DE2420570C2 - Vorrichtung zum Erweitern von Erdbohrungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erweitern von Erdbohrungen mit den Merkmalen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.

Im Bemühen um eine möglichst günstige Lastübertragung von Bohrpfählen auf das umgebende Erdreich werden Pfahlbohrungen oft mit Erweiterungen am Schaft oder am Fuß der Bohrung ausgebildet. Hierzu werden an Trägergeräten, z. B. Baggern, hängende, rotierend schneidende Maschinen verwendet, deren Schneidwerkzeuge zur Erweiterung der Bohrung nach außen gespreizt werden können, oder Maschinen, die mit hydraulischen Pressen das Erdreich im Sinne der Erweiterung der Bohrung verdrängen. Diese Maschinen bedürfen zu ihrer Versorgung mit Antriebsenergie oft aufwendiger Antriebsaggregate wie Drehbohrgeräte und Hydraulik-Pumpenaggregate, die neben den hierfür anfallenden Vorhaltekosten zusätzliches Bedienungspersonal und Platz beanspruchen.

Aus der DE-PS 8 51 488 sind am unteren Ende von Bohrgestängen kreisbogenförmig ausschwenkbar angeordnete Drehbohr- und Längsrammwerkzeuge bekannt, die mittels Seilzug, Zentrifugalkraft oder hydraulischen Zylindern radial zur Bohrachse ausgeschwenkt werden. Damit kann eine zuvor in bekannter Weise niedergebrachte Bohrung durch Abschürfen der Bohrlochwand erweitert werden. Das DE-GM 18 51 612 zeigt eine Vorrichtung, deren Kinematik der eines mit seiner Spitze voraus in das Bohrloch abgelassenen, geschlossenen Regenschirms vergleichbar ist Beim Hochziehen der Vorrichtung spreizen sich deren am unteren Ende eines an einem Hubseil angehängten Schaftes angelenkten Schaufeln schirmartig auseinander und greifen schürfend und damit die Bohrung erweiternd in die Bohrlochwand ein. Bei beiden vorerwähnten Verfahren wird die Schürfarbeit von einem auf die ausschwenkbaren Schürforgane wirkenden Seilzug erbracht.

Die DE-PS 5 73 399 zeigt einen Brunnengreifer mit mehreren Greifschalen, die zum Greifen in geöffneter Stellung auf dem Bohrlochgrund aufstehen und mittels eines Rammbären in den auszuhebenden Boden eingerammt werden, wobei sich aufgrund einer besonderen Ausbildung der Schaufelform der Greifer von selbst schließt. Das Hubseil zieht nur den gefüllten Greifer hoch, ohne Schürfarbeit erbringen zu müssen. Ein Verfahren nach der AT-PS 54 095 dient zur Herstellung einer verrohrten Tiefbohrung ohne Aushub.

Hierzu wird ein mehrteiliges Teleskoprohr von einem an seinem unteren Ende angreifenden, dem Rohr voreilenden und mittels eines Rammbären vorgetriebenen Vortreibkop^fes mit in den Boden eingezogen. Da hierbei der durchdrungene Boden seitlich verdrängt wird, fällt kein Aushubmaterial an. Die beiden letztgenannten Verfahren arbeiten mit Fallgewichten, mit denen Aushub- und Verdrängungsvorrichtungen in den Boden eingerammt werden. Sie sind aber nicht zur Erweiterung von Erdbohrungen geeignet.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Erweitern von Erdbohrungen mittels ausschwenkbarer Schaufelarme herzustellen.

Die Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil der Patentansprüche beschriebenen Maßnahmen gelöst.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit der Vorrichtung starke Rammschläge auf die gegenläufig sich bewegenden Schneiden einwirken und damit selbst festgelagerte Böden außerhalb des vorgebohrten Erdlochs abgeschert und ausgebrochen werden können.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die in das Bohrloch eingeführte Vorrichtung,
F i g. 2 die Vorrichtung in gespreizter Stellung,
F i g. 3 eine Variante der Vorrichtung.

Wie in F i g. 1 dargestellt, besteht die Vorrichtung aus

der Meißelhalterung 1, den um die Achse 2 schwenkbar

gelagerten Schaufelpaaren 3 mit den Schneiden 4 und 5,

dem Gestänge 7, dem Amboß 8 und dem Fallgewicht 6.

F i g. 2 zeigt die Vorrichtung in gespreizter Stellung, also am Ende des Schneidvorganges. Danach wird sie zurückgenommen und um die Längsachse gedreht neu angesetzt, so daß auf diese Weise eine kugelförmige Aussparung entsteht.

F i g. 3 zeigt, wie das Fallgewicht 6 direkt auf die Schaufelarme 9 wirkend eingesetzt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Erweitern von Erdbohrungen, mit einem an einer Halterung befestigten Meißel, der zwei Schaufelarme aufweist, die an mindestens einem ihrer Enden mit Schneiden versehen und kreisbogenförmig aus einer annähernd vertikalen in eine annähernd horizontale, durch einen Anschlag festlegbare Position entgegengesetzt zueinander ausschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausschwenken und dem damit verbundenen Beaufschlagen der Schaufelarme (9) für das Abtragen der Bohrlochwand ein auf der Meißelhalterung (1) geführtes Fallgewicht (6) vorgesehen ist, und daß die beiden Schaufelarme (9) jeweils als Schaufelpaare (3) mit sich entgegengesetzt erstreckenden Schaufeln und mit jeweils an beiden Enden angeordneten Schneiden (4, 5) ausgebildet sind, wobei die eine der Schneiden (4) jedes Schaufelarms (9) und die entgegengesetzt zu dieser Schneide (4) angebrachte Schneide (5) des anderen Schaufelarms beim Ausschwenken aufeinander zu beweglich sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelarme (9) über ein Gestänge (7) mit einem vom Fallgewicht (6) beaufschlagbaren Amboß (8) der Meißelhalterung (1) verbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelarme (9) direkt durch das Fallgewicht (6) ausschwenkbar und beaufschlagbar sind.