DE2421076C3 - Verfahren zur Herstellung von getrocknetem Pulver aus einem wasserlöslichen Polymerisat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von getrocknetem Pulver aus einem wasserlöslichen PolymerisatInfo
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- DE2421076C3 DE2421076C3 DE19742421076 DE2421076A DE2421076C3 DE 2421076 C3 DE2421076 C3 DE 2421076C3 DE 19742421076 DE19742421076 DE 19742421076 DE 2421076 A DE2421076 A DE 2421076A DE 2421076 C3 DE2421076 C3 DE 2421076C3
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- C08J2300/14—Water soluble or water swellable polymers, e.g. aqueous gels
Description
Die Fließcharakteristik eines Produktes, das durch Polymerisation eines Monomeren, das ein wasserlösliches
Polymerisat bildet, in einem wäßrigen Medium erhalten worden ist, variiert auf Grund von Faktoren,
wie Polymerisatkonzentration, Polymerisationsgrad und Zusammensetzung des Ausgangsmonomeren.
Die Erfindung wird im Hinblick auf Polymerisate beschrieben, die Acrylamid enthalten, das von den
äthylenisch ungesättigten Monomeren, die wasserlösliche Polymerisate ergeben, eine besonders große
Klebfähigkeit oder Haftfähigkeit besitzt und ein Verhalten aufweist, das stark von Faktoren, wie
Konzentration und Polymerisationsgrad, abhängt.
Eine große Zahl wasserlöslicher Polymerisate, die Acrylamid enthalten, werden weithin als Papierverstärkungsmittel,
Ausflockmittel, Dispersionsmittel und Bearbeitungsmittel für andere Zwecke verwendet.
Zwar kann ein Monomer, das Acrylamid enthält, auf die verschiedenartigste Weise polymerisiert werden,
doch wird in verschiedenen Verfahren das Polymerisieren in wäßriger Lösung angewandt, weil es wirtschaftlich
und einfach ist und weil damit außerdem Polymerisate von hohem Molekulargewicht, wie sie für
die Verwendung als Ausflockmittel erforderlich sind, leicht hergestellt werden können. Bei einer Polymerisierung,
bei der ein Lösungsmittel verwendet wird, wie bei der Polymerisation in Lösung, ist es vom Gesichtspunkt
der Kapazitätsauslastung der Polymerisationsvorrichtung und vom Gesichtspunkt der Lösungsmittelentfernung
aus der Lösung des Polymerisationsproduktes (Trocknung) zweckmäßig, wenn die Konzentration des
Monomeren oder des Polymerisats möglichst hoch ist.
Jedoch besteht bei einer Lösungspolymerisation mit einer hohen Monomerenkonzentration eine andere
Schwierigkeit. Die Lösung nimmt nämlich eine starke Konsistenz ein, wodurch das Rühren, das zur Entfernung
der Polymerisationswärme durch Kontakt der Lösung mit der Kühlfläche und zur Gleichmäßighaltung
der Poiymerisationstemperatur unausweichlich nötig ist, praktisch sehr erschwert wird.
Außerdem wird die Viskosität des Polymerisats außerordentlich hoch, wodurch das Austragen des
Polymerisats aus dem Polymerisationsgefäß schwierig wird.
Beispielsweise beträgt die Viskositäi des Polymerisats
in dem Falle, in dem ein makromolekulares Polymerisat erzeugt werden soll, das sich als Ausflockungsmittel
eignet, wenn die Polymerisatkonzentration innerhalb
des Polymerisationssystems beispielsweise 1 Gew.-°/o wird, d. h. wenn bei einer Konzentration des Ausgangsmonomeren
von 10 Gew.-% die Umwandlung zum Polymerisat 10% beträgt oder wenn bei einer Ausgangsmonomerenkonzentration von 30 Gew.-% die
Umwandlung zum Polymerisat etwa 33% beträgt,
bereits 1000 cP, und normalerweise wird ein Wert von 2000 bis 3000 cP gemessen. Bei einer Viskosität dieser
Größenordnung kann eine gleichförmige und wirksame Rührung nicht länger durchgeführt werden.
Außerdem wird das erhaltene Polymerisat, wenn es' ein ultramakromolekulares und Dzw. oder hochkonzentriertes
Polymerisat ist, ein gummiartiges, hochviskoses, elastisches Gel. Daher ist es nicht möglich, die
Gewinnung des Polymerisats durch Ausgießen der Lösung des Produktes aus dem Polymerisationsgefäß
durchzuführen, wie es im Falle einer gewöhnlichen Lösungspolymerisation geschieht.
In Anbetracht dieser Überlegungen aus der Tatsache der ungleichmäßigen Temperaturregelung bei der
Herstellung eines Acrylamid enthaltenden Polymerisats in einem normalen Polymerisationsverfahren in wäßriger
Lösung kann gemutmaßt werden, daß die Molekulargewichtsverteilung ebenfalls ungleichmäßig
sein wird. Tatsächlich enthält ein normales Acrylamid enthaltendes Polymerisat von hohem Molekulargewicht
Anteile mit geringer Löslichkeit, was auf das Vorhandensein von Anteilen mit ultrahohem Molekulargewicht
zurückgeführt wird.
Eine weitere Schwierigkeit ist die große Haftfähigkeit bzw. Klebfähigkeit des hergestellten Polymerisats >n
bezug auf die Wände und anderen Teile des Polymerisationsgefäßes, wodurch das Ausbringen des
Polymerisats aus dem Gefäß erschwert wird, und selbst wenn das Polymerisat aus dem Gefäß ausgebracht
worden ist, bleibt eine beträchtliche Menge an restlichem Polymerisat an den Wänden und anderen
Teilen des Polymerisationsgefäßes hängen. Wenn der Wassergehalt der Lösung des gebildeten Polymerisats
hoch ist, d. h. in der Größenordnung von 90 bis 95% liegt, kann die Polymerisatlösung als Flüssigkeit
behandelt werden, jedoch in diesem Falle bleibt die Polymerisatlösung beim Ausströmen aus dem Polymerisationsgefäß
in großen Mengen an der Innenwand des Gefäßes haften und bleibt somit im Gefäß. Wenn
andererseits der Wassergehalt in der Größenordnung von 80% vorliegt, wird die Polymerisatlösung zu einem
Gel, das als gummiartiges elastisches Material behandelt werden muß. Selbst wenn es durch bestimmte
Maßnahmen ermöglicht wird, dieses Gel aus dem Polymerisationsgefäß zu extrahieren, bleibt ebenfalls
eine beträchtliche Polymerisatlösungsmenge an der Innenwand des Gefäßes haften.
Das Haftenbleiben der Polymerisatlösung an der Gefäßinnenwand muß aus folgenden Gründen vermieden
werden:
1) Wenn das restliche Polymerisat vor der nachfolgenden Polymerisation durch Waschen entfernt
werden muß, sind eine große Wassermenge sowie viele Arbeitsstunden hierfür erforderlich, weil das
Rückstandspolymerisat eine Lösung hoher Viskosität ist.
2) Wenn das erwähnte Waschen nicht gründlich ausgeführt wird, löst sich das Restpolymerisat,
wenn die Monomerenlösung für die nachfolgende Polymerisation in das Gefäß eingebracht wird und
erhöht die Viskosität der Lösung. Aus diesem Grunde wird die Austreibung von Sauerstoff, der in
gelöstem Zustand in der wäßrigen lösung des
Monomeren geblieben ist und dessen Austreibung für die Polymerisation erforderlich ist, schwierig.
Weiter wird eine gleichförmige Dispergierung des Polymerisationsinitiators verhindert, d. h. es bilden
sich heiße Stellen.
3) Das Polymerisat, das in der erwähnten Monomerenlösung nicht vollständig gelöst werden konnte,
absorbiert die Monomerenlösung und quillt Ferner κι führt es unter der Einwirkung der Polymerisationstemperatur der nachfolgenden Polymerisation zur
Bildung eines Polymerisates von ultrahohem Molekulargewicht oder eines vernetzten Polymerisates,
das anschließend teilweise mit dem normalen r, Polymerisat vermischt ist Wahrscheinlich ist dies
der Grund dafür, daß ein Polymerisat mit bemerkenswert geringer Löslichkeit gebildet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Ausbringung einer wäßrigen Lösung eines Acrylamid enthaltenden
Polymerisats in dem obenerwähnten gummiartigen Zustand in sauberer Form aus dem Polymerisationsgefäß
zu erreichen.
Die Verhinderung des Anhaftens einer klebrigen Substanz auf einer Grundlage durch Ausbildung der
2) Oberfläche der Grundlage aus einem nicht klebrigen
Material ist bekannt. Beispiele für ein derartiges Material sind Polyolefine, wie Polyäthylen und Polytetrafluorethylen
sowie fluorhaltige Kunststoffe, wie Polytetrafluorethylen und Polytrifluorchloräthylen. Ver-JH
suche haben gezeigt, daß das Ankleben einer wäßrigen Lösung eines hochviskosen Polyacrylamids, das vorher
hergestellt worden war, an einer Polytetrafluoräthylenoberfläche extrem gering war und das Problem des
Anklebens des Polymerisates, das oben beschrieben !-, wurde, nicht auftrat.
Es wurde jedoch ebenfalls gefunden, daß in den Fällen, in denen eine wäßrige Lösung eines Acrylamids
in einem Polymerisationsgefäß polymerisiert wurde, das eine Innenwandoberfläche aus einem das Ankleben
4(i verhindernden Material der obengenannten Art aufwies,
die Anklebeverhältnisse zwischen der gebildeten, hochviskosen, wäßrigen Polyacrylamidlösung und der
Innenwand des Polymerisationsgefäßes völlig anders als
in denn oben beschriebenen Fall waren. Mit anderen -n Worten, wenn eine wäßrige Lösung eines Polyacryiamids
von etwa 7%iger Konzentration, die durch Ausführung der Polymerisation in einem anderen
Polymerisationsgefäß erhalten worden war, in ein Umsetzungsgefäß eingebracht wurde, dessen Inneres
κι mit Polytetrafluorethylen ausgekleidet war, trat keine Benetzung der ausgekleideten Oberfläche durch die
wäßrige Lösung auf, während im Gegensatz dazu in den Fällen, in denen die wäßrige Lösung des Acrylamids der
Polymerisation in dem PolymerisationsgefäD mit dersel- -,->
ben Innenauskleidung unterzogen wurde, der größere Teil der Innenfläche des Gefäßes von der wäßrigen
Polymerisatlösung benetzt wurde und selbst nach Ausbringen der Lösung aus dem Gefäß eine große
Menge Substanz an der Innenwand des Gefäßes haften Mi geblieben war.
Aufgabe der Erfindung ist daher ferner die Lösung des oben beschriebenen Problems, d. h, die Schaffung
einer Möglichkeit, die wäßrige Lösung aus dem hochviskosen, gummiartigen Polymerisaigel aus dem
h'j Polymerisationsgefäß auszutragen, ohne daß Teile
davon zurückbleiben und an der Innenwand des Polymerisationsgefäßes haften bleiben. Diese Aufgabe
kann erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß man
die Beziehung zwischen dem Gewicht IVdes Gels in kg,
der Haftfläche A der Innenwand des Polymerisationsgefäßes in m2 und der Klebkraft Fder Innenwandoberfläche
in kg/cm2 der Beziehung
> W > A ■ F (I)
genügen läßt und anschließend den Geigehalt in dem Polymerisationsgefäß dadurch, daß man das Gefäß in
einen weitgeöffneten Zustand versetzt, unter seinem m Eigengewicht ausfließen läßt und dadurch das Gefäß
entleert.
Aufgabe der Erfindung ist es außerdem, ein Polymerisat von gleichmäßiger Molekulargewichtsverteiiung
während der Polymerisation zu erhalten. ι -,
Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß man den Gedanken verläßt, bei der
Polymerisation einer wäßrigen Lösung von Acrylamid in hochkonzentriertem Zustand, wo die Temperaturregelung
schon bisher als schwierig angesehen worden ist, die hochviskose Polymerisatlösung durch Kontakt mit
einer Kühlfläche unter Rühren zu kühlen, und statt dessen die Lösung im adiabatischen Zustand polymerisiert,
wobei das Polymerisationsgefäß, statt gekühlt zu werden, ohne Rühren erhitzt wird.
In diesem Falle wird die Polymerisationswärme nicht entfernt; wenn aber zu diesem Zweck ein Kühler
lediglich nicht verwendet wird oder ein wärmeisoliertes Polymerisationsgefäß verwendet wird, können befriedigende
Ergebnisse nicht erzielt werden. Während diese 1« Maßnahmen auf den ersten Blick eine Polymerisation
im adiabatischen Zustand gewährleisten sollten, so wird dennoch kein völlig adiabatischer Zustand erzielt. Der
Grund dafür liegt darin, daß ein Polymerisationsgefäß von praktischer Größe eine gewisse Wärmekapazität r,
besitzt, und selbst wenn sich das Polymerisationssystem zufolge der selbst erzeugten Wärme auf einer erhöhten
Temperatur befindet, so sind die Temperaturen des Polymerisationssystems an der Stelle der Berührung mit
den Innenflächen des Polymerisationsgefäßes oder in der Nachbarschaft dieser Bereiche immer niedriger als
die Temperatur im inneren Abschnitt. Um daher die Temperatur des Polymerisationsgefäßes denselben
Wert annehmen zu lassen, wie der zentrale Teil des Polymerisationssystems besitzt, und dadurch den j-,
vollständigen adiabatischen Zustand herzustellen, ist es erforderlich, das Gefäß von außen zu erhitzen.
Gemäß den Gesetzen der Hochpolymerchemie sollte ein Polymerisat von niedrigem Molekulargewicht dann
hergestellt werden können, wenn die Polymerisations- ία temperatur hoch ist Bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Temperatur des Polvmerisationssystems jedoch frei ansteigen
gelassen (beispielsweise beträgt der Temperaturanstieg, wenn bei einer Polymerisation von Acrylamid in
wäßriger Lösung die Polymerisation im adiabatischen Zustand durchgeführt wird, im Falle einer 20%igen
Konzentration an Ausgangsmonomer etwa 6O0C,
wodurch, selbst wenn die Temperatur des Systems beim Beginn der Polymerisation 200C beträgt, die Tempera- &o
tür bei Beendigung der Polymerisation etwa 80° C
erreicht) und darüber hinaus das Polymerisationsgefäß sogar erhitzt, und es wird trotzdem keine besondere
Erniedrigung des Molekulargewichts beobachtet
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, getrocknete Pulver von wasserlöslichen Polymeren herzustellen.
Es ist klafr, daß, wenn die Trocknung einfach und
bequem sein soll, eine Troclcnungsmethode, bei der Heißluft gegen das polymere Gel geblasen wird
sparsamer und besser ist als eine Trocknung, bei der Wasser in dem polymeren Gel mit einem mit Wassei
mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert wird Jedoch läßt das häufige Auftreten von Methoden, wie
der Lösungsmittelentwässerung und der Ausfällungspolymerisation und Suspensionspolymerisation in dei
Patentliteratur darauf schließen, daß die Trocknung einer wäßrigen Polymerisatlösung, die Acrylamid
enthält, äußerst schwierig sein muß.
Ein Acrylamid enthaltendes Gel einer wäßriger polymeren Lösung besitzt, wie oben erwähnt, eine
große Klebfreudigkeit an anderen Substanzen, und auch
die Klebfreudigkeit zwischen wasserhaltigen Polymerisaten ist bemerkenswert groß. Außerdem sinkt die
Trocknungsgeschwindigkeit progressiv, da die Diffusionsgeschwindigkeit des inneren Wassergehalts zui
Erreichung der Oberfläche des wasserhaltigen polymeren Gels mit abnehmendem Wassergehalt der die
Trocknungsgeschwindigkeit vorherrschend bestimmende Faktor wird. Außerdem besteht die Möglichkeit der
Bildung einer vernetzten Struktur auf Grund von Ursachen, wie der Imidbildungsreaktion, die inter- und
bzw. oder intramolekular auf Grund des Erhitzens erfolgen kann, sowie des Unlöslichwerdens des
Polymerisats in Wasser.
Um ein wirkungsvolles Trocknen von Bereichen mit niedrigem Wassergehalt bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung
der Wasserlöslichkeit des Polymerisats zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, daß das wäßrige Gel
der Polymerisatlösung mit niedrigem Wassergehalt gegen Ende des Trocknungsprozesses in einer Form
vorliegt, in der die Trocknungsgeschwindigkeit hoch ist. d. h. in Flocken-, Stäbchen- oder Körnchenform.
Andererseits ist es zu Anfang des Trocknungsprozesses schwierig, ein gut getrocknetes Produkt durch normales
Trocknen zu erzielen, weil das Acrylamid und Wasser enthaltende Polymerisatgel die obengenannte große
Klebl'reudigkeit gegenüber anderen Substanzen und gegenüber sich selbst besitzt. Demzufolge sind verschiedene
Verfahren vorgeschlagen worden, um Formen zu schaffen, die sich für das Trocknen in der letzten Stufe
des Trocknungsverfahrens eignen.
Ein Beispiel für eine derartige Methode ist ein Verfahren, bei dem das Polymerisat unter Verwendung
eines Trommeltrockners zu einem flockenförmigen Zustand getrocknet wird. Dieses Verfahren ist hinsichtlich
der Betriebsbedingungen und der Steuerung gut, jedoch ist zufolge der Konstruktion des Trockners die
Trocknungstemperatur überall in der Trommel gleich, und es ist daher nicht möglich, die Temperatur je nach
dem Trocknungsbereich zu variieren. Wird das Verfahren bei einer Temperatur durchgeführt, die zur
Verhinderung einer Qualitätsminderung auf Grund des Trocknens ausreicht (d. h. unter etwa 70° C im Falle von
nichtionischen Polymerisaten, wenngleich die genaue Temperatur von der Zusammensetzung oder dem
Hydrolysegrad abhängt), wird die Trocknungszeit sehr lang. Vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit des
Trockners ist diese Verfahrensweise nicht zulässig, weshalb die Trocknungstemperatur natürlicherweise
unvermeidlich erhöht wird. Daher muß bei dieser Trocknungsmethode darauf geachtet werden, daß sich
keine Qualitätsbeeinträchtigung ergibt
Ein weiteres Beispiel für eine Trocknungsmethode ist das aus der US-PS 36 34 944 bekannte Verfahren, bei
dem das wasserhaltige Polymerisat in Form von Strängen in einer Schicht und in einem Zustand
cxtrudiert wird, bei dem diese Stränge nichi aneinander
haiien, die Stränge in einer Reihe auf ein Förderband
verbracht weiden, das aus einem Materia! mit niedriger Klebfreudigkeit besteht, wobei die Stränge so weit
getrocknet werden, daß sie nicht länger aneinander ·-,
haften, und schließlich die Stränge einem normalen Trocknungsvorgang unterzogen werden. Diese Trocknungsniethode
ist wegen ihrer Zweistufigkeit und der zum Trocknen der voneinander in Abstand angeordneten
Stränge benötigten großen Fläche von Nachteil. m
Hei jedem dieser Verfahren muß das Polymerisat ein solches sein, das bei einer Monomerenkonzentration
von einer Größenordnung polymerisiert worden ist, bei der es zerstäubt werden kann, wenn der wirtschaftliche
Vorteil des unmittelbaren Trocknens angestrebt wird, ι·-, wodurch das Verfahren mit dem Problem eines großen
Wassergehaltes behaftet ist, der durch Trocknen entfernt werden muß.
Dieses Problem ist nicht nur auf Acrylamid und wasserhaltige Polymerisatgele beschränkt, sondern >
<> allgemein bei hochviskosen wasserhaltigen Polymerisatgelen zu beobachten. Somit besteht angesichts der
Nützlichkeit wasserlöslicher Polymerisate von hohem Molekulargewicht dieser Art ein dringendes Bedürfnis
für eine wirtschaftliche und darüber hinaus einfache und 2">
bequeme Entwässerungsmethode für derartige Polymerisate.
Unter der Aufgabe der Erfindung fällt daher auch die Lösung dieser Schwierigkeit. Es wurde gefunden, daß
dies durch eine Kombination eines Verfahrensschrittes, jo
der aus dem Extrudieren dieses Gels durch eine perforierte Platte sowie dem Schneiden des Gels vor
oder nach seinem Durchtritt durch die perforierte Platte besteht, wodurch ein Aggregat von kleinen Gelklumpen
gebildet wird, die aneinander haften, sowie einem jj
weiteren Verfahrensschritt erzielt werden kann, der aus dem Trocknen dieses Aggregates mit Heißluft unter
Anwendung von Scherkräften besteht.
Erfindungsgemäß wird, wie oben beschrieben, das Gel in Klumpenform deswegen genommen, um das
polymere Gel der wäßrigen Lösung daran zu hindern, an der Innenwand des Polyrnerisationsgefäßes haften zu
bleiben. Wenn das Polymerisationsgefäß weit geöffnet wird, um dadurch das Gel unter seinem Eigengewicht
ausfließen zu lassen, liegt das Gel in Form einer Masse mit einem Gewicht entsprechend der Kapazität des
Gefäßes vor, und bei der Polymerisation in großtechnischem Maßstab werden auf diese Weise in einigen
Fällen 1000 kg oder mehr von diesem Gel gehandhabt.
In einem derartigen Fall wird das Gefäß, in dem sich das Gel befindet, einem kurzzeitigen, beispielsweise
größenordnungsmäßig 10 msec dauernden starken Schlag ausgesetzt, jedoch ist es großtechnisch nicht
durchführbar und auch nicht vorteilhaft, ein Gefäß zu konstruieren und zu verwenden, das einem derartig
großen Schlag standhalten kann.
Schließlich gehört zur Aufgabe der Erfindung, auch dieses Problem zu lösen. Dies wurde dadurch erzielt,
daß man ein stoßabsorbierendes Teil vorsieht, um das klumpige Gel, das aus dem Gefäß fällt, aufzufangen und
dadurch einen Teil oder den größeren Teil des Stoßes zu absorbieren und anschließend das Gel in ein Auffanggefäß
gelangen zu lassen.
Gegenstand der Erfindung ist damit ein Verfahren zur Herstellung von getrocknetem Pulver aus einem
wasserlöslichen Polymerisat, das durch Polymerisation einer wäßrigen Lösung eines äthylenisch ungesättigten
Monomeren in einem Polymerisationsgefäß zu einer Gelmasse aus einer wäßrigen Lösung des Polymerisats
hergestellt worden ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(1) als äthylenisch ungesättigtes Monomeres Acrylamid oder Acrylamid im Gemisch mit mindestens
einem der folgenden Monomeren: α-, β- und N-substituierte Acrylamide, Acrylsäure und wasserlösliche
Salze davon, Methacrylsäure und wasserlösliche Salze davon, niedrigmolekulare Alkylacrylate und -methacrylate, niedrigmolekulare
Hydroxyalkylacrylate und -methacrylate, Acrylnitril und Methacrylnitril verwendet und das
Gewichtsverhältnis des Monomeren zu dem Wasser vor der Polymerisation derart wählt, daß
die Klebkraft zwischen der Innenwand des Gefäßes und dem Gel, die während der Umwandlung des
Monomeren in das Gel miteinander in Berührung stehen, geringer ist als die Zugspannung oder die
Scherkraft im Gel unmittelbar nach Beendigung der Polymerisation oder einer durch großtechnische
Bedingungen bestimmten Zeit danach ist, wobei die Monomerenkonzentration mindestens
15Gew.-% beträgt;
(2) die Beziehung zwischen Gelgewicht (W) in kg innerhalb des Gefäßes, Kontaktfläche (A) in rn3
zwischen der Gelmasse und der Innenwand des Gefäßes und Klebekraft (F) in kg/cm2 zwischen
dem Gel und der Innenwand des Gefäßes derart wählt, daß das Gewicht (W) größer ist als das
Produkt aus der Kontaktfläche (A) und der Klebkraft (F)(W > A F);
(3) die Polymerisation derart durchführt, daß die Temperatur des Polymerisationssystems durch die
während der Polymerisation erzeugte Wärme bestimmt wird und daß bei Aufheizung des
Polymerisationssystems von außen Ungleichmäßigkeiten in der Temperatur im zentralen und
peripheren Bereich des Polymerisationssystems, die auf Grund von Temperaturerhöhungen im
System auftreten, ausgeglichen werden;
(4) das Gefäß nach Beendigung der Polymerisation in einen weit geöffneten Zustand versetzt, um das
darin enthaltene Gel unter seinem Eigengewicht fallen zu lassen;
(5) das Gel gegen eine perforierte Platte preßt, um es zu extrudieren, und es durch an der Innen- oder
Außenseite der perforierten Platte einwirkende Scherkräfte in kleine Klumpen zerschneidet, die
sich zufolge der Klebrigkeit des Gels zu Gelaggregaten vereinigen; und
(6) die Aggregate einer Heißlufttrocknung unter Anwendung von Scherkräften unterwirft, um die
Aggregate in kleine getrocknete Klumpen aufzuteilen und in einen Zustand zu überführen, in dem
sie keine Klebkräfte mehr aufeinander ausüben.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Zeichnungen näher erläutert werden, worin
F i g. 1 ein schematisches Anordnungsschaubild, das den grundsätzlichen Aufbau einer Vorrichtung zur
Messung des Stoßes auf Grund des fallenden Gels zur praktischen Bewertung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt, bei der ein (stabförmiges), den Stoß absorbierendes Teil an der Seitenwand (den Seitenwänden)
eines Aufnahmegefäßes an beiden Enden befestigt ist,
Fig.2 eine grafische Darstellung der Belastung in Abhängigkeit von der Zeit als Ergebnis eines Vergleichsversuches
gemäß dem weiter unten angeführten
Beispiel 4 und
Fig.3 eine grafische Darstellung ähnlich Fig. 2 als
Ergebnis eines Versuches in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, ebenfalls gemäß Beispiel
4, darstellen.
1. Polymerisationssystem
Das Polymeiisationssystem ist zu dem Zeitpunkt, an
dem die Polymerisation initiiert wird (die wäßrige Lösung enthält gewöhnlich einen wasserlöslichen
Polymerisationsinitiator), eine wäßrige Monomeren-Lösung mit Acrylamid oder einem Derivat davon als
einzigem oder Hauptbestandteil, wie sie herkömmlicherweise verwendet wird und in ihrer Zusammensetzung
weiter unten beschrieben ist, und wird nach Beendigung der Polymerisation zu einem Gel einer
wäßrigen Polymerisatlösung.
Unter dem Ausdruck »Acrylamidmonomer«, wie er in der Beschreibung gebraucht wird, ist nicht nur
Acrylamid an sich zu verstehen, sondern auch eine wäßrige Monomerenlösung mit einer gewünschten
Konzentration, sowie öl-, ß- oder N-substituierte Acrylamidderivate davon, die ausreichend wasserlöslich
sind, daß sie eine wäßrige Lösung des gebildeten Polymerisats ergeben. Die genannten Bestandteile
können einzeln oder als ein Gemisch oder als Gemische mit einer geringen Menge anderer wasserlöslicher
Monomerer eingesetzt werden. Beispiele für derartige Acrylamide sind Methacrylamid, N-Methylolacrylamid
und N-Methylolmethacrylamid. Spezielle Beispiele für
Monomerengemische sind das Gemisch aus Acrylamid und Methacrylamid, das Gemisch aus Acrylamid und
Methylolacrylamid oder das Gemisch aus vorwiegend (mehr als 50 Gew.-%) der genannten Acrylamide oder
Acrylamidderivate und anderen wasserlöslichen Monomeren, wie beispielsweise Acrylsäure und deren
wasserlösliche Salze, Methacrylsäure und deren wasserlösliche Salze, niedrigmolekulare Hydroxyalkyl- (beispielsweise
Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyl-) Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril,
niedrigmolekulare Alkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit weniger als vier Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette.
2. Polymerisation
Rühren
Rühren
Um eine gleichmäßige Dispersion des gelösten Polymerisationsinitiators aufrechtzuerhalten, wird im
allgemeinen gerührt, bis die Polymerisation initiiert ist.
Erfindungsgemäß wird jedoch, wenn einmal die Polymerisation initiiert ist, was durch Temperaturerhöhung
oder die erhöhte Viskosität des Polymerisationssystems angezeigt wird, das Rühren nicht weiter
fortgesetzt Da die Viskosität des Polymerisationssystems beträchtlich steigt, wenn die Polymerisatkonzentration
etwa 5% erreicht, ist es außerdem unmöglich, ein Rühren wirksam durchzuführen.
Das Rühren kann mittels herkömmlicher Vorrichtungen durchgeführt werden.
Thermische Bedingungen
Die Temperatur des Polymerisationssystems steigt zufolge der freigesetzten Polymerisationswärme spontan.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird diese spontane Temperatursteigerung natürlich fortschreiten
gelassen.
Erfindungsgemäß wird das Polymerisationssystem außerdem von außen erhitzt, um eine Ungleichmäßigkeil
der Temperaturverteilung zwischen dem mittleren Teil und den peripheren Bereichen des Polymerisationssystems
zu korrigieren.
Das Heizen des Polymerisationssystems von außen >
kann dadurch bewerkstelligt werden, daß man das das Polymerisationssystem enthaltende Gefäß, das nicht
notwendigerweise aus Metall besteht, sondern auch die Form eines aus Kunststoff gefertigten Sacks haben
kann, mit einem geeigneten Heizmedium in Berührung
ίο bringt. Dieses Heizmedium kann fließfähig sein, wie
beispielsweise ein Gas, eine Flüssigkeit (Wasserdampf oder heißes Wasser) oder ein Feststoffgranulat, und
kann außerdem eine feststehende Wärmequelle, wie beispielsweise eine elektrische Heizeinrichtung oder
π eine von Dampf durchströmte Heizschlange sein. Unter
dem Ausdruck »Erhitzen des Polymerisationssystem von außen« ist nicht notwendigerweise zu verstehen,
daß von der Außenseite eines Polymerisationsgefäßes aus erhitzt wird. Das Erhitzen mit Hilfe eines
Heizmittels, das in engem Kontakt mit der Innenfläche des Polymerisationsgefäßes angeordnet ist, ist ein
spezifisches Beispiel für das Heizen des Polymerisationssystems von außen, wie es gemäß der Erfindung
durchgeführt wird.
2r> Das Ausmaß des Heizens muß dazu ausreichen, den
Wärmeverlust nach außerhalb des Polymerisationssystems, der nach der spontanen Wärmeentwicklung im
System auftritt, auszugleichen. Vorzugsweise wird der notwendige und hinreichende Ausgleich geschaffen.
jo Im einzelnen kann eine Spannung, die an eine elektrische Heizeinrichtung, die in engem Kontakt mit
den Innenwänden und bzw. oder Außenwänden des Polymerisationsgefäßes steht, mit Hilfe eines Schleifertransformators
erhöht werden, so daß die Anzeige auf
r> einem Thermometer, das in engem Kontakt mit der Innenwand des Gefäßes steht, nicht weniger als die
Maximaltemperatur in dem Polymerisationssystem ergibt. Alternativ kann die gesamte Oberfläche der
Außenwand des Polymerisationsgefäßes mit einem
w Mantel umgeben sein, durch den warmes oder heißes
Wasser im Kreislauf geführt werden kann, dessen Temperatur gemäß den Erfordernissen gesteuert wird,
um das Polymerisationssystem in einem vollständig adiabatischen Zustand zu halten (normalerweise ist die
Temperatur um einige Grad Celsius höher als die Maximaltemperatur des Polymerisationssystems·, diese
Temperatur kann durch einfache Berechnung bestimmt werden).
rM Weitere Polymerisationsbedingungen
Die Polymerisation gemäß der Erfindung ist praktisch die gleiche wie im Falle einer Polymerisation eines
äthylenisch ungesättigten Monomeren, insbesondere eines Acrylamidmonomeren, in einem wäßrigen Medium
mit der Ausnahme des Weglassens des Rührens des Polymerisationssystems, wodurch die spontane Temperaturerhöhung
ermöglicht wird, sowie des Heizens des Polymerisationssystems von außen.
Die Polymerisation von Acrylamidmonomeren in wäßrigen Medien, insbesondere die Polymerisation in wäßriger Lösung ist an sich bekannt. Solange die bekannten Maßnahmen nicht den Gedanken der Erfindung zuwiderlaufen, können sie ausgenutzt werden. Unter dem Ausdruck »wäßriges Medium« kann auch ein solches verstanden werden, das eine geringe Menge eines wasserlöslichen organischen Lösungsmittels einschließt
Beispiele für die am meisten bevorzugten Initiatoren,
Die Polymerisation von Acrylamidmonomeren in wäßrigen Medien, insbesondere die Polymerisation in wäßriger Lösung ist an sich bekannt. Solange die bekannten Maßnahmen nicht den Gedanken der Erfindung zuwiderlaufen, können sie ausgenutzt werden. Unter dem Ausdruck »wäßriges Medium« kann auch ein solches verstanden werden, das eine geringe Menge eines wasserlöslichen organischen Lösungsmittels einschließt
Beispiele für die am meisten bevorzugten Initiatoren,
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sind wasserlösliche Azoverbindungen, wie
beispielsweise 2-Cyano-2-propylazoformamid, 2,2'-Azobis-(2-amidinopropan)-hydrochlorid,
und 4,4'-Azobis-(4-cyanova!eriansäure). Werden diese Initiatoren verwendet, so ist die Reproduzicrbarkeit der Polymerisation
äußerst gut, und außerdem v\ ird vorieilhafterweise kein abnormes Polymerisat gebildet, das einen der
Gründe für eine Unlöslichkeit darstellen würde. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können natürlich auch
andere Initiatoren, beispielsweise das System aus wasserlöslichen Peroxiden und wasserlöslichen tertiären
Aminen, das System aus wasserlöslichen Peroxiden und wasserlöslichen Salzen der schwefligen Säure, das
System aus wasserlöslichen Bromaten und wasserlöslichen
Sulfiten, angewandt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Monomerenkonzentration in der
wäßrigen Lösung innerhalb eines Bereiches von über 15
Gew.-°/o frei gewählt werden. Praktisch werden 18 bis 30 Gew.-°/o bevorzugt.
Wie oben beschrieben, können die Monomeren aus Acrylamid allein bestehen, es ist aber auch möglich,
Acrylamid mit wasserlöslichen Monomeren, die mit ihm mischpolymerisierbar sind, wie beispielsweise Acrylsäure,
Acrylate und Acrylnitril, zusammen zu polymerisieren, wobei das Mischungsverhältnis so gewählt wird,
daß die Wasserlöslichkeit aufrechterhalten bleibt.
Die Anfangspolymerisationstemperatur wird entsprechend gewählt, jedoch wird bei Verwendung von
wasserlöslichen Azoverbindungen als Initiatoren am zweckmäßigsten bei 20 bis 40" C polymerisiert, um das
polymere Acrylamid als koagulierendes Produkt zu erhalten.
Das Molekulargewicht des auf diese Weise erhaltenen Polyacrylamids beträgt etwa 5 000 000 bis etwa
15 000 000.
3. Bedingungen für das Ausbringen des Gels
Es ist schwierig, die Bedingungen für das Ausbringen des Gels quantitativ anzugeben. Der Grund dafür liegt
darin, weil die Bedingungen je nach Form und Aufbau des verwendeten Polymerisationsgefäßes variieren. Da
außerdem die Adhäsionskraft zwischen dem gebildeten Gel und der Innenwand des Polymerisationsgefäßes
diejenige Kraft ist, die auftritt, wenn die Innenfläche mit dem Polymerisationssystem während der Gelbildung in
Berührung steht, muß der Wert für die Adhäsionskraft empirisch bestimmt werden; der Wert für die Adhäsionskraft
kann nicht quantitativ bestimmt werden.
Jedoch existieren immer Bedingungen, die einem derartigen Gewichtsverhältnis von vor der Polymerisation
vorhandenem Acrylamid zu Wasser genügen, daß die Adhäsionskraft zwischen dem gebildeten Gel und
der Innenwand des Polymerisationsgefäßes geringer ist als die Zug- oder Scherkräfte des Gels, und die
Beziehung zwischen dem Gewicht W des Gels im Polymerisationsgefäß in kg, der Kontaktfläche A des
Gels mit der Innenwand des Polymerisationsgefäßes in m2 und der Adhäsionskraft F zwischen Gel und der
Innenwand des Polymerisationsgefäßes in kg/m2 beträgt W> A ■ F. Man kann diese Bedingungen leicht
experimentell bestimmen.
4. Polymerisationsgefäß
Solange das Polymerisationsgefäß einen Aufbau hat, daß das gebildete Gel auf Grund seines Eigengewichtes
herausfällt, wenn das Gefäß im weit geöffneten Zustand ist, kann als Polymerisationsgefä(3 eines der herkömmlichen
Art verwendet werden.
Ein besonderes Beispiel für ein erfindungsgemäß verwendbares Polymerisationsgefäß ist ein solches, das
einen zylindrischen Aufbau besitzt, wobei der Durchmesser des unteren Teils nicht größer ist als der des
oberen, wobei ein schalenförmiger Teil am oberen Abschnitt des Zylinders, der vorzugsweise eine Rührvorrichtung,
ein Thermometer, ein Einleitungsrohr für Inertgas zum Austreiben von Sauerstoff, der in gelöstem
Zuüand vorliegt, und andere Hilfseinrichtungen enthält, abgenommen werden kann und der Hauptteil des
zylindrischen Körpers taumelartig von 90 bis 180° gedreht werden kann. Wenn das Gefäß taumelartig
gedreht oder umgedreht wird, bildet sich somit eine Öffnung mit praktisch dem gleichen Durchmesser aus,
wie ihn der ganze zylindrische Körper besitzt. Mit der Ausnahme dieser Schwenkmöglichkeit für das Gefäß
sind alle anderen Merkmale denen von herkömmlicherweise verwendeten Polymerisationsgefäßen gleich.
Ein weiteres Beispiel für ein Polymerisationsgefäß ist ein solches mit einem zylindrischen Hauptteil, bei dem
ebenfalls der Durchmesser des Oberteils nicht größer als der des Unterteils ist und bei dem eine weite öffnung
am Unterteil vorgesehen ist. Wenn diese geöffnet wird, d. h., wenn die Bodenplatte entfernt wird, fällt das Gel
auf Grund seines Eigengewichtes nach unten heraus.
Wird eine weite Öffnung an der Seite angebracht, so kann der Inhalt im ganzen durch entsprechendes
seitliches Schwenken oder Neigen ausgebracht werden.
Um die Adhäsionskraft zwischen Gel und Innenwandoberfläche so weit wie möglich herabzusetzen, ist
es bevorzugt, die Innenwandoberfläche mit einem nicht klebfreudigen Material zu überziehen, wenngleich, wie
bereits oben erwähnt, dies nicht ausreicht, um das Haftenbleiben des Gels überhaupt zu verhindern.
Außerdem ist es bevorzugt, Teile, wie beispielsweise Thermometer, so wenig wie möglich in das Gefäß
hineinragen zu lassen.
Schließlich ist es bevorzugt, ein sich verjüngendes Polymerisationsgefäß zu verwenden, insbesondere den
Durchmesser des Polymerisationsgefäßes in der Ausbringrichtung des Gels zu vergrößern. So ist beispielsweise
im Falle des Ausbringens des Gels durch das Oberteil des Gefäßes der Durchmesser des Gefäßes in
dem oberen Abschnitt größer als im unteren.
Wie oben beschrieben, wird das Rühren nach der Initiierung der Polymerisation praktisch unmöglich.
Wenn demzufolge die wäßrige Acrylamidlösung nach Zugabe des Polymerisationsinitiators und unter Rühren
unmittelbar in das Polymerisationsgefäß überführt wird oder wenn ein Polymerisationsinitiator mit einer langen
Induktionsperiode verwendet wird, braucht das Polymerisationsgefäß mit keiner Rührvorrichtung versehen
sein.
5. Ausbringungsstufe Ausbringung des Gels
Wie oben beschrieben, ist bei dem Polymerisationsgefäß eine weite öffnung am Oberteil, Unterteil oder an
der Seite vorhanden. Falls die öffnung oben ist, wird der
b5 schalenförmige Teil abgenommen und das gesamte
Polymerisationsgefäß um 90 bis 180° gedreht, so daß das Gel auf Grund seines Eigengewichtes als einheitliche
Masse ausfließt
Trennung des Gels von der Rührvorrichtung usw.
Falls kleine vorstehende Teile in das Polymerisationsgefäß hineinragen, wie beirpielsweise ein Thermometer,
ein Einlaßrohr für Inertgas, kann davon abgesehen werden, das daran anhaftende Polymerisat zu gewinnen,
falls nicht das Ausmaß der in das Polymerisationsgefäß hineinragenden Flächen groß ist (unter Berücksichtigung
von A und F. wie oben als Adhäsionsfläche und Klebkraft definiert).
Wenn jedoch ein großflächiges Gebilde, wie beispielsweise eine Rührvorrichtung, in das Polymerisationsgefäß
hineinragt, kann die Abtrennung des Gels von diesen Teilen ebenfalls in Frage kommen.
Wenn (1) die Adhäsionsflächen der Zusatzvorrichtungen, die in das Polymerisationsgefäß hineinragen,
beispielsweise von Rührer, Thermometer, Inertgaseinleitungsrohr, mit At, A2, A3..., (2) die Klebkräfte jeder
der Zusatzvorrichtungen im Hinblick auf das Gel der wäßrigen Acrylamidpolymerisatlösung als Fi, F2, F3...,
(3) die herausragenden Flächen der Vorrichtungen in der Ausziehrichtung nach dem Herausziehen der
Vorrichtungen aus dem Gel als au a2, a^... und (4) die
Widerstandskraft, wenn die Hilfsvorrichtungen mit definierter Geschwindigkeit während des Ausbringens
des Gels bewegt werden, entsprechend jeder herausragenden Fläche als /j, /2, /3... bezeichnet werden, wird
das Gel, wenn sein Gewicht mit W bezeichnet wird, dann mit seinem Eigengewicht oder mit einer W
entsprechenden aufwärtsgerichteten Kraft abgetrennt, sofern die folgende Beziehung erfüllt ist:
W> A1F1 + A2F2 + A,F3 + ...
+ ti,/, + Ci2 f2 + a3 /3 + ... (2)
Wenn eine Rührvorrichtung in dem schalenförmigen Teil im oberen Teil des Gefäßes angebracht ist, wird
nach der Durchführung des Polymerisationsvorganges der schalenförmige Teil nach oben oder der Hauptabschnitt
des Polymerisationsgefäßes nach unten gezogen, um die obige Gleichung (2) sowie die weiter vorn im
Hinblick auf den Hauptabschnitt des Polymerisationsgefäßes beschriebene Bedingung (1) zu erfüllen, und
anschließend wird der Hauptabschnitt des Polymerisationsgefäßes um 90 bis 180° gedreht, um das Gel aus der
weiten öffnung heraustreten zu lassen, die sich am oberen Teil des Polymerisationsgefäßes befindet,
nachdem man den schalenförmigen Teil abgenommen hat, oder aber der Boden des Polymerisationsgefäßes ist
weit geöffnet, um dort das Gel auszubringen. In dem Falle, daß der Boden des Polymerisationsgefäßes weit
geöffnet wird, kann die Polymerisation so durchgeführt werden, daß die oben beschriebene Bedingung (1) erfüllt
wird, was bereits die Erfüllung der Bedingungen der obigen Gleichung (2) mit einschließt, da es ja nicht
erforderlich ist, den schalenförmigen Teil zu entfernen.
Die Adhäsionsfläche A eines Gels aus einer wäßrigen
Polyacrylamidlösung mit der Innenfläche des Polymerisationsgefäßes
umfaßt nicht die geometrische Gesamtfläche. Da das Gel durch Einwirkung von äußeren
Kräften zufolge seiner Viskoelastizität Deformationen unterworfen ist, ist beim Ausbringen des Gels aus dem
Polymerisationsgefäß die Austreibekraft zwischen der Gefäßwand und dem Gel, das mit ihr in Berührung steht,
nicht konstant. Unter bestimmten Umständen tritt sogar in Abhängigkeit von dem Deformationszustand des
Gels ein lokal wirkender Druck auf. A soll demzufolge im vorliegenden Zusammenhang als Aggregat vor
winzigen Teilfiächen oder winzigen Linien verstanden werden, bei denen die Austreibungserscheinung gerade
auftritt. Wenn die Summe oder das Aggregat derartiger
~> winziger Flächen oder Linien durch A repräsentier!
wird, ist leicht zu verstehen, daß der Wert, verglichen
mit der geometrischen Adhäsionsfläche, immer klein ist Analog sollte das Eigengewicht Wdes Gels, daß die
Quelle für die Austreibungskraft ist, nicht als das
in physikalische Gewicht des Gels an sich verstanden
werden. Vielmehr stellt es ebenfalls ein Aggregat bzw. eine Summe der Austreibungskräfte dar, die auf jede der
winzigen Flächen oder Linien einwirkt, wenn das Austreiben gerade stattfindet. Wenn das Austreiben des
Gels durch sein Eigengewicht aus dem Polymerisationsgefäß in einer Vielzahl winziger Zeiteinheiten analysiert
wird, so läßt sich leicht vorstellen, daß das Austreiben von einem Teil der unendlich kleinen Flächen oder
Linien aus, an dem die Austreibungskraft stark wirkt, zu wachsen beginnt und schließlich sich auf die gesamte
Adhäsionsfläche erstreckt.
6. Stoßabsorbierende Teile
Zur Absorption des durch das fallende Gel ausgeüb-
:=, ten Stoßes ist mindestens eines und sind vorzugsweise
mehrere Schneidek ingen mit aufwärts gerichteten Schneidseiten vorgesehen. Im Falle des Vorhandenseins
mehrerer Schneideklingen sind diese Klingen voneinander im Abstand angeordnet, so daß sie ein Gitter bilden.
Unter dem Ausdruck »Schneidemesser« oder »Schneideklinge«, wie er im vorliegenden Fall verwendet
wird, ist nicht unbedingt ein Teil mit einer scharfen Schneideklinge zu verstehen, sondern jedes beliebige
Instrument, das eine schneidende Wirkung ausübt, wenn
j) Gelklumpen darauf fallen. Während repräsentative
Formen von Schneideklingen tafelförmige Teile und vorzugsweise keilförmige Teile sind, so ist es demgemäß
auch möglich, Stäbe und andere Teile von fast beliebigem Querschnitt zu verwenden.
Wie oben erwähnt, sind vorzugsweise mehrere derartiger Schneidelemente in einem gitterartigen
Abstand angeordnet, wobei die Klingen nach oben zeigen. Unter dem Ausdruck »nach oben zeigende
Klinge« ist zu verstehen, daß im Falle eines plattenför-
4", migen Instrumentes die Schmalseite nach oben und im
Falle eines keilförmigen Instrumentes der spitze Winkel nach oben zeigen. Unter dem Ausdruck »beabstandete
gitterförmige Anordnung« ist zu verstehen, daß eine Anzahl Schneidklingen nebeneinander oder kreuzweise
angeordnet sind, wie beispielsweise bei einem Rost.
Wenn mehrere Schneideelemente verwendet werden, beträgt ihr Abstand, der zwar von Faktoren wie
Konsistenz oder Viskosität des Gels, Gelgewicht und Fallhöhe des Gels abhängt, im allgemeinen doch
größenordnungsmäßig 10 bis 50 cm. Die Stoßkraft, der die Schneidevorrichtung selbst ausgesetzt ist, ergibt sich
aus der Tatsache, daß das Gel in einer Zeit von beispielsweise größenordnungsmäßig 20 bis 100 msec,
während der es durch die Zwischenräume zwischen den Schneidklingen hindurchtritt, zerteilt wird.
7. Auffanggefäß
Das Auffanggefäß kann einen beliebigen Bau haben, vorausgesetzt, daß es die erforderliche Volumenkapazitat
besitzt und mechanisch fest genug ist, daß es der Schlagkraft des fallenden Gels widerstehen kann. Diese
Schlagkraft wird zufolge der Wirksamkeit der Schlagdämpfungseinrichtungen auf einen Bruchteil von der
Größenordnung von '/2 bis 1Ao vermindert Normalerweise
wird das Gel in Form von Barren erhalten, von denen jeder einen Querschnitt von etwa 30 bis etwa 60
cm aufweist, oder auch in Form von Tafeln mit einer Dicke von etwa 30 cm bis etwa 60 cm.
8. Formvorrichtung für kleine Klumpen aus
Polymerisat in Form von wasserhaltigem Gel
Polymerisat in Form von wasserhaltigem Gel
Das Verfahren zur Herstellung von kleinen Klumpen von Polymerisat in Form von wasserhaltigem Gel
gemäß der Erfindung kann allgemein in zwei Fälle eingeteilt werden, nämlich den, bei dem es vor dem
Extrudieren durch eine perforierte Platte erfolgt, und den, bei dem es nach dem Extrudieren durchgeführt
wird.
Das Verfahren nach dem ersten Fall eignet sich für gelförmige Polymerisate von ultrahohem Molekulargewicht
und bzw. oder hoher Konzentration, die praktisch nicht durch eine perforierte Platte hindurch extrudiert
werden können, und bedient sich vorteilhafterweise der viskoelastischen Eigenschaften, die Polymerisate im
wasserhaltigen Gelzustand dieser Art unter Druck aufweisen. Das Verfahren der zweiten Art eignet sich
für Polymerisate in Form von wasserhaltigen Gelen, die durch perforierte Platten hindurch extrudiert werden
können.
Extrusion nach der Herstellung kleiner Klumpen
Das Gel von ultrahohem Molekulargewicht oder hoher Konzentration liegt in der Form eines Rohkautschuks
vor, der selbst wenn er aus einer Druckkammer heraus gegen eine perforierte Platte, beispielsweise
durch eine Schnecke oder einen Kolben, gepreßt wird, lediglich durch die Löcher der perforierten Platte
hindurchgetrieben und nicht in einer kontinuierlichen Strömung extrudiert. Wenngleich eine Extrusion durch
Anwendung von außerordentlich hohen Drücken nicht unmöglich erscheint, so führt doch ein derartiges
Vorgehen zu unerwünschten Ergebnissen, wie beispielsweise einer Qualitätsverminderung des Polymerisats.
Wenn man in diesem Fall das sich vorwärtsbewegende Gel von dem Rest der Gelmasse mit einer
Schneidvorrichtung, die eine einzelne oder mehrere Klingen enthalten kann und die praktisch in Kontakt mit
der Innenwand der perforierten Platte steht (Innenseite gleich Seite, an der sich das unter Druck gesetzte Gel
befindet), werden kleine Gelklumpen abgeschnitten und dadurch befähigt, durch die Löcher der perforierten
Platte hindurchzutreten. Nachdem das Gel auf diese Weise durch die Löcher der perforierten Platte
hindurchgetreten ist, wird der oben beschriebene Vorgang wiederholt, wodurch das Gel durch die
Perforationen in Form eines kontinuierlichen Stranges aus abgeschnittenen kleinen Klumpen hindurchtritt und
auf diese Weise in Form eines kontinuierlichen Stromes extrudiert wird. Der Ausdruck »kontinuierlich«, wie er
im Hinblick auf die kleinen Gelklumpen verwendet wird, bedeutet nicht notwendigerweise einen vollständig
kontinuierlichen Zustand, sondern soll auch Fälle umfassen, in denen der Zustand intermittierend genannt
werden kann.
Da das auf diese Weise erhaltene Gel eine große Klebfreudigkeit zwischen seinen einzelnen Klumpen
aufweist, haften die kleinen Klumpen, die durch die perforierte Platte hindurch extrudiert werden, aneinander,
und in der Zeit, in der ein kleiner Klumpen vollständig durch die perforierte Platte hindurchtritt,
wird eine Verbindung mit dem vorhergehenden und nachfolgenden Klumpen unter Ausbildung eines Stranges
hergestellt Da die Abstände zwischen den Löchern in der perforierten Platte gering sind, nehmen die
strangförmigen Aggregate, die von benachbarten Löchern stammen, wahrscheinlich einen Zustand ein, in
dem sie leicht aneinander haften. Der Ausdruck »strangförmige Aggregate«, wie er im vorliegenden Fall
verwendet wird, soll auch Fälle umfassen, in denen ein
strangförmiges Aggregat, das einmal gebildet worden ist, einen derartigen Zustand als Sekundärform einnimmt
Strangförmige Aggregate, die aus kleinen Klumpen, die kontinuierlich aneinanderhängen und auf die
genannte Weise gebildet worden sind, bestehen, werden
wegen des Anwachsens der Adhäsion der Einzelteilchen mit fortschreitender Zeit zu einer integralen Masse, die
die gleiche Behandlung erfordert wie eine einheitliche Gelmasse aus einem Stück. Das Trocknen des Gels mit
Heißluft wird unter Anwendung einer Scherkraft durchgeführt, bevor das Gel diesen Zustand einnimmt,
wie weiter unten im einzelnen beschrieben.
Die Bildung von strangförmigen Aggregaten aus Gel dieser Art kann mit jeder geeigneten Vorrichtung
bewerkstelligt werden, die mit einer Druckkammer zur
2r> Aufnahme des Gels, einer perforierten Platte, einem
Druckmechanismus zum Pressen des Gels gegen die perforierte Platte und einer Vorrichtung zur Anwendung
einer Scherkraft ausgestattet ist, die über die Innenfläche der perforierten Platte, d. h. die Fläche auf
der Seite der Druckkammer, betrieben werden kann.
Das Gel, das durch die Löcher in der perforierten Platte hindurchtritt, wird auf Grund der Anwendung der
Scherkraft zerschnitten.
Ein repräsentatives Beispiel für eine Vorrichtung dieser Art ist ein Schneckenextruder, der mit einem
einklingigen oder mehrklingigen Schneider ausgestattet ist, der sich auf derselben Welle dreht wie der
Schneckenextruder und der in Berührung mit der Innenfläche der perforierten Platte, wie beispielsweise
A-j in einem Fleischzerhacker oder anderem Gerät von
ähnlichem Arbeitsprinzip und Aufbau, eine Scherwirkung ausübt
Bildung der kleinen Klumpen nach dem Extrudieren
Wenn das Gel nicht ein ultrahohes Molekulargewicht oder eine hohe Konzentration besitzt, kann es nach dem
Pressen gegen die perforierte Platte verhältnismäßig leicht und ohne Qualitätsverschlechterung des Polymerisats
in eine Strangform von gleichmäßiger Textur extrudiert werden, ohne daß sich ein Aggregat aus
kleinen Klumpen bildet.
Da strangförmige Strukturen dieser Art und aneinander haftende Stränge immer noch schwierig zu trocknen
sind, werden sie mit Hilfe eines Schneidmechanismus, der praktisch in Kontakt mit der Oberfläche der
Außenseite der perforierten Platte steht, in kleine Klumpen zerschnitten.
In den Fällen, in denen das Gel nach dem Extrudieren geschnitten wird, werden die kleinen Klumpen, die auf
to diese Weise hergestellt werden, zu Flocken, die
Scheibenform besitzen, wenn die perforierte Platte kreisrund ist Wegen der großen gegenseitigen Adhäsion
zwischen den Gelklumpen bilden diese kleinen Klumpen jedoch praktisch ein tellerförmiges Aggregat,
b5 bei dem die Klumpen links und rechts miteinander
verklebt sind. Da das Abschneiden an der Außenfläche der perforierten Platte normalerweise kontinuierlich
mittels eines einklingigen oder mehrklingigen Schneid-
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geräts vorgenommen wird, findet bei diesem Aggregat
auch ein Aneinanderhaften der Gelteilchen statt Unter dem Ausdruck »Aggregat«, wie er im vorliegenden
Zusammenhang verwendet wird, soll auch ein tellerförmiges Gebilde verstanden werden, das schon vorher
gebildet worden war und diese Form nur als Sekundärform besitzt
Ein Aggregat aus kleinen Klumpen, das auf diese Weise gebildet worden ist, wird erfindungsgemäß einer
Heißlufttrocknung unterzogen. ι ο
Die Ausbildung von Gelaggregaten der beschriebenen Art kann praktisch mittels einer Vorrichtung
durchgeführt werden, die ähnlich wie die oben beschriebene Vorrichtung konstruiert ist mit der
Abweichung, daß ein Schneidmechanismus an der Außenseite der perforierten Platte vorgesehen ist
9. Heißlufttrocknen unter Anwendung
von Scherkräften
von Scherkräften
Das auf diese Weise erhaltene Aggregat aus kleinen Gelmassen mit einer starken gegenseitigen Haftung
wird mittels Heißluft unter Anwendung von Scherkräften getrocknet Im einzelnen wird beispielsweise das
Aggregat in eine aus einem rotierenden Zylinder bestehende Heißlufttrocknungsmaschine geworfen, um
das Trocknen unter Drehung durchzuführen, während zugleich Heißluft eingeblasen wird.
Während man dies mit den vereinten Wirkungen, wie das Erniedrigen der gegenseitigen Haftung auf Grund
der Erniedrigung des Wassergehaltes an der Oberfläche der kleinen Massen während des Trocknens und das
Auftreten einer Reibungsscherkraft auf Grund der Bewegung der Gelaggregats, die die Drehbewegung
des Zylinders begleitet, in Beziehung brachte, werden die kleinen Massen, die aneinander haften, im Verlauf
der Trocknung fast vollständig isoliert, wobei eine Traube aus isolierten Teilchen gebildet wird, die sich in
einem extrem günstigen Zustand für eine Weitertrocknung bei geringem Wassergehalt befinden. Da die
Gelteilchen während des Trocknens immer zusammen mit dem sich drehenden Zylinder bewegt werden,
verläuft die Trocknung an allen Seiten gleichmäßig, so daß Ungleichmäßigkeiten des Trocknungsgrades nur in
verschwindend geringem Maße vorkommen, verglichen mit anderen Verfahren, beispielsweise der Trocknung
durch Hindurchströmen von Heißluft durch ein ruhendes Trocknungsgut.
In dem Falle, wenn die Aggregate aus den kleinen Massen des wasserhaltigen Gels aus Polyacrylamid ein
Molekulargewicht von annähernd 8 000 000 aufweisen, so besteht die Möglichkeit, daß ungleichmäßiges Trocknen
und Verschlechterung des trocknenden Materials auf Grund der Haftung des Materials an der Innenwand des
Trockners auftreten, da das Anhaften an anderen Substanzen, wie Metallen, bis zu einem Wassergehalt
von etwa 50% leicht erfolgt (feuchte Grundlage). Um diese Erscheinungen zu verhindern, ist es zweckmäßig,
daß in dem Bereich, in dem das Gelpolymerisat während des Trocknens Klebeigenschaften gegenüber anderen
Substanzen aufweist, das Material der Innenwandoberfläche des Polymerisationsgefäßes gegen ein Material
ausgetauscht wird, das nur eine geringe Klebfreudigkeit gegenüber Fluorkunststoffen sowie eine ausgezeichnete
Wärmefestigkeit aufweist. Um weiterhin die Disintegration der Aggregate zu beschleunigen, die sekundär aus μ
den Teilchen durch gegenseitiges Verkleben am Auslaß des Extruders gebildet werden, ist es bevorzugt, im
Inneren der Trockmingsmaschine einen Abheber aus
einem Material vorzusehen, das entsprechend den Klebfreudigkeitseigenschaften des getrockneten Materials
gegenüber anderen Substanzen ausgewählt wird, und bzw. oder am Einlaß zu der Trocknungsmaschine
eine entsprechende Trennvorrichtung vorzusehen. Außerdem ist es auch möglich, die Trennung ergänzend
dadurch zu beschleunigen, daß man eine Rühreinrichtung vorsieht die eine Drehachse besitzt die auf die
Richtung der Zylinderachse zuläuft
Aggregate aus kleinen Massen des Gels wurden in die rotierende zylindrische Trocknungsmaschine geworfen,
während in einem Falle kalte Luft und in einem anderen Falle gar keine Luft in die Maschine eingeblasen wurde,
wobei die Aggregate einer Drehbewegung ausgesetzt warea Die Aggregate wurden nicht in ihre kleinen
Komponenten isoliert, sondern bildeten gleichförmige Gelmassen. Wie oben beschrieben, ist bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung die Trocknung unter Trennung in die kleinen Massen erfolgreich, während
gemäß den früheren Überlegungen das Gel in einer einzigen Masse gekörnt werden mußte, anstatt daß man
eine mechanische Trennungsmethode als Hauptmittel zur Anwendung einer Scherkraft anwandte, indem man
die Aggregate aus kleinen Gelmassen in dem rotierenden Gefäß eine Bewegung ausführen ließ, um die
Aggregate, die eine merkliche gegenseitige Haftung aufweisen, in ihre einzelnen Komponenten aus kleinen
Klumpen aufzutrennen und zu trocknen. Die Gründe dafür werden als im folgenden liegend angesehen, ohne
daß die Erfindung auf eine derartige Überlegung beschränkt sein soll: Zunächst erwartet man, daß die
Trocknungsgeschwindigkeit der Aggregate aus den kleinen Gelklumpen stark durch die Diffusionsgeschwindigkeit
des inneren Wassers beeinflußt werden sollte. Selbst in dem Bereich, der wegen der großen
Trocknungsgeschwindigkeit als ein Bereich für eine Trocknung mit konstanter Geschwindigkeit angesehen
wird, ist die Verdampfungsgeschwindigkeit des Wassers von den Oberflächen der Teilchen durch die Menge
begrenzt, die aus dem Inneren unter Verringerung der gegenseitigen Haftkräfte an der Oberfläche der kleinen
Klümpchen nach außen diffundiert, und zwar trotz der Tatsache, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit des
Wassers von der Oberfläche der Teilchen groß ist. Andererseits wird angenommen, daß die Aggregate aus
den kleinen, aneinander haftenden Gelklumpen sich während der Trocknung zu trennen beginnen, während
die Reibungsscherkräfte zwischen den kleinen Klumpen oder Trauben, die in dem rotierenden Zylinder bewegt
werden, ein wenig die Haftkräfte zwischen den Oberflächen der Teilchen übersteigen, wobei die
Haftkräfte ohnehin, wie oben beschrieben, während dieser Zeit abnehmen.
Wie beschrieben, auf Grund der Natur der Erfindung, bei der das angestrebte Ziel durch Kombination von
dynamischen Eigenschaften der Teilchen erreicht worden ist, ist es, wie bereits oben beschrieben,
schwierig, den Adhäsionsbereich des Gels in definierten Zahlen anzugeben. Das heißt, da das Verhalten des Gels
im Hinblick auf seine Adhäsion unabhängig durch Polymerisatkonzentration, Molekulargewicht und Monomerenzusammensetzung
bzw. Hydrolysegeschwindigkeit bestimmt wird, ist das gemäß dem Verfahren der Erfindung zu trocknende Material ein Gel, das eine
derartige Haftfähigkeit besitzt, daß es sich durch Reibungsscherkräfte zwischen kleinen Gelteilchen im
Verlauf einer Rotationstrocknung unter Verwendung einer zylindrischen rotierenden Trocknungsmaschine
mit einer Innenoberfläche, die entsprechend den Hafteigenschaften gegenüber den zu trocknenden
Materialien ausgewählt ist, zerteilen läßt Daraus folgt,
daß das Trocknungsverfahren nicht auf wasserhaltige polymere Gele beschränkt ist
Heißluft kann in den Trockner in jeder beliebigen Richtung eingeführt werden: beispielsweise parallel
oder quer zur oder entgegen der Bewegung des Polymerisats im rotierenden Zylinder. Bevorzugt ist die
Anwendung von quer zur Bewegungsrichtung der Polymerisatteilchen strömender Heißluft, die je nach
dem Fortschritt des Trocknungsprozesses unterschiedliche Temperaturen besitzen kann. Die Temperatur der
Heißluft ist größer als etwa 55° C und geringer als die Temperatur, die eine Qualitätsverschlechterung des
Polymerisats bewirken würde. Die Temperatur kann sich in Abhängigkeit von dem Trocknungsvorgang
ändern. Das »Blasen« des heißen Windes kann irgendeine übliche Form aufweisen, die normalerweise
Blasen genannt wird; aber vom Gesichtspunkt der Trocknungsgeschwindigkeit aus sind Einblasgeschwindigkeit
und Einblasmenge der Heißluft vorzugsweise groß.
Die Drehgeschwindigkeit des Trocknungszylinders kann optimal gewählt werden, solange die erwünschten
Bedingungen zur Anwendung einer Scherkraft ermöglicht sind.
Das Ende der Trocknung gemäß dem Verfahren der Erfindung ist dann erreicht, wenn die Aggregate der
kleinen Gelklumpen praktisch zu den kleinen Klumpen zerfallen sind und diese praktisch ihre gegenseitige
Haftung verloren haben. Das Trocknen kann auch erst danach beendet werden. Wenn die Drehzeit der
Trockentrommel hinreichend verlängert oder der rotierende Zylinder hinreichend verlängert wird, insbesondere
bei kontinuierlichem Trocknen, können die kleinen Teilchen aus hinreichend getrocknetem Polymerisat
nach Beendigung der Drehung oder aus dem Auslaßende des Trocknungszylinders erhalten werden.
Es ist selbst möglich, unzureichend getrocknetes Polymerisat ohne Verlängerung der Drehzeit oder
Vergrößerung der Länge des Trommelzylinders zu erhalten, das dann unter Verwendung einer anderen
Trocknungsvorrichtung zu Ende getrocknet wird.
Beispiel 1
Vorrichtung
Vorrichtung
An einem oberen Deckel eines Polymerisationsgefäßes aus Stahl mit einer Glasauskleidung und dem
Innenvolumen von etwa 20 1, das außerdem an seinem Hauptteil und Boden mit einem Mantel für einen
Warmwasserumlauf versehen war, wurden ein Rührer, drei Thermometer (die Wärmefühler wurden annähernd
in der Mitte des Polymerisationsgefäßes, an einer Stelle etwa 1 cm von der Innenwand sowie an einer Stelle
etwa in der Mitte dazwischen angebracht), ein Einlaß für wäßrige Monomerenlösung, ein Einlaß zum Durchblasen
von Stickstoff zur Austreibung von in der wäßrigen Monomerenlösung gelöstem Sauerstoff vor Initiierung
j der Polymerisation sowie ein Gasauslaß angeordnet
In dem Mantel wurden ein Einlaß sowie ein Auslaß für Warmwasser angeordnet, mit dem Mantel wurde ein
Leitungsrohr zum Umpumpen von Warmwasser verbunden, das mit Hilfe einer Pumpe aus einem getrennt
ίο angeordneten Warm wasserbad gefördert wurde und
dessen Temperatur auf einen besonderen Wert reguliert wurde.
Das Warmwasserbad wurde mit einem Thermometer, einer Dampfeinblaseinrichtung zur Erhöhung der
Temperatur, einer Kühlwasserversorgungsleitung sowie einem Rührer ausgestattet.
Polymerisation
Im Handel erhältliches technisches Acrylamid wurde zur Reinigung aus lonenaustauscherwasser umkristallisiert
Das Acrylamid wurde in feuchtem Zustand in dem Ionenaustauscherwasser gelöst, und die Lösung wurde
auf eine Acrylamidkonzentration von 20 Gew.-% gebracht In das Polymerisationsgefäß wurden 20 kg der
wäßrigen Acrylamidlösung eingebracht Unter Rühren und Einblasen von Stickstoff wurde die Temperatur des
Systems durch in dem Mantel umlaufendes Warmwasser auf 30° C gebracht Zu diesem Zeitpunkt betrug die
Temperatur des in dem Mantel umlaufenden Warmwas-
jo sers etwa 30°C, und diese Temperatur wurde kontinuierlich
aufrechterhalten. Getrennt davon wurde als Polymerisationsinitiator eine Lösung von 600 mg
reagenzreinem Kaliumpersulfat in 30 ml lonenaustauscherwasser sowie eine Lösung von 1 400 mg reagenzreinem
Nitrilotrispropionamid in 30 ml lonenaustauscherwasser bereitet und nacheinander in die wäßrige
Acrylamidlösung gegossen. Nach etwa 5 Minuten nach Zugabe des Polymerisationsinitiators wurde das Durchblasen
von Stickstoff eingestellt. Nach etwa 9 bis 10 Minuten nach Zugabe des Polymerisationsinitiators
zeigten die an drei Stellen angeordneten Thermometer einen Temperaturanstieg an, so daß der Beginn der
Polymerisation festgestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Rührer angehalten.
Die Temperatur des Polymerisationssystems stieg weiterhin, und zwar unmittelbar nach der Initiierung der
Polymerisation allmählich und anschließend rasch.
Um den Zustand der Polymerisation möglichst vollständig adiabatisch zu machen, wurde die Dampfmenge,
die dem Warmwasserbad zugeführt wurde, in Abhängigkeit von der im Mittelpunkt des Polymerisationssystems
abgelesenen Temperatur gesteuert Die Beziehung zwischen Zeit und den an verschiedenen
Beobachtungsstellen abgelesenen Temperaturen während der Polymerisation ist in der folgenden Tabelle
dargestellt.
45
Zeit nach Zugabe
des Polymerisationsinitiators
des Polymerisationsinitiators
(Minuten)
Temperatur
in der Mitte
in der Mitte
(C)
Temperatur
an der Wandung
an der Wandung
Temperatur zw. Mitte und Wandung
(C) Temperatur d.
Warm wassers
Warm wassers
( C)
Bemerkungen
30
30
30
30
30 30
30
30
Beend. d. Einblasens von
21 | 24 21 076 | dung zw. Mitte und | 22 | Beenden des Umrührens | 30 J | |
Wandung | 30 | |||||
iorts 'ί/ung | Temperatur | ( O | Temperatur d. Bemerkungen | 31 | ||
Zeit nach Zugabe | in der Mitte | Temperatur Temperatur | 30 | Warm wassers | 31 | |
des Polymerisa | ünder Wan | 30 | 39 | |||
tionsinitiators | ( c·) | 31 | ( O | 58 | ||
(Minuten) | 30 | ( O | 31 | 67 | ||
9 | 30 | 30 | 32 | 89 | ||
10 | 31 | 30 | 37 | 92 | ||
12 | 31 | 30 | 45 | 94 | ||
15 | 32 | 31 | 56 | 94 | ||
20 | 37 | 31 | 67 | 94 | ||
25 | 44 | 36 | 84 | 94 Polymerisation beendet | ||
30 | 55 | 43 | 89 | |||
35 | 68 | 55 | 91 | |||
40 | 85 | 67 | 91 | |||
45 | 90 | 83 | 91 | |||
50 | 91 | 89 | ||||
55 | 91 | 90 | ||||
60 | 91 | 91 | ||||
65 | 92 | |||||
Eigenschaften des Polymerisats
Nach Beendigung der Polymerisation wurde der Deckel des Polymerisationsgefäßes sofort weggenommen
und anschließend Rührer, Thermometer, Einblasleitung für den Stickstoff u. dgl. aus dem Polymerisationssystem
herausgezogen. Das Polymerisat war kautschukelastisch, und die zur Probenahme erforderlichen
Mengen wurden mit Hilfe einer Schere herausgeschnitten, und zwar aus dem zentralen Teil, dem Teil
zwischen der Wand des Polymerisationsgefäßes und einer 1 cm radial einwärts davon gerichteten Stelle
sowie aus einer Stelle zwischen beiden genannten Stellen. Diese Proben wurden als zentrale Probe,
Umfangsprobe und Mittelprobe bezeichnet
Ein kleiner Klumpen von 25 g jeder Probe des kautschukartigen Polymerisats wurde in ein Becherglas
von 500 cm3 Inhalt eingebracht. 475 g lonenaustauscherwasser
wurden zugesetzt und das ganze bis zum Auflösen gerührt.
Im übrigen wurde jede Probe in feine Teilchen von etwa 3 bis 4 mm im Durchschnitt geschnitten und mit
einem Zirkulationstrockner bei 600C 14 Stunden lang getrocknet
Bei der Trocknung des Polyacrylamids wird üblicherweise nicht bis zum praktisch vollständigen Austreiben
sämtlicher flüchtiger Bestandteile, im vorliegenden Falle hauptsächlich Wasser, getrocknet Selbst wenn
geringe Mengen flüchtiger Stoffe, üblicherweise etwa 10
Gew.-o/o, verblieben sind, wird von getrocknetem Material gesprochen, wenn es sich als trockenes
Material bei den darauf folgenden Behandlungen (Mahlen, Aufbewahrung) erweist Vom großtechnischen
Standpunkt aus ist es äußerst schwierig, das Wasser vom Polyacrylamid mit analytischer Genauigkeit zu entfernen.
Die erhaltenen trockenen Teilchen wurden vermählen und gesiebt, wobei Teilchen von der Größenordnung
von 0351 bis 0,22 mm erhalten wurden, die als trockene Proben bezeichnet wurden (3 Arten).
Je 5 g der trockenen Proben wurden in 495 g lonenaustauscherwasser gegeben, die in einem 5OO-cm3-Becherglas
enthalten waren. Das System wurde bis zur Auflösung gerührt.
Die zum völligen Auflösen erforderliche Zeit betrug 20 Stunden bei dem kautschukartigen Polymerisat und 6
Stunden bei der trockenen Probe.
Nach dem Auflösen wurde jede Lösung durch ein Sieb von 0,701 mm Maschenweite gegeben. Danach
wurde der Auflösungsgrad dadurch bestimmt, daß man den im Sieb verbliebenen Anteil ungelösten Materials
bestimmte. Es wurde jedoch kein ungelöstes Material beobachtet da sämtliche Probelösungen hinreichend
homogen waren.
Vor dem Filterversuch wurde die Viskosität jeder Lösung gemessen, wobei die nachfolgenden in Tabelle II
angegebenen Ergebnisse erhalten wurden.
Tabelle II | Roh polymerisat |
Trockenes Polymerisat |
|
50 | 230OcP 240OcP 240OcP |
190OcP 1950 cP 190OcP |
|
55 | Zentrale Probe Umfangsprobe Mittelprobe |
||
Anmerkung: Die Werte wurden bei 25 0C unter 6 UpM und
unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters Nr. 2 für
mittleren Viskositätsbereich bestimmt
Vergleichsbeispiel
Die Polymerisation wurde in ähnlicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung der gleichen
Apparatur durchgeführt Warmes Wasser wurde jedoch in dem Mantel des Polymerisationsgefäßes nur zum
Einstellen der Temperatur des Inhalts des Polymerisationsgefäßes auf 30° C umlaufen gelassen, danach wurde
das Warmwasser vor der Zugabe des Polymerisations-
initiators abgelassen, so dall die Polymerisation bei leerem Mantel durchgeführt wurde.
Für diesen Fall ist die zeitliche Beziehung von den an
Für diesen Fall ist die zeitliche Beziehung von den an
verschiedenen Stellen auftretenden Temperaturen, die den Polymerisationszustand anzeigen, in der folgenden
Tabe'ie Hl aufgeführi.
Zeit nach Zugabe des Polymerisa- tionsinitiators |
Temperatur in der Mitte |
Temperatur an der Wandung |
Temperatur zwischen Mitte und Wandung |
(Minuten) | ( C) | ( C) | (C) |
-3 | |||
0 | 30 | 30 | 30 |
5 | 30 | 30 | 30 |
iO | 30 | 30 | 30 |
12 | 30 | 30 | 30 |
15 | 30 | 30 | 30 |
20 | 32 | 31 | 32 |
25 | 36 | 34 | 35 |
30 | 42 | 37 | 41 |
35 | 53 | 44 | 51 |
40 | 66 | 51 | 65 |
45 | 85 | 60 | 83 |
50 | 89 | 68 | 87 |
55 | 90 | 74 | 89 |
60 | 91 | 79 | 90 |
65 | 91 | 83 | 90 |
70 | 91 | 85 | 90 |
Bemerkungen
Ablassen des Warmwassers aus dem Mantel
Zugabe des Polymerisationsinitiators
Beendigung des Einblasens von Stickstoff
Zugabe des Polymerisationsinitiators
Beendigung des Einblasens von Stickstoff
Beendigung de:; Rührens
Beendigung der Polymerisation
Behandlung nach der Polymerisation
Rohpolymerisatproben.und trockene Proben wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, um Löslichkeit
und Viskosität zu messen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Rohpolymerisat Trockenes Polymerisat
Viskosität Auflösungs- Viskosität Auflösungszustand
(cP) zustand (cP)
Zentrale Probe | 2350 | homogen | 1900 |
Umfangsprobe | 3100 | homogen | 2400 |
Mittelprobe | 2400 | homogen | 2000 |
Beispiel 2 | Nitrilot |
Es wurde ein aus rostfreiem Material hergestelltes Polymerisationsgefäß in Form eines umgekehrten
Kegelstumpfes verwendet, das einen Bodendurchmesser von 18 cm, einen oberen Durchmesser von 28 cm
sowie eine Höhe von 25 cm und ein Innenvolumen von etwa 10 1 besaß und dessen Innenwand mit Polytetrafluorethylen ausgekleidet war, um die Außenfläche des
Inhalts warmzuhalten. In das Poiymerisationsgefäß wurden 8 kg einer 20 gew.-°/oigen wäßrigen Acrylamidlösung eingebracht, und der in der Lösung gelöste
Sauerstoff wurde durch Hindurchleiten von Stickstoff hinreichend ausgetrieben. Die Temperatur der Lösung
wurde währenddessen auf 25° C eingestellt
homogen
mehrere Zehntel des geschwollenen Gels sind zurückgeblieben
homogen
homogen
Nitrilotrispropionamid und 0,48 g Kaliumpersulfat in 50 ml Wasser gelöst und die Lösungen
nacheinander dem System zugesetzt Der Polymerisationsinitiator wurde mit der wäßrigen Acrylamidlösung
durch Hindurchleiten von Stickstoff vermischt Nach etwa 11 Minuten nach Zugabe des Polymerisationsinitiators erhöhte sich die Viskosität des Systems, wodurch
sich die Initiierung der Polymerisation zu erkennen gab. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Hindurchleitung von
Stickstoff abgebrochen und das System stehengelassen. Etwa 90 Minuten nach Initiierung der Polymerisation
hörte die Temperaturerhöhung des Systems auf, wodurch sich die Vervollständigung der Polymerisation
zu erkennen gab. Die Temperatur des Systems betrug zu diesem Zeitpunkt 95° C Nach Vervollständigung der
Polymerisation wurde das Gefäß um 180° gedreht Etwa
4 Minuten nach diesen Schwenken wurde der Inhalt in Form einer Masse eines kautschukartigen Gels mit
extrem großer Viskoelastizität ausgebracht.
Ein stählernes Polymerisationsgefäß mit einer Auskleidung aus Polyäthylen und einem Durchmesser am
Boden von 38 cm sowie einem oberen Durchmesser von 48 cm, einer Höhe von 55 cm und einem Innenvolumen
von etwa 881, dessen Außenfläche warmgehalten wurde, ι ο
wurde mit folgenden Monomeren und weiteren Bestandteilen beschickt:
Acrylamid 11,4 kg
Acrylsäure 2,3 kg
Ionenaustauscherwasser 45,0 kg ''
Natriumhydroxid ca. 1,3 kg
Danach wurde der pH-Wert der Lösung auf 12,5 eingestellt. Die Temperatur der Lösung wurde auf 30°C
eingestellt, während der gelöste Sauerstoff mittels Hindurchleiten von Stickstoff ausgetrieben wurde.
Als Polymerisationsinitiatoren wurden die folgenden Substanzen in jeweils 250 ml Ionenaustauscherwasser
gelöst und die Lösungen nacheinander zugesetzt:
Nitrilotrispropionamid
Kaliumpersulfat
Kaliumpersulfat
12,0 g
6,0 g
6,0 g
Das System wurde durch Hindurchleiten von Stickstoff gerührt.
Die Polymerisation wurde nach herkömmlicher Weise durchgeführt, wobei die Temperatur des Systems
970C erreichte. Das Gel in dem Polymerisationssystem enthielt Blasen, und das Volumen hatte sich um etwa 5%
gegenüber dem vor der Polymerisation erhöht. Der Deckel des Polymerisationsgefäßes wurde abgenommen
und das Gefäß um 180° geschwenkt
Etwa 80 Sekunden nach dem Schwenken des Polymerisationsgefäßes wurde das Gel als Masse aus
dem Polymerisationsgefäß ausgebracht. Mit Ausnahme einiger Wassertröpfchen und eines geringfügigen
viskosen Wasserfilmes, der aus geringen Mengen in Wassertröpfchen gelösten Polymerisats besteht, konnte
an der Innenwand des Polymerisationsgefäßes kein Anhaften der gelartigen Substanz beobachtet werden.
Vergleichsbeispiel 2
Unter Verwendung des Polymerisationsgefäßes gemäß Beispiel 2, das jedoch nicht mit Polytetrafluoräthylen
ausgekleidet war, wurde die Polymerisation unter den gleichen Bedingungen sowie mit den gleichen
Massen ausgeführt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Obwohl das Polymerisationsgefäß umgedreht wurde, konnte das Gel nicht lediglich auf Grund seines
Eigengewichtes ausgebracht werden.
55
60
Unter Verwendung der Vorrichtung, die in F i g. 1 schematisch dargestellt ist, als Schlagmeßeinrichtung,
wurden für das erfindungsgemäße Verfahren konkrete Meßwerte ermittelt In Fig. 1 bezeichnet die Bezugszahl 1 das Gelpolymerisat, dessen Schwerpunktnähe
dem Buchstaben fliegt Der Stoß des fallenden Gels 1
wird teilweise durch eine Schneideklinge 2 absorbiert, und das Gel wird von einem Aufhahmegefäß 3
aufgefangen. Kraftumwandler 4 zur Messung der Schlagkraft, die in Form von Kraftmeßdosen unter
Verwendung von Dehnungsmessern ausgebildet sind,
sind an drei Stellen des Bodens des Gefäßes 3 angeordnet und ruhen auf einem starken Boden aus
Beton. Die Ausgangssignale der Kraftmeßdosen 4 werden Verstärkungsumwandlern 5 zugeleitet, die
proportional zu ihrer Belastung verstärkte Ausgangssignale abgeben. Eine Addiereinrichtung 6 addiert die
Ausgänge der drei Verstärkungsumwandler 5 und erzeugt ein Ausgangssignal, das einem Kathodenstrahloszülographen
7 mit einer Kamera 8 und einem Hochgeschwindigkeitsaufzeichnungsgerät 9 mit
Schreibfeder zugeführt wird.
Bei der Messung wird eine Schneideklinge mit einem Klingenwinkel von etwa 15°, einer Klingenbreite von
etwa 11 cm sowie einer Klingenlänge von etwa 100 cm
derart angeordnet, daß die Schneide nach oben zeigt.
Die Ergebnisse, die auftraten, wenn man das oben beschriebene Gel nach unten fallen ließ, sind in der
folgenden Tabelle V zusammengefaßt, in der die verwendeten Symbole die folgende Bedeutung besitzen:
W: Gelgewicht,
H: Höhe vom Boden des Auffanggefäßes bis zum Schwerpunkt des Gels vor dem Fallen,
S: dem Auffanggefäß (einschließlich der Schneidklinge) zugeführter Stoß,
O: Zeit vom Beginn der Zuführung von Stoßenergie
in das Auffanggefäß bis zum Erreichen des Stoßmaximums
30 Tabelle V
kg
O
msec
msec
40
45
1 2 3 |
Vergleichs- . versuche |
50 70 50 |
3,0m 2,75 2,9 |
1,950 2,050 2,000 |
8 7 4 |
4 5 |
ohne Schneidklinge |
50 70 |
2,9 2,75 |
6,300 5,100 |
2 4 |
Versuche | |||||
6 | gemäß | 50 | 2,9 | 700 | 50 |
7 | Erfindung | 65 | 6,0 | 2,700 | 30 |
8 | mit einer | 50 | 2,9 | 700 | 22 |
Schneidklinge |
F i g. 2 stellt ein Aufzeichnungsbeispiel für den Vergleichsversuch entsprechend Ansatz Nr. 1 und
F i g. 3 ein Aufzeichnungsbeispiel nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend Ansatz Nr. 6 dar.
Dabei bedeuten in F i g. 3 die während der etwa 50 msec vor Erreichen des Maximums von 700 kg erscheinenden
Peaks die Schlagkräfte vom Auftreffen des Gels auf die den Stoß absorbierende Schneidklinge 2 bis zum
vollständigen Abgleiten des Gels von der Schneidklinge und die niedrigeren Peaks rechts vom Maximum die auf
den Boden des Aufnahmegefäßes 3 von dem darauf auftreffenden Gel ausgeübten Schlagkräfte.
Ein Trocknungsversuch wurde unter einer Drehgeschwindigkeit eines Trocknungszylinders von 4,5 UpM
sowie unter Verwendung einer Trocknungsmaschine mit diskontinuierlich beschickbarem Drehzylinder mit
einem Durchmesser von 470 mm und einer Länge von 560 mm durchgeführt Der Zylinder wies außerdem eine
mit Fluorkunststoffen überzogene poröse Platte auf, die
einen Porendurchmesser von 2 mm sowie einen Porenabstand von 4 mm besaß. Die Platte erstreckte
sich in der Form eines gleichseitigen Dreiecks mit einer
Seitenlänge von 50 mm. Ein Heißlufteinlaß war in einem Winkel von 70° von dem untersten Teil des Umfanges
und ein Absaugabschnitt als oberer Teil des Umfanges vorgesehen, so daß Heißluft diat>un;<! von unten den im
Inneren befindlichen zu trocknenden Materialien zugeführt werden konnte.
Als Gel wurde das Acrylamidpolymerisatge! mit einer Hydrolysegeschwindigkeii von 0,6% verwendet, das
durch homogenes Auflösen von 4,4 kg Acrylamid in 15,6
kg Wasser, hinreichendes Austreiben von Sauerstoff aus der Lösung mit Stickstoff und anschließende Polymerisation
der Lösung bei 3öcC im adiabatischen Zustand
nach Zusatz von 2,0 g 2,3'-Azcbis-2-amidinopropanhy drochlorid erhalten worden war.
Unter Verwendung einer Zerhackermaschine mit einem innenschneider (Extruder) und einer porösen
Platte von 3,2 mm Porendurchmesser wurden 15 kg des
Gels extrudiert und in die Trockenmaschine eingebracht.
Das Trocknen wurde bei einer Heißlufteinlaßgeschwindigkeit von 0,6 m/s sowie einer Heißlufttemperatur
von 80° C dreißig Minuten lang und anschließend 240 Minuten bei 65°C durchgeführt, wonach erbsenartige,
trockene Teilchen mit einem Wassergehalt von durchschnittlich 12% erhalten wurden. Die Teilchen
wurden zu einem pulvrigen Polymerisat vermählen, das in Wasser löslich war.
Zu einem homogenen Gemisch wurden 5,2 kg Acrylamid, 14,8 kg Wasser, 0,4 kg Natriumhydroxid und
0,48 kg Borsäure gelöst Nach hinreichender Austreibung von Sauerstoff mit Stickstoff wurden 0,8 g
Kaliumpersulfat und 0,8 g Dimethylaminopropionitril als Polymerisationsinitiatoren der Lösung zugesetzt.
Das System wurde einer Polymerisation im adiabatischen Zustand unterworfen. Nach zwanzigstündiger
Reifungsdauer bei 970C, nachdem die Polymerisationstemperatur den Höchstwert von 97° C erreicht hatte,
wurde Polyacrylamidgel mit einer Hydrolysegeschwindigkeit von etwa 36% erhalten.
Unter Verwendung derselben Trocken- und Schneidemaschine, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden 15 kg
des Gels dem Zerstoßen bzw. Zerschneiden und Trocknen unterworfen. Die Trocknungsbedingungen
bestanden aus einer Heißlufteinlaßgeschwindigkeit von 0,6 m/s sowie einer Heißlufttemperatur von 120°C (für
20 min) sowie von 100°C (450 min). Es wurden
) wiederum erbsenartige trockene Teilchen erhalten, deren durchschnittlicher Wassergehalt 11% betrug.
Die Teilchen wurden zu pulvrigem Polymerisat vermählen, das sich in Wasser löste.
|() Beispiel 7
Zu einer homogenen Lösung wurden 4,18 kg Acrylamid, 0,22 kg Dirnethylarninomelhylrnethacrylat
und 15,6 kg Wasser vermischt. Die Polymerisation wurde in adiabatischem Zustand durchgeführt, nachdem
ι; man 2,0 g 2,2'-Azobis-2-amidinopropanhydrochlorid als
Polymerisationsinitiator der Lösung zugesetzt haue, wonach man ein kationisches Polyacrylamidgel erhielt.
Unter Verwendung der gleichen Trocknungs- und Zerstoß- bzw. Schneidemaschine, wie in Beispiel 5
beschrieben, wurden 15 kg des Gels zerschnitten und getrocknet. Die Trocknungsbedingungen bestanden aus
einer Heißlufteinlaßgeschwindigkeit von 0,6 m/sec sowie einer Heißlufttemperatur von 90°C (für 30
Minuten) und 65°C (für weitere 210 Minuten). Es wurden erbsenartige trockene Teilchenklumpen erhalten,
deren durchschnittlicher Wassergehalt 13% betrug.
Zu einer homogenen Lösung wurden 3,36 kg Acrylamid, 3,64 kg 2-Acrylamido-2-methylpropan-Sulfonsäure
und 12,5 kg Wasser vermischt. Nach hinreichender Austreibung von Sauerstoff mit Stickstoff
wurden 2,0 g 2,2'-Azobis-2-amidinopropan-hydrochlorid als Polymerisationsinitiator der Lösung zugesetzt
und das System der Polymerisation im adiabatischen Zustand unterworfen. Es wurde kationisches Acrylamidcopolymergel
erhalten.
Unter Verwendung derselben Trocknungs- und Zerschneidemaschinen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
wurden 15 kg des Gels zerschnitten und getrocknet Die Heißlufteinlaßgeschwindigkeit betrug 0,6 m/sec und die
Heißlufttemperatur 35 Minuten lang 80° C und weitere 210 Minuten lang 65° C. Es wurden erbsenartige
trockene Teilchenklumpen erhalten, deren durchschnittlicher Wassergehalt 13% betrug.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von getrocknetem Pulver aus einem wasserlöslichen Polymerisat, das
durch Polymerisation einer wäßrigen Lösung eines äthylenisch ungesättigten Monomeren in einem
Polymerisationsgefäß zu einer Gelmasse aus einer wäßrigen Lösung des Polymerisats hergestellt
worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) als äthylenisch ungesättigtes Monomeres Acrylamid oder Acrylamid im Gemisch mit mindestens
einem der folgenden Monomeren: λ-, β- und N-substituierte Acrylamide, Acrylsäure und
wasserlösliche Salze davon, Methacrylsäure und wasserlösliche Salze davon, niedrigmolekulare
Aikylacrylate und -methacrylate, niedrigmolekulare Hydroxyalkylacrylate und -methacrylate,
Acrylnitril und Methacrylnitril ver- 2» wendet und das Gewichtsverhältnis des Monomeren
zu dem Wasser vor der Polymerisation derart wählt, daß die Klebkraft zwischen der
Innenwand des Gefäßes und dem Gel, die während der Umwandlung des Monomeren in das Gel miteinander in Berührung stehen,
geringer ist als die Zugspannung oder die Scherkraft im Gel unmittelbar nach Beendigung
der Polymerisation oder einer durch großtechnische Bedingungen bestimmten Zeit danach ist, jo
wobei die Monomerenkonzentration mindestens 15 Gew.-% beträgt;
(2) die Beziehung zwischen Gelgewicht (W) in kg innerhalb des Gefäßes, Kontaktfläche (A) in m3
zwischen der Gelmasse und der Innenwand des a Gefäßes und Klebekraft (F) in kg/cm2 zwischen
dem Gel und der Innenwand des Gefäßes derart wählt, daß das Gewicht (W) größer ist als das
Produkt aus der Kontaktfiäche (A) und der Kiebkraft (F) (W
> A F); w
(3) die Polymerisation derart durchführt, daß die Temperatur des Polymerisationssystems durch
die während der Polymerisation erzeugte Wärme bestimmt wird und daß bei Aufheizung
des Polymerisationssystems von außen Un- 4> gleichmäßigkeiten in der Temperatur im zentralen
und peripheren Bereich des Polymerisationssystems, die auf Grund von Temperaturerhöhungen
im System auftreten, ausgeglichen werden; w
(4) das Gefäß nach Beendigung der Polymerisation in einen weit geöffneten Zustand versetzt, um
das darin enthaltene Gel unter seinem Eigengewicht fallen zu lassen;
(5) das Gel gegen eine perforierte Platte preßt, um v~> es zu extrudieren, und es durch an der Innenoder
Außenseite der perforierten Platte einwirkende Scherkräfte in kleine Klumpen zerschneidet,
die sich ~ufolge der Klebrigkeit des Gels zu Gelaggregaten vereinigen; und wi
(6) die Aggregate einer Heißlufttrocknung unter Anwendung von Scherkräften unterwirft, um
die Aggregate in kleine getrocknete Klumpen aufzuteilen und in einen Zustand zu überführen,
in dem sie keine Klebkräfte mehr aufeinander t>r>
ausüben.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausübung der Scherkräfte
sowie das Erhitzen und Trocknen mittels eines Heißluftstroms unter gleichzeitigem Drehen der
Gelaggregate durchführt
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das in Form einer Masse aus dem
Poiymerisationsgefäß herabfallende Gel stoßabsorbierend
auffängt und dabei einen Teil oder die Hauptmenge der durch das fallende Gel erzeugten
Schlagkraft vernichtet, bevor das Gel von einem Aufnahmegefäß erfaßt wird, und dadurch verhindert,
daß das Aufnahmegefäß dem vollen Stoß ausgesetzt ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das stoßabsorbierende Auffangen
unter gleichzeitigem Zerschneiden des herabfallenden Gels durchführt.
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---|---|
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Family Applications (1)
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CA1268732A (en) * | 1984-12-27 | 1990-05-08 | Akira Yada | Radiation-polymerizing water-soluble cast vinyl monomer layer and forming particles |
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- 1974-05-02 DE DE19742421076 patent/DE2421076C3/de not_active Expired
- 1974-05-02 FR FR7415276A patent/FR2228075B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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FR2228075A1 (de) | 1974-11-29 |
GB1474232A (en) | 1977-05-18 |
DE2421076B2 (de) | 1978-04-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |