DE2420748A1 - Verfahren zur reinigung von 2-aminothiazol - Google Patents
Verfahren zur reinigung von 2-aminothiazolInfo
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- C07D277/32—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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Description
WACEE. R -CHE M IE - München, den 9.4.1974
DrIy ro
Wa 7404
Verfahren zur Reinigung von 2-Aminothiazol
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
2-Aminothiazol durch Destillation.
Bei allen "bislang aus der Literatur "bekannten Verfahren
zur Herstellung von 2-Aminothia'zol wird ein unreines Produkt
erhalten, das einer nachträglichen Raffination unterzogen werden muß.
Erfolgt die Reinigung durch Kristallisation, so führt erst
die wiederholte Kristallisation unter Luftabschluß zu reinem 2-Aminothiazol, das jedoch nach kurzer Zeit wieder stark
nachdunkelt. Außerdem führt diese Reinigungsmethode zu erheblichen
Verlusten an 2-Aminothiazol und Lösungsmittel.
Bei der Reinigung über die Salze, beispielsweise über das Sulfat, die Katriumbisuifitverbindung oder das Chlorid, vermindert
sich lediglich die Ausbeute, ein hinsichtlich'Reinheit oder Farbstabilität wesentlich verbessertes Produkt
wird nicht erhalten.
Die Destillation schließlich ließ sich bislang nur im Labormaßr.tab
durchführen, da sie zu Spontanzersetzung von 2~Aminothiazol führen kann.
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Es wurde nun ein Yerfahren gefunden zur Reinigung von
2-Aminothiazol durch. Destillation. Es ist dadurch gekennzeichnet,
daß man rohes 2~Aminothiazol in Gegenwart eines Borsäuretrialkylesters einer Vakuumdestillation unterzieht.
Das nach Literaturverfahren hergestellte 2-Aminothiazol
fällt in der Regel wa&serfeucht an und kann in diesem Zustand direkt dem Reinigungsverfahren zugeführt v/erden. Ein
Wassergehalt von 10 - 20 Gew. % erweist sich dabei als besonders günstig, weil das 2-Aminothiazol dann bereits bei
ca. 60° C in eine Schmelze überführt werden kann. Ein höherer Wassergehalt sollte jedoch vermieden werden, da er die
Reinigungswirkung der Destillation verringert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß schon durch geringe
Mengen eines Borsäuretrialkylesters die Stabilität von 2-Aminothiazol,
insbesondere gegen Hitzeeinwirkung, erhöht wird. Dadurch wird eine gefahrlose destillative Reinigung im Großen
ermöglicht, die zu einem Produkt von hoher Reinheit führt.
Als Borsäurealkylester eignen sich dabei alle Verbindungen,
deren Siedepunkte unter den Bedingungen des Verfahrens in der Nähe des Siedepunktes von reinem 2-Aninothiazol liegen. Steht
für Borsäuretrialkylester der allgemeine Ausdruck B(OR)7, so
bedeutet R einen Alkylrest mit vorzugsweise 1-5 Kohlenstoffatomen.
Der Alkylrest kann also beispielsweise eine Methyl-, Äthyl-, n- und-iso-Propyl, Allyl-, η-, iso- und ter-t.-Butyl-,
oder n- und iso-Pentylgruppe bedeuten, wobei die Gruppen R
einer Molekel gleich oder verschieden sein können. Der Borsäureester wird zweckmäßigerweise beim Aufschmelzen der wasserfeuchten,
festen Rohbace zugegeben. Dabei genügen in allgemeinen, je nach Art des Borsäureesters und der Destillationr.-bedingungen,
0,005 ~ 0,3.Gew. % Borsäureester, bezogen auf
eingesetzte Rohbase.
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Es wurde weiterhin gefunden, daß die stabilisierende Wirkung von Borsäuretrialkylester durch Triphenylphosphin verstärkt
und ergänzt werden kann. Dieser Co-Stabilisator erhöht die Luft- und Lichtbeständigkeit des 2-Aminothiazols und macht
es besonders nachfärbungsstabil. Er wird der Eohbase zweckmäßig
zusammen mit dem Borsäuretrialkylester in einer Menge von 0,01 - 0,05 Gew. % zugegeben. Im allgemeinen wird das
rohe, stabilisator- und co-stabilisatorhaltige 2-Aminothiazol
bei erhöhter Temperatur und bei vermindertem Druck durch Dünnschichtdestillation gereinigt«, Dabei erweisen -sich Drücke
von 0,5-6 Torr, vorzugsweise 2-4 Torr als zweckmäßig.
Die Verdampfertemperatur ißt abhängig von der Konstruktion des DünnschichtVerdampfers und dem angewandten Unterdruck und
beträgt im allgemeinen 15O - 200 C. Die Siedetemperatur der
wasserfeuchten Eohbase wird außer d.urch den Unterdruck noch
durch den Wassergehalt bestimmt und beträgt beispielsweise bei 5,, 5 Torr und einem Wassergehalt der Eohbase von 15» 5 c/° ca.
92°C. Alle nicht verdampfbaren Anteile werden aus dem Dünnschichtverdampfer
in Form von festem rieselfähigem Rückstand,
der abhängig vom Verfahren, nach welchem die Eohbase erhalten wurde, beispielsweise aus Kochsalz, Matriumacetat und kohligen
ZerF-etzungsprodukten bestehen kann und nur noch geringe Mengen
2-Aminothiazol enthält, fortlaufend entfernt. Die verdampfba-.
ren Anteile werden einer Kühlvorrichtung zugeführt in v/elcher das reine 2-Aminothiazol durch fraktionierte Kondensation und /
oder Sublimation bei vorzugsweise 10 - 4-0° C in fester Foria
fortlaufend ausgeschleust wird, während alle übrigen leichtflüchtigen
Verunreinigungen, insbesondere der Wasserdampf, abgepumpt werden.
Eine kontinuierliche Arbeitsweise wird an Hand der Abbildung erläutert, welche den schematischen Aufbau der Destillationsaniego
wiedergibt:
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Dem heizbaren Rührkessel 2 wird über Leitung 1 feste, wasserfeuchte
Rohbase, Borsäuretrialkylester und gegebenenfalls Triphenylphosphin
zugeführt und das Gemisch unter Rühren auf 60 70° C erhitzt, wobei eine dünnflüssige Schmelze entsteht. Die
heiße Schmelze wird über eine mit einen Heizmantel versehene kurze Leitung 3 einem heizbaren Zwischenbehälter 4-, der auf
65° C. gehalten wird, zugeleitet, von dort mit Hilfe der heizbaren
Pumpe 6 und der ebenfalls mit einem Heizmantel versehenen Leitungen 5 fortlaufend dem Dünnschichtverdampfer 7 zugeführt
und im Vakuum und bei erhöhter Temperatur1 verdampft. Dabei läßt sich die Dosiergeschwindigkeit so bemessen, daß
die über Leitung 8 anfallenden, nicht verdampfbaren Anteile möglichst wenig 2-Aminothiazol enthalten und als rieselfähiger
Feststoff anfallen. Über das Übersteigrohr 9 werden die im Dünnschichtverdampfer 7 verdampften Anteile des Gemisches, die
insbesondere aus 2-Aminothiazol und Wasser, soxtfie geringen
Mengen an leichtflüchtigen Nebenprodukten bestehen,einer selbstreinigenden
Kühlvorrichtung 10 zugeführt. In letzterer wird im Wesentlichen nur 2-Aminothiazol kondensiert und auf Raumtemperatur
abgekühlt. Das Kondensat bzw. Sublimat wird über Leitung fortlaufend aus dem Vakuum ausgeschleust. Über Leitung 12 werden
alle unter den Bedingungen des Verfahrens nicht kondensierten Verunreinigungen, insbesondere der Wasserdampf, dem vakuunerzeugenden
Dampfstrahlaggregat IJ zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die gefahrlose Reinigung
von rohem 2-Aminothiazol durch Destillation im technischen Maßstab. Darüber hinaus wird im Gegensatz zu allen bislang
bekannten Reinigungsverfahren ein besonders reines, in der Farbe helles und nachfärbungsstabiles 2-Aminothiazol in
hoher Ausbeute in einem Verfahrens schritt erhalten.
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2-Aminothiazol findet als wichtiger Grundstoff für zahlreiche
Umsetzungen Verwendung: In der pharmazeutischen Industrie "beispielsweise
"bei. der-Darstellung des Sulfonamide SuIf othiazol,
in der "Fax^bst off Industrie zur Herstellung von Azofarbstoffen
und schließlich auf Grund seiner physiologischen /Wirkung in
einigen Ländern sog*ar als Zusatz zu Futtermitteln.
Es wurde eine der schematischen Darstellung entsprechende Destillationsanlage
verwendet.
Dein Rührkessel 2 wurden zugeführt:
50 kg feste 2-Aminothiazol Rohbase, enthaltend 70 Gew. %
2-Aminothiazol, 1.5*5 Gew. % Wasser, 4-, 6 Gew. % Kochsalz und
9,7 GeV. % Verunreinigungen unbekannter Art. $0 g Borsäuretributylester
und 5 g Triphenylphosphin.
Dieses Gemisch wurde unter Rühren auf 65° C erhitzt, wobei
eine dünnflüssige, dosierbare Schmelze entstand, die bei Aufrechterhaltung dieser Temperatur in den Zwisciienb ehält er 4
abgelassen und Von dort mittels der Dosierpumpe 6 mit einer Geschwindigkeit von 7,1 l/h, entsprechend 10 kg/h dem Dünnschichtverdampfer
7 zugeführt wurde, der, wie auch die Eühl-EChnecke 10, unter einem Vakuum von 3,5 Torr stand. Die Mantelheizung
des Dünnschichtverdampfers 7 wurde auf 180 G und die Mantelkühlung der Kühlschnecke 10 auf 25° C gehalten.
Während über die Leitung 8 aus dem Vakuum stündlich 0,76 kg rieselfähiger, kohliger Rückstand ausgeschleust wurde, der
neben 60,5 % Kochsalz noch 8,2 % 2-Aminothiazol enthielt und
verworfen wurde, destillierten bzw. sublimierten bei 92 C
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stündlich 9»2 kg eines Gemisches, bestehend aus 2-Aminothiazol,
Wasser und leichtflüchtigen Nebenprodukten über das Über-Steigrohr
9 in die Eühlschnecke 10. Dort wurde das 2-Jani.nothia'zol
aus dem Dampf gemisch auskondensiert, auf etwa 25° C
abgekühlt und in fester Form über Leitung 11 fortlaufend ausgetragen.
Es wurden· stündlich 6,4- kg, 97?8 %iges, kristallines
2-Aminothiazol erhalten mit einem Wassergehalt
< 0,1 %.
Der Schmelzpunkt des Keinproduktes betrug 90° C und die Farbe
28 % Absorption, wobei so verfahren wurde, daß mit Hilfe eines
Filterphotometer (Elko II von Zeiss) die Absorption in % einer
3 %igen äthanolischen Lösung in einer Schichtdicke von 1 cn
unter Verwendung des Farbfilters S 45 E (Fabrikat Zeiss) gemessen
wurde. Während einer Zeit von 6 Wochen war keine Kachfärbung
des Produktes festzustellen.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahrent mit der Ausnahme, daß
als Borsäurealkylester 25 g Borsäuretriäthylester eingesetzt
wurden. Es wurde ein entsprechend ssuberes Produkt erhalten.
Während einer Zeit von 6 Wochen war keine Machfärbung feststellbar.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, mit der Ausnahme, daß als Borsäurealkylester 50 g Borsäure-n-propylester eingesetzt
wurden. - "Auch hier wurde ein entsprechend sauberes Produkt erhalten. Während einer Zeit von 6 Wochen war keine Machfärbung
feststellbar. .
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Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, mit der Ausnahme, daß
als Borsäurealkylester 100 g Borsäuretripentylester eingesetzt
wurden. Es wurde wieder ein entsprechend sauberes Produkt erhalten. Während einer Zeit von 6 Wochen war keine liachfärbung
festzustellen.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, mit der Ausnahme, daß ~
ohne den Co-Stabilisator Triphenylphosphin destilliert wurde.
Es wurde ebenfalls ein entsprechend sauberes Produkt erhalten.
Hach 3-6 Wochen vmrde allerdings an der Licht und Luft ausgesetzten
Oberfläche des anfangs hellfarbenen destillierten 2-Aminothiazols eine dunklere Verfärbung beobachtet.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von 2-Aminothiazol durch Destillation,
dadurch gekennzeichnet, daß man rohes 2-Aminothiazol in Gegenwart einesl Borsäuretrialkylesters
einer Vakuumdestillation unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Borsäuretrialkylester Ver-
: bindungen der allgemeinen Formel B(OE) einsetzt, wobei B.
einen Alkylrest "bedeutet mit vorzugsweise 1 — 5 Kohlenstoffatomen.
3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gek ennz e i chnet, daß man Borsäuretrialkylester
- in Mengen von 0,005 - Oi5 Gew. % einsetzt.
4-, Verfahren nach Anspruch 1 bis 3? dadurch g e kennz
e ichnet, daß man bei einem Vakuum von 0,5 - 6 Torr, vorzugsweise 2-4- Torr destilliert.
5- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,'dadurch gekennzeichnet,
daß man das reine 2-Aminothiazol aus der Dampfphase bei \L0 - A-O C abscheidet..
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5i dadurch gekennzeichnet,
daß man die Destillation in Gegenwart von 0,01 - 0,05 Gew. % Triphenylphosphin als Co-Stabilisator
durchführt.
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