DE2421018C2 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Erzeugen von Milch mit einem bestimmten Fettgehalt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Erzeugen von Milch mit einem bestimmten Fettgehalt (Standard-Milch), wobei Vollmilch mit höherem Fettgehalt einer Zentrifugentrennung unterworfen wird, Magermilch und Sahne Zentrifugenabscheider als zwei getrennte Ströme verlassen, deren jeweilige Mengen und Fettanteile überwachbar sind und von denen auf Grund von Meßimpulsen gesteuerte Mengen so wieder miteinander vereinigt werden, daß der Fettgehalt der Mischung den Standardwert aufweist.

Zur Erzeugung von Standard-Milch ist es erwünscht, in der fertigen Milch einen bestimmten Fettgehalt zu erreichen. Wegen ungenügender Genauigkeit in den Herstellungsverfahren ist es erforderlich, einen gewissen Fettüberschuß in der fertigen Milch vorzusehen, der dem Fehler-Spielraum entspricht, mit dem notwen- ft> digerweise gearbeitet werden muß, um zu vermeiden, daß der tatsächliche Fettgehalt nicht niedriger ist als der vorbestimmte Fettgehalt.

In der DE-AS 22 13 784 ist ein Verfahren der eingangs umrissenen Art zum Standardisieren von Milch beschrieben, bei welchem während einer Phase des Schleuderbetriebes die gesamte Rahmmenge mit der Magermilch wieder vereinigt und das Gemisch einem Milchtank zugeführt wird, wobei während einer anderen Phase des Schleuderbetriebes nur Magermilch in vorbestimmter Menge dem Milchtank zugeführt und der während dieser Phase anfallende Rahm separat abgeleitet wird. Während bei diesem bekannten Verfahren ein Einstellen und Konstanthalten der Zulaufmenge des Rahmfeitgehaltes und einer kontinuierlich abzuzweigenden Rahmmenge entfallen, muß der Fettgehalt der Rohmilch ermittelt und konstant gehalten werden. Auch ist dieses bekannte Verfahren mit einem Chargenbetrieb vergleichbar, eignet sich nicht für ein modernes kontinuierliches Standardisieren in der Molkerei und erfordert darüber hinaus einen separaten Mischtank.

Zum Stand der Technik ist in der DE-AS 22 13 784 ein Verfahren zum Standardisieren von Milch erwähnt, bei welchem die angelieferte Rohmilch mit höherem Fettgehalt in einer Entrahmungszentrifuge in Rahm und Magermilch zerlegt, der für den Fettgehalt der standardisierten Vollmilch erforderliche Teil des Rahms mit der Magermilch wieder vermischt und der überschüssige Rat.manteil separat abgeleitet wird, wobei von dem von der Zentrifuge ablaufenden Rahm kontinuierlich ein Anteil abgezweigt wird.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das bekannte Verfahren und die Vorrichtung so weiterzubilden, daß unabhängig von Schwankungen im Fettgehalt der angelieferten Milch der kontinuierliche Ausstoß eines standardisierten Milchstromes gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Überwachung des Sahnestromes durch kontinuierliche Dichtemessung erfolgt und die Konstanthaltung seiner Dichte durch Heranziehung ν er Meßimpulse zum Steuern der Größe dieses Sahnestromes gewährleistet wird und daß die Mengenmessung der Ströme der Magermilch und der Sahne vor ihrer Wiedervereinigung erfolgt und der Quotient der beiden Strommeßwerte dadurch konstant gehalten wird, daß Änderungen in dem einen Strom dazu benutzt werden, um den anderen Strom in entsprechender Weise zu ändern.

Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird eine automatische Steuerung des Fettgehaltes erreicht: verglichen mit der üblichen Handsteuerung des Fettgehaltes ist es möglich, einen Gewinn an Fett in Höhe von 0,1% der Milchmenge zu erzielen. Das bedeutet, daß bei einem Tages-Durchsatz von 100 000 kg Milch der Gewinn an Fett 0.1% von 100 000 kg = 100 kg Fett je Tag beträgt. Ferner erfordern die Kontrollen und die Fettgehalts-Analysen weniger Arbeit, wobei sich auch der Fettgehalt der Vollmilch während der Bearbeitung ändern kann, ohne daß es dann erforderlich ist, irgendwelche Schritte zu unternehmen.

Da normalerweise der Fettgehalt der in den Zentrifugen-Abscheider eingefüllten Milch und der Fettgehalt der Standard-Milch nicht gleich sind, wird ein Überschuß von Sahne oder Magermilch erhalten, wenn eines dieser Produkte vollständig für die Erzeugung der Standard-Milch verbraucht ist. Dieser Überschuß wird in einen getrennten Sammelbehälter abgelassen. Wenn zu Beginn von Vollmilch ausgegangen wird, erhält man gewöhnlich einen Überschuß an Sahne, da normalerwei-

se die Standard-Milch einen niedrigeren Fettgehalt besitzt als die Vollmilch. Die Sahne kann mit einem konstanten Fettgehalt, zum Beispiel 40% gewonn-i werden. Es ist nach dem erfindungsgemäRen Vorfahren möglich, zusätzlich zur Standard-Milch auch Magermilch und Sahne zu entnehmen.

Die Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens mit einem kontinuierlich arbeitenden Zentrifugenabscheider mit zwei Auslassen für die schwere und die leichte Kompori-nte, mit einem kontinuierlich arbeitenden Dirh:emf»sser, welcher in den Auslaß für die leichte KoiTifjuneme eingesetzt ist, mit einer in einen Auslaß eingesetzten Strömungssteuereinrichtung, einer Meßwertübertragungsverbindung mit einem Regler zwischen dem Dichtemesser und der Strömungssteuereinrichtung und mit Rohrleitungen, die zu einem Mischplatz für die Komponenten führen, ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß ein in jede dieser Rohrleitungen eingesetzter Strommesser vorgesehen ist, wobei zwischen den Strommessern und einem Quotientenregler Meßwertübertragungsverbindungen so angeordnet sind, daß die Strömung durch eine der zu dem Mischplatz führenden Rohrleitungen steuerbar ist.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung ist ein Einguß 1 für Vollmilch in einen Zentrifugenabscheider 2 vorgesehen, aus welchem unter Druck Sahne durch eine Rohrleitung 3, und Magermilch durch eine Rohrleitung 4 abgeschieden werden. Ein Dichtemesser 5 für die Sahne und ein steuerbares Drosselventil 6 sind in der Rohrleitung 3 vorgesehen. Ein Signal vom Dichtemesser wird über einen Regler 7 dem Drosselventil elektrisch oder mittels einer Übertragungsleitung 8 zugeführt. Der so gebildete Steuerkreis hält die Dichte der Sahne und damit indirekt auch den Fettgehalt der Sahne konstant. Der gewünschte Fettgehalt (die Dichte) der Sahne, zum Beispiel 40%, wird mittels des Reglers eingestellt. In die Magermilch-Rohrleitung 4 ist ein Steuerkeis eingebaut, der einen Druckgeber 9, einen Regier 19 und ein Drosselventil al umfaßt. Der Druck ιή Magrcmüch Au?^!-.>fi acrZ-jnirif"-2e kann mittels dieses Steiierkreises konftant gi.;.aliei. ivcrdtii. Auf diese Weise arbeitet der Dichtemesser innerhalb eines wünschenswert engen Druckbereiche.·;. Γ;π zusätzliches ι egelbares Drosselventil 12 h< tr. aer Sahne-Rohrleitung 3 vorgesehen. Eine Abzweigung 13 verbindet die Rohrleitungen 3 und 4 und führt zu einem Mischplatz 14 für Magermilch und Sahne. Ein Flüssigkeits-Sirommesser 15 bzw. 16 ist in jede der Rohrleitungen 4 und 13 eingebaut. Der Flüssigkeits-Strommesser 15 kann aber auch in der Rohrleitung 4 hinter dem Mischplatz 14 angeordnet sein. Eine Meßwert-Übertragungsleitung 17, 18 führt von jedem Flüssigkeits-Strommesser zu einem Quotienten-Prüfer 19, der das gegenseitige Verhältnis zwischen den Meßwerten der Flüssigkeits-Strommesser feststellt. Mit Hilfe dieses Verhältnisses wird das regelbare Drosselventil 12 mittels einer Impuls-Übertragungsleitung 20 eingestellt. Wenn der Sahnestrom durch die Rohrleitung 13 zu gering ist, um den bestimmteri Fettgehalt der Standard-Milch zu erreichen, die die Rohrleitung 4 verläßt, wird das Ventil 12 noch stärker gedrosselt. Dadurch erhöht sich der Sahnestrom durch die Rohrleitung 13, so daß der Fettgehalt der die Rohrleitung 4 verlassenden Milch auf den bestimmten Wert ansteigt.

Bevor die Anlage in vollen Betrieb genommen wird, wird ein erster Durchlauf vorgenommen, und die verschiedenen Meßvorrichtungen werden so eingestellt. daß eine genaue Fetlarialysc der Sahne und der Standard-Milch, die die Anlage verlassen, den gewünschten Fettgehalt zeigt. Danach wird die Anlage in vollen Betrieb genommen und steuert sich selbst ohne von Hand vorgenommene Steuermaßnahmen.

Mittels des Quotienten-Reglers kann der Fettgehalt der Standard-Milch beispielsweise zwischen 3% und 0,5% eingestellt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen von Milch mit einem bestimmten Fettgehalt (Standardniileh), wobei Vollmilch mit höherem Fettgehalt einer Zentrifugentrennung unterworfen wird, Magermilch und Sahne den Zentrifugenabscheider als zwei getrennte Ströme verlassen, deren jeweilige Mengen und Fettanteile überwachbar sind und von denen auf Grund von Meßimpulsen gesteuerte in Mengen so wieder miteinander vereinigt werden, daß der Fettgehalt der Mischung den Standardwert aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachung des Sahnestromes durch kontinuierliche Dichtemessung erfolgt und die Konstanthaltung seiner Dichte durch Heranziehung der Meßimpulse zum Steuern der Größe dieses Sahnestromes gewährleistet wird und daß die Mengenmessung der Ströme der Magermilch und der Sahne vor ihrer Wiedervereinigung erfolgt und der Quotient der :» beiden Strommeßwerte dadurch konstant gehalten wird, daß Änderungen in dem einen Strom dazu benutzt werden, um den anderen Strom in entsprechender Weise zu ändern.

2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens 2i nach Anspruch 1, mit einem kontinuierlich arbeitenden Zentrifugenabscheider mit zwei Auslassen für die schwere und für die leichte Komponente, mit einem kontinuierlich arbeitenden Dichtemesser, welcher in den Auslaß für die leichte Komponente κι eingesetzt Nt und mit einer in einen der Auslässe eingesetzten Strömungssteuereinrichtung, mit einer Meßwertübertragungsverbindung mit einem Regler zwischen dem Dichtemosser und der Strömungssteuereinrichtung, und mit Rohrleitungen, welche zu Ji einem Mischplatz für die beiden Komponenten führen, dadurch gekennzeichnet, daß ein in jede dieser Rohrleitungen eingesetzter Strommesser (15, 16) vorgesehen ist, und daß zwischen den Strommessern (15, 16) und einem Quotientenregler (19) «) Meßwertübertragungsverbindungen (17, 18) so angeordnet sind, daß die Strömung durch eine der ?u dem Mischplatz (14) führenden Rohrleitungen steuerbar ist.