DE2417232C3 - Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen - Google Patents
Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von BauteilenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft die zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen, wobei auf der Oberfläche
des Bauteils ein Teststreifen innig befestigt wird, der
während der Wechselbeanspruchung eine seiner Eigenschaften meßbar ändert
Ein Prüfverfahren dieser Art ist aus der DE-AS 20 63 913 bekannt wobei ein Film aus einem lichtdurchlässigen
Stoff auf das Material eines Bauteils aufgeklebt wird und die Ausbreitung eines Streifenmusters auf dem
Film unter weißem Licht beobachtet wird, die mit steigendem Ermüdungsgrad fortschreitet Dabei erscheint
das Streifenmuster auf ähnliche Art wie bei den bekannten fotoelastischen Prüfungsverfahren mit monochromatischem
Licht Das Streifenmuster wird mit einem Testmuster verglichen und die zunehmende
Ermüdung des Materials bestimmt Es mag sein, daß sich mit diesem Verfahren zufriedenstellende Ergebnisse
erzielen lassen. Jedoch besteht die Möglichkeit daß die Ausbildung des Streifenmusters einen Zusammenhang
mit der Größe der Spannung aufweist
Ein Streifenmuster zur Bestimmung der Hauptspan' nungsrichtungen ist aus Schweißtechnik 15, 1965, Heft
10, Seiten 450 bis 454 bekannt Hier werden Anwendungsfälle und Grenzen des Reißlackverfahrens
beschriebea Dieses Verfahren ist eine statische Methode zur Bestimmung der Häuptspännüngsrichtungen,
wobei Spannungsrichtungen optisch sichtbar gemacht werden. Mit Hilfe des Reißlackverfahrens kann
nicht einmal die Größe der Spannungen quantitativ erfaßt werden und es läßt insbesondere keine
Rückschlüsse auf die Häufigkeit der bei dynamischer Wechselbeanspruchung erfolgten Lastwechsel zu.
der US-PS 32 72 003 aus der Zeitschrift »Urftfahrttecbnik,
Raumfahrtteohnik«: 14 (1968), Nr, 7/8, Juli/August
Seite 196 bekannt Pabej wird mit Hilfe eines Meßwiderstands die in einem bestimmten Zeitpunkt =
noch zu erwartende Lebensdauer von solchen Bauteilen erfaßt die z.B. einer Dauerschwingbeanspruchung
ausgesetzt sind. Der Meßwitferstand wird an einem geeigneten Ort auf der Oberfläche eines Bauteils
befestigt und die mechanische Wechselbeanspru,:hung des Bauteils bewirkt einen von der Anzahl und den
Amplituden der Lastwechsel abhängigen, irreversiblen Widerstandszuwachs, der mit Hilfe eines Widerstandsmeßgeräts meßbar ist. Bei dieser Prüfmethode gewinnt
der Prüfende mit einem Meßstreifen einen einzigen Meßwert auf den er sich verlassen muß. Er kann nicht
erkennen, ob Störeinflüsse, wie statische Restspannungen,
Spannungen infolge unterschiedlicher thermischer Ausdehnung oder aber Schlageinwirkungen das Meßergebnis
verfälschen. Üblicherweise werden mit solchen Dehnmeßstreifen statische Spannungen gemessen. Es
besteht die Gefahr, daß statische Restspannungen der durch Ermüdung hervorgerufenen Meßwert überlagern,
der dadurch unbrauchbar wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ermüdung von Bauteilen zerstörungsfrei zu prüfen und
hierfür einen Teststreifen zu wählen, der eine seiner Eigenschaften deutlich erkennbar bei fortschreitender
Ermüdung verändert
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß ein dünner, kristalliner Metallstreifen aus einem
Werkstoff mit kleiner kritischer Schubspannung auf seiner freiliegenden Oberfläche zu Beginn der Wechselbeanspruchung
ein hohes Reflexionsvermögen aufweist
Mit Hilfe eines Teststreifens dieser Art gelingt es eine zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen
durchzuführen und eine sichere Aussage über die Restlebensdauer eines Bauteils zu machen. Dies ist z. B.
in der Luftfahrt von lebenswichtiger Bedeutung für Pilot und Passagiere.
Beim Gegenstand der Erfindung ist das Meßergebnis völlig unabhängig von statischen Restspannungen, da
sie auf das Reflexionsvermögen keinen Einfluß haben.
Weitere Merkmale der Erfindung sind zum Gegenstand von Unteransprüchen gemacht worden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Teststreifen weitgehend der
Ermüdung des zu prüfenden Bauteils angepaßt werden können, wobei Störeinflüsse durch statische Spannungen
und Temperaturen entfallen. Außerdem ist die Ermüdungsprüfung bei allen Werkstoffen (auch Kunststoffen)
anwendbar, wobei durch geringen meßtechnischen Aufwand während der Messung bzw. Beobachtung
der Teststreifen ein universeller Einsatz gewährleistet ist Da bei inniger Verbindung des Teststreifens mit
dem zu prüfenden Bauteil die Übertragung aller Verformungen vom Bauteil auf den Teststreifen
gewährleistet ist dient dieser als Speicher für alle auftretenden Lastspicle. Für die Ermüdungscharakteristik
des Teststreifens ist primär die Verformungsamplitude maßgeblich. Es kann deshalb die an einem
beliebigen Werkstoff als Unterlage gemessene Charakteristik auf jeden anderen Werkstoff übertragen
werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren erleidet eine glatte, meist spiegelnde, homogene Oberfläche
eines Teststreifens durch das Auftreten von Lastwechseln eine zunehmende Erblindung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend beschrieben und durch Figuren erläutert.
Es zeigt
Fig, 1 einen auf einem Bauteil befindlichen erfindungsgemäßen
Teststreifen und eine Vorrichtung zur Messung des Reflexionsvermögens von Teststreifen und
F i g. 2 ein Kennliniendiagramm für einen erfindungs- s
gemäßen Teststreifen, bei dem die Intensität Ir des vom Teststreifen reflektierten Lichtes über der Zahl der
Lastwechsel Λ/aufgetragen ist.
In F i g. 1 ist eine Meßvorrichtung 1 in schematischer
Weise dargesteUt, mit der eine quantitative Enassung der Oberflächenveränderungen eines oder mehrerer auf
einem Bauteil 3 angeordneter Teststreifen 2 durchgeführt wird. Auf dem zu prüfenden Bauteil 3 ist durch eine
innige Verbindung 4 (Plattieren, Kleben, Schweißen) ein Teststreifen 2 aus einem Werkstoff mit kleiner kritischer '5
Schubspannung (z. B. Aluminium) von geringer Dicke aufgebracht Ober dem Teststreifen 2 ist ein Meßkopf
bestehend aus Objektiven 5,6,7, einem halbdurchlässigen
Spiegel 8, einer Beleuchtungseinrichtung 9, einem Photoelement mit Photovervielfacher 10 und einem
Registrierinstrument U angeordnet .Die Beleuchtung des Teststreifens 2 erfolgt durch eine Beleuchtungseinrichtung
9, die ein Strahlenbündel 12 aussendet das durch einen halbdurchlässigen Spiegel 8 auf die
Teststreifenoberfläche 13 umgelenkt wird. Das von der
Oberfläche 13 reflektierte Lichte gelangt in Form des Strahlenbündels 12' über das Objektiv S, den halbdurchlässigen
Spiegel 8 und das Objektiv 6 auf das Photoelement und den Photovervielfacher 10, wobei die
hier ausgelösten photometrischen Impulse in dem Instrument 11 registriert werden. Durch eine von
Lastwechseln des Bauteils 3 hervorgerufene Oberflächenveränderung des Teststreifens 2 nimmt mit
steigender Ermüdung die Intensität des gestreuten Lichts stetig zu und die Intensität des reflektierte«
Lichts stetig ab. Einen wesentlichen Einfluß auf den Meßgenauigkeit hat die Konstanz des von der
Beleuchtung ausgehenden Lichts, wozu die Lichtquelle über einen Spannungsgleichschalter geschaltet ist
Störende Nebeneffekte durch fremde Lichtquellen können beispielsweise bei Verwendung von Laserdioden
als Lichtquellen oder durch Modulation der Beleuchtung und schmalbandige Verstärkung der
Empfangsintensität eliminiert werden. Auch ist eine Messung bzw. Abtastung der Teststreifenoberfläche
durch Zwischenschalten von Filtern und monochromatischer Beleuchtung über einzelne Spektralbereiche
zwischen Ultrarot und Ultraviolett möglich. Der Teststreifen 2 kann gegen äußere Einflüsse (mechanische
oder chemische) durch seine Funktion nicht beeinflussende Überzüge geschützt werden.
Die in F ig. 2 dargestellten Kennlinien a,b,c dzeigen
den charakteristischen Verlauf der Ir'i;nsitätsänderung
Ik des reflektierten Lichts in Abhängigkeit der
Lastwechselzahl N bis zum Bruch am Beispiel eines Folienstreifens aus einer weichen Aluminiumlegierung
von etwa 0,1 mm Dicke. Dabei zeigt sich eine starke Änderung der Meßwerte in dem für den Bruch
relevanten Lastwechselbereich, wodurch eine hohe Empfindlichkeit der Meßvorrichtung 1 (F i g. 1) gegeben
ist Im Bereich niedriger Lastwechselzahlen, in dem kein Bruch zu erwarten ist, tritt keine erkennbare Änderung
auf der Oberfläche des Teststreifens 2 und damit des Reftexionsvermögens auf.
Claims (5)
1. Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von
Bauteilen, wobei auf der Oberfläche des Bauteils ein S
Teststreifen innig befestigt wird, der während der
Wechselbeanspruchung eine seiner Eigenschaften meßbar ändert, dadurch gekennzeichnet,
daß ein dünner, kristalliner Metallstreifen aus einem
Werkstoff mit kleiner kritischer Schubspannung auf seiner freiliegenden Oberfläche zu Beginn der
Wechselbeanspruchung ein hohes Reflexionsvermögen aufweist
2. Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teststreifen aus einem thermisch vorbehandelten Metall hoher Reinheit oder einer Legierung
besteht
3. Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet daß der Teststreifen aus einem verfestigten Werkstoff besteht
4. Zerströungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß mehrere Meßstreifen mit unterschiedlichem Reflexionsverhalten auf einem
Bauteil nahe beieinander befestigi sind.
5. Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet daß der Metallstreifen aus Gold, Kupfer, Aluminium, Nickel, Zinn oder Zink besteht
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742417232 DE2417232C3 (de) | 1974-04-09 | 1974-04-09 | Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19742417232 DE2417232C3 (de) | 1974-04-09 | 1974-04-09 | Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen |
Publications (3)
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DE2417232A1 DE2417232A1 (de) | 1975-11-06 |
DE2417232B2 DE2417232B2 (de) | 1977-09-08 |
DE2417232C3 true DE2417232C3 (de) | 1978-04-20 |
Family
ID=5912573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19742417232 Expired DE2417232C3 (de) | 1974-04-09 | 1974-04-09 | Zerstörungsfreie Prüfung der Ermüdung von Bauteilen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2417232C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1974-04-09 DE DE19742417232 patent/DE2417232C3/de not_active Expired
Cited By (3)
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DE102009056584A1 (de) * | 2009-12-01 | 2011-06-09 | Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover | Bauteil, Verfahren zum Einbringen von Informationen in ein Bauteil und Verfahren zum Ermitteln einer Belastungshistorie eines Bauteils |
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Also Published As
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DORNIER GMBH, 7990 FRIEDRICHSHAFEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |