DE2413558B2 - Verfahren zur Reduktion von oxidischen Erzen, insbesondere Eisenerzen - Google Patents
Verfahren zur Reduktion von oxidischen Erzen, insbesondere EisenerzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Reduktion von oxidischen Erzen, insoesondere Eisenerzen, mit Hilfe eines hauptsächlich CO und H2
enthaltenden Reduktionsgases, das au.» einem aus der
Reaktionszone des metallurgischen Prozesses rückgeführten Kreislaufgas, welches im wesentlichen CO, CO7,
H2 und H2O enthält, Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff
hergestellt ist.
In den meisten der heutigen metallurgischen Reduktionsprozesse ist die Hersteilung des Reduktionsgases
ein Problem. Die Schwierigkeiten sind dem Umstand zuzuschreiben, daß der zur Bildung von Reduktionsgas
angewendete Karburierungsprozeß endotherm ist und außerdem, unter anderem für die Durchführung der
Reduktion, die Temperatur das Gases oft erhöht v/erden muß. In herkömmlichen Karburatoren wird die erforderliche
Wärme elektrisch oder durch Verbrennung erzeugt und über eine oder mehrere feste Phasen, z. B.
im sogenannten Wiberg-Söderfors-Verfahren oder im sogenannten Midland-Ross-Verfahren, übertragen,
während der Wärmebedarf in der Gasphase vorliegt. Es ist weiterhin z. B. durch den Aufsatz von U. Landt in
Chemie-Ing.-Technik, 42. Jahrg. 1970/Nr. 9, 10 ab Seite
(I) bekannt, Plasmabrenner in chemische oder physikalische Reaktionssysteme einzuordnen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das eine einfache und wirtschaftliche
Reduktion von oxidischen Erzen, insbesondere Eisenerz, gestattet.
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß Kreislaufgas durch einen Plasmabrenner
geleitet wird. Dieses Krcislaufgas wird, gemäß einen) weiteren Merkmal der Erfindung, zur Erzielung
einer ausreichenden Energie für die Spaltung von CO2, H2O und um dem Gas eine für den anschließenden
metallurgischen Prozeß geeignete Temperatur zu geben, erhitzt, anschließend durch eine Reaktions- und
Mischkammer geführt und dort in Kontakt mit erforderlicher Quantität von Kohlenstoff und/oder
Kohlenwasserstoff gebracht. Weiterhin kann zusätzlich zum Kreislaufgas Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff
durch den Plasmabrenner geleitet werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das
aus dem rückgeführten Kreislaufgas und gegebenenfalls frischem kohlenstoffhaltigen Material bestehende Beschickungsgemisch
vor Eintritt in den Plasmabrenner aufgeteilt, einer dieser Teilströme durch den Brenner
geleitet und beide Teilströme hinter dem Brenner in einer Reaktions- und Mischkammer vereinigt.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die Prozeßhilfsgrößen
:bei dem erfindungsgemäßen Verfahren leichter einstellbar sind als bei bekannten Verfahren, und daß die
Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens einfacher und billiger hergestellt werden können als
bekannte Ausführungen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 dai Prinzip einer Ausführungsform einer
Vorrichtung für Energiezuführung zum Gas,
F i g. 2 eine Prinzipskizze eines sogenannten Wiberg-Söderfors-Ofens
in bisher bekannter Gestaltung und
Fig.3 einen gemäß der Erfindung abgewandelten Wiberg-Söderfors-Ofen zur Reduktion von oxidischen
Erzen.
F1 g. 1 zeigt den Plasmabrenner 1 einer Reduktionsanlage zur Reduktion von oxidisohen Erzen. Der
Plasmabrenner 1 besteht aus einer Anode und einer Kathode, zwischen denen zumindest ein Teil des
Kreislaufgases über eine Leitung 2 zuströmt. Zwischen der Anode und der Kathode befindet sich ein
elektrisches Feld. Da das hindurchströmende Gas bei seinem Durchgang durch dieses Feld ionisiert und
elektrisch leitend wird, wird zwischen Anode und Kathode ein elektrischer Strom unterhalten. Die daraus
resultierende Energieentwicklung erfolgt somit direkt in dem durchströmenden Gas, und die dem Brenner
zugeführte erforderliche elektrische Energie wird durch eine Leitung 3 zugeführt Das den Plasmabrenner in
geeigneten Proportionen durchströmende Gas besteht sowohl aus durch die Leitung 4 zugeführten Kohlenwasserstoffen
als auch aus durch die Leitung 5 zugeführtem Kreislaufgas. Das Kreislaufgas enthält CO, CO2, H2 und
H2O, während das durch das Verfahren erhaltene Reduktionsgas CO und H2 und geringstmögliche
Restgehalte von CO2 und H2O enthält Die gewünschten
Reaktionen bestehen darin, daß der Sauerstoff im H2O
und CO2 mit dem Kohlenstoff im Kohlenwasserstoff unter Bildung von CO und H2 reagieren soll. Die
Reaktionen können ganz oder teilweise im Plasmabrenner und/oder in einer Reaktions- und Mischkammer 6
vor sich gehen, fes kann zweckmäßig sein, nur einen Teil
der Gasmenge durch den Plasmabrenner zu leiten und einen Teil, z.B. durch eine Leitung 7, direkt in die
Reaktions- und Mischkammer gehen zu lassen. In dem Teil des Gases, das durch den Brenner hindurchgeht,
muß in diesem Fall die Temperatur auf ein solches
Niveau erhöht werden, daß die Mischung nach vollständiger Reaktion die gewünschte Temperatur
erhält. Eine allzu hohe Temperatur des Reduktionsgases kann in gewissen Fällen von Nachteil sein. Die
Beschickung kann z. B. zusammenbacken. Der Vollständigkeitsgrad
des Verlaufes der gewünschten Reaktionen hängt von der Temperatur ab, das heißt, mit steigender
Temperatur sinken die erreichbaren Restgehalte von CO2 und H2O und die Rußbildung wird vermieden. Das
gebildete Reduktionsgas wird durch die Leitung 8 zur gewünschten Stelle abgeleitet. Wünscht man die
Herstellung eines Reduktionsgases mit niedriger Temperatur, kanii man einen vollständigeren Verlauf der
gewünschten Reaktionen dadurch erhalten, daß man nacn dem Plasmabrenner und gegebenenfalls der
Reaktions- und Mischkammer das Gas durch eine Katalysatormasse leitet.
Wünscht man die Durchführung der Regenerierung ganz oder teilweise mit Hilfe von festem Kohlenstoff
anstelle von Kohlenwasserstoffen, kann dies entweder dadurch erfolgen, daß Kohlenstaub zusammen mit dem
Kreislaufgas eingeDlasen wird oder daß man das Gas nach seinem Durchgang durch den Plasmabrenner und
gegebenenfalls die Reaktions- und Mischkammer durch ein Kohlenstoffbett leitet.
Die gewünschten Reaktionen erfolgen also, wie aus Vorstehendem hervorgeht, nicht notwendigerweise im
Plasmabrenner selbst, sondern gleich gut in der Reaktions- und Mischkammer, in einem Kohlenstoffbett
oder einer Katalysatorkammer. Die hauptsächliche Aufgabe des Plasmabrenners besteht darin, dem Gas die
^Energiemenge zu geben, die für die endothermen ^Reaktionen und gegebenenfalls zur Erhöhung der
Temperatur des Gases auf den für die Durchführung von Reduktionsprozessen gewünschten Wert erforder- in
Hch ist. Um anhand eines Beispiels zu veranschaulichen,
wie existierende metallurgische Prozesse durch Anwendung der vorliegenden Erfindung verbessert werden
können, ist in F i g. 2 das Prinzip für den sogenannten Wiberg-Söderfors-Ofon in seiner bisherigen Ausfiihrung
und in F i g. 3 der durch Anwendung der vorliegenden Erfindung abgewandelte Wiberg-Söderfors-Off?n
gezeigt Der Ofen gemäß F i g. 2 besteht aus einem Karburator 9, einem Dolomit-Filter 10 und einem
Reduktionsschacht 11. Das für die Reduktion vorgesehene Eisenoxid wird dem Reduktionsschacht bei 12
!zugeführt. Der Schacht ist vorzugsweise mit einer Öffnung für eine Fackel Ί3 und mit einem Vorwärrnbrenner
14 versehen. Die Bewegung des dem Ofen zugeführten und des in ihm gebildeten Gases ist durch so
Pfeile 15 angedeutet. Dem vom Reduktionsschacht abgehenden Gas werden Kohlenwasserstoffe, z. B.
Propylen, bei 16 und Koks bei 17 zugeführt. Die Gasumwälzung wird mit dem Gebläse 18 bewirkt. Im
Karburator 9 erfolgen die Reaktionen
C3H* | > 3C + | 3H2 | |
CO2 | + C | >· 2CO | |
H2O | + C | » H2 + | CO |
60
Im Dolomit-Filter 10 wird das Gas entschwefelt, und im Reduktionsschacht 11 wird das Eisenoxid durch
Reaktion mit dem Reduktionsgas reduziert. F i g. 3 zeigt das Prinzip für den abgewandelten Wiberg-SÖderfors-Ofen,
der zur Herstellung von Reduktionsgas ausgerüstet ist. Der Reduktionsschacht 19 ist, wie bei der
Ausführungsform gemäß F i g. 2, mit einem Vorwärmbrenner 20, einer öffnung für eine Fackel 2! und einer
öffnung für die Zuführung von Eisenoxid 22 versehen. Der durch das Gebläse 23 bewirkte Gasfluß in der
Anlage ist durch die Pfeile 24 angezeigt. Durch die Leitung 25 werden Kohlenwasserstoffe, z. B. Propylen,
in den Gasstrom eingeführt. Der vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebene Plasmabrenner
ist mit 26, und eine Reaktions- und Mischkammer ist mit 27 bezeichnet. Diese Kammer kann gegebenenfalls
mit einem Katalysator versehen sein. Analog zur Leitung 7 in F i g. 1 ist eine Nebenschlußleitung 28 für
Gas am Plasmabrenner vorbeigeführt.
Das in der Einrichtung erzeugte Reduktionsgas strömt durch die Öffnung 29 im Reduktionsschacht in
diesen ein. Im Plasmabrenner 26 und in der Mischkammer 27 erfolgen die Reaktionen
3CO2 + C3H1,
3H2O -f C3H1,
3H2O -f C3H1,
6CO + 3H2
3CO + 6H2
3CO + 6H2
wenn beim Prozeß Propylen verwmdet wird.
Im Reduktionsschacht 19 werden die Eisenoxide durch die Reduktionsgase unter Bildung von Kohlendioxid
und Wasser reduziert. Das Dolomit-Fiiter kann aufgrund des niedrigen Schwefelgehaltes des gasförmigen
Kohlenwasserstoffes bei dieser Ausführung weggelassen werden.
Zur Verdeutlichung der Erfindung wird nachfolgend ein Wiberg-Söderfors-Prjzeß, bei dem ei/ie Vorrichtung
verwendet wird, --die der in der F i g. 3 der vorliegenden Anmeldung im Prirzip entspricht, mit
genauen Temperatur- und Mengenangaben beschrieben.
Für die Reduktion von Fe2O3 wurde ein Kreislaufgas,
das 300 kg CO, 235 kg CO2, 20 kg H2 und 100 kg H2O
pro Tonne reduziertes Eisen enthielt, durch den Plasmabrenner 26 und die Nebenschlußieitung 28 in die
Reaktionskammer 27 eingegeben, wobei 20% des Kreislaufgases durch den Plasmabrenner und 80%
durch die Nebenschlußleitung floß. Die Temperatur des Kreislaufgases betrug 627° C. Das Gas, das den
Plasmabrenner in der obengenannten Menge passierte, wurde durch eine elektrische Leistung von 78OkWh
aufgeheizt. Dieses Gas hatte beim Verlassen des Plasmabrenners einen Energieinhalt, der einer Temperatur
von 3027° C entspricht. In der Reaktionskammer wurden die beiden Anteile des Kreislaufgases gemischt
und 160 kg C3H6 mit einer Temperatur von 57° C
^hinzugefügt. In der Reaktionskammer wurde ein Reduktionsgas erzeugt, das aus 725 kg CO, 45 kg H2,
35 kg CO2 und 10 kg H2O bestand, die Reaktionskammer
mit einer Temperatur von 877° C verließ und durch die öfffnnpg 29 in den Reduktionsschacht geleitet
v/urde. in diesem Beispiel wurde C3H6 direkt in die
Reaktions- und Mischkammer 27 eingeleitet. Wenn die Zufuhr des C3H6 statt dessen, wie In der Fig.3 bei 25
erfolgt, d. h. vor dem Plasmabrenner und der NebenschlußJeitung»
dann werden die Temperatur, die Leistung, die Reduktionsgaszusammensetzung und
andere Faktoren nicht wesentlich verändert, weil nur 20% des C3He durch den Plasmabrenner geleitet
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:J. Verfahren zur Reduktion von oxidischen Erzen, insbesondere Eisenerzen, mit Hilfe eines hauptsächlich CO und H2 enthaltenden Reduktionsgases, das aus einem aus der Reaktionszone des metallurgischen Prozesses rückgeführten Kreislaufgas, welches im wesentlichen CO, CO2, H2 und H2O enthält, Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß Kreislaufgas durch einen Plasmabrenner geleitet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß Kreislaufgas im Plasmabrenner, zur Erzielung einer ausreichenden Energie für die Spaltung von CO2 und H2O und um dem Gas eine für den anschließenden metallurgischen Prozeß geeig nete Temperatur zu geben, erhitzt, anschließend durch eine Reaktions- und Mischkammer geführt und dort in Kontakt mit erforderlicher Qualität von Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff gebracht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Kreislaufgas Kohlenstoff und/oder Kohlenwasserstoff durch den Plasmabrenner geleitet wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem rückgeführten Kreislaufgas und gegebenenfalls frischem kohlenstoffhaltigem Material bestehende Beschikkungsgemisch vor Eintritt in den Plasmabrenner aufgeteilt wird, einer dieser Teilströme durch den Brenner geleitet und beide Teilströme hinter dem Brenner in einer Reaktions- und Mischkammer vereinigt werden.
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