem
HauptbUndel verseilt werden. Gegebenenfalls können diese auch noch weiter verseilt
werden.
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Zur Herstellung mehrlagiger elektrischer Kabel in einem Arbeitsgang
ist eine Vorrichtung bzw. Maschine mit mehreren hintereinander angeordneten Verseilkörben
bekannt. Am Anfang dieser Maschine befindet sich eine Ablauftrommel für einen etwaigen
Mitteneinlauf. Dann folgt eine Reihe von Verseilkörben zur Aufnahme der Verseilelemente.
Nach Jedem Verseilkorb ist eine Verseilscheibe und ein Verseilnippel angeordnet
sowie ein oder mehrere Spinner zum Umwickeln der Kabellagen mit Wendeln, einer oder
mehreren Lagen Papierisolation, anderen Folien od. dgl. Dabei ist die Anzahl der
Lagen eines Kabels, die in einem Arbeitsgang maximal gefertigt werden können, abhängig
von der Anzahl
der Verseilkörbe der Maschine (DT-PS 649 040 und
DT-PS 667 183). Sollen auf einer solchen Maschine Kabel mit weniger Lagen, als die
Maschine Verseilkörbe hat, gefertigt werden, so müssen ein oder mehrere Verseilkörbe
leerlaufen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrkorbverseilmaschine
so auszubilden, daß bei der Fertigung elektrischer Kabel mit weniger Lagen als die
Maschine Verseilkörbe aufweist, mindestens ein Teil der dabei üblicherweise leerlaufenden
Verseilkörbe einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine zweite
Abzugsvorrichtung am Anfang der Maschine, Verseilscheiben und Verseilnippel auf
beiden Seiten jeden Verseilkorbes, Kupplungen in der Antriebswelle der Verseilkörbe
und schwenkbare Spinner vor und zwischen den Verseilkörben angeordnet sind und daß
die Ablauftrommel für Mitteneinläufe auch als Aufwlckeltrommel ausgebildet ist.
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Durch diese zusätzlichen Einrichtungen besteht die Möglichkeit, die
komplette Verseilvorrichtung aufzutrennen in voneinander unabhängig arbeitende Verseilvorrichtungen
mit gleicher oder unterschiedlicher Korbzahl. Damit kann die Verseilvorrichtung
entweder als ganze zur Verseilung eines hochpaarigen (viellagigen) Kabels oder aber
zur gleichzeitigen Verseilung zweier niederpaariger Kabel mit gleicher oder unterschiedlicher
Lagenzahl verwendet werden. Auf diese Weise wird der Ausnutzungsgrad der Verseilvorrichtung
erheblich verbessert.
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Für eine andere denkbare Lösung gemäß der Erfindung ist eine zweite
Abzugsvorrichtung und eine zweite Aufwickeltrommel, Kupplungen in der Antriebswelle
der Verseilkörbe und Umlenkscheiben zwischen den Verseilkörben vorgesehen.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile-kommen besonders dann zum
Ausdruck, wenn zwei separate Antriebsmotoren für die Verseilkörbe sowie Getriebe
zwischen dem Antrieb und den Jeweiligen
Verseilkörben vorgesehen
sind. Dadurch ist es möglich, die Drehzahl und den Drehsinn Jedes einzelnen Verseilkorbes
getrennt zu steuern. Auf diese Weise kann die Schlaglängenphase in den einzelnen
Lagen zum Einstellen kleiner und definierter Lage-Lage-Kopplungen variiert werden.
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Bei einer gemäß der Erfindung ausgestalteten Vorrichtung sollen transportable
Ablaufgestelle jedem einzelnen Verseilkorb beidseitig zuordenbar sein. Beim Auftrennen
der gesamten Mehrkorbverseilmaschine in mehrere unabhängig arbeitende Maschinen
ist durch die transportablen Ablaufgestelle ein Einseilen von Mitteneinläufen möglich.
Die transportablen Ablaufgestelle haben weiterhin den Vorteil, daß sie nur im Bedarfsfalle
an der geforderten Stelle aufgestellt werden und keinen unnötigen Platz beanspruchen.
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In Weiterbildung der Erfindung sollen die Spinner zum Umwickeln der
einzelnen Kabellagen mit Papierbändern, Kunststoff- oder Metallfolien oder Ähnlichem
um 180 ° um die Lagerbockachse schwenkbar ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich,
ein und denselben Spinner zu verwenden, ob nun in der einen oder der anderen Richtung
verseilt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung im
folgenden erläutert.
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Fig. 1 und 3 zeigen schematisch die Vorrichtung als Mehrkorbverseilmaschine
mit vier Verseilkörben.
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Fig. 2 zeigt einen Verseilkorb mit beiderseitiger Verseilscheibe,
Verseilnippeln und schwenkbarem Spinner.
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In der schematischen Darstellung der Fig. 1 sind die Verseilscheiben
und Verseilnippel zu beiden Seiten jedes Verseilkorbes nicht dargestellt. Zu beiden
Seiten der kompletten Vorrichtung befinden sich Abzugsscheiben 10 und Aufwickeltrommeln
20,
wobei letztere auch als Ablauftrommeln verwendbar sind. Die
Getriebekästen 30 der Verseilkörbe 40 werden von zwei separaten Antriebsmotoren
50 mittels Riementrieb 51 über die Antriebswelle 52 und Kegelräder 53 angetrieben.
Durch die Getriebe können die Drehzahl und die Drehrichtung der einzelnen Verseilkörbe
separat gesteuert werden. Die zwei Kupplungen 54 ermöglichen ein Auftrennen in zwei
Maschinen mit Jeweils zwei Verseilkörben oder in eine Maschine mit einem Verseilkorb
und eine Maschine mit drei Verseilkörben. Transportable Ablaufgestelle 60 ermöglichen
das Einseilen von Mitteneinläufen an Jeder beliebigen Stelle. Durch die Spinner
45 ist es möglich, in bekannter Weise Wendeln, Papierisolationen, Folien od. dgl.
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auf die Kabellagen aufzuwickeln.
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Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Verseilkorbes 40
mit Verseilelementen. Dabei kann die Abbremsung der Joche 41 für die Verseilelemente
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen. Durch das seitliche Herausrücken
der Getriebe 30 war es möglich, Verseilscheiben 42 und hier nicht dargestellte Nippel
zu beiden Seiten Jeden Korbes anzuordnen. Zur Entlastung des Getriebes sind auf
dieser Seite des Korbes mitlaufende Lagerscheiben 44 vorgesehen. Die Spinner 45
werden über Treibriemen 46 angetrieben. Sie sind in ihrer Längslage versetzbar und
können außerdem um die Achse des Lagerbockes 43 um 180 ° (Pfeil 47) geschwenkt werden,
um für beide Verseilrichtungen verwendbar zu sein.
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Mit der in diesem Ausführungsbeispiel gezeigten Maschine wäre es möglich,
entweder ein einziges, maximal fünf Lagen aufweisendes Kabel (dabei zählt der Mitteneinlauf
als erste Lage) oder - bei in der Mitte aufgetrennter Maschine, bei der dann in
beiden Richtungen verseilt wird - Je zwei Kabel mit maximal drei Lagen in einem
Arbeitsgang herzustellen. Ebenso wäre es möglich, durch Auftrennen nach einem Verseilkorb
gleichzeitig ein Kabel mit zwei Lagen und eins mit vier Lagen zu fertigen.
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Der Mitteneinlauf, der hier als erste Lage gezählt wird, kann
dabei
schon aus mehreren Lagen bestehen. Anstelle des Kabels mit einer Lage könnte z.
B. auch ein aus mehreren Vierern bestehendes Grundbündel verseilt werden. In Jedem
dieser Fälle ist die Maschine voll ausgelastet.
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Fig. 3 zeigt eine andere mögliche Ausführungsform. Hierbei wird eine
zweite Abzugsvorrichtung 10 und eine zweite Aufwikkeltrommel 20 seitlich neben die
erste gestellt. Die Antriebsaggregate der Verseilkörbe entsprechen Fig. 1 und sind
nicht noch einmal dargestellt. Zwischen den einzelnen Verseilkörben und seitlich
danepen sind zusätzliche Umlenkscheiben 70 angebracht. Dadurch ist auch hier ein
Auftrennen in zwei unabhängige Verseilvorrichtungen möglich.
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6 Ansprüche 3 Figuren