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Die F i g. 1 zeigt mit der als ausgezogene Linie veranschaulichten
Kurve den Verlauf der relativen Feuchte von Trockengutformlingen über der Zeit eines
Trocknungsvorganges, während die strichpunktierte t-Kurve den zugehörigen Verlauf
der Trocknungstemperatur wiedergibt. Dieser Verlauf ist für einen als Beispiel gedachten
Formling eines Typs bzw. Formats a erwünscht. Formlinge des Typs a sind trocknungsemp-
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findlich und erfordern eine Trocknungszeit von 48 Stunden. Die gestrichelte
Kurve zeigt einen erwünschten Temperatur-Zeit-Verlauf für einen ebenfalls als Beispiel
gedachten Formling eines Typs b, der verhältnismäßig trocknungsunempfindlich ist
und eine Trocknungszeit von nur 24 Stunden erfordert. Die gepunktete Kurve schließlich
zeigt einen erwünschten Verlauf der Trocknungstemperatur über der Zeit für ein drittes
Beispiel eines Formlings eines Typs c, der aus feuchteempfindlichen Material besteht,
bei Trocknungsbeginn zu Kondensschäden neigt und eine Trocknungszeit von 36 Stunden
erforderlich macht.
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Der jeweils angestrebte Temperatur-Zeit-Verlauf gemäß den Kurven
des Diagramms der F i g. 1 wird bei Trocknungsanlagen durch eine entsprechende Steuerung
der Beaufschlagung des Trocknungsgut enthaltenden Trocknungsraumes der Anlage herbeigeführt.
Der F i g. 3 liegt als Beispiel für eine Trocknungsanlage ein Kammertrockner zugrunde,
der eine geeignete beliebige Zahl von Kammern umfaßt. Die in F i g. 3 stellvertretend
für die weiteren Kammern veranschaulichte Kammer 1 umfaßt einen Trocknungsraum 2,
der mit zu trocknendem Gut beschickbar ist. Oberhalb des Trocknungsraumes 2 ist
durch eine Trennwand 3 od. dgl. ein Umwälzkanal 4 abgeteilt, in dem ein Umwälzgebläse
5 angeordnet ist. Dieses Umwälzgebläse 5 gibt Trocknungsmittel einen Strömungsverlauf
vor, wie er durch die eingezeichneten Pfeile veranschaulicht ist. An dem in der
Zeichnung linken Ende der Kammer strömt Trocknungsmittel von oben nach unten aus
dem Umwälzkanal 4 in den Trocknungsraum 2 ein, passiert den Trocknungsraum in Richtung
zum anderen Ende der Kammer und tritt an diesem in Richtung von unten nach oben
aus dem Trocknungsraum wieder in den Umwälzkanal 4 ein, in dem es sich zum Umwälzgebläse
5 hin vorbewegt, um nach dessen Verlassen den vorbeschriebenen Kreislauf erneut
zu durchlaufen.
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Oberhalb der Kammer 1 erstrecken sich durchgehende, für sämtliche
Kammern der Anlage gemeinsame Strömungskanäle, und zwar ein Strömungskanal 6 für
Warmluft (WL) und 7 für Naß- bzw. Feuchtluft (NL).
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Der Warmluftkanal 6 ist über eine Eintrittsöffnung 8 mit dem Umwälzkanal
verbunden. Für die Verbindung des Naßluftkanals 7 mit dem Umwälzkanal 4 ist eine
Austrittsöffnung 9 vorgesehen. Den Öffnungen 8, 9 sind jeweils Klappen KL zugeordnet,
die zwischen einer die Öffnungen 8, 9 verschließenden Stellung und einer Stellung
stufenlos verstellbar sind, in der sie eine vorgegebene maximale Öffnungsweite darbieten.
Die maximale Öffnungsweite betrage beispielsweise 30 cm. Zur Betätigung der Klappen
KL ist ein für beide Klappen gemeinsamer Seilzug 10 vorgesehen, dessen Zugseile
durch einen gemeinsamen elektrischen Stellantrieb 11, z. B. einen Elektromotor,
betätigt werden. Der Elektromotor ist elektrisch mit einer Zweigleitung 12 eines
Steuerkreises 13 verbindbar, und zwar bei dem dargestellten Beispiel in einer eine
Richtungsumkehr ermöglichenden Weise. Die richtungsumkehrbare Verbindung wird über
einen Richtungsumkehr-Schalter 14 hergestellt, der durch einen Maximalthermostaten
Tbetätigt wird. Der Fühler des Maximalthermostaten Tbefindet sich im Umwälzkanal
4 und ermittelt die Temperatur im Trocknungsmittel nach dessen Übertritt aus dem
Trocknungsraum 2 in den Umwälzkanal 4. Ermittelt der Maximalthermostat Teine Temperatur
für das Trocknungsmittel unterhalb der an ihm eingestellten Maximaltemperatur, so
verbindet der Schalter 14 die Zweigleitung 12 beispielsweise mit dem Pol L des Stellan-
triebs,
so daß der Stellantrieb bei Baaufschlagung mit Impulsen links herum dreht und dadurch
die Offnungsweite der Klappen KL vergrößert. Ermittelt der Maximalthermostat Teine
Temperatur für das Trocknungsmittel, die gleich oder größer ist als die an ihm eingestellte
Maximaltemperatur, so verbindet der Schalter 14 die Zweigleitung 12 mit dem R-Pol
des Stellantriebs 11 mit der Folge, daß dieser rechts herum dreht und bei zugeführten
Impulsen die Öffnungsweite der Klappen KL verringert.
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Der Steuerkreis 13 für die Steuerung der Stellantriebe der Trocknungsanlage
umfaßt bei dem dargestellten Beispiel drei Impulsgeber IRI, /RII und Mull, die bevorzugt
von in ihrer Impulsfrequenz und/oder -flankenbreite einstellbaren Impulsgeneratoren
(Impulsrelais) gebildet sind. Diese z. B. an einer Schaltzentrale der Trocknungsanlage
angeordneten Impulsgeber liefern unterschiedliche Zeit-Impuls-Programme, die sie
in Leiter 1', II' bzw. III' einspeisen. An Stelle von drei Impulsgebern mit drei
verschiedenen Zeit-lmpuls-Programmen kommt man in der Praxis zumeist schon mit zwei
Impulsgebern aus. Andererseits ist es jedoch generell nicht ausgeschlossen, daß
für Spezialzwecke es wünschenswert sein kann, auch vier verschiedene Impulsgeber
oder noch mehr einzusetzen. Für jede Kammer sind bei dem dargestellten Beispiel
zwei Schalteinheiten 15 und 16 vorgesehen, jedoch versteht es sich, daß jeder Kammer
der Trocknungsanlage auch drei Schalteinheiten, nämlich je eine Schalteinheit pro
Impulsgeber, zugeordnet sein können. Die Schalteinheit 15 umfaßt einen Impulsgeber-Wahlschalter
WSI sowie ein Zeitrelais ZRs. Die entsprechenden Teile der Schalteinheit 16 sind
mit WS2 und ZR2 bezeichnet. Die Abgänge beider Zeitrelais (Zeitschaltuhren) sind
mit der Zweigleitung 12 für die zugehörige Kammer 1 verbunden.
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Der Eingang der Zeitrelais ZRI und ZR2 ist über die Wahlschalter WSI
bzw. WS2 wahlweise mit Anschlußkontakten der Impulsschienen bildenden Leiter 1',
II' oder 111' verbindbar. Auf Grund dieser Ausgestaltung kann der Stellantrieb 11
der Kammer 1 für eine durch Einstellung des Zeitrelais ZRí vorgegebene Zeit mit
einem ausgewählten Impulsgeber und für eine nachfolgende, am Zeitrelais ZR2 eingestellte
Zeitspanne mit einem anderen Impulsgeber elektrisch verbunden werden. Bei Vorhandensein
einer dritten Schalteinheit besteht auch noch die Möglichkeit, den Stellantrieb
11 für eine nachfolgende dritte Zeitspanne mit einem der Impulsgeber zu verbinden.
Während der Zeit der Verbindung des Stellantriebs 11 mit einem der Impulsgeber steuert
dessen Zeit-lmpuls-Programm den Stellantrieb 11.
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Die F i g. 2 veranschaulicht in ihrem Diagramm den Verlauf der Öffnungsweite
der Klappen KL über der Trocknungszeit. Der Impulsgeber IRI liefert ein Zeit-Impuls-Programm,
das den Stellantrieb 11 veranlassen würde, die Öffnungsweite der Klappen KL entsprechend
der Kurve I" zu verändern. Entsprechend dieser linearen Kurve I" wird die maximale
Öffnungsweite von 30cm in einer Zeit von 12 Stunden erreicht. Das Zeit-lmpuls-Programm
des Impulsgebers lRI 1 erbringt den durch die lineare Kurve II" veranschaulichten
Öffnungs-Zeit-Verlauf. Gemäß dieser Kurve wird die maximale Öffnungsweite innerhalb
eines Zeitraums von 24 Stunden erreicht. Der Impulsgeber IRIII schließlich hat ein
Zeit-lmpuls-Programm, das einen der linearen Kurve III" entsprechenden Öffnungs-Zeit-Verlauf
erbringt.
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Der für einen bestimmten Formling nun erwünschte Verlauf der Öffnungsweite
über der Zeit wird durch
Zusammensetzen von Abschnitten der Kurven
I", II" bzw. 111" gebildet. Die entsprechenden Öffnungs-Zeit-Verlaufskurven sind
in F i g. 2 für die Formlinge a, b, c in strichpunktierten, gestrichelten bzw. gepunkteten
Linien analog der entsprechenden Darstellung der Kurven in F i g. 1 wiedergegeben.
Die strichpunktierte Kurve für den Formling a in F i g. 2 erhält man dadurch, daß
man den Stellantrieb 11 für die solche Formlinge enthaltende Kammer 1 für 16 Stunden
über die Schalteinheit 15 mit dem Impulsgeber IRIII verbindet.
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Nach Ablauf dieser 16 Stunden unterbricht die Schalteinheit 15 diese
Verbindung zum Stellantrieb 11, während nachfolgend die Schalteinheit 16 den Stellantrieb
11 für 14 Stunden mit dem Impulsgeber IRII verbindet.
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Während innerhalb der ersten 16 Stunden die Klappen KL nur verhältnismäßig
langsam geöffnet werden, erfolgt innerhalb der sich anschließenden 14 Stunden ein
Öffnen der Klappen KL schneller und auf volle Öffnungsweite. In dieser vollen Offenstellung
verbleiben die Klappen bis zum Ende der Trocknungszeit von 48 Stunden. In der letzten,
18 Stunden betragenden Spanne der Trocknungszeit ist je nach Ausgestaltung des Steuerkreises
der Stellantrieb 11 von irgendeiner Impulsbeaufschlagung abgetrennt und führt dementsprechend
keine Stellbewegung aus, oder aber der Stellantrieb 11 wird weiterhin mit Impulsen
von dem letztverbundenen Impulsgeber beaufschlagt, kann jedoch auf Grund einer Anschlagbegrenzung
mechanischer oder elektrischer Art diese Impulse nicht mehr in eine weitere Öffnungsbewegung
umsetzen.
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Erreicht die Temperatur im Trocknungsmittel den am Maximalthermostaten
T eingestellten Wert, tritt eine Regelung über den Schalter 14 ein, der die Öffnungsweite
der Klappen auf einen der vorgegebenen Maximaltemperatur entsprechenden Wert einregelt.
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Dieser Wert kann je nach vorgegebener Maximaltemperatur der maximalen
Öffnungsweite oder auch einer darunter liegenden Öffnungsweite entsprechen. Auf
diese Weise verwirklicht der Steuerkreis bis zum Erreichen der Maximaltemperatur
einen Steuer- und vom Erreichen der Maximaltemperatur an einen Regelvorgang für
die Klappenstellung.
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Bei dem Formling b wird, wie F i g. 2 erkennen läßt, über eine entsprechende
Schalteinheit ein zugehöriger
Stellantrieb bzw. eine entsprechende Gruppe von gleichfömig
zu steuernden Stellantrieben für eine Zeitspanne von 6 Stunden mit dem Impulsgeber
IRIII und für eine sich anschließende Zeitspanne von 10 Stunden mit dem Impulsgeber
/RI verbunden. Der Trocknungsvorgang ist hierbei nach 24 Stunden beendet. Für den
Formling c wird die Öffnungsweite für eine Zeitspanne von 2 Stunden zunächst durch
den Impulsgeber /RI bestimmt, wonach die Öffnungsweite für eine sich anschließende
Zeitspanne von 18 Stunden durch den Impulsgeber IRII bestimmt wird. Der Trocknungsvorgang
ist hierbei nach 36 Stunden abgeschlossen.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, lassen sich durch zeitlich wechselndes
Ansteuern des bzw. der Stellantriebe einer Kammer oder eines sonstigen Teilbereiches
des Trocknungsraumes weitgehend beliebige Verlaufskurven für die Öffnungsweite der
Klappen KL über der Zeit aufbauen und darüber Temperaturverlaufe über der Zeit programmieren,
die allen Anforderungen der Praxis Rechnung tragen. Während die Impulsgeber in einer
zentralen Schaltstation in der Trocknungsanlage untergebracht sein können, ist es
zweckmäßig, die Schalter für die jeweiligen Kammern diesen auch räumlich zuzuordnen,
so daß eine Bedienungsperson in Abhängigkeit vom Trocknungsgut die Zeitrelais an
Ort und Stelle bedienen kann. In Fällen, in denen mehrere Kammern gleichförmig in
der Beaufschlagung mit Trocknungsmittel geändert werden können, können Schalteinheiten
15, 16 auch eine entsprechende Gruppe von Stellantrieben gemeinsam betätigen.
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Wenn im vorstehenden die Erfindung an Hand eines Kammertrockners
näher erläutert wurde, so verstehe sich doch, daß sie auch bei Kanal- bzw. Tunneltrocknern
Anwendung finden kann. Ferner besteht die Möglichkeit, neben Stellantrieben für
Klappen, welche die Beaufschlagung mit Trocknungsmittel der Menge nach regulieren,
mit dem Steuerkreis 13 auch z. B. Zwischenerhitzer oder dergleichen Wärmetauscher
zu steuern.
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Zur Rückführung der Klappen in eine Betriebsausgangsstellung kann
ferner eine Rücklaufschaltung vorgesehen sein, die bei Ablauf der jeweils vorgegebenen
Gesamtbetriebszeit die Stellantriebe für eine Klappenschließbewegung betätigt.