DE2415627C2 - Verfahren zur Entschwefelung von Roherdölen, schweren Heizölen und ähnlichen Schwerölen - Google Patents
Verfahren zur Entschwefelung von Roherdölen, schweren Heizölen und ähnlichen SchwerölenInfo
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- DE2415627C2 DE2415627C2 DE19742415627 DE2415627A DE2415627C2 DE 2415627 C2 DE2415627 C2 DE 2415627C2 DE 19742415627 DE19742415627 DE 19742415627 DE 2415627 A DE2415627 A DE 2415627A DE 2415627 C2 DE2415627 C2 DE 2415627C2
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Description
Die Erfindung betrifft die Behandlung von Kohlenwasserstoff-Heizölen
mit niedrigem Schwerbenzin-, aber hohem Schwefelgehalt. Sie betrifft insbesondere
die Umwandlung schwefelhaltiger Roherdöle in Destillate, die im wesentlichen frei von Schwefel-, Stick-
stoff- und Metallverbindungen sowie von Asche und Harze (gum) bildenden Bestandteilen sind.
Es ist bekannt, Kohlenwasserstoff-Öle einer thermischen
Krackung zu unterziehen und Roherdöl durch Wasserstoffbehandlung mi* oder ohne Katalysatoren
zu reinigen. Dazu wird auf die US-PS 30 89 843 beispielshalber verwiesen.
Wegen der großen Mengen Wasserstoff, dio dabei verbraucht werden, ist die H2-Behandlung flüssiger
ltoffe nach den bishri Vfh j
benenfalls in zwei Teilströme aufgeteilt wird, wobei ein Teilstrom in den katalytischen Hydro-Krack-Reaktor
zurückgeführt und der andere Teilstrom entweder als Heizöl verwendet oder stromabwärts weiter
behandelt wird. Am Kopf des 2. Abscheiders wird ein Strom normalerweise gasförmiger Stoffe, darunter
H2S, CO2 und CH4, entnommen und einer
Bei di
einem H2-haltigen Gas vermischt und in einer Krackzone
bei einer Temperatur von 316 bis 538° C und unter einem Druck von 70 bis 422 atü thermisch
prozeß zurückgenommen wird, eingeleitet, um das H2S aus dem H2-haltigen Rücklaufgasstrom auszuwaschen.
Der vom Boden des 1. Abscheiders abgeführte Prozeßstrom wird in eine übliche Fraktionieranlage
geleitet und dort in die folgenden Ströme aufgeteilt: einen hauptsächlich Schwerbenzindampf, H2S, CO2
und CH4 enthaltenden Gasstrom, der am Kopf der
- _ „ Fraktionieranlage abgeführt, zur Verflüssigung des
Kohlenwasserstoffe nach den bisherigen Verfahren je- io Schwerbenzins gekühlt und in einen 2. Abscheider
doch häufig unwirtschaftlich. Außerdem erfordern eingeleitet wird, und einen Produktstrom, der am
diese Verfahren teure Lösungsmittel und Wasch- Boden der Fraktionieranlage entnommen und gege-
anlagen, um dns erhaltene H2S, COS, CH4 und CO2 "
von gereinigten Kohlenwasserstoffen abzutrennen.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird ein Einsatzmaterial, wie schweres Roherdöl oder eine Rohölfraktion,
das wenig Schwerbenzin aber verhältnismäßig viel Schwefel enthält, in einen, flüssigen Kohlenwasserstoff,
der von Schwefel-, Stickstoff- und
Metallverbindungen nahezu frei ist, umgewandelt. 30 stromabwärts angeordneten Schwefel-Rückgewin-Bei
diesem Verfahren wird das Einsatzmaterial mit nungsanlage, etwa einer Claus-Anlage, zugeführt.
Ferner wird dem 2. Abscheider ein Strom flüssigen Schwerbenzins entnommen. Wie bereits erwähnt
wurde, kann gegebenenfalls ein Teil dieses flüssigen
gekrackt. Diese Krackzone umfaßt einen von außen 25 Schwerbenzins zum 1. Abscheider zurückgeführt
beheizten Röhrenofen und einen nachfolgenden adia- werden. Ein anderer Teil des flüssigen Schwerbenzins
batischen Abstreifbehälter. Der Abstrom des Röhrenofens wird unmittelbar in den nichtkatalytischen,
adiabatischen Abstreifbehälter, der unbehindert
durchgängig ist, eingeleitet. Dort findet durch un- 30
mittelbaren Kontakt mit einem im Gegenstrom geführten Gemisch aus einem H2-haltigen Gas und zugesetztem Schwerbenzindampf bei einer Temperatur
von 316 bis 538° C weiteres thermisches Kracken
und hydrierende Raffination (hydrorefining) statt. 35
Durch das thermische Kracken wird das Roherdöl in
Mitteldestillate, schwere Destillate und einen Teerrückstand zerlegt. Gleichzeitig setzt sich der Wasserstoff mit dem Schwefel des Einsatzmaterials zu H2S
adiabatischen Abstreifbehälter, der unbehindert
durchgängig ist, eingeleitet. Dort findet durch un- 30
mittelbaren Kontakt mit einem im Gegenstrom geführten Gemisch aus einem H2-haltigen Gas und zugesetztem Schwerbenzindampf bei einer Temperatur
von 316 bis 538° C weiteres thermisches Kracken
und hydrierende Raffination (hydrorefining) statt. 35
Durch das thermische Kracken wird das Roherdöl in
Mitteldestillate, schwere Destillate und einen Teerrückstand zerlegt. Gleichzeitig setzt sich der Wasserstoff mit dem Schwefel des Einsatzmaterials zu H2S
um. Weniger als 25 Gewichtsprozent des Einsatz- 43 findung^süid verschiedene flüssige Kohlenwasserstoffmaterials
werden am Boden des Abstreifbehälters als Heizöle und -rohöle, die 0,2 bis 10 Gewichtsprozent
asphaltisches Material abgeführt. Schwefel und weniger als 10 Gewichtsprozent
Das Überkopfprodukt des Abstreifbehälters wird Schwerbenzin enthalten und unter atmosphärem
in einen üblichen katalytischen Hydrokracker ge- Druck einen Siedebeginn von 93 bis 427° C aufleitet,
gegebenenfalls vermischt mit einem Rücklauf- 45 weisen. Zu den typischen organischen Sulfiden, die
strom, der einen Teil des Bodenproduktes einer in solchen Kohlenwasserstoffölen vorhanden sind,
Fraktionieranlage, die noch erläutert wird, enthält. gehören Mercaptane und cyclische Sulfide, wie sub-In
dem katalytischen Hydro-Krack-Reaktor wird der stituierte Thiophene und Benzothiophene,
vorstehende Strom bei einer Temperatur von 399 bis Beispiele für solche geeigneten Einsatzstoffe sind
454° C und einem Druck von 56 bis ^22 atü weiter 50 Erdölteer und -asphalt, Erdöldestillate und -rückstände,
Rohöl-Destillationsrückstand, Roherdöl, schweres Heizöl, Rohöl-Top-Rückstand sowie deren
Gemische. Andere Einsatastoffe, die nach dem Ver-
werden. Ein anderer Teil des flüssig kann, gegebenenfalls vermischt mit frischem Schwerbenzin,
in den Eingangsteil des Prozesses zurückgeführt und mit dem H2-haltigen Abstreifgas vermischt
werden.
Bei dem Verfahren der Erfindung wird demnach ein Einsatzmaterial, das nachfolgend näher beschrieben
ist, bei einer Temperatur von 20 bis 260° C mit einem wasserstoffreichen Gasstrom, der die gleiche
Temperatur aufweist, vermischt. Das Verhältnis des Kohlenwassertoff-Einatzmaterials zu dem wasserstoffreichen
Gas soll 507 bis 10,140, vorzugsweise 676 bis 3,042 Nm3Zd3 öl betragen.
Geeignete Einsatzstoffe für das Verfahren der Erhid flüi Khltff
gekrackt und mit H2 behandelt. Dabei wird der im
Gasstrom enthaltene Schwefel nahezu vollständig in H0S verwandelt.
"Der den Hydro-Krack-Reaktor verlassende Gas- fahr&n der Erfindung g
strom wird auf 93 bis 204° C abgekühlt, um das 55 können, sind Kohleteer, Kohlenöle, Peche, rohes
darin enthaltene Schwerbenzin zu verflüssigen. Das Schieferöl und Teersandöl.
flüssige Schwerbenzin nimmt die im Gasstrom ent- Unter dem Begriff »wasserstoffhaltiges Gas« wird
HS CH d CO h llädi f h 90 bi 97 Vlt
Gemische. Andere Ein, fahr&n der Erfindung erfolgreich behandelt werden
Khlöl Ph ohes
haltenen H2S, CH4 und CO2 nahezu vollständig auf.
Der Prozeßstrom wird dann"in einen ersten Absehet-
g g
im wesentlichen reiner, d. h. 90 bis 97 Volumprozent H2 enthaltender Wasserstoff, ein wenigstens 40 Voff
Der Prozeßstrom wird dannin einen ersten Absehet H2 enthaltender , g
der eingeleitet, wo ein H2-haltiges Gas vom flüssigen 60 lumprozent H2 enthaltender Rücklauf-Wasserstoffß
b id D d i Lf d Vrfh zurückgewonnen
Anteil des Prozeßstromes abgetrennt wird. Das H2-haitige Gas wird am Kopf des ersten Abscheiders
entnommen und in den Einlaßteil des Prozesses zurückgeführt,
wo es—wie bereits beschrieben wurde—
d Abifbhäl ili i
p 2
strom, der im Laufe des Verfahrens zurückgewonnen wird und ein wasserstoffreiches Gas, das beispielsweise
durch Teilverbrennung von Kohlenwasserstoffen mit oder ohne eine Wassergas-Konversion
hl id
g stoffen mit oder ohe g
mit den in den Abstreifbehälter eingeleiteten zwei 65 und mit oder ohne CO2-Entfernung erhalten wird
Gaströmen vermischt wird. Vorzugsweise wird am und wenigstens 40 Volumprozent H2 enthält, verstanden.
Das Gemisch aus Heizöl und wasserstoffreichem
Das Gemisch aus Heizöl und wasserstoffreichem
Kopf des ersten Abscheiders ein Strom von flüssigem Schwerbenzin, das an späterer Stelle im Gesamt-
5 6
Gas wird durch den ersten, von außen beheizten Viscosität 0,646 cSt (bei 37,8° C) und 0,578 cSt bei
Röhrenofen mit hoher Turbulenz und unter einem 50° C, sowie folgende ASTM-Destillationswerte:
Druck von 70 bis 422 atü geleitet. Der Turbulenz-
Druck von 70 bis 422 atü geleitet. Der Turbulenz-
jj j. u λ. λ/ ι.··ι*_· e» · j ϊ α·
Destillationswerte:
grad, der durch das Verhältnis -=—, in dem em die r _. , , . n _
ν - 5 Siedebeginn, ° C
mittlere scheinbare Viscosität und ν die kinematische /^6J j atm\ 5g 3
Viscosität darstellen, ausgedrückt wird, soll 25 bis IO Volumprozent
933
100 000, insbesondere 25 bis 1000 und vorzugsweise 2Q Volumprozent 105 6
mindestens 150 betragen. Beim Durchgang durch den 3Q Volumprozent......'.'.......... 112,2
Röhrenofen wird das Gemisch auf eine Temperatur io ^q Volumprozent
1144
von 216 bis 538° C erhitzt Die Verweilzeit im Roh- ^0 Volumprozent
125*6
renofen beträgt 1 see bis 10 min, vorzugsweise 0,1 60Volumprozent '.'.Y.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 130^6
tel™· . . _,. . „·..,. 70 Volumprozent 136,1
Im Röhrenofen wird das eingesetzte Heizöl in gQ Volumprozent 142 2
Wasserstoff und dem Dampf der bei niedrigen oder 15 90Volumprozent.......
15l|l
mittleren Temperaturen siedenden Bestandteile der 95Volumprozent
1567
Beschickung fein verteilt und suspendiert. In dem Siedeende 1806
Röhrenofen werden die höher siedenden Kohlenwasserstoffe einem >viscosity breaking« und einer Erhaltenes Destillat: 98,5 Volumprozent
Hydrierung der Molekülfragmente ohne weitere Zer- ao
Hydrierung der Molekülfragmente ohne weitere Zer- ao
legung ausgesetzt Dadurch werden bei 204 bis In dem Abstreifbehälter wird der Druck zweck-
371° C siedende Mitteldestillate erzeugt, ohne daß mäßig bei 70 bis 422 nnd vorzugsweise bei 84 bis
es zu einer nennenswerten Zunahme der im Benzin- 225 atü gehalten.
bereich siedenden Stoffe oder zur Bildung von nor- Das flüssige Kohlenwasserstofföl, das sich von den
malerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen und as Kohlenwasserstoffdämpfen und dem Wassertoff im
schweren Teeren oder Koks käme. Die niedriger oberen Teil des Abstreifbehälters trennt, tritt in unsiedenden
Molekühlfragmente verdampfen. Der Ab- mittelbaren Kontakt mit dem Gemisch aus wasserstrom
des Röhrenofens wird in den unteren Teil eines stoffreichem Gas und verdampftem Schwerbenzin,
Gas-Flüssigkeits-Abscheideturms, der auch als Ab- das in die Abstreifsäule unten eintritt und nach oben
Streifbehälter bezeichnet wird, eingeleitet. 30 strömt. In dem Abstreifgefäß findet ein Kracken und
Ein weiterer Strom, der einen anderen Teil des »viscosity breaking« des Mineralöls und eine Hydriebesagten
wasserstoffhakigen Gases im Gemisch mit rung der ungesättigten Bruchstücke statt. Die hauptzugesetztem
Schwerbenzin enthalt, wird durch einen sächliche Funktion der Abstreifsäule ist jedoch eine
zweiten, von außen beheizten Röhrenofen geleitet, Abtrennung der leichteren Bestandteile von dem öl
wo die Temperatur des Gemisches auf 427 bis 35 durch den Wasserstoff-Schwerbenzin-Strom. Durch
538° C erhöht wird. Der Auslaßdruck beider Röhren- Einleiten von zusätzlichem Schwerbenzin mit dem
öfen ist im wesentlichen der gleiche. In den unteren wasserstoffhaltigen Gas wird das Molekulargewicht
Teil des Abstreifbehälters werden 169 bis 9633 Nm3 des Abstreifmediums erhöht. Dadurch wird die Abdieses
Gemische aus wasserstoffhaltigem Gas und z±- Streifwirkung ebenfalls erhöht und weniger Wassergeetztem
Schwerbenzindampf je ms des in den ersten 40 stoff benötigt. Das wirkt sich dahin aus, daß weitere
Röhrenofen eingeführten Heizöls eingeleitet öldämpfe gebildet und die Menge des flüssigen Öls,
Vorzugsweise besteht das gesamte zugesetzte die in einen schweren Rückstand umgewandelt wird,
Schwerbenzin, das mit dem wasserstoffreichen Gas verringert wird. Der schwere Rückstand enthält im
vermischt wird, aus einem Rücklauf-Schwerbenzin, wesentlichen die gesamten Metallverbindungen und
das stromabwärts in dem Prozeß gewonnen wird. 45 aschebildenden Bestandteile des ursprünglichen Ein-Gegebenenfalls
kann der Schwerbenzin-Rücklauf- satzöls. Das Gewichtsverhältnis von zusätzlichem
strom mit frischem Schwerbenzin vermischt werden. Schwerbenzin, das in den Prozeß durch den zweiten
Die Menge an Schwerbenzin, die von Haus aus in Röhrenofen eingeführt wird, zu der frischen Heizöldem
eingesetzten Heizöl enthalten sein kann, reicht Beschickung, die in den ersten Röhrenofen eingezur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens 50 speist wird, soll 0,2 bis 5 betragen,
nicht aus. Unter dem Ausdruck »zugesetztes Schwer- Die Ausbeute an flüssigem Bodenprodukt, das benzin« wird demnach dasjenige verstanden, das man den Abstreifbehälter verläßt, betragt 5 bis 25 Geder frischen Heizölbeschickung über das Schwer- wichtsprozent, bezogen auf das frische Heizöl-Einbenzin, das darin ursprünglich enthalten sein kann, satzmaterial, das dem Eingangsteil des Prozesses zuhinaus zusetzen muß. Das zugesetzte Schwerbenzin 55 geführt wird. Die tatsächliche Menge des Bodenprosoll vorzugsweise Erdöl-Schwerbenzin sein. Erdöl- dukts hängt ab vom Charakter der dem ersten Schwerbenzin wird von der American Society for Röhrenofen zugeführten Heizöl-Beschickung, der Be-Testing and Materials, ASTM, D 288, definiert als schickungsgeschwindigkeit, von Temperatur, Druck ein raffiniertes, teilweise oder nicht raffiniertes Erd- und Verweilzeit in der Heizschlange, von Temperaöl- oder Erdgas-Produkt, von dem nicht weniger als 60 tür und Druck in der Abstreifsäule, sowie den Men-10 % unter 175° C aod nicht weniger als 95° C gen des Wasserstoffs und Schwerbenzins. Die Schärfe unterhalb von 240° C abdestillieren, wenn man es der Behandlung soll so gewählt werden, daß der Angemäß ASTM-Methode D 86 (Test for Distillation of fall an Rückstandsöl möglichst gering bleibt und die Petroleum Products), destilliert Geeignet sind Bildung von Kohlenstoffablagerungen in der Anlage Schwerbenzine nach ASTM D 838-50 (1958), D 839- 65 oder einer erheblichen Menge gebundener Kohlen-50 (1958) und D 840-50 (1958). wasserstoffgase unterbleibt
nicht aus. Unter dem Ausdruck »zugesetztes Schwer- Die Ausbeute an flüssigem Bodenprodukt, das benzin« wird demnach dasjenige verstanden, das man den Abstreifbehälter verläßt, betragt 5 bis 25 Geder frischen Heizölbeschickung über das Schwer- wichtsprozent, bezogen auf das frische Heizöl-Einbenzin, das darin ursprünglich enthalten sein kann, satzmaterial, das dem Eingangsteil des Prozesses zuhinaus zusetzen muß. Das zugesetzte Schwerbenzin 55 geführt wird. Die tatsächliche Menge des Bodenprosoll vorzugsweise Erdöl-Schwerbenzin sein. Erdöl- dukts hängt ab vom Charakter der dem ersten Schwerbenzin wird von der American Society for Röhrenofen zugeführten Heizöl-Beschickung, der Be-Testing and Materials, ASTM, D 288, definiert als schickungsgeschwindigkeit, von Temperatur, Druck ein raffiniertes, teilweise oder nicht raffiniertes Erd- und Verweilzeit in der Heizschlange, von Temperaöl- oder Erdgas-Produkt, von dem nicht weniger als 60 tür und Druck in der Abstreifsäule, sowie den Men-10 % unter 175° C aod nicht weniger als 95° C gen des Wasserstoffs und Schwerbenzins. Die Schärfe unterhalb von 240° C abdestillieren, wenn man es der Behandlung soll so gewählt werden, daß der Angemäß ASTM-Methode D 86 (Test for Distillation of fall an Rückstandsöl möglichst gering bleibt und die Petroleum Products), destilliert Geeignet sind Bildung von Kohlenstoffablagerungen in der Anlage Schwerbenzine nach ASTM D 838-50 (1958), D 839- 65 oder einer erheblichen Menge gebundener Kohlen-50 (1958) und D 840-50 (1958). wasserstoffgase unterbleibt
Ein zum Zusatz geeignetes Schwerbenzin hat bei- Das Bodenprodukt des Abstreifbehälters kann
spielsweise folgende Eigenschaften: Dichte 59,7° API, entweder unmittelbar als Heizöl oder aber als Be-
Schickung für die Herstellung eir»es im Prozeß verwendbaren
wasserstoffhaltigen Gases dienen, etwa durch Teilverbrennung mit einem sauerstoffhakigem
Gas in Gegenwart eines Temperaturmoderators, wie Wasser, in der Reaktionszone eines nichtkatalytischen
Synthesegas-Generators mit freiem Durchgang, wie er in der US-PS 28 09104 beschrieben ist, bei
einer autogenen Temperatur vom 816 bis 1093° C und unter einem Druck von 1 bis 250 atm, vorzugsweise
mehr als 70,3 atü.
Der Wasserstoffverbrauch im ersten Röhrenofen und Abstreifbehälter beträgt zusammen 1 bis 10 Volumprozent
von der gesamten Beschickung.
Das Überkopfprodukt des Abstreifbehälters, das eine Temperatur von 427 bis 538° C besitzt und aus
einem Gemisch von H2, H4S und Kohlenwasserstoffdämpfen
besteht, wird auf 316 bis 482, vorzugsweise 371 bis 454° C abgekühlt und dann durch eine Kammer,
die einen Hydrierkatalysaltor enthält, geleitet Diese Abkühlung kann durch Visrmischen mit einem
Rücklaufstrom von flüssigem Produkt, der stromabwärts in dem Prozeß anfällt, oder durch indirekten
Wärmeaustausch mit Rücklauf-Wasserstoff oder andere bekannte Maßnahmen erfolgen.
Zu den geeigneten Hydrierkatalysatoren gehören die Oxide und/oder Sulfide von Metallen, wie Kobalt,
Molybdän, Nickel, Wolfram, Chrom, Eisen, Mangan, Vanadium und Gemische davon. Diiese Katalysatoren
können auf Trägerstoffe, wie Tonerde, Magnesia, Siliciumoxid,
Zinkoxid aufgebracht oder mit ihnen vermischt werden. Besonders geeignete Katalysatoren
sind Nickel/Wolframsulfid, Molybdänoxid auf Tonerde, ein Gemisch von Kobaltoxid und Molybdänoxid,
das allgemein als Kobaltmolybdat auf Tonerde bezeichnet wird, ferner Molybdänoxid und Nickeloxid
auf Tonerde, Molybdänoxid, Nickeloxid und Kobaltoxid auf Tonerde, Nickelsmlfid auf Tonerde,
Molybdänsulfid, Kobaltsulfid und Nickelsulfid auf Tonerde. Obwohl diese Katalysatoren allgemein als
Hydrierkatalysatoren gelten, wird ein beträchtlichei Anteil der anwesenden schwereren Kohlenwasserstoffe
in niedriger siedende Stoffe in der Katalysatorkammer umgewandelt, wahrscheinlich wenigstens
zum Teil in Folge der Behandlung, der das Einsatzmatcrial vor seiner Einleituog in die Katalysatorkammer
unterworfen wird. Als Hydrierkatalysator wird Nickelsulfid auf Tonerde bevorzugt
Die katalytisch« Behandlung wird unter einem Druck von 56 bis 422 atü, vorzugsweise mehr als
etwa 70 atü durchgeführt Deir Wasserstoffverbrauch in der katalytischen Behandhingszone beträgt 1 bis
10 Volumprozent, bezogen auf die gesamte Wasserstoffbeschickung. Die Raumgixschwmdigkeit wird bei
0,4 bis 10 Raumteilen-Besclückung pro Raumteil-KataJysator
und Stunde gehalten.
Der Produktstrom, der ddc katalytische Hydrierzonc
mit einer Temperatur von 371 bis 454° C verläßt, wird dann gekühlt, um das Schwerbenzin und
andere normalerwebe flüssige Kohlenwasserstoffe zu verflüssigen. H4S, CO1 und CH4 lösen sich in dem
flüssigen Schwerbenzm. Der Prozeßstrom wird dann in einen ersten Abscheider, der im oberen Teil mit
üblichen Füllkörpeni gepackt sein kann, eingeleitet Am Kopf der Abscheidesäule entweicht ein wasserstoffbaltiger
Gasstrom und wird in den Eingangsteil des Prozesses zurückgeleitet. Vorzugsweise wird ein
Rücklaufstrom von flüssigem Schwerbenzm, der in dem Prozeß stromabwärts mit einer Temperatur von
93 bis 177° C anfällt, in den Kopfteil des ersten Abscheidebehälters
eingeleitet, um aus dem wasserstoffhaltigen Gasstrom, der in den Kopfteil der Abscheidesäule
aufsteigt, alles H2S auszuwaschen. Das Gewichtsverhältnis des zugesetzten Schwerbenzins
zu dem in den Prozeß eingesetzten Heizöl soll vorzugsweise 0,2 bis 3,5 betragen, da der Anteil
des Schwerbenzins in der Heizöl-Beschickung im allgemeinen weniger als etwa 10 Gewichtsprozent beträgt,
muß zusätzliches Schwerbenzin dem Abstreifbehälter und zweckmäßigerweise dem ersten Abscheider
stromabwärts vom katalytischen Reaktor zugesetzt werden.
Am Boden des ersten Abscheiders wird ein Flüs-
Am Boden des ersten Abscheiders wird ein Flüs-
is sigkeitsstrom, der aus einem Gemisch von H2S, CH4
und Co2 enthaltendem Schwerbenzin und mit Wasserstoff behandelten und gekrackten flüssigen Kohlenwasserstoffen
besteht, abgeführt und zwecks Auftrennung in eine übliche Fraktioniersäule eingeleitet.
ao Diese Fraktioniersäule kann unter einem Vakuum von 50 bis 760 Torr oder einem Druck von 0 bis
422 atü betrieben werden. Vorzugsweise soll der Druck in der Fraktioniersäule in bezug auf den im
ersten Abscheider herrschenden Druck erniedrigt
as werden auf 5 bis 14 atü, damit das Restgas am Kopf
der Fraktioniersäule abdampft. Am Kopf der Fraktioniersäule wird ein Gasstrom, der im wesentlichen
aus verdampftem Schwerbenzin und H2S, H2O und
CH4 besteht, abgeführt, und am Boden der Fraktioniersäule
wird ein oirom normalerweise flüssiger, im
wesentlichen schwefelfreier Kohlenwasserstoffprodukte entnommen. Der Überkopfstrom wird auf eine
Temperatur von 93 bis 1770C gekühlt, um das Schwerbenzm zu verflüssigen, und in einen zweiten
Abscheider eingeleitet. Die normalerweise gasförmigen Bestandteile entweichen am Kopf des zweiten
Abscheiders und gehen zu einer stromabwärts angeordneten Schwefel-Rückgewianungsanlage, etwa einer
Claus-Anlage. Von dem rveiten Abscheider wird ein Schwerbenzinstrom abgezogen und ein Teil davon
wird als zugesetztes Schwerbenzin in den Eingangsteil des Prozesses zurückgeführt. Ein zweiter Teil des
flüssigen Schwerbenzins kann gegebenenfalls in den ersten Abscheider zurückgeführt werden.
Ein Vorteil des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß alle Stufen und Reaktionen im wesentlichen
unter dem gleichen Druck, abgesehen von den üblichen Druckveriusten m den Rohrleitungen,
durchgeführt werden. Beim Durchgang des Prozeß-Stroms durch die einzelnen Stufen, d. h., Röhrenofen,
Abstreifbehälter, katalytischer Reaktor usw. erleiden sie höchstens einen geringen Druckabfall von 10 bis
18 atm. Somit kam die Zwischenschaltung von Verdichtern entfallen.
Mk dem Verfahren der Erfindung lassen siel· schwefelhaltige Schweröle ohne die Bildung vor
Teeren und Koks in im wesentlichen schwefelfrei* MitteWestälate mit Siedepunkten von 204 bis 371° C
umwandeln. Dabei werden viel höhere Ausbeuten er halten als bei den üblichen Destillationsverfahrei
unter atmosphärischem und vermindertem Druck Weiterhin ist das flüssige Produkt des erfindungs
gemäßen Verfahrens wegen seines hohen Wassei stoffgehaltes und weä es im wesentlichen frei vo
Schwefel-, Stickstoff- and Metallverbindungen is ein wertvoller Einsatzstoff für Krackverfahren. Dai
über hinaus ist das flüssige Produkt des neuen Vei fahrens beständig, frei von verharzenden Bestanc
24
teilen und hat einen ausgezeichneten Viscositätsindex von etwa 100. Mit dem Verfahren der Erfindung
lassen sich Industrie-Heizöle herstellen, die einen Schwefelgehalt von höchstens 1,0 Gewichtsprozent
aufweisen und dadurch strenge Umweltschutzbedingungen erfüllen.
Zu den übrigen Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zählen eine lange Lebensdauer des Hydrierkatalysators,
hohe Reinheit des zurückgeführten wasserstoffhaltigen Gases und ein verringerter Wasserstoff-Verbrauch.
Das Verfahren der Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen in Verbindung mit der Zeichnung,
die ein Fließschema für eine bevorzugte Ausführungsform darstellt, weiter erläutert. In den Beispielen
sind die Durchsatz-Angaben jeweils auf Stunde bezogen.
1,58 m3 Schweröl-Einsatzmaterial, dessen Eigenschäften
in der Tabelle I angegeben sind, wurden in Leitung 1 bei Raumtemperatur herangeführt und in
Leitung 2 mit einem wasserstoffhaltigen Gasgemisch vermischt, das aus 236,5 Nm3 im wesentlichen reinen
Frisch-Wasserstoffs aus den Leitungen 3 und 4 sowie etwa 2740 Nm3 eines Wasserstoff enthaltenden Rücklaufgasstroms
aus den Leitungen 39, 5, 6 und 4 bestand. Die Zusammensetzung des wasserstoffhaltigen
Gasgemisches in den Leitungen 4 und 2 geht aus Tabelle I hervor.
Tabelle I (Beschickung) Schweröl-Einsatzmaterial (Leitung 1)
Dichte, 0API 15,3
Viscosität, SSF (50° C) 268
Schwefel, Gewichtsprozent !,86
Stickstoff, Gewichtsprozent 0,65
Sediment und Wasser 0,06
Kohlenstoff, Gewichtsprozent 85,56
Wasserstoff, Gewichtsprozent 11,37
Vanadium, ppm 125
Nickel, ppm 94
Conradson-Koksriickstand,
Gewichtsprozent 8,9
Siedeanalyse, Volumprozent
Siedebeginn bis 204° C 1,3
204 Hs 260° C 7,7
260 bis 371° C 30,3
über 371° C 60,7
Wasserstoffhaltiges Gas (Leitung 4)
Molprozent
H, 87,57
CÖ 0,43
CO, 0,01
N., + Ar 2,92
H2S 0,23
CH4 7,34
C2 0,77
C3 0,34
C4+ 0,39
Schwerbenzin (Leitungen 10 und 12)
Dichte, 0API 59J
Viscosität, cSt. bei 37,8° C 0,646
bei 50° C 0,578
627 T
ASTM-Siedeanalyse, ° C
Siedebeginn bei 1 atm 58,3
10 Volumprozent 93,3
20 Volumprozent 105,6
30 Volumprozent 112,2
40 Volumprozent 114,4
50 Volumprozent 125,6
60 Volumprozent 130*6
70 Volumprozent 13ö| 1
80 Volumprozent 142,2
90 Volumprozent 15l|l
95 Volumprozent 1567
Siedeende '.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 180*6
Gcsamtdestillat 98,5 Volumprozent
Das in Leitung 2 befindliche Gemisch aus Schwer öl und wasserstoffhaltigem Gas wird durch den voi
außen beheizten Röhrenofen 7 mit einer Geschwin digkeit, die einen Turbulenzgrad von etwa 180 er
zeugt, hindurchgeleitet. Die Verweilzeit des Schwer ols m dem Röhrenofen betrug etwa 30 s. In den
Röhrenofen 7 fanden ein gewisses thermisches Krak
ken sowie eine Verdampfung und Zerstäubung de; Schweröls statt und die zerstäubten Flüssigkeilsteilf
wurden von dem wasserstoffhaltigen Gas mitgeführt uer Abstrom verließ den Röhrenofen 7 über Lei
tung8 mit einer Temperatur von etwa 4710C um
einem Druck von etwa 115 atü und trat i.n den Kopf teil des Abstreifbehälters 9 ein.
Über Leitung 10 wurden etwa 13,6 kg frische! Schwerbenzin (Eigenschaften siehe Tabelle 1) züge
setzt und in Leitung 11 mit etwa 422 kg eines Rück
autstroms vom zugesetztem Schwerbenzin aus Lei
iTA χΓ vermischt· In Leitung 13 wurden etwi
Γη ο ιΤί einel wasserst°ffhaltigen Gases aus Lei
ung ,, „em Schwerbenzingemisch zugesetzt. Das er·
naitene Gemi,ch wurde dann durch einen von außer
oeneizten RohrenofenlS mit einer Geschwindigkeit
oei der em Turbulenzgrad von etwa 180 erzeug!
wurde, geleitet. Die Verweilzeit im Röhrenofen If
betrug etwa 30 s und der Druck etwa 120 atü. De.
Abstrom verließ den Röhrenofen 15 mit einer Temperatur von etwa 468Ü C über Leitung 20 und trat in
den Abstreifbehälter 9 am Boden ein
- Im, .Abstreifer 9 traf der Strom von fein verteiltem. im Wasserstoff suspendierten Schweröl und den uampfen semer bei niederen und mittleren Temperaturen siedenden Bestandteile aus Leitung 8 kommend üirekt nut dem nach oben gerichteten Strom vor Scnwerbenzindampf und wasserstoffhaltieem Gas zusammen. Im Abstreifbehälter 9 fand bei" einer Temperatur von etwa 471° C und einem Druck von etwa loatu ein Kracken und »viscosity breaking« des Schweröls, eine Hydrierung der ungesättigten Fragmente eine umsetzung von Wasserstoff mit dem schwefel des schweren Heizöls zu H1S und ein Abstreiten der leichteren Bestandteile "des Schweröl;
- Im, .Abstreifer 9 traf der Strom von fein verteiltem. im Wasserstoff suspendierten Schweröl und den uampfen semer bei niederen und mittleren Temperaturen siedenden Bestandteile aus Leitung 8 kommend üirekt nut dem nach oben gerichteten Strom vor Scnwerbenzindampf und wasserstoffhaltieem Gas zusammen. Im Abstreifbehälter 9 fand bei" einer Temperatur von etwa 471° C und einem Druck von etwa loatu ein Kracken und »viscosity breaking« des Schweröls, eine Hydrierung der ungesättigten Fragmente eine umsetzung von Wasserstoff mit dem schwefel des schweren Heizöls zu H1S und ein Abstreiten der leichteren Bestandteile "des Schweröl;
Sl3.it.
Das flüssige Bodenprodukt, das den Abstreifbenaiter
9 über Leitung 21, Ventil 22 und Leitung 23 verließ, betrug etwa 17,2 Gewichtsprozent von dem
m Leitung 1 herangeführten Schweröl-Beschickungsmatenal.
Das Bodenprodukt hatte eine Dichte von minus4^API, einen Conradson-Koks-Rückstand
von 41,6 Gewichtsprozent, und enthielt 237 ppm Vanadium, 500 ppm Nickel und 1,41 Gewichtsprozent
Schwefel. Der scheinbare Wasserstoff-Verbrauch
im Röhrenofen 7 und Abstreifbehälter 9 betrug etwa 78,7 NmW. Der restliche Prozeßstrom wurde am
Kopf des Abstreifbehälters 9 über Leitung 24 mit einer Temperatur von 463° C abgeführt. Dieser
Strom wurde dann in Leitung 25 mit entschwefeltem ölprodukt aus Leitung 26 bei 277° C zu einem
Strom von 382° C vermischt. Dieser gemischte Strom wurde durch einen katalytischen Reaktor 27, der
einen Hydrierkatalysator 28 enthielt, mit einer Raumgeschwindigkeit von 1,68 Raumteilen öl pro
Raumteil Katalysator und Stunde geleitet. Der Katalysator 28 enthielt Nickelsulfid auf Tonerde.
Im Reaktor 27 fand die katalytische Hydrierung unter einem Druck von etwa 112 atü statt. Der scheinbare
Wasserstoff-Verbrauch belief sich im Reaktor 27 auf 66,1 Nm3 je m3 flüssiger Schweröl-Beschickung in
Leitung 1. Der Abstrom verließ den Reaktor 27 am Boden über Leitung 29 mit einer Temperatur von
399C C und wurde im Wärmetauscher 30 auf 66° C abgekühlt. Dadurch wurde das im Prozeßstrom enthaltene
Schwerbenzin in eine Flüssigkeit, die H2S, COo und CH4 gelöst enthielt, verwandelt. Der Prozeßstram
gelangte dann durch Leitung 35 in einen Abscheider 36, der im oberen Teil eine übliche Füllstoffpackung
37 enthielt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wurden etwa 43,5 kg zurückgeführtes flüssiges Schwerbenzin
mit einer Temperatur von 38° C durch Leitung 38 in den Kopfteil des Abscheiders 36 eingeleitet. Das
Schwerbenzin rieselte über die Packung 37 nach unten und wusch aus den aufsteigenden wasserstoffhaltigen
Gasen, die sich im Abscheider 36 von Schwerbenzin und Schweröl getrennt hatten, alles H2S aus. Der gewaschene
vvasserstoMhaltige Gasstrom verließ den
Abscheider 36 am Kopf durch Leitung 39 und wurde über die Leitungen 5, 6, 4 und 14 zur Wiederverwendung
in den Eingangsteil des Prozesses zurückgeführt. Um eine Anreicherung von Verunreinigungen zu verhindern,
wurde periodisch ein Teil des wasse/stoffhaltigen Gasstroms von Leitung 39 über Leitung 40,
Ventil 41 und Leitung 42 abgelassen.
Das am Kopf vom Abscheider 36 abgehende wasserstoffreiche Gas hatte die folgende Zusammensetzung
in Molprozent:
H„ 86.71
CO 0,28
Ν., + Αγ ... 3,13
HlS 0.25
CH1 7,98
Cn 0,84
Cj 0,37
C4 0,43
gesamt wurden mehr als 92 Volumprozent Destillat erhalten.
Aus dem oberen Teil der Fraktioniersäule 44 wurde über Leitung 49 ein Strom von Schwerbenzindampf
und normalerweise gasförmiger Stoffe mit einer Temperatur von 246° C abgeführt und zur Verflüssigung
des Schwerbenzins in einem Wärmetauscher 50 auf 66° C abgekühlt. Der gekühlte Strom ging über Leitung
51 in einen Abscheider 52. Mit Hilfe einer
ίο Pumpe 53 wurde flüssiges Schwerbenzin durch die
Leitungen 54, 55 sowie 38 in den Abscheider 36 zurückgeführt, um H2S aus dem wasserstoffhaltigen Gas
auszuwaschen. Etwa 422 kg flüssiges Schwerbenzin mit einer Temperatur von 66° C wurden über Leitung
12 zum Eingangsteil des Prozesses zurückgepumpt und, wie bereits beschrieben, mit wasserstoffhaltigem
Gas veimischt.
Mit Leitung 56 wurden am Kopf des Abscheiders 52 etwa 100 m3 Restgasgemisch mit einer Temperatur
von 66° C und der nachfolgenden Zusammensetzung in Volumprozent abgeführt: H2 27,36, H,S 19,37,
C2 + 28,69, CH4 24,74 und CO2 0,05. Dieses" Restgas
kann in einer stromabwärts angeordneten üblichen Anlage zur Rückgewinnung von Schwefel, etwa einer
Claus-Anlage, aufgearbeitet oder anderweitig verbrannt werden.
Am Boden des Abscheiders 52 kann =>ch ansammelndes
Wasser mit Hilfe von Leitung 60, Ventil 61 sowie Leitung 62 abgelassen werden.
Dieses Beispiel soll den Einfluß erläutern, den eine
Erhöhung des Verhältnisses der Gewichtsmenge des im Abstreifgefäß zugesetzten Schwerbenzins pro Gewichtsmenge
des rückgeführten wasserstoffhaltigen Gases ausübt. Die in Tabelle II angegebenen Werte
zeigen, daß für das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren eine Erhöhung dieses GewichtsverhäUnisses zu
einer verringerten Konzentration von H2S, CH4 und
CO.> im wasserstoffhaltigen Rücklaufgasstrom führt. Der Vergleich bezieht sich auf maximale H1S-. CH4-
und CO.,-Gehalte in dem wasserstoffhaltigen Rücklaufgasstrom, wenn dem System kein zusätzliches
Schwerbenzin aus einer äußeren Quelle zugeführt wird.
Ein Gemisch aus flüssigem Schwerbenzin und hydrierend behandeltem öl wurde durch Leitung 43 am
Boden des Abscheiders 36 entnommen und in eine Fraktioniersäule 44 eingeleitet, die unter einem Druck
von 7 atü betrieben wurde. Am Boden der Fraktioniersäule 44 wurde entschwefeltes flüssiges Produkt
mit einer Temperatur von 127° C durch die Leitungen 45, 46, das Ventil 47 sowie Leitung 48 entnommen.
Dieses flüssige Produkt hatte die folgenden Eigenschaften: Dichte 30° API, Viscosität 40 SUS bei
500C, 0.02 Gewichtsprozent Schwefel, 0.10 Gewichtsprozent
Conradson-Koksrückstand, 0 ppm Vanadium, 0,04 ppm Nickel und eine ASTM-Siedeanalyse
von 12.1 Volumprozent zwischen Siedebeginn und 204° C, 9,2 Volumprozent bei 204 bis 260° C.
43,5 Volumprozent bei 260 bis 371° C, der Rest bestand aus über 371° C siedenden Bestandteilen. Inskg
Schwerbenzin
pro kg
Rücklauf gas
Rücklauf gas
0,4
0,9 .
1,2.
1.5
2,0.
1,2.
1.5
2,0.
Konzentration. ',Ί,
bezogen auf Maxim< | CH1 | CO |
dwert | 86 | 76 |
ohne Schwerbenzin-Zusatz | 80 | 72 |
i.S | 61 | 67 |
62 | 54 | 65 |
35 | 49 | 62 |
22 | ||
18 | ||
10 |
Vergleichsbeispiel 1
Dieses Vergleichsbeispiei soll die t-onschrittlichkei
der in Beispiel 1 beschriebenen erfndungsgemäßei
Arbeitsweise, bei der Schwerbenzin aus einer äußerer Quelle dem behandelten Schweröl zugesetzt wird, in
Vergleich zu einem ohne Zusatz von Schwerbenzii arbeitenden Verfahren erläutern. Im Vergleichsbei
spiel 1 wird deshalb dem Prozeßstrom weder im Ab
Streifbehälter 9, noch Am katalytischen Reaktor 27
oder dem Abscheider 36 fremdes Schwerbenzin zugesetzt. Die übrigen Arbeitsbedingungen und Durchsätze
entsprachen jedoch im wesentlichen dem Beispiel 1.
Die Zusammensetzung des wasserstoffhaltigen Gases
in Leitung 39 in Molprozent war die folgende:
H1
N2+Ar
77,80
0,25
2,81
1,42
0,02
0,25
2,81
1,42
0,02
CH4 C2..
14,69 1,53 0,67 0,77
Das erhaltene flüssige Produkt hatte die folgenden Eigenschaften: Dichte 29,5° API, Viscosität 54,9 SSU
bei 500C 0,17 Gewichtsprozent Schwefel, Siedeanalyse· Siedebeginn bis 204° C 10,9 Volumprozent,
204 bis 26O0C 9,3 Volumprozent, 260 bis 371° C
43,0 Volumprozent, der Rest bestandt aus oberhalb von 371° C siedendem Material.
Aus den vorstehenden und den im Beispiel 1 angegebenen Werten läßt sich schließen, daß durch das
erfindungsgemäße Verfahren der Schwefelgehalt im flüssigen Produkt um mehr als 80Ve vermindert und
der H,S-Gehalt im Restgas um etwa 5% erhöht werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Entschwefelung von Roherdien, schweren Heizölen und ähnlichen Schweilen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) das eingesetzte Schweröl mit einem wasserstoffhaltigen
Gas zu einem ersten Strom vermischt, den ersten Strom mit hoher Turbulenz
durch einen Röhrenofen leitet und darin auf eine Temperatur von 316 bis 538° C erhitzt,
den Abstrom des Röhrenofens in einen Abstreifbehälter, der frei von Katalysator und unbehindert durchgängig ist, einleitet,
gleichzeitig in den Abstreifbehälter einen zweiten Gasstrom, der aus dem Gemisch
eines wasserstoffhaltigen Gases und zugesetztem Schwerbenzin besteht und eine Temperatur
von 316 bis 538° C aufweist, im Gegenstrom zu und in unmittelbaren Kontakt
mit dem ersten Strom einleitet und das eingesetzte Schweröl in dem Abstreifbehälter
thermisch krackt und hydrierend behandelt und aus dem Abstreifbehälter einen Überkopfstrom
sowie einen Schweröl-Bodenstrom abzieht,
b) den Überkopfstrom des Abstreifbehälters von a) in einer Hydrokrackzone an einem an
sich bekannten Katalysator hydrierend krackt und behandelt,
c) den in b) erhaltenen Abstrom der Hydrokrackzone bis zur Verflüssigung des darin
enthaltenen Schwerbenzins abkühlt,
d) d°n gekühlten Abstrom von c) in einen Abscheider leitet und einen wasserstoffhaltigen
Gasstrom davon abtrennt und wenigstens einem Teil des H2-haltigen Gasstromes in
Stufe a) zurückführt,
e) den Rest des gekühlten Abstromes von Stufe d) in eine Fraktionier- und Trennzone
leitet und dort in einen Strom normalerweise gasförmiger Stufe, wie H2S, CO2, CH1 und
deren Gemische, einen flüssigen Produktstrom und einen Schwerbenzinstrom aufteilt,
und
f) von dem im Stufe e) erhaltenen Schwerbenzin wenigstens einen Teil als zusätzliches
Schwerbenzin nach Stufe a) zurückführt.
50
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufen a) bis d), abgesehen
von den üblichen Druckverlusten in den Rohrleitungen, unter im wesentlichen dem gleichen
Druck von 70 bis 422 atü und die Stufe f) unter einem Druck von 0 bis 422 atü durchgeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß je m3 Schweröl in dem Strom
von Stufe a) 676 bis 3042 Nm3 wasserstoffhaltiges Gas eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe a) ein Gewichtsverhältnis
des hinzugesetzten Schwerbenzins zu dem Schweröl von 0,2 bis 5 und in dem zweiten
Strom ein Verhältnis von 169 bis 9633 Nm3 wasserstoffhaltiges Gas plus zugesetztem Schwerbenzin
je m3 Schweröl eingehalten werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewichtsverhältnis
der Bodenprodukte des Abstreifbehälters von Stufe a) zu dem Schweröl von 0,05 bis 0,25
eingehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des in
Stufe e) zurückgewonnenen Schwerbenzins in flüssiger Phase in den Abscheider von Stufe d) zurückgeführt
und damit dort der abgetrennte wasserstoffhaltige Gasstrom gewaschen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens
einen Teil des flüssigen Produktstromes von Stufe e) mit dem Überkopfstrom von Stufe a) vermischt
und das Gemisch in die Hydrokrackzone von Stufe b) einleitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Abscheider in
Stufe d) eine wenigstens zum Teil mit Füllkörpern gepackte Säule verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Schweröl ein
flüssiger Kohlenwasserstoff, der 0,2 bis 10 Gewichtsprozent Schwefel und weniger als 10 Gewichtsprozent
Schwerbenzin enthält und einen Siedebeginn von 93 bis 427° C unter Atmosphärendruck
aufweist, eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Schweröl ein Erdölteer oder
-asphalt, Erdöldestillat oder -rückstand, Rohöldestillationsrückstand, Roherdöl, schweres Heizöl,
Rohöl-Toprückstand, Kohlenteer, Kohlenöl, Peche, rohes Schieferöl, Teersandöl oder Gemische
solcher Stoffe eingesetzt wird bzw. werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserstoffhaltiges Gas im wesentlichen reiner, 90 bis 97
Volumprozent H2 enthaltender Wasserstoff, ein Rücklauf-Wasserstoffstrom, der in einer der nachfolgenden
Stufen anfällt und wenigstens 40 Volumprozent H2 enthält oder ein wasserstoffreiches
Gas, das durch Teilverbrennung von Kohlenwasserstoffen mit: oder ohne Wassergas-Konversion
und mit oder ohne CO2-Entfernung erhalten
wird und wenigstens 40 Volumprozent H2 enthält, oder Gemische davon verwendet wird bzw. werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des im Abstreifbehälter von Stufe a) erhaltenen schweren
Bodenproduktes in einem Synthesegasgenerator mit einem freien Sauerstoff enthaltenden Gasstrom
zu einem wasserstoffhaltigen Gas umgesetzt und dieses in den Abstreifbehälter von Stufe a)
wenigstens als Teil des wasseistoffhaltigen Gasstroms
eingeleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742415627 DE2415627C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Entschwefelung von Roherdölen, schweren Heizölen und ähnlichen Schwerölen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742415627 DE2415627C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Entschwefelung von Roherdölen, schweren Heizölen und ähnlichen Schwerölen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2415627B1 DE2415627B1 (de) | 1975-03-06 |
DE2415627C2 true DE2415627C2 (de) | 1975-10-16 |
Family
ID=5911765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742415627 Expired DE2415627C2 (de) | 1974-03-30 | 1974-03-30 | Verfahren zur Entschwefelung von Roherdölen, schweren Heizölen und ähnlichen Schwerölen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2415627C2 (de) |
-
1974
- 1974-03-30 DE DE19742415627 patent/DE2415627C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2415627B1 (de) | 1975-03-06 |
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---|---|---|---|
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EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |