DE2418974B1 - Verfahren zur Herstellung von Anethol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnetholInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anethol [4-Methoxy-propen-(I)-yl-benzol].
Es wurde gefunden, daß sich Anethol auf einfache wirtschaftliche Weise herstellen läßt, indem man
Anisol mit Propionaldehyd in an sich bekannter Weise in Gegenwart saurer Katalysatoren kondensiert und
anschließend das Kondensationsprodukt durch Erhitzen auf Temperaturen von 100 bis 300 C in Gegenwart
von Säuren spaltet.
Für die erste Reaktionsstufe, die Kondensationsreaktion, werden die Ausgangsverbindungen, Anisol
und Propionaldehyd, in einem Molverhältnis von etwa
1 bis 15:1, vorzugsweise 2 bis 10: 1 insbesondere
2 bis 6 : 1 eingesetzt.
Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß in ihm der Propionaldehyd
vollständig oder auch nur teilweise durch die Ancthol-Isomeren
ersetzt werden kann, die als Nebenprodukte bei der erfindungsgemäßen Anethol-Herstellung anfallen;
auf diese Weise verläuft das erfindungsgemäße Verfahren im Fndeffekt ohne Anfall nicht verwendbarer
Nebenprodukte.
Als saure Katalysatoren für die Kondensationsreaktion
kommen vor allem mittelstarke bis starke Protonensäuren, saure Ionenaustauscher, Säureanhydride
anorganischer Säuren oder Lewis-Säuren in Betracht.
Als mittelstarke bis starke Protonensäuren seien beispielsweise genannt: starke bis mittelstarke anorganische
Säuren wie: Schwefelsäure, Phosphinsäuren,
/ B. Orthophosphorsäure. P\ rophosphorsäure. Metaphosphorsäure.
Pol\·phosphorsäure,Phosphorwolframsäurc
ιΜ'α PhospliormoK kiänsäure. ferner Malopcnwassersl·.
.:'f\äuren. /. Ii. Chior- und BromwasseiMoffsäure
ii:iu AniiJosulfonsäure: starke organische Säuren,
-λ ie .sulfonsäuren. /. Ii. p-Toluolsulfonsiiure,
p-N!eiho\\ben/olsulfonsiiiiie, ferner Oxalsäure. Trifhion.'s'-ii'.säiiri'
und Pikrinsäure.
Als saure Ionenaustauscher seinen beispielsweise genannt: anorganische Kationenaustauscher, wie natürliche
Hydrosilikate des Aluminiums, z. B. Montmorillonite, Glaukonite oder Zeolithe, technische aufbereitete,
z. B. durch Säurebehandlung aufbereitete Hydrosilikate des Aluminiums (s. Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. 8, 3. Auflage 1957,
S. 801); technische aus Silikaten, wie Kaolin oder Feldspat, und Tonerdemineralien, wie Bauxit, Kieselsäure
und Natriumhydroxid oder Soda hergestellte mineralische Kationenaustauscher (s. Ullmann Bd. 8,
3. Auflage 1957, S. 802) wobei die Aluminiumverbindungen auch durch Eisen-, Zinn-, Blei-, Zirkon-,
Titan-, Chrom-, Wolfram-, Vanadium- oder Borverbindungen ganz oder teilweise ersetzt werden können
(s. Ullmann Bd. 8, 3. Auflage 1957, S. 802); mit Schwefeisäure aktivierte Austauscher auf Kohlebasis;
oder organische Kationenaustauscher, z. B. Polykondensationsharze auf Phenolformaldehyd-Basis oder
ao Polymerisationsharze auf Basis von Styrol oder durch Alkyl-, Alkoxy- oder Halogengruppen substituierter
Styrole, die Carboxyl- oder Phosphorsäuregruppen enthalten, sowie Mischpolymerisate von Polystyrol,
Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure, die Sulfonsäuren Carboxyl- oder Phosphorsäuregruppen
enthalten (s. Ullmann Bd. 8, 3. Auflage 1957, S. 806 bis 810).
Als Säureanhydride anorganischer Säuren seien vor allem feste Säureanhydride anorganischer nicht oxidierender
Säuren genannt, z. B. Phosphorpentoxid.
Als Lewis-Säuren seien beispielsweise genannt: Aluminiumchlorid, Antimontrichlorid, Antimonpentachlorid,
Eisen-(III)-chlorid, Borfluorid, Zinkchlorid oder Phosphorhalogenide wie PCI3 oder PCl5.
Es können auch Mischungen aus den vorstehend genannten Katalysatoren verwendet werden.
Die sauren Katalysatoren werden in Mengen von
0,001 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis
5 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht an eingesetztem
Propionaldehyd, verwendet.
Die Reaktionstemperaturen für die Kondensationsreaktion liegen zwischen —10 und 150 C, vorzugsweise
50 und 150 C, insbesondere zwischen 120 und 150 C.
Die Kondensationsreaktion kann bei Normaldruck, Überdruck oder vermindertem Druck durchgeführt
werden.
Die Verwendung eines Lösungsmittel für die Kondensationsreaktion ist im allgemeinen überflüssig, da
das als Reaktionskomponente eingesetzte Anisol als Lösungsmittel dienen kann. Jedoch wird die Reaktion
durch Zugabe eines inerten Lösungsmittels nicht negativ beeinflußt, vorausgesetzt, daß die Reaktionstemperaturen
erreicht werden.
Die kondensationsreaktion läßt sich diskontinuierlich
oder kontinuierlich durchführen. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise geht man beispielsweise so
vor, daß man die Reaktionskoinponenten und den fi" Katalysator in beliebiger Reihenfolge in einer mit
Kühler versehenen Apparatur unter Rühren auf die angegebene Reaktionstemperatur erhitzt und bis zum
vollständigen Umsatz des Anisols auf dieser Temperatur hält.
fi.i Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann man so
vorgehen, daß man das Gemisch aus Anisol, Propionaldehyd und Katalysator in den auf die Reaktionstemperatur erhitzten Reaktor cindosiert.
Das Kondensationsprodukt, das im wesentlichen aus ρ,ρ'-, o,p'- und ο,ο'-DimethoxydiphenyIpropan
besteht, kann nach bekannten Verfahren, z. B. Destillation, Kristallisation oder Extraktion gereinigt werden.
Das bei der Kondensationsreaktion anfallende Reaktionsgemisch kann entweder als solches oder nach
Abtrennung des Katalysators und gegebenenfalls des überschüssigen Anisols in der nachfolgenden Spaltungsreaktion
eingesetzt werden. Die Abtrennung des Katalysators kann nach bekannten Methoden erfolgen;
z. B. lassen sich flüssige Säuren mit Wasser aus dem Reaktionsgemisch auswaschen oder mit Alkalien
neutralisieren, wobei die erhaltenen Saize ebenfalls mit Wasser ausgewaschen werden können. Saure Feststoffkatalysatoren
lassen sich durch Abfiltrieren oder Abzentrifugieren entfernen.
Es ist möglich, jedoch nicht erforderlich, das bei der
Kondensationsreaktion anfallende Gemisch der verschiedenen isomeren Dimethoxy-diphenj!propane, wie
z. B. l,l-Di-(4-methoxy-phenyl)-propan, l,l-Di-(2- ao
methoxy-phenyO-propan oder l-(i-Methoxy-phenyl)-l-(4-methoxy-phenyl)-propan
vor Durchführung der Spaltungsreaktion in die einzelnen o- bzw. p-Isomeren
aufzutrennen, z. B. durch Kristallisation oder fraktionierte Destillation.
Die Dimethoxydiphenylpropane werden in der Spaltungsreaktion in Gegenwart von katalytisch wirksamen
Mengen Säuren in p- bzw. o-Anethol und Anisol gespalten.
Als Katalysatoren für die Spaitungsreaktion werden Säuren, die unter den Reaktionsbedingungen nicht
flüchtig sind oder nicht durch Sekundärreaktion ihre Katalysatorwirkung verlieren, verwendet. Beispielsweise
seien genannt: starke bis mittelstarke Protonensäuren, z. B. Phosphorsäuren, wie Orthophosphorsäure,
Methaphosphorsäure, Pyrophusphorsäure, Phosphorwolframsäure, Phosphormolybdänsäure; saure
Alkyl-, Cycloalkyl- und Aralkylester wie Äthyloder Diäthyl-, Methyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-,
Octyl-, Äthylhexylphosphate, Thioschwefelsäure, Di- *°
chloressigsäure, Amidosulfonsäure, Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Perchlorsäure, Sulfonsäuren, z. B.
Äthansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure; stark saure organische und anorganische
Kationenaustauscher oder mit starken Säuren imprä- *5
gnierte Trägersubstanzen. Es können auch Gemische der genannten Säuren verwendet werden; bevorzugt
werden Phosphorsäuren insbesondere Orthophosphorsäure oder deren saure Ester eingesetzt.
Die Reaktionstemperaturen für die Spaltungsreaktionen liegen zwischen 100 und 300 C, vorzugsweise
150 und 230 C, insbesondere zwischen 160 und 200 C.
Die Spaltung wird bei einem Druck von etwa 0,1 bis etwa nr\ Torr, vorzugsweise 0,1 bis 100 Torr, insbesondere
0,1 bis 20 Torr durchgeführt.
Die Spaltungsreaktion läßt sich in der Weise durchführen, daß man in einer vakuumdichten, mit Dosiereinrichtung
und absteigendem Kühler versehenen Apparatur die Bis-(methoxyphcnyl)-propane bzw. das
in der ersten Reaktionsstufe erhaltene Kondensationsprodukt mit dem sauren Katalysator vermischt. Die
Menge des Katalysators sollte etwa 0,100 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent
insbesondere 0,1 bis 3 Gewichtsprozent betragen, bezogen auf das Gewicht an eingesetztem Dimethoxy- 6S
diphenylpropan. Die Apparatur wird evakuiert und das Reaktionsgemisch unter Rühren auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Beim Erreichen der Reaktions
temperatur beginnen die Spaltprodukt Anisol und Anethol abzudestillieren. Die Reaktion wird so lange
fongeführt bis keine Spaltprodukte mehr überdestillieren.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man
Anisol mit dem Katalysator vermischt und in einem Reaktionsgefäß, das mit absteigendem Kühler und
einer Vorlage versehen ist, auf eine solche Reaktionstemperatur erhitzt, die bei dem angewa.-dten Druck
oberhalb des Siedepunkts des Wassers und unterhalb des Siedepunkts des Anisols liegt. Folgende Druck-Temperatur-Bedingungen
haben sich dabei besonders bewährt: Druck !00 bis 760 Torr, Temperatur 100 bis
150 C. Nach Erreichen dieser Reaktionstemperatur wird der Propionaidehyd in das Anisol-Katalysator-Gemisch
nach Maßgabe seines Verbrauchs eindosiert und das bei der Reaktion gebildete Wasser fortlaufend
aus dem Reaktionsgemisch entfernt, entweder durch Zugabe vvasserbindender Reagentien, wie Natriumsulfat,
Phosphorpentoxid oder Kieselgel oder vorzugsweise durch Destillation.
Überraschenderweise destilliert bei dieser Arbeitsweise keir Propionaidehyd, sondern fast ausschließlich
Wasser über, obwohl der Siedepunkt des Propionaldehyds mit 46,5 C wesentlich tiefer liegt als der des
Wassers. Es hat sich gezeigt, daß bei dieser bevorzugten Reaktionsführung die Bildung des Kondensationsprodukts nahezu quantitativ erfolgt und die Bildung von
Nebenprodukten, wie 2-Methyl-pent-2-en-l-al sowie dessen Kondensationsprodukte nahezu völlig unterdrückt
wird.
Das auf diese Weise erhaltene Gemisch aus Dimethoxydiphenylpropanen
und Katalysator wird in einem mit absteigendem Kühler versehenen Reaktionsgefäß auf die erforderliche Spaltungsreaktions-Temperatur
erhitzt, wobei diese Temperatur so gewählt wird, daß sie bei dem angewendeten Reaktionsdruck über
dem Siedepunkt des Ausgangsmaterials liegt. Unter diesen Bedingungen destilliert das bei der Spaltung
entstehende Anethol sofort ab und fällt zusammen mit Anisol und mitgerissenem Ausgangsmaterial in hoher
Ausbeute an. Die erforderliche schnelle Abtrennung des sich bildenden Anethols aus dem Reaktionsgemisch
kann auch nach anderen an sich bekannten Verfahren erfolgen, z. B. durch Trägerdampfdestillation
oder Destillation über Dünnschichtverdampfer. Diese Durchführungsformen eignen sich besonders für
die kontinuierliche Arbeitsweise.
Das beim erfindungsgemäßen Spaltungsverfahren anfallende Destillat enthält überwiegend eis- und trans
Isomere des p-Anethols sowie Anisol, außerdem, falls als Ausgangsprodukt für die Spaltung ein o-, p-lsomerengemisch
von Dimethoxydiphenylpropanen eingesetzt wurde, auch eis- und trans-o-Anethol (o-Methoxy-propenylbenzol).
Diese Verbindungen lassen sich nach bekannten Methoden, z. B. durch fraktionierte
Destillation voneinander trennen, wobei das eis- und trans-Isomere des p-Anethols und gegebenenfalls auch
des o-Anethols rein erhalten werden können. Die nicht gewünschten Reaktionsprodukte, wie eis- und trans-o-Anethol
und cis-p-Anethol können in die Kondensationsstufe zurückgeführt werden, und dort das Ausgangsmaterial
Propionaidehyd ganz oder teilweise ersetzen.
Besondere Bedeutung hat das erfindungsgemäße Verfahren zur Darstellung von trans-p-Anethol; dieses
riecht nach Anis, schmeckt süßlich und wird in der
Riech- und Geschmackstoffindustrie, ζ. B. bei der Fabrikation von Likören und in kosmetischen Präparaten
eingesetzt. p-Anethol wird in der Farbfotografie (Rompp's Chemie-Lexikon öd. I, S. 182, Franksche
Verlagsbuchhandlung, 7. Auflage 1973), und auch als Zwischenprodukt z. B. für die Herstellung von Anisaldehyd
verwendet.
Gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung von Anethol, der Gewinnung aus Sternanisöl oder
durch basenkatalysierte Umlagerung von 3-(4-Methoxy-phenyl)-propen-(l) zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren durch seine Einfachheit und Wirtschaftlichkeit aus. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens läßt sich Anethol aus leicht zugänglichen Ausgangsmaterialien im technischen Maßstab synthetisch
herstellen. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die als
Nebenprodukte anfallenden Anethol-Isomeren, für die keine anderweitige technische Verwendung gegeben ist,
immer wieder in die Kondensationsreaktion des Verfahrens zurückgeführt werden können, wo sie erneut
mit Anisol kondensieren, so daß im Endeffekt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine unverwendbaren
Nebenprodukte anfallen.
Aus »Angew. Chem.« 75, 1963, S. 662 bis 668,
insbesondere S. 667 bis 668 ist die saure und alkalische
Spaltung von Dihydroxydiarylmethan-derivaten bekannt. Die Spaltung von Dialkoxy-diaryLnethanen
wird zwar nicht beschrieben, es wird jedoch darauf hingewiesen (s. S. 668, iinke Spalte, 2. Absatz), daß
das Proton bei der sauren Spaltung von Dihydroxydiphenylmethan-derivaten
nicht nur an der freien Hydroxylgruppe, sondern auch an der Äthergruppe angreifen kann. Außerdem wird festgestellt, daß im
Vergleich zur sauren Spaltung die alkalische Spaltung der 4,4-Dihydroxy-diphenylmethan-derivate wesentlich
glatter und unter Bildung definierter Verbindungen verläuft. Aus dieser Literaturstelle geht demnach hervor,
daß die saure Spaltung von Dihydroxy-diarylmethanen möglich ist, daß sie aber bei der Anwendung
auf Dihydroxy-diarylalkan-derivate, die eine mit Säure abspaltbare Gruppe enthalten, z. B. Bis-(methoxyphenyl)-propan,
wegen der zu erwartenden Nebenprodukte nicht empfehlenswert unc die alkalische
Spaltung vorzuziehen ist.
Die vom Stand der Technik bevorzugte alkalische Spaltung liefert bei der Spaltung von Bis-(methoxyphenyl)-propan
unbefriedigende Ergebnisse. Es war daher überraschend, daß die vom Stand der Technik
als ungeeignet erkannte Spaltung mit sauren Katalysatoren in guten Ausbeuten zu Anethol führt und
daß die zu erwartenden Nebenreaktionen wie Ätherspaltung und Dimerisierung bzw. Polymerisation von
Anethol nicht auftreten.
In der deutschen Offenlegungsschrift 20 64 108, der
britischen Patentschrift 9 05 994 und der USA.-Patentschrift 32 81 478, wird die Spaltung von Bis-(hydroxyphenyl)-alkanen
in Gegenwart basischer Katalysatoren, d. h. Katalysatoren beschrieben, die in dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht verwendet werden.
Beispiel 1
a) Kondensation
a) Kondensation
In einem Reaktionsgefäß, das mit Rührer, Dosiereinrichtung
und absteigendem Kühler versehen ist, wird ein Gemisch aus 432 g (4 Mol) Anisol und 4 g
konzentriertem H3PO4 auf 150 C erhitzt. Nach Erreichen
dieser Temperatur werden innerhalb von 1,5 Stunden über die Dosiereinrichtung 58 g (1 Mol) Propionaldehyd
zugesetzt und gleichzeitig das sich bildende Reaktionswasser abdestilliert. Nach beendeter Zugabe
wird von der sich absetzenden Phosphorsäure abdekantiert und das überschüssige Anisol aus dem Reaktionsgemisch
durch Destillation entfernt. Es verbleiben 251,8 g Kondensationsprodukt: dieses besteht aus
p,p'-, o,p'- und o,o'-l,l-Bis-{methoxyphenyl)-propan.
Die Ausbeute beträgt 98,4% bezogen auf eingesetzten Propionaldehyd.
b) Spaltung
Zur Spaltung werden 100 g Bis-(methoxyphenyl)-propan
aus der Kondensationsstufe a) in einer Destillationsapparatur mit Claisenaufsatz auf 200 C erhitzt
und mit 0,5 g konzentrierter Phosphorsäure versetzt. Die sich bildenden Spaltprodukte destillieren innerhalb
von 15 min bei etwa 5 bis 30 Torr ab. Das Destillat (95,5 g) enthält gemäß gaschromatographischer Analyse
32,7 g ungespaltenes l,l-Bis-(methoxyphenyI)-propan, 24, 1 g trans-p-Anethol, 9,1 g trans-o- und
cis-p-Anethol und 1,2 g p-Propyl-anisoI, entsprechend
einer Ausbeute von 91,4% an Anetholen bezogen auf umgesetztes Kondensat.
Aus dem Spaltprodukt wird reines trans-p-Anethol durch fraktionierte Destillation gewonnen: Kp 110 C/
10 Torr.
In einem mit Thermometer, Rührer und Tropftrichter versehenen 500 ml Reaktionsgefäß wird ein Gemisch
aus 324 g (3 Mol) Anisol und 4 g konzentriertem H3PO4 auf 150 C erhitzt. Nach Erreichen dieser
Temperatur tropft man innerhalb 1 Stunde 64 g (0,432 Mol) o-AnethoI [2-Methoxy-propen-(l)-ylbenzol]
in das gut gerührte Anisol-Phosphorsäuregemisch ein und rührt bei gleicher Temperatur noch
1 Stunde nach. Anschließend wird bei 50 C/5 Torr das überschüssige Anisol abdestilliert. Es verbleiben
110 g Kondensationsprodukt, das überwiegend aus demo,p'-lsomerendes 1,1-Dimethoxy-diphenylpropans
besteht. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
Zur Spaltung wird das Kondensat in Gegenwart der im Kondensat verbliebenen Phosphorsäure auf 200 C
erhitzt. Die sich bildenden Spaltprodukte, Anisol und die o-p-Anethole, destillieren innerhalb 10 min bei
10 Torr ab.
Aus 55 g l,l-Bis(methoxyphenyl)-propan erhält man bei der Destillation 17,8 g Destillat, das gemäß
gaschromatographischer Analyse 14% trans-p-Anethol enthält. 24,2 g Kondensat werden wiedergewonnen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Anethol [4-Methoxy-propen-(l)-yl-benzol], dadurch
gekennzeichnet, daß man Anisol mit Propionaldehyd in an sich bekannter Weise in
Gegenwart saurer Katalysatoren kondensiert und anschließend des Kondensationsprodukt durch
Erhitzen auf Temperaturen von 100 bis 300 C in Gegenwart von Säuren spaltet.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die thermische Spaltung bei
Temperaturen von 150 bis 230" C vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Propionaldehyd ganz
oder teilweise durch Anethof-isomere ersetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die thermische Spaltung
unter vermindertem Druck durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Propionaldehyd nach
Maßgabe seines Verbrauchs in die Mischung aus Anisol und saurem Katalysator eindosiert und das
bei der Kondensation entstehende Wasser fortlaufend aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
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